1 Platze
imt, als
ute und
tarkt.
—
8
*
O i
SE
*
— — N
&s
z
2
rung.
wir auf
hier fol
ſtangen,
Wagner?
zrügelhol!
e Wellen
enſtangen
Stahl.
Lagel
lberg,
hule.
L, Spiegeh
35.— an.
0 — „
0 — ”
280 ”
4.— 8
er, Arbeit
n Möbell
nds 2C.
yl.
Bel.
—
der Rabah
er
1erel
chen,
auart
end oM. 37
„ A
rasso.
* 2
Zountag,
der 9 6
antwortl. Nebakteur PSilipp Klansner {n Geibelderg.
Erſcheint täglig außer
eibelherg: — — Mbonnementspreis Pr
R : 5 45 Pig. mit Trägerlohn, durd bie
2 dezoßen Bierteljährl. 3, 1,25 oHne — —
5
25. Zanuar
Drud und Berlag ven Wurm & Bjeffer in Hetbelderg.
Grpebition Brunnengaffe M,
Mrgeigen; vie L-fpaltige Petitzeile over deren Naum 5 Pſi
für auewaͤrte 8 Vſg. Bei mehrmaligem Erſcheinen Rabatt
N : Örrkündigungsblatt für
i. bach, —
a Abonnements- Cinladung
Februar und März
—— alle Poſtanſtalten, Landbrieftraͤger, unſere
annten Agenturen und Träger Beſtellungen auf
„Heidelberger Tageblatf“
— (General⸗Auzeigerj
Preis für beid i in
8 2 e Nonate frei in's Haus
‚06, bier monatlich 45 Pfg.
deutſches Reich.
Karisruje, 23. Jan. Der Colonialberein
(Zweigverein Karlsruhe) hat ſich geſtern Abend in
eſenheit von mehr als hundert Mitgliedern ge⸗
bildet. Seine Mitgliederzahl naͤhert ſich jetzt ſchön,
kaum 14 Tage nach dem erſten Aufruf dem vierten
Sundert. Selbftverftändlich ſteht der Verein auf
dem Boden des Hauptverein8 un legt in einer
Liner geſtrigen Reſolutionen ein
die Geftaltung des Auswanderungsweſens für
weldhe8 eine beſondere Unterabtheilung de8 Colonial-
derein ſich bilden ſoll mit dem ausgeſprochenen Zweck
Ausgewanderten in nationalem Zuſammenhang
mit bdem Mutterlande zu erhalten: — Weitere- ein:
[hmxmge Beſchluͤſſe betrafen die Verlegung des Ge⸗
Llſchafsfitzes von Frankfurt nach Berlin um den
nſchenswerthen Contract mit der Reichsregierung
Wimittelbar zu erhalten, ſowie die Wiederauflagẽ
2 vergriffenen letzten Jahrganges der Coloniai⸗
geltung. Vereinspräfident ifl Miniſterialrath Schen—
fel, der bekannte Commentator der deutſchen Ge—
werbeordnung.
Berlin, 22. Jan. Dem nunmehr dem Bun—
Lsrathe vorliegenden Nachtragsetat pro 1885 86
iſt Tolgende Denkſchrift beigegeben: Nachdem die
deutichen Erwerbungen an der Weſtkuͤſte von Afrika
Unter den Schutz Sr. Najeſtät des Kaiſers geſtellt
—
{
;
i
\
f
5
4
:
{
j
i
?
