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Heidelberger Tageblatt: unabhängige Zeitung für Nordbaden — 1885

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No. 229 - No. 255 (1. Oktober - 31. Oktober)
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Ausdruck der Verzweiflung aufgedrückt war, einzeln ı
herausgeführt und in je eine Droſchke geſetzt; zu
bei en Seiten nahmen Soldaten mit aufgepflanztem
Bajonette Platz, während ſich ein Poͤltziſt zum
Kutſcher auf den Bock ſetzte. Auch zwei Frauen⸗
zimmer kemerkte man unter der Menge der Ver⸗
hafteten, drei weitere Vertreterinnen des zarten
Geſchlechts und zwar ihrem Berufe nach Schnei—
derinnen, waren in Männerkleidung. Der lange
Zug bewegte fich in der fruͤhen Morgenſtunde nach
dem Stadtgefängniſſe und zum Theil nach den
Kaſematten der Citadelle. In der Stadt herrſcht
ungeheure Aufregung.
Englanud.

London, 7. Okt. Dem geſtrigen Miniſterrathe
wohnten ſämmtliche ſechzehn Mitglieder des Ka—
binets bei. Lord Carnarvon, der Vicekönig von
Irland, waren zu dem Zwecke von Dublin
heruͤbergekommen, um dem Kabinetsrathe bei Er⸗
örterung der iriſchen Frage beizuwohnen. Dem
Vernehmen nach theilte Lord Salisbury in ſeiner
Eigenſchaft als Miniſter fuͤr auswärtige Angelegen⸗
heiten zunächft ſeinen Kollegen mit, was zwiſchen
ihm und den auswärtigen Kabinetten in betreff
Oſtrumeliens verhandelt worden iſt. Den Haupt—
gegenſtand der Erörterung bildeten aber die Zuſtände
in Irland; es wurde jedoch, wie es heißt, von der
Ergreifung außerordentlicher Maßnahmen Abſtand
genommen, da Lord Carnarvon und Lord Aſhburne
die Ueberzeugung ausdruͤckten, daß das ordentliche
Geſetz ſich als völlig hinreichend zum Schutz von
Leben und Eigenthum gegen die Vergewaltigungen
der Nationalliga erweiſen dürfe.

Griechenland.

Athen, 7. Okt. Lord Salisbury rieth Griechen⸗
land an, aus ſeiner abwartenden Haltung nicht
herauszutreten und wies auf die ernſten Gefahren
für Griechenland hin, wenn ſeine Armee die Grenze
aberſchreite. Delhannis lehnte formell Englands
Rathſchläge ab und ſagte, Griechenland werde die
Nathſchlaͤge der befreundeten Mächte befolgen, wenn
ſie den Intereſſen des Hellenismus nicht zuwider—
liefen. Die wohlwollende Haltung Englands gegen⸗
über Bulgarien verurſacht lebhafte Befürchtungen,
jedoch herrſcht völlige Uebereinſtimmung darüber,
unter allen Umſtänden Kompenſation zu verlangen,
fals die bulgariſche Union anerkannt wird. Die
Kretenſer find bereit, ihre Union mit Griechenland
zu proklamiren. Delyanns rieth den Kreienſern,
die Ereigniſſe abzuwarten.



Aus Yah und Leru.

*Karlsruhe, 8. Okt. In der „Karlsruher
Zeitung“ hat ſich am 1. Oktober in aller Stille
ein Redaktionswechſel vollzogen. Der bisherige
Chef⸗Redakteur Karl Troſt, früher der conſervativen
Partei angehörig, iſt von der Leitung des Blattes
zurückgetreten und der zweite Redakieur Wilhelm
Harder hat die erſte Stelle übernommen. — Die
Lorenz ſche Patronenfabrik wurde dieſer Tage zwei
Mal von dem Kronprinzen von Schweden, dem
Prinzen Heinrich von Preußen und dem Prinzen
Ludwig von Baden in Begleitung ihrer Adjutanten
beſucht — Nach den amtlichen Zuſammenſtellungen
ſind von der badiſchen Staatsbahn an dem Hauͤpt⸗
tage des Einzugsfeſtes, dem 27. Sept. 20928 Per⸗
ſonen nach Karlsruhe befördert worden. Der Haupt⸗
fefttag des Jahres 1881 erreichte eine um m.hrere
tauſend Perſonen höhere Ziffer. — Der vereinigten
Weinheim⸗Odenwaͤlder Rettungsanſtalt Pilgerhaus
bei Weinheim find durch neuerliche höchſte Ent—
ſchließung Körperſchaftsrechte verliehen worden.

