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für Auswärts 10 . Reclame 20 à. Bei mehrmaligeni
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Deutſches Keich.
Berlin, 17. April. Dem Reichstage gehen
zahlreiche Petitionen betr. Sinführung eines Sperr⸗
geſetzes fuͤr Holz zu. Die Kommiffion des Reichs⸗
tages nahm mit 12 gegen 7 Stimmen die von
Ackermann beantragte Veränderung des 5 100 b der
Gewerbeordnung an, wonach die Regierung den
Mitgliedern einer Innung, der mehr als die Hälfte
der Gewerbetreibenden angehört, das ausſchließliche
Recht Lehrlinge zu halten verleihen müſſe.
Frankreich.
Paris, 16. April. General Briere meldet aus
Handi unterm 15. April: Ich hatte Sendboten ab⸗
geſchickt, um die Chineſen von der Einſtellung der
Feindſeligleiten zu benachrichtigen. Bevor eine Mit⸗
theilung erfolgen konnte, ließen die Kriegsmandarinen,
die keine Weiſung aus Peking erhalten hatten, am
14. April Nep mit 2000 Maͤnn angreifen, welche
indes aber Bac-le zurüuͤckgeworfen wurden. Wir
haben 1 Todten und 7 Vekwundete. Die Kanonen⸗
boote vom Klaren Fluſſe erhielten geſtern, als fie
auf dem Schwarzen Fluſſe eine Soaͤhefahrt vor⸗
nahmen, Gewehrſchuͤffe; wir haben jedoch keinen
Verluſt erlitten. Die Beſatzung von Honghoa ſchlug
die Truppenabtheilung in die Flucht, welche dů
Kanonenbbote angriff. Ich habe gleichfalls nach
dieſer Seite Sendboten zur Ankuͤndigung der Ein⸗
ſtellung der Feindſeligkeiten abgeſchick.
Päris, 17. April. Der „Figaro“ findet es
ſonderbar, daß die Chineſen, die bei Tſchu ange⸗
griffen haben, 10 Tage nach der Unterzeichnung
der Praͤlimarien davon nichts gewußt haben. —
Das „Journal des Debats“ reßiſtrirt alle Fehler
Ferry's die er in der inneren und aͤußeren Politik
gehabt hat —
England.
London, 17. April. Unter dem Vorſitze des
Lordmayors fand geſtern Nachmittag im Hotel
Cannonſtreet eine Verſammlung ſtatt, die über den
gegenwärtigen Zuſtand der engliſchen Marine be⸗
Tieth. Dieſer Verſammlung wohnten mehrere ein⸗
Außreide Parlamentoͤmitglieder ohne Unterſchied der
Parteiftellung bei. Es wurde eine Reſolution an⸗
nommen, welche die Regierung auffordert, für
Vermehrung der Schiffe, Beſchuͤtze und Matroſen
UnderzügliH Maßnahmen zu ergreifen, damit die
Sicherheit des Laͤndes keine Gefaͤhr leide.
Das Geheimniß des Herrn von Brede.
(35. Fortſetzung.)
Er löſte es ſorgfältig aus dem verſchlungenen
Leaſt, zwiſchen dem er es entdeckt Hatte, und
Lherflog es mit den Augen. Dasſelbe war, wenn
Jeßt auͤch zerknittert, duͤrch den Thau der Nacht
und Staub des Tagẽs verdorben, ein feiner, weißer
Dgen Briefpapier, und darauf ſtand geſchrieben:
„Sicher Freund, es thut mir leid, daß Sie in Ver—
fmmung von mir gegangen find. Ich möchte
mi mit Ihnen verftändigen, und bitte Sie, mich
Luie Abend um acht Uhr vor dem B . . thor,
8 rechts bei den Anlagen, zu erwarten. Hoffent—
W wird ein Voͤrfchlaß, den ich Ihnen waͤh—
ND unſeres Spazierganges zu machen gedenke,
W volfommener Verſtandigunß führen. Der Ih—
rige Ad v. W, -
$ Auch ohne die letzten Buchſtaben würde Erich
; olm über den Schreiber des Billets nicht in Zwei-
* geweſen ſeien. Er kannte die Handſchrift von
Briefe her, welchen ſein Vaͤter empfangen
* Während des Leſens wurde er blaß. Wie
* Ahnung, die ſich noch halb unbewußt in uns
* eine dunkle Idee, über die wir uns geſcheut
8 durch irgend einen geringfügigen Um⸗
* plötzlich feſtere Geſtalt annimmt, einem dro⸗
*— Schatten gleich vor unſerem Geiſte empor⸗
2* uns bis ins innerſte Mark erſchreckt, ſo
f Üten vieſe mit ſicherer Hand dem Papier
— Schriftzeichen auch Erich Holm mit
mpfem Entſetzen.
London, 17. April. Der „Standard“ ſchreibt,
die neueſten Petersburger Depeſchen beweiſen, daß
Rußland lebhaft eine friedliche Löſung wünſche.