j
Mitwirkung des Reiches in Anſpruch zu nehmen,
um Ruhe und Ordnung unter der Bevölkerung jener
Gebiete aufrechtzuerhalten und eine geregelte Rechts⸗
pflege zu ermöglichen. In Betracht komnien zunächft
die Beſitzungen in Kamerun, im Togogebiete und in
Angra Pequena, bezw. dem Gebiet zwiſchen dem
Oranjefluſſe und Cag Frio. Für Kamerun iſt ent⸗
ſprechend der Ausdehnung und Wichtigkeit der dort
unter deutſche Schutzherrſchaft geſtellten Gebiete die
Einſetzung eines Gouverneurs in Ausſicht genom⸗
men, welcher als kaiſerlicher Ober-Commiſſar und
Generalconſul für den ganzen Golf von Guinea zu
ſungiren haben werde. Demſelben iſt zur Ausubung
der Gerichtsbarkeit ein juriſtiſch gebildeter Kanzler
beizugeben. In Togo und Angra Pequena dürfte
vorlauſig die Anſtellung eines Commiſſars, der auch
die richterlichen Geſchäfte wahrzunehmen haben wird,
ausreichend erſcheinen. Für alle drei Gebiete find
zum Zweck des Bureaudienſtes je ein Secretär und
das erforderliche Unterperſonal vorgeſehen. Bei Be⸗
meſſung der Beſoldung dieſer Beamten ſind Mit—
theilungen des weſtafr Syndikats in Hamburg und
des Herrn Luͤderitz in Bremen über die Theuerungs⸗
verhältniſſe an der weſtafrikaniſchen Küſte und uͤber
die den dortigen kaufmänniſchen Angeſtellten ge—
zahlten Gehalte beruͤckfichtigt. Außerdem ſind für
die Beſoldungen, ſowie für die Feftſetzung des per⸗
ſönlichen Gehaltes der gedachten Beamten, ihrem
dienſtlichen Rangverhaͤltnifſe entſprechend, auch die
zogen. Die örtlichen Verhaͤltniſſe bringen es mit
ſich, daß in allen drei Schutzgebieten beſondere
Dienſtgebäude errichtet werden müffen und daß den
dort anzuſtellenden Reichsbeamten freie Wohnung
zu gewähren ſei.
Rußland.
Petersburg, 23. Jan. Der Regierungsanzeiger
worden ſind, ift das Bedürfniß hervorgetreten, die
* — —
Ein Lichtſtrahl in dunkler Nacht.
(23. Foriſetzung)
„Oh S Anna
8 ich wieder
Spur und ich will ſie ſchoͤn weiter verfolgen —
** Dich auf mich! Neine Ahnung 8 mich
* betrogen! Ein Bubenſtück — ein ſchänd?
liches Bubenſtucĩl⸗ — Annn — Anna, nun befreie
Deinen Bruder er iſt unſchuldig!“
Erſtaunt blickte Anna ihn an. Sie verſtand
Wn nicht.
„Du verſtehſt mich nicht,“ fuhr er fre dig er—
4 * 8 *— , fuhr er freudig er
nem Bruder den Kerker öffnen, ihm Freiheit
2 7 Du begreifſt mich * Höre
8 * ceweige Anna - vexſprich — ſchwöre
* * jeßt noch ſchweigen willſt, keinem
* 2 Du ein Wort davon ſagen — ſelbſt
* r Arter nicht, es gilt Deines Bruders Frei⸗
* gieb mir die Hand darauf!“
— — reichte ihm Anna ihre Rechte ent—
I ſie und hielt ſie in ſeiner Hand feſt.
ſt 2— iprad er leiſer, „dies Portemonnaie
tich ‘ zu 2 — um den Verdacht gegen Hein—
- erſtarken. Es ſollte hier gefunden werden,
Das 8 wahrfcheinlich, daß es hekannt wurde.
** — des Ermoxdeten in dem Garten,
** utter desienigen gehoͤrt, auf weichem dis
> ganze Verbacht ruhl der des Mordes an-
{
{
1885.
wegen nachfolgender Verbrechen und Vergehen ver—
folgt werden: Verbrechen und Vergehen, fowie Vor—
bereitungen zu ſolchen, welche gegen die Perſon der
Laiſer von Deutſchland und Ruͤßland, oder deren
Familienglieder gerichtet find, wie Mord, Mordver—
ſuch, Gewaltthätigkeit, Körperbeſchaͤdigung, abſicht⸗
liche Entziehung der individuellen Freiheit, Beleidi—
gung, ſodann Anfertigung und Aufbewahrung von
Sprengſtoffen, wo ſolches in Preußen und in Ruß⸗
land geſetzlich unterſagt iſt. Wenn Verbrechen und
Vergehen, um derentwegen die Auslieferung ver—
langt wird, zu politiſchen Zwecken vollfuͤhrt werden
ſollen, iſt dies keine Veranlaſſung zur Ablehnung
der Auslieferung. Das Journal de St. Peters
bourg ſpricht die Ueberzeugung aus, der Reichstag
werde der Ausdehnung dieſer Uebereinkunft auf
ganz Deutſchland zuſtimmen und hofft, dieſelbe
werde den andern Staaten im Intereſſe der Sammt—
verbindlichkeit aller Monarchien und im Intereſſe
des Schutzes der geſammten Geſellſchaft gegen die
Unternehmungen zuͤgelloſer Verbrechergrußpen als
Beiſpiel dienen.