Mannheimi, 8. Okt. Der von dem ſozial⸗
demokratiſchen Wahl⸗Comite erlaſſene Aufruf an die
Landtagswähler iſt vom Großh. Bezirksamt dahier
heute vorläufig mit Beſchlag belegt worden.

Freiburg, 7. Olt. Premier⸗Lieutenant von
Witzleben, deſſen Sturz vom Pferde wir meldeten,
iſt in Folge dieſes Unfalles geſtorben.

Nenulirchen, 5. Okt. In der vorigen Woche
iſt die hieſige Cigarrenfabrik mit einſtweilen 15
Arbeitern eröffnet worden. Die Fabrik hat vor—
läufig die Schwierigkeiten des Anfangs zu uͤber—
winden; ſobald aber die eingeſtellten Arbeiter
tüchtig eingeübt und noch einige gelernte Ci—
garrenmacher angeworben ſind, wird die Zahl der
Arbeiter ſteigen und das Geſchäft weſentliche, wenn
auch nur allmähliche, Erweiterung erfahren können.
Für den Anfang: Glück auf!

Mainz, 6. Okt. Ueber zwei Selbſtmordver⸗
ſuche berichtet das „Tagbl.“: In der Arreſtzelle des
Stadthauſes hat ſich heuͤte früh ein Inhaftirter die
Pulsadern durchſchnitten und dann aufzuhängen ver⸗
ſucht. Der Selbſtmord iſt aber nicht gegluͤckt. —
Ebenfalls heute Morgen ſuchte ſich in der Kaſerne
des 117. Infanterie-Regiments ein erſt kuͤrzlich aus
dem Soldatenſtand ausgetretener Sergeant dieſes
Regiments zu entleiben. Er hatte fich mit einem



Gewehre durch den Murd geſchoſſen.

Aus Baden, 8. Okt. Der Muller Joſeph
Genkel von Nöggingen feuerte am letzten Sonn⸗
tag im Hof ſeines früheren Dienſtherrn Zimmer⸗
mann in Horheim, A. Waldshut, drei Revolver—
ſchüſſe auf den Knecht Joſeph Ebner ab, ohne
jedoch zu treffen. Genkel fürchtete, daß ihn Ebner
wegen Diebſtahls anzeigen werde. Der Thäter iſt
verhaftet. — Dos 41/, Jahre alte Kind des Land—
wirths Joh Endreß in Ahauſen, A. Ueberlingen
fiel in die Aach, bezw. den Gewerbskanal und
wurde bis auf die Gemarkung Grasbeuren fortge—
ſchwemmt, wo es todt aufgefunden wurde. — Bei
Huchenf eld, A. Pforzheim, wurde eine abſonder—
lich geformte Kartoffel im Gewicht von 1650 Gramm
ausgegraben. — In Zindelſtein, A. Donau—
eſchingen, hat fich eine Feuerwehr gebildet. — In
Hammrreiſenach, A. Neuſtadt, iſt das Haus
des Gg. Hoch und Joh. Scherzinger abgebrannt.
Die beiden Kinder des erſtern ſpielten auf der
Obertenne mit Zündhölzern. Das 3 Jahre alte
Nädchen fand in den Flammen ſeinen Tod, der 4
Jahre alte Knabe erlitt ſchwere Brandwunden.
Hoch iſt vollſtändig, Scherzinger mit Gebaͤudefünftel
verfichert. In Sand, A. Kehl, wurde Gemeinde—
rath Karch vom Treibriemen der im Hof arbeiten—
den Dreſchmaſchine erfaßt und zu Boden geſchleudert
und am Kopf ſchwer verletzt. — In Hefſelhurſt
hat der von Offenburg über Willſtätt nach Weier
fahrende Landpoſtbote einen 5 Jahre alten Knaben
überfahren, was bei Letzterem einen Schenkelbruch
zur Folge hatte. — Taglöhner J. Werne von
Rietheim, wurde von einem Kartoffelwagen
überfahren und erlitt ſchwere Verletzungen. — In
Villingen waren vorletzten Samſtag zwei Schie⸗
ferdecker aus Konſtanz mit Deckung des Reichspoſt⸗
gebäudes beſchäftigt. Sie hatten an dem faſt ſenk⸗
recht abfallenden Seitendache des genannten Ge—
bäudes ihr Geruͤſt an 3 Seilen hängen und waren
ſchon einige Stunden an der Arbeit, als auf ein-
mal 2 Seile brachen und die Schieferdecker ſammt
dem auf dem Geruͤſt befindlichen Schiefervorrath
das Dach herunterſauſten. Beide Leute hatten aber
die Geiſtesgegenwart, ſich ſogleich platt auf den
Leib zu legen und ſo war es ihnen möglich ſich an
der Rinne mit den Fuͤßen feſtzuſtämmen und wieder
ficheren Halt zu gewinnen. Vor lauter Freude
über den gluͤcklichen Verlauf des Sturzes machten
die Zwei ſogleich Feierabend und fuhren mit dem
Zug 12 Uhr 5 Min. nach Karlsruhe zu den Feſt⸗
lichkeiten, um ſich da einige Tage ihres Lebens zu
freuen und vom Schrecken zu erholen.

