Nr. 8,
1901.
dem Erbjhaftsgelde lieh er al8bann einem Befannuten dem
Naturheilkundigen Friedrich Züngling, 700 Mi., dem
Mineralwaſſerfabrikanten Doleſchall 1000 Mark, und
1400 Mark ſteckte er in einen Theehandel, den ‚er auf
Anregung Jünglings angefangen Hatte und der ihm ſchwere
finanzielle Verluſte brachte Bertſch ſeinerſelns hatte ſeine
Not, von ſeinem Sachwalter Geld zu erhalten. Erſt als
er den Rechtskonſulenten Franz Schnederen Dürkheim
mit feiner Vertretung beauftragt, begann Neuſer, der die
Erbſchaft (die ſich zuſammen auf rund 8000 Mart belief)
ſchon längſt im Beſitz hatte, dieſelbe flüſſig zu
machen. Aber mit 2000 Mark blieb er im Rückſtand
Als Schneider ſchließlich mit dem Staatsanwalt drohte,
brachte er als Deckung für dieſe Reſtſumme einen Schuld-
ſchein Jünglings über 2000 Mr. bei, dem diefer gegen
einen Gegenſchein ausgeſtellt hatte. Er hatte ſich dagu
herbeigelaffen, nachdem Neuſer ihm mitgeteilt hatte, die
ihm erteilte Vollmacht in ſder Berlſch ſchen Erbſchaftsan
Worms, dem er ebenfalls von dem. Selde 800 g
liehen, ſei durchgebranm In dem Schuldſcheln war Un—
kündbarkeit des Darlehens auf zwei Jahre feſtgeſetzt, es
ſollte alſo durch dieſes fingierte Papier dem Bertſch für
zwei Jahre die Verfügung Über fein Geld vorenthalten
werden. Der Angellagte Neuſer erklärt heute, als Bertſch den
Revers unterſchrieben habe, ſei die Stelle beg der Anlage
des Geldes {chon verändert geweſen. Bertſch felbit Konnte
über dieſen Punkt Nicht gehört werden, da er nach Amerika
ausgewandert iſt. Cr murde indeffen f. 3. kommiſſariſch
einvernommen und hat die Angabe Neuſers als unrichtig
bezeichnet. Außerdem hat Neuſer in der Vorn iterſuchung
ein Geſtändnis abgelegt. Jüngling behauptete, er habe
Neuſer für bevollmüchtigt gehalten, von dem Gelde Bertſchs
Beträge auszuleihen. Den Revers habe er nicht geſehen
Er habe auch Geld von anderer Feite befommen können,
allein Neuſer habe iOn davon abgehalten, ſich an andere
Leute zu wenden Den. Schuldſcheln habe er ausgeſtellt,
Mark ge—
eine goldene Uhr mit Kette und einen Brillantring im
Geſamtwert von mindeſtens 700 bis 800 ME. als Pfand
gegeben. Auf die Frage des Präfidenten, woher er die
Sachen habe, antwortete Jüngling, die Uhr habe im 1886
Fürſt Biemare, als er diefen in Kiſſingen maſſlert habe,
zum Geſchenk gemacht. In der Beweisaufnahme traten
in der That zwei Zeugen, Metzger Friedrich Biſfinger und
Möbelhändler Heinrich Landes, auf, die erklärten, daß
ihnen Herr Jüngling für je 1000 WM. gut fei. Bei der
Feſtſtellung der Vorſtrafen ergab ſich daß Neuſer noch
nicht, Jüngling aber ſehr erheblich vorbeſtroft iſt und zwar
wegen Betrugs, Diebjtahls, Urkundenfälſchung Führung
eines falſchen Titels 1. a. auch wegen Wechſelfälſchung mit
2 Jahren Gefängnis Er ift als Stud. med. entgleiſt
und ſeither nicht mehr in geordnete Verhällniſſe gekommen.
Das Urteil lautete gegen Nenfer auf 8 Monate, gegen
Jüngling auf 2 Monate Gefängnis
Mitteilungen des Standesamte,
Cheaufgebote,
; (Bom 31. Dezember bis 7. Januar.
Kaufmann Johann Rogler mit Emilie Luiſe Wich
Muſiker Ernft Hermann Georgi mit Amalie Magaretha Engler.
— Optiker und (Elektrotechniker Ernſt Kuga Bucher mit
Joſefine Meidenbauer. Kaufmann Mofes genannt Max
Staium mit Hedwig Seligmann. — Schreinermeifter Alois
Brötner mit Katharina Settl. — Major ao. D. Wilhelm Ernft
Brand mit Marie Schifferdeder 0 Anderſt — Kellner
Friedrich Siginund Sannwald mit Marie Chriftine Gößwein.