Deutſcher Reichstag.
Berlin, 23. Jan. Auf der Tagesordnung:
Fortſetzung der Etatsberathung. Die Poſition, be⸗
treffend die Freifahrtkarten, wird auf Antrag Ridert’8
(d.=fr.) zuruͤckgeſtellt. Darauf entſpinnt ſich eine
laͤngere Vexhandlung über die Forderung von 150,000
ME für die Afrikaerforſchung, deren Bewilligung
die Commiſſion empfiehlt. Von fortſchrittlicher und
clericaler Seite wird hierbei lebhaft gegen die
Adreſſen betreffend die Reichstagsabſtimmung vom
15. December proteſtirt; dieſelben wurden als kuͤnſt⸗
lich gemacht bezeichnet, während von conferbativer
und nationalliberaler Seite die Adreßbewegung als
eine natuͤrlich erwachſene und ſehr bedeutfame dar—
geſtellt wird Die Forderung von 150,000 ME
wird ſchließlich mit großer Mehrheit genehmigt. Die
der Budgetcommiſſion ſiberwieſen geweſenen Theile
des Reichsjuſtizetats und Penſionsweſens wurden
ohne Debatte genehmigt, ebenſo der Etat der Eiſen—
bahnverwaltung. Der Vertreter von Colmar, Abg.
m & Berthein.
— — — Oa *
ſammenhang? Oh — dies Buͤbenſtück! Auch Dich
auch Deine Mutter hätte es in die Unterfuchung
fortgehen heißen! — Haha! Anna, blickſt Du nun
klar! Heinrich iſt unſchuldig — oh, ich habe in
dex letzten Zeit, als all meine Bemühungen ver—
gebens blieben, oft an ſeiner Unſchuld gezweifelt
— aber jetzt weiß ich ſie. Die Beweiſe, die gegen
ihn ſprechen, die ihn in den Kerker geführt haben,
die Brieftaſche in der Nähe ſeiner Wohnung
das Notizblatt in ſeinem Garten
vielleicht nur, um ihn zu
verderben — vielleich, um den Verdacht von ſich
abzuwenden!“
Halb zweifelnd blickte Anna ihren Verlobten
an. Fuͤhrte deſſen Phantaſie ihn nicht zu weit?
Es wurde ihr ſchwer, nach ſo viel trüben, kum—
mervollen Tagen der Hoffnung mit einem Male
wieder vollen Eintritt in ihre Bruſt zu gewähren.
Koͤrber bemerkte, was in ihr vorging.
„Du glaubſt mir nicht,“ fuhr er fort.
glaubſt, daß ein Traum mich hinreißt — nein,
Anna ich blicke klar! Oh — es drängt ſich
mir mit einem Male ſo viel auf — ich vermag
es kaum zu faſſen! Nun — nun komine ich zuͤ
meinem Ziele!“
„Du haſt aber den Mann nicht erkannt, der
das Portemonnaie hierher geworfen hat“, warf
Anna ein.
„Ich werde ihn ſinden!“ rief Körber, „verlaß
Dich auf mich. Ich habe ſeine Geſtalt, ſeinen
„Du
Gang geſehen und ich werde ihn finden, müßte ich
auch jeden Menſchen hier in der Stadt einzeln auf—
luchen und vergleichen! Nun aber ſchweig Anna!