Bermiſchtes.

— Aoln, 5. Okt. Die „Köln. Volksztg“ mel⸗
det: Geſtern Abend wurde eine Frau von einem
nach Köln gehenden Soldaten in höchſt unmorali—
ſcher Weiſe angeredet. Ein des Wegs gehender
Herr machte dem Soldaten Vorſtellung darüber und
erhielt von dieſem einen Stoß mit dem Seitenge—
wehr, ſo daß der Getroffene, tödtlich verletzt, zu—
ſammenbrach. Er wurde ſpäter mittels eines Hand⸗
karrens nach dem Hoſpital in Nippes gebracht.
Heute Morgen wurden ihm die Sterbſakramente ge⸗
reicht. Der Verwundete iſt verheirathet und Vater
von drei Kindern.

— Straßburg, 8. Olt. Die Verwaltung
der hieſigen ohnedies viel angefeindeten Tabaks—
manufaktur hatte vergeſſen ihre Schutzmarke, eine
offene Hand, zu erneuern. Kaum war am letzten
Donnerstag der Termin zur Erneuerung derſelben
abgelaufen, als ſich die hieſige Tabaksfirma Schaller
u. Bergmann an der zuſtändigen Stelle meldete und
die herrenlos gewordene „offene Hand“ als ihr
Fabrikzeichen eintragen ließ. Zugleich ließ dieſe
Firma der Tabakmanufaktur mittheilen, daß fie ihr
verbieten, ihr früheres Waarenzeichen in Zukunft
zu gebrauchen und daß, wenn fie dies doch thue,
fie dieſelbe dafür verantwortlich machen werde.
Man glaubt, daß die Verwaltung der Tabakmanu⸗
faltur die Sache nicht ruhig hinnehmen werde und
daß dieſelbe gerichtlich ausgetragen wird. Die La—
cher freilich find, wenigſtens vorerſt, auf Seiten der
Firma Schaller⸗ Bergmann.

— Innsbruck, 3. Okt. Die über den Sill⸗Fluß
führende Waſſerleitungsbrücke iſt durch Dynamit
in die Luft geſprengt worden. Die Brücke iſt
theilweiſe, die Waſſerleitung völlig zerſtört. Ueber
die Erplofion wird der „N. fr. Pr.“ gemeldet:
Der aus der Halde am rechten Sillufer hinter dem
Iſelberg kommende Villerbach wird durch Eiſen—
rohre uͤber einen unmittelbar hinter dem Iſelberg
befindlichen, eigens hiezu erbauten Waſſerſteg auf
das linke Sillufer und durch den Iſeltunnel zum
hiefigen Bahnhof geleitet. Geſtern Abend nach 7
Uhr hörte der Bahnwaͤchter, der hinter dem Iſel⸗
berg poſtirt iſt, fünf Detonationen. Bald darauf
iſt der Waſſerſteg geſunken, in Brand gerathen und
theils in Sill geftürzt, theils verbrannt. In Folge
der Zerſtörung des Waſſerſtegs durch Dynamit