—Schmied Ernſt Joſeph Seger mit Rofa Freund.
Eheſchließungen.
Gom 31. Dezember bis 6 Januar.
Fabrikarbeuen Leonhard Emig mit Margartha Rothermel.
— Werkmeiſter Johannes Burkhardt umn Mna Sufonna
Katzenbergen KXonditor Karl Goltfried Kyaupo mit Eda
Barbara Bollack Pfläſterer Friedrich Wolfel mit Liſette
— Diüller mit Magdalena
Heiset — Schreiner Sranz Sofeph Schlüffel Mit Dlga Elifa-
betha_ Brünton, — Maurer Joſeph Roch mit Eliſabetha Khler
geb. Schreiber. — Schriftfeßer Robert Friedrich Ernſt Ednard
um Neuſer, der ihn 3 Dank vervflichtet Habe, aus der
Verlegenheit zu helfen, Für das Darlehen habe er Nenfer €
Hohh Perfleigernug.
Städtiſches Forfkamt Seidel:
“Derg verfteigert am
Donnerstag, 17. Sanuar bh, J
vormittags 9 Uhr in der Mädchen:
“turnhalle Grabengaffe in Heidel
berg aus:
Mbt, I &, Oberer Hutzeſwald
12 Nichten V. Kl, 2 Roteichen V. KU.
317 fichtene u. tannene Banſtaugen
U. 8. 1580 desal. Gagflangen,
1540 desgl. Baumpfähle, 35 Hopfen:
Wangen I, 950 N, 1650 IT, 2046
IV, 6875 Rebſtecken ), 5155 I,
2895 DBohnenfterken; 12 Ster Nadel
Pprügel 53 Ster gemfchte Prugel 1050
gemiſchte Wellen und 3 Loſe Schlag
raum
Wege: Speierershofwe
Laumannsbrücge) Oberer 5
“Weg (bet
"und Weg
Mark
das Los.
Brkannkmnſh
Die Inhaber
Hr. 7054 bie Nr. 9
Monat Juni 1900
mit in Kenntnis
jeßt verfallen find
(bei der
achsbau—
der ——
von dort nad dem SGats-
Deraturm.
Waldhüter Serhäufer
Beidelberg Klingentelchſtraße 17.
Mbit, IL. 10 X LLEL Nikolaus:
34 Cihen IV. 1. V., 2 Buchen IL, 92
‚Birlen ML, Scheithulz 95 Stier buch
4. 355 NT, 10 Ste eichenesS II, 159
in
andernfalls deren BVeritei
13, Sebruar 1901
Heidelberg,
ſadiuolssoſa ou
Großmann mit Bertha Fricheride Krahn. Schmes Heinrich
Dorf mit Kofina Katharina Exnſt
Neueſte Nachrichten,
Mes, 9. Yan. Heute Nachmittag um 3 Uhr 10 M.
ift der Schnellzug Koblenz über den Prellboc gefahren
Unfall dürfte infolge Verfagens der Bremſe geſchehen
ſein. Der Lokomotivführer gab bereits vor der Cine
fahrt in den Bahnhof verzweifelte Notſignale, ſodaß die
Aufinerkſamkeit der Reiſenden im Wartejaal dritter Klaſſe
erregt wurde und deſe ſich rechtzeitig flüchten
konnten. Die Lolomotive ſteht ihrer ganzen Länge nach
im Warteſaal hart am Buffet. Verletzt wurde der Poſt
aſſiſtent Rösner am Kopf und Fuß durch herabfallendes
Geſtein; leicht verletzt iſt ein Jtaliener am Kopf und au
der linken Hand. Die Behörde war ſofort zur Stelle.
Die Aufräumungsarbeiten ſind im Gange. Der Material»
Warteſaal iſt zum großen Teile
verwüſtet. Der Unfall hat große Aufregung hervorgerufen.
Haag, 9. Jan. Das Befinden des Burenpeäſidenten
Krüger. it ſo günftig, daß eine vollitändige Wieder
genefung in wenigen Tagen erfolgen dürfte. Krankheits
berichte werden nicht Mehr ausgegeben. )
Conftantinopel, 9. San. Die Nachricht von der
Gefangennahme des franzöſiſchen Staatsangehörigen
Mille durch Räuber beſtätigt ſich Mille, der Grund:
befiber ift, wurde auf einer ſeiner Beſitzungen bei Smhrna
gefangen genommen. Der franzöſiſche Botichafter that het
der Pforte die eiforderlichen Cahritte, Worauf der Bali
von Cmyrna angewiefen wurde, alles zur Befreiung Miles
zu Unternehmen. Much wurde die Bezahlung des gefor—
derten Löſegeldes von 5000 türlijchen Pfund zugeſagt.