Niemand darf eine Ahnung davon haben! Ich
allein will mir das Verdienſt erwerben, Deinen
Bruder zu befreien und den Schmerz von Deinem
Herzen zu nehmen. — Ich hahe es Dir ja gelobt,
als Du mir Deine Hand ſchenkteſt! Ich wil dem
Criminalrichter gegenubertreten und ſagen: Laſſen
Sie den Förſter in Freiheit — der ift der Mörder
Bergers! Ich will mich an ſeinem ungläubigen
Er hat ja über mich gelächelt,
ſo oft ich einen Zweifel an Heinrichs Schuld aͤus—
geſprochen, — er hat ja geſagt, daß die Liebe meine
Augen blind gemacht haben — ich will ihm be—
weiſen, daß ſie durch bie Liebe zu Dir geſchaͤrft
ſind! Ja, Anna — Deine Liebe iſt die Retterin
Deines Bruders! Haͤtteſt Du mir nicht Dein Herz
geſchenkt — ich würde nimmermehr in vergangener
Nacht hierher gekommen ſein — ein neuer Beweis
gegen Deinen Bruder wäre gefunden und er wäre
rettungslos vexloren geweſen.“
Noch nie hatte Anna den Geliebten in ſo freu—
diger Erregung und Begeiſterung geſehen. — Liebe—
voll drücte ſie ihm die Hand.
„Möge Gott geben, daß Du Recht haſt!“ ſagte
Anna.
„Ich habe Recht!“ rief Körber zuverſichtlich
„Nur auf Eins kommt es jetzt an — auf Ruhe
— Ruhe!“ Er ſtrich mit der Hand uͤber die
Stirn. „Ja Ruhe und Klarheit hier, damit ich
nicht ſelbſt wieder verderbe, was ich endlich ge-
wonnen habe! Aber ich will vorſichtig ſein.
(Fortſetzung folgt.)
imt, als
ute und
tarkt.
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Grpebition Brunnengaffe M,
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i. bach, —
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Februar und März
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deutſches Reich.
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(Zweigverein Karlsruhe) hat ſich geſtern Abend in
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bildet. Seine Mitgliederzahl naͤhert ſich jetzt ſchön,
kaum 14 Tage nach dem erſten Aufruf dem vierten
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die Geftaltung des Auswanderungsweſens für
weldhe8 eine beſondere Unterabtheilung de8 Colonial-
derein ſich bilden ſoll mit dem ausgeſprochenen Zweck
Ausgewanderten in nationalem Zuſammenhang
mit bdem Mutterlande zu erhalten: — Weitere- ein:
[hmxmge Beſchluͤſſe betrafen die Verlegung des Ge⸗
Llſchafsfitzes von Frankfurt nach Berlin um den
nſchenswerthen Contract mit der Reichsregierung
Wimittelbar zu erhalten, ſowie die Wiederauflagẽ
2 vergriffenen letzten Jahrganges der Coloniai⸗
geltung. Vereinspräfident ifl Miniſterialrath Schen—
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werbeordnung.
Berlin, 22. Jan. Dem nunmehr dem Bun—
Lsrathe vorliegenden Nachtragsetat pro 1885 86
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pflege zu ermöglichen. In Betracht komnien zunächft
die Beſitzungen in Kamerun, im Togogebiete und in
Angra Pequena, bezw. dem Gebiet zwiſchen dem
Oranjefluſſe und Cag Frio. Für Kamerun iſt ent⸗
ſprechend der Ausdehnung und Wichtigkeit der dort
unter deutſche Schutzherrſchaft geſtellten Gebiete die
Einſetzung eines Gouverneurs in Ausſicht genom⸗
men, welcher als kaiſerlicher Ober-Commiſſar und
Generalconſul für den ganzen Golf von Guinea zu
ſungiren haben werde. Demſelben iſt zur Ausubung
der Gerichtsbarkeit ein juriſtiſch gebildeter Kanzler
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vorlauſig die Anſtellung eines Commiſſars, der auch
die richterlichen Geſchäfte wahrzunehmen haben wird,
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ſönlichen Gehaltes der gedachten Beamten, ihrem
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Dienſtgebäude errichtet werden müffen und daß den
dort anzuſtellenden Reichsbeamten freie Wohnung
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Rußland.
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Deinen Bruder er iſt unſchuldig!“
Erſtaunt blickte Anna ihn an. Sie verſtand
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„Du verſtehſt mich nicht,“ fuhr er fre dig er—
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nem Bruder den Kerker öffnen, ihm Freiheit
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wegen nachfolgender Verbrechen und Vergehen ver—
folgt werden: Verbrechen und Vergehen, fowie Vor—
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Deutſcher Reichstag.