——— —
fehlte auf dem Bahnhofe das Waſſer zur *
der Lokomotiven Der Eiſenbahnverkehr vol 4 1*
aus wäre unmöglich geworden, hätte nicht er ibmiste_uerauiie
fraͤdtiſche Dampffprike feit geftern Abend auß * 8 — wie
Sil Vaffer nach dem Waferlhurme der dahr —— x
getrieben. Die nächſte Waſſerſtation iſt vellich 4 *
Biel, füdlih in Batidh und öftliy in JMLAT ⏑
Daß der Wafierfteg durch Zufal in Brand _ı \ I

ſtih SA

und Pl
traffälle
etzger K

rathen ſei, erfcheint ausgeſchioſſen; vielmehr
eine verbrecheriſche Abſicht außer Zweifel. ſal 4* Bejenftiel,

— Athen, 5. Oct. Ein ernite8 Unglüc { * 8 änaniß
auf der erſt kürzlich eröffneten Eiſenbahn von 7 r
rach Kiata ſtattgefunden, wobei etwa 50 Perſon tiner —
entweder getödtet oder verletzt wurden. 2 ß

— Newyork, 4. Okt. Am naͤchſten Sam { * * 8
zur Fluthzeit, ſoll der Felſen in der Hell 55 ch 8.
Einfahrt zum Newyorker Hafen von Long 28 * ——
Sonnd durch Dynamit fortgeſchafft werden. 7 * e Meßger
neun Jahren werden Kan. mern in den Feljen . ng
trieben und es find daſelbſt 45 000 Dyn amlipalt 8 Rathari
ſeit dem Juli 1884 vertheilt worden, wozu 4 4 —
275000 Pfund Dynamit verbraucht hat. Die %u M 8 ledige D
ploſion wird durch Electricität vom Lande 2848 Diebhftal
hervorgerufen und man erwartet, daß der 7 * — —
Felſen durch die Erplofion pulveriſtrt wird, 4 Hn 98 —
das Waffer ſehr in Bewegung zu ſeben, oder we | Ytoden *
als auf 1000 Fuß eine Wirkung augzuüben.

, die D

25 fn Q Dr Taglög

* * *
pulverifirte Maͤffe ſoll dann ſpaͤter entfernt derachen
ein 26 Fuß tiefer Kanal — bei Ebbe — 8* en ebää?cmf

ſtellt werden. Die Felsmaſſe, welche zerſtört wer
ſoll, bedeckt 9 Acres. Bis jetzt find zur Ver
rung der Schiffahrt durch Hell Gate 3 Mu —*
Dolar8 verausgabt worden. Die Arbeiten ( 48 —
der Vereinigten Genet a

. 4, g Ham zu
Newton. 8 * Beleid

urch Verale
Qofales. —

. 7 2 — An d#
* Geidelberg, 9. Olt. (Stadtraths ˖ Sizung) Ii X k M
Sitzung des hiefigen Stadtrath3 vom 7. dſs. Mts. tam® Den {

'%12' dar

y U 'be ob Riea

? ———— 2
Yelängniß

‘?Te[}‚e_n

Staaten Ingenieur



folgende Vorlagen zur Kenntniß bezw. Erledigung; * en S des G
dem Berichie der ftädtijhen Sparkane wurden hei DIC, * errn I,
im Monate September dſs. Is. in 982 Poſten 5uf9m%e‚ ng m“ Grof
114975 Mark 23 Pfg. eingelegt und in 513 * 8 gende €
trägen zufammen 181527 Mart 62 BPfg. zurückbes“t; Sbanp ofbarer
Die Geſaͤmmtzahl der Einleger hat ſich ſeit dem 1. 54
dis I3; um 546 vermehrt. Das Gefuch eines rieſ
Metzgerm iſters um die Erlaubniß zur Einrichtung?! f
Kleinviehſchlächterei in einem Hauſe der Caisberyſ
kann nicht zur Genehmigung empfohlen werden, weil di
Ortsſtatut vom 29. Dezeniber v. Is. die Errichtung 2
neuen gewerblichen Anlagen der in S 16 der den *
Gewerk eordnung bezeichnẽten Art — und dahin geh⸗

die Schlaͤchtereien — in einer Anzahl von Straßen, *

die Gaisbergſtraße gehört, unterſagt ift. — Die von *
Rechnungsprüfungecommiſſion zu den ſftadtiſchen RC
nungen für 1884 entworfenen AWbhörbejcdheide werden
Bürgerausſchuſſe mit Antrag auf Genehmigung vorg f
werden. — Die Fortſetzung der Gasbeleuchtung in -wet’