Die proviſoriſche Verwaltung in Pendſchdeh werde
die Verhandlung nicht ernſtlich gefährden. — Die
„Times“ ſagt, Rußland dürfe die gerechten Forde⸗
rungen Englands wegen des Vorfalles in Penſchdeh,
der bei der Grenzreguͤlirungsfrage nicht zu ignoriren
ſei, nicht mit Worien abſpeiſen. England ſcheue
keine Anſtrengung um einen ehrenhaften Frieden
herbeizufuhren; trotzdem ſeien ſeine Ruͤſtungen
energiſch fortzuſetzen.
Rußland.
Petersburg, 16. April. Der „Regierungsan⸗
zeiger“ meldet: Nach dem Berichte des Generals
Komarow aus Daſchkepri oder Pulikhiſti am Kuſcht⸗
fluſſe vom 6. April fluͤchteten die Reſte der afghani—
ſchen Truppen, welche am 30. März von den Ruſſen
geſchlagen worden, nach Herat Der Verluſt der
Afghanen uͤberſchreitet betraͤchtlich die früher ange⸗
gebenen Ziffern; viele kamen infolge von Kälte und
Hunger um; zwölf Tage bereits faͤllt Regen und
Schnee. Das von Sir Peter Lumsden verlaſſene
Lager in Balamurghab am Murghab, oberhalb
Meruchal, iſt durch die Afghanen verbrannt, die
Kameele mit Vorräthen und Theilen des engliſchen
Troſſes ſind durch Saarik⸗Turkmenen fortgejagt
worden. Um der Geſetzlofigkeit vorzubeugen, wird
in Penſchdeh eine zeitweilige Verwaltung einge⸗
richtet. Die ruſſiſchen Truppen bleiben in Daſch—
kepri. Zu einer Vorwärtsbewegung liegt einſtweilen
kein zwingender Grund vor.
Petersburg, 17. April. General Komaroff
telegraphirt: „Die Afghanen räumten ſämmtliche
Poſten an den Grenzen Die ruſfiſchen Wachpoſten
bezogen wieder ihre fruͤheren Stellungen.
Türtei.
ſtonſtantinopel, 11. April. Angefichts des
engliſch⸗ ruſſiſchen Konfliktes und der Möglichkeit
des Ausbruches eines großen und langwierigen Krieges
fühlt ſich die türkiſche Regierung in einer politiſch⸗
kritiſchen Lage. Sie weiß in der That nicht, ob es
ihr möglich ſein wuͤrde, die zugeſagte abſolute
Neutralität aufrecht zu erhalten — und an welchen
der beiden kriegführenden Nächte ſie im Nothfalle
ihre Gunſt am beſten verſchenken könnte. — Die
Erfahrungen, welche fie während des letzten ruſfiſch⸗
Er las und las wieder. Er wendete das Papier,
das keine Adreſſe trug, ſondern offenbar in einem
Kouvert geſteckt hatte, nach allen Seiten. War es
hier verloren? Erich ſah ſich um. Er ſtand auf
einem etwas freien Raume, in geringer Entfernung
ſtreckte ein großer Ahornbaum ſeine Aeſte empor,
und der halbuͤbergraſte Weg führte bis an den
Fluß. Er verfolgte ihn. Ziemlich tief unten blickte
ihm der Waſſerſpiegel entgegen, ſchweigend und
dunkel.
Da war keine Stimme die verrieth, was hier
der harte, zum Theil mit Gras bewachſene Weg
ließ keine Spuren ſehen. Erich fühlte, wie ihn ein
Schauder überlief, er ſtrich das Papier glatt
und legte es in ſein Taſchenbuch und ſchritt dann
den Weg zur Stadt zu bis er vor dem Hauſe des
laſermeiſters Goͤhring ſtand.
Als er dasſelbe betrat, erſchien die Frau mit
einem Geſichte, welches alle Anzeichen von Spannung
trug in ihrer Ladenthur. Es klaͤrte ſich auf, ſowie
ſie den jungen Holm erkannte, den ſie herein zu
komplimentiren ſuchte, da ſie ohne Zweifel in ihm
einen guten Kunden vermuthete. Ihr Erſtaunen
aber war ſo groß, als er ihr nur mit der einfachen
Frage entgegen trat, ob Herr von Brede zu ſprechen ſei.