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15. December proteſtirt; dieſelben wurden als kuͤnſt⸗
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eine natuͤrlich erwachſene und ſehr bedeutfame dar—
geſtellt wird Die Forderung von 150,000 ME
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ohne Debatte genehmigt, ebenſo der Etat der Eiſen—
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m & Berthein.
— — — Oa *
ſammenhang? Oh — dies Buͤbenſtück! Auch Dich
auch Deine Mutter hätte es in die Unterfuchung
fortgehen heißen! — Haha! Anna, blickſt Du nun
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dex letzten Zeit, als all meine Bemühungen ver—
gebens blieben, oft an ſeiner Unſchuld gezweifelt
— aber jetzt weiß ich ſie. Die Beweiſe, die gegen
ihn ſprechen, die ihn in den Kerker geführt haben,
die Brieftaſche in der Nähe ſeiner Wohnung
das Notizblatt in ſeinem Garten
vielleicht nur, um ihn zu
verderben — vielleich, um den Verdacht von ſich
abzuwenden!“
Halb zweifelnd blickte Anna ihren Verlobten
an. Fuͤhrte deſſen Phantaſie ihn nicht zu weit?
Es wurde ihr ſchwer, nach ſo viel trüben, kum—
mervollen Tagen der Hoffnung mit einem Male
wieder vollen Eintritt in ihre Bruſt zu gewähren.
Koͤrber bemerkte, was in ihr vorging.
„Du glaubſt mir nicht,“ fuhr er fort.
glaubſt, daß ein Traum mich hinreißt — nein,
Anna ich blicke klar! Oh — es drängt ſich
mir mit einem Male ſo viel auf — ich vermag
es kaum zu faſſen! Nun — nun komine ich zuͤ
meinem Ziele!“
„Du haſt aber den Mann nicht erkannt, der
das Portemonnaie hierher geworfen hat“, warf
Anna ein.
„Ich werde ihn ſinden!“ rief Körber, „verlaß
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Gang geſehen und ich werde ihn finden, müßte ich
auch jeden Menſchen hier in der Stadt einzeln auf—
luchen und vergleichen! Nun aber ſchweig Anna!
Niemand darf eine Ahnung davon haben! Ich
allein will mir das Verdienſt erwerben, Deinen
Bruder zu befreien und den Schmerz von Deinem
Herzen zu nehmen. — Ich hahe es Dir ja gelobt,
als Du mir Deine Hand ſchenkteſt! Ich wil dem
Criminalrichter gegenubertreten und ſagen: Laſſen
Sie den Förſter in Freiheit — der ift der Mörder
Bergers! Ich will mich an ſeinem ungläubigen
Er hat ja über mich gelächelt,
ſo oft ich einen Zweifel an Heinrichs Schuld aͤus—
geſprochen, — er hat ja geſagt, daß die Liebe meine
Augen blind gemacht haben — ich will ihm be—
weiſen, daß ſie durch bie Liebe zu Dir geſchaͤrft
ſind! Ja, Anna — Deine Liebe iſt die Retterin
Deines Bruders! Haͤtteſt Du mir nicht Dein Herz
geſchenkt — ich würde nimmermehr in vergangener
Nacht hierher gekommen ſein — ein neuer Beweis
gegen Deinen Bruder wäre gefunden und er wäre
rettungslos vexloren geweſen.“
Noch nie hatte Anna den Geliebten in ſo freu—
diger Erregung und Begeiſterung geſehen. — Liebe—
voll drücte ſie ihm die Hand.
„Möge Gott geben, daß Du Recht haſt!“ ſagte
Anna.
„Ich habe Recht!“ rief Körber zuverſichtlich
„Nur auf Eins kommt es jetzt an — auf Ruhe
— Ruhe!“ Er ſtrich mit der Hand uͤber die
Stirn. „Ja Ruhe und Klarheit hier, damit ich
nicht ſelbſt wieder verderbe, was ich endlich ge-
wonnen habe! Aber ich will vorſichtig ſein.
(Fortſetzung folgt.)