licher Richtung bis zum Haͤufe Nr. 90 in der Bergheim e u[h


S D D




firaße, ſowie die Aufſtellung dreier Gascandelaber
wird naͤch dem Vorſchlag der Beleuchtungscommiffion *

geordnet. ;
* Heidelberg, 9. Okt. (Fefthale.) Dem %emebfl“fl \

4
nach ift die zu erbauende Feſthalle auf 110,000 Mt.
anſchlagt. Bekanntlich will hieran die Regierung nur 1
15,000 M, partizipieren, ſo daß der Stadt eine caioſſt
Finanzlaft aufgebürdet iſt. Dieſe ift um ſo fühlbarer, %
bier ſchon die Steuerſchraube bedenklich zugezogen iſt, sn 06
daß die Sadhe doͤch noh wanckes Bedenten hHervorrul” k zn
dürfte, zumal die Dauer des Feſtes nur eine kurze la 4
* Heidelberg, 9. Set (SGott zur Ehr, dem Nächt 0
zur WehHr.) Betaͤnntlich hat man in verſchiedenen be“g
ſchen und ſchweizeriſchen Städten die loͤbliche —
getroffen, daß den Feuerwehrleuten, welche ſich eine *
wiſſe Reihe von Jahten pflichttreu erwieſen und —
gefuͤhrt haben, ſeilens der Stadt eine ehrende ——
zu Theil werden ließ, aͤhnlich der von unſerem 8
batet in& Leben gerufenen. Analog diejer Städte ſol UT buu
aud nach dem Beſchluffe des Staͤdtraihs dahier 2 ber
nächften Jahre an jhon den Angehörigen des CotW% {
welche mindeſtens 20 Jahre tadellos aedient haben, Lu
der Stadt filberne Gedächtnifmedaillen mit entjprechen?“ ;
Diplomen uͤberreicht werden Nach den Intentionen K f
Stadtraths ſoll dann die Uebergabe dieſer Ehrenzeich⸗ liiſt

2

— *



(

jeweils mit der von unſerem Landesvater geſtifteten * narin
fammenfallen. Daß dieſe neue Einrichtung nicht eereh! jrim
wird, neue Kräfte heranzuziehen und in den Alten 4 4 *
Eifex für die gute Sache zu erhöhen, wird wohl taum * j eniar
nierkt zu werden brauchen und dürfte wohl in erſter 8* riſch
wie ſo viele3 ſchon geſchaffene Zweckmaͤßige, den Bemuhung 2 hoti
unſeres unermüdlichen Herrn Oberbürgermeiſters D rd}t
Wilden3 zuzujhreiben ſein i ffle unge
Heidelberg, 9. Okt. (Schöne Jugend.) Ueber 24 ——
Verderbtheit einei betraͤchtlichen Thells unſexer Ji da , TU
wird ſo Vieles geredet und geſchrieben und heißt es 2—— ganz
den meiſten Faͤllen, daß es eine Schwarzſeherei wäre, vr 8 Uund {
der ſich Viele irre leiten ließen. Eine neue — Ng
zu dieſer ſogenannten „Schwarzſeherei lieferte ein 11 Jal nto
alte8 Mädcdhen von hier, weches beauftragt war⸗

Vaͤſche der Brauhurſchen einer Brauerei abzuholen. 2 —
Kleine wurde in das Zimmer der Burſchen geſchickt, 4

ſich ihres Auftrags entledigen zu können, benüßgte 2
Abwejenheit der Vurſchen dem einen 2 M 70 Pf. ul
dem andern 2 ME. 80 Pf. jammt Bortemonnaie au D N

Taſchen der im Zimmer aufgehängten Hojen zu rehn

Solche Frechheit Lines erft 11ljährigen Maͤdchens, bei D° MC A
aller Reblichkeitsſinn noch gar nicht erweckt, oder ſchon 24
Keime erſtickt ift, Harakterifirt gewiß wieder einmal # 8
Genüge die Verderbtheit eines Theils der Jugend! * Mneruy

Schöffengericht Heidelberg.
Sitzung vom 8. Oct. Vorfitzender Herr



Oberamt⸗

richter Süpfle, Vertreter der Großh. Etaatevehoͤrde 5* NS Bie
Referendär- Dr. Puchelt, Gerichtsichreiber Herr MMl | * MWirzyas,
Joͤft. Schöffen die Herren Ludwig Kaltſchmitt, Wit
 
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