Stadtthenter in Heidelberg.
Freitag, den 11 Januar „Fräulein Doklor Luſlſpiel in vier
Alten von Ssfkat Walther und Qeo Stein. Anfang hakb 8
Uhr. Eude gegen halb 10 Ur.
OWNER en
—15 Januar.
T. Haupf-Gewinn on
155.000 01r Mk, 80000 me. Prämie
gewinne 50.000 Mk, 25000 HK,
|
Reichsbank-Giro-Conto. Ziehung 19,
5” Haupt-
9000 Mk,
Lose A 8 Mk.
in Wiesbaden,
sind. anch zu haben in Heidelberg bei allen
30.000 Mk., 10000 Mi,
alle bar olıme Abzug zahlbar.
A
H⸗
Bir nehmen Einlagen in Unſerer
Kann an und zwar
At Mn zu 4° bei G-monatlicher
Atus&nerrechmung mie bisher,
TU, 230 Ster buchene Prügel, 109
‘Ster eichene, 91 Ster gem. Zellen:
3225 buchene, 475 eichene, 5950 gem.
‚ABege: Yeyer uud alter Saiberger
et AS lOhüter Schädel nF
rbach.
GBtrkkann muſh
geſchloſſem
HUB. \ Wir bringen hiermit
il. Sannar 1901 fümtli
— auftatt inte bisher uik Ba mit3%. Droz
Heidelberg,
der Öffentlichen
Die Perrechnung:
Schueiber
Grefüliger Hrachlung
empfohlen,
Wir machen eine verehrliche Ein⸗
wohnerſchaft ergebenſt darauf aufs
merkſam, daß mit dem Eindringen von
Sammlungen der
der geheizten
/ kleidungs G
Obnungen foft immer in benachbarte
ir bitten daher dringend, uns | Hein uns Station Klenge
jedem auftretenden Gasgeruch die Zentral-Sammelftelle
au fofort Mitteilung | rube, Sophienftraße Nr.
3U machen, die betr. Name ingwifchen | [endet werden.
A Teuer oder Licht nicht zu betreten,
te gehörig zu litften und fo lange
% als Schlafräume 3u benüßen,
18 Abhilfe gefaffen ift.
Beidelberg den 8. FJanuar 1801.
Direktion der Stadte
“Don
falls recht erwiünfcht find,
— im Karlsruhe, Sophie
eier abgeflihrt werden
Arbeiter Kolonien im
aden.
Annahmeftelle in Heid
. Kircher, Anlage 33.
Heidelberg
Dienstag, 22,
= ne *
Anfen verfteigern mir. im
Mangel
Doffenheint,
Unfern, werten Abonnenten ſprechen
wir unſern Dank aus, welche uns mit
einer Weihnachts= and Neujahrsgabe
beſchenkt haben
Jakok Friedrich Apfel u. Kinder,
Sal 5
g
x
Kenntnis, dafı bon
en t verzinſt werden.
O.
Weiche und jteife
Herren-Filzhükt
in modernen Farben und Formen,
dauerhafte Qualitäten .
7 4 J 1 gr —
Svoft in das Erdreich und ebenſo an Joppen, Hoſen, Hemden, Umen N ET NE en v D Mk .
bieder bein Aufthauen ‚5e8 gefrorenen | bofen, Ünterjacen, Soden — be⸗ ‘Der Karren ficht bet Farrenhakter Rupp in % rn
Bodens leicht Brüche und Undichtheiten | fonders wollenen — Taſchentüchern, Dilsbergerhof und fanır dort eingefeden werden K h il 4 t
in den — Halstüchern und Schuhwert fühlbar Tiülsberg, 7. Yanıar 1901 . + Na Cl-81 5 3 €
508 auöftrönende Gas, welches durch | Wir richten deshalb an die Herren ix ermeifteramt: ;
„N gefrorenen Boden nicht entweichen | Bertrauensmänner und Freunde des As 7 Leibfried Chrift von 1.20 ME. an.
un, dringt dann umterfiüigt durch | Berein8 die herzliche Bitte, wieder £ -
"Düufer — auch im folche die feine {talten zu wollen. Non! . .
kigene Gaszuleltung haben lnd ie geſammelten Kleidungsſtucke LÖRELEY-Bandharmonika, tadelloses
— bildet dann eine Gefahr für Leben und | wollen entweder an Herrn Hausvater schöne Klangfülle, elegante Ausstattung, 0
Vigentum der Bewohner. Wernigt in Antenbuc — Boft Ditry- gister, ff. Doppelbalgen, dem verwöhntesten Spieler zu. em-
N — Oder
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