Herr von Brede! Um den beunruhigte ſie ſich ja
eben.
plötzlich der Redefluß uͤber ihre Lippen. Ihr Zim—
merherr war ſeit geſtern Abend nicht nach Hauſe zu⸗
ruͤckgekehrt. „Stellen Sie ſich vor,“ ſetzte die Frau,
der es nicht entging, wie Herr Holm ſich bei ihrer
Mittheilung verfärbte, die begonnene Rede fort,
„er iſt während der ganzen Nacht nicht nach Hauſe
tuͤrkiſchen Krieges und ſeit der Beendigung desſelben
gemacht hat, laſſen ihr wohl eine Annaͤherung an
Rußland in mancher Beziehung für rathſamer er—
ſcheinen, zumal ſie als ficher annehmen kann, daß
mit dem Augenblicke, wo ſie ſich feindlich gegen
Rußland zeigt, von Peteroburg aus das Signal zu
ernſtlichen bulgariſchen Erhebungen in Macedonien
und wohl auch zur Durchfuͤhrung der Vereinigung
Oſtrumeliens mit Bulgarien — ein erſter Schritt
dazu iſt bereits in der Herſtellung der Zollunion
der beiden Länder geſchehen — gegeben werden wird.
Feiner wuͤrden die anderen kleinen Staaten, wie
Montenegro und Griechenland wohl auch den Moment
für geeignet halten, ihre Grenzen abermals zu
„reguliren“ und zu befeſtigen.
Deutſcher Keichstag.
Berlin, 17. April. Der Branntweinzoll wird
auf 80 Mark für den Doppelzentner feſtgeſetzt, nach—
dem Bundeskommiſſaͤr Pochhammer dieſe Zollerhöh—
ung befurwortet Sodann wird debattelos ein Zoll
von 48 Mark auf Weine, ausgenommen Schaum⸗
weine, genehmigt. Der Fiſchzoll wird debattelos
nach der Vorlage genehmigt, der Antrag, den Ge—
flügelzoll auf 30 Mark für 100 Kilo feſtzuſetzen,
wird mit 102 gegen 99 Stimmen angenommen.
Der Honigzoll wird nach der Regierungsvorlage
auf 3 Mark 20 Pf. feſtgeſetzt. Fortſetzung morgen,
11 Uhr.
Aus Nah nud Fern.
*Karlsruhe, 17. April. Geſtern Abend wur—
den von ruchloſer Hand auf der Dampfbahnſtrecke
Karlsruhe⸗Durlach zwei Schwellen über die Schienen
gelegt, offenbar, um ein Unglüg herbetzufuͤhren.
Das VBubenſtuck gelang zum Slüde nicht Zwar
entgleiſte der Zuß und die Maſchine erhtelt einige
Beſchaͤdigungen aber Leben und Geſundheit der
Paſſagiere und des Maſchinenperſonals blieben unge⸗
fährdet. Die Direktion der Dampfbahngeſellſchaft
hat einen Preis von 300 Mk. auf Entdeckung des
Thäters ausgeſetzt. Da der Zug, dem der Anſchlag
galt, der lebte dieſes Tages, der von Karlsruhe
nach Durlach gehende Theaterzug war, ſo konnten
in der Nacht noch die Arbeiten vorgenommen wer⸗
den, die nöthig waren, um keine Unterbrechung des
Betriebs entſtehen zu laſſen.
gekommen, und läͤßt auch jetzt nichts von ſich hören
oͤder ſehen. Natuͤrlich hat er einen Hausſchlüiſſel,
und wir bemerkten ſein Ausbleiben nicht, bis ich
ſelbſt dieſen Morgen das Fruͤhſtück auf ſein Zimmer
brachte. Sie können denken, welchen Schreck ich
hatte. Ich winde am liebſten ſogleich nach der
Polizei geſchickt haben, aber mein Mann iſt ſo gleich⸗
guͤltig. Der meinte, es ſei kein Grund Lärm zu
ſchlagen, wenn jemand einmal eine Nacht außer
Herr von Brede würde ſich ſchon
wieder einſtellen, damit iſt er fortgegangen, und
nun ſitze ich arme Frau hier und weiß nicht,
was ich beginnen ſoll. In einigen Tagen iſt der
Monat zu Ende, und er iſt mir noch die ganze
Miethe ſchuldig.“
Erich, der einſah, daß die Frau vor allen
Dingen um ihr Guthaben in Sorge war, ſuchte fie
in dem Punkte zu beruhigen. Es überfiel ihn
plötzlich die quälende Unruhe, ſie könne die Polizei
in Alarm ſetzen und Gott mochte wiſſen, welches
noch ungeahnte Unheil über diejenigen heraufbe—
ſchwören, die er mit ſeinem Leben vor jedem Leid
hätte bewahren moͤgen. Es war wie ein unklarer
Antrieb in ihm, nur noch ein wenig Zeit zu ge—
winnen. Er bemühte ſich, Frau Göhring damit zu
tröſten, daß ſchlimmſtenfalls durch die Sachen des
Abweſenden ihre Fordexung zu decken ſein wuͤrde,
und ſtellte mit der geln zum Reden Bereiten un⸗
vermerkt ein kleines Verhoͤr an. Heraus brachte
er hinfichtlich ihres Mietheherrn wenig mehr, als
daß er ihr in der juͤngſten Zeit häufig verſtimmt
vorgekommen ſei.
(Fortſetzung folgt.)