Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Tageblatt: unabhängige Zeitung für Nordbaden — 1886

DOI Kapitel:
No. 290 - No. 305 (12. Dezember - 31. Dezember)
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.43926#1238
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext






Nationalhymne welche ſtehend angehört wurde. Beſon-

ders ausgezeichnet wurden unter dem bayeriſchen Gefolge

Miniſter Freiherr v. Crailsheim und Genexal Freyſchlag

v. Frehenftein, welchen der Kaiſer mehrmals zutrank.
Oeſterreich Angarn.

Wien, 10. Dez. Das „HFremdenblatt“ meldet: Die
hier weilende bulgariſche Deputation, welche im Miniſterium
des Aeußeren eine Audienz nachgeſucht hatte, wurde geſtern
Nachinitiags um 3 Uhr von Kalnoky in nichoffizieller
Eigenſchaft empfangen. Sie hatte mit demſelben eine
fängere Unterredung, welche der Deputetion Gelegenheit
bot ihrem Auftrage gemäß, die derzeitige Lage in Bul-
garien eingehend auseinauderzuſetzen und die Wünſche der
bulgariſchen Bevölkerung bezuͤglich einer thunlichſt baldigen
Löſung der gegenwärtigen Krife dem Miniſter darzulegen.
Der Empfang der Deputation war ein ſehr freundlicher
und ſind bei demſelben die lebhaften Sympathien des
Miniſters und beſonders deſſen dringender Wunſch zu Tage
getreten, ſowohl im Intereſſe Bulgariens wie des allge-
meinen Friedens die derzeitige Kriſis möglichſt bald einem
befriedigenden Ende zugeführt zu ſehen.

Yußland.

Petersburg, 10. Dez. Der Regierungsanzeiger
veröffentlicht ein Communique, welches ſich auf die be-
kannte Citeulardepeſche des auswärtigen Amts an die
ruſſiſchen Vertreter im Auslande, betreffend die Anſchau-
ungen der ruſſiſchen Regierung über die Reſultate der
Mifſion des General Kaulbars in Bulgarien bezieht und
dieſe Reſultate, gleichwie das Verhalten der bulgariſchen
Regierung eingehend beſpricht. Das Communique ſagt,
daß die ruſſiſche Regierung, wenn ſie auch ihre Agenten
in Bulgarien aͤbbericf, gar nicht beabſichtige, die Bande
Bulgariens mit Rußland zu löſen. Als Rußland hierzu
geſchritten, wollte Rußland damit nur bekunden, daß es
ablehne, die Geſetzlichkeit der gegenwärtigen Lage der Dinge
anzuerkennen, woͤbei die geringfügige Minorität, welche
ſich der Landesgewalt bemächtigt habe, berechtigt zu ſein
zlaͤube, das Schickſal des bulgariſchen Volkes nach ihrem
perſönlichen Ermeſfen zu lenken und das Volk zum Werk-
zeuge rebolutionärer Leidenſchaften zu machen, welche ver-
nichtend auf die öffentliche Sittlichkeit einwirken müſſen.
Das bulgariſche Volk zeichne ſich zweifellos durch friedliche
Neigungen und Liebe zur Arbeit aus. In dieſen Eigen-
ſchaften liege das Unterpfand des künftigen Gedeihens
Bulgariens. Dank denſelben hatte der Wohlſtand Bul-
gariens bereits ſchnelle Fortſchritte gemacht, als der Um-
ſturz in Philippopel plötzlich das Land auf den Weg ge-
fährlicher politiſcher Abenteuer ablenkte, welches vam
Lande ſchwere und ganz unnütze Opfer forderten. Die
gegenwäriige Lage fei die unmittelbare Fole jenes Um-
ſtürzes. Dauere dieſelbe fort, ſo müſſe Bulgarien nicht
nur neuen Widerwärtigkeiten begegnen, ſondern es werde
ſich auch in einen Herd der Anarchie und revolutionärer
Leidenſchaften umwaͤndeln, welche die Nuhe und den Frie-
den des Orients fortwährend bedrohen würden. Das
Communique ſchließt: Die kaiſerliche Regierung, welche
es für ihre Pflicht erachtet, für die Aufrechterhaltung der
Ruhe des Orients zu forgen und auf dem Boden des
Vertrages zu verharren, beabſichtigt, nach wie vor Ihre
Anftrengungen auf die Aufhebung des ſchwer auf Bul-
garien iaſtenden Druckes, ſowie auf die Wiederherſtellung
der geſetzlichen Ordnung daſelbſt zu richten. Letztere könnte
als ein zuverläſſiges Unterpfand des künftigen Gedeihens
Bulgariens dienen und jene ſchweren Opfer rechtfertigen,
welche Rußland gebracht. Die kaiſerliche Regierung, von
jeglichen eigennützigen Abſichten weit entfernt, beabſichtigt,
ſich mit keiner Kombination einverſtanden zu erklären,
welche unter dem Deckmantel der Geſetzlichkeit nur dazu
dienen würde, die anormalen Bedingungen zu befeſtigen,
unter die Bulgarien jetzt geſtellt iſt.

Nach dem Eſſen entfernten ſich die Söhne des Hau-
ſes mit dem Dienſtperſonale, die Töchter räumten den
Tiſch ab und gingen dann ebenfalls hinaus.

Der Hausherr mit ſeiner Frau und Gretchen ſetzten
ſich an das Sopha zu Alice.

„Ihre Ponh find vollſtändig zu Grunde gerichtet,
Miß, ſagte Mac Dougal höflich. „Sie würden nicht im
Stande ſein, morgen weiter zu gehen, wenn ſie überhaupt
ſich erhoien werden. Die armen Thiere ſcheinen ſehr an-
zeſtrengt worden zu ſein. Wie lange ſind Sie unter-
weg$ 2“

„Seit vier Tagen,“ erwiderte Alice ſchwach.

„So lange? Haben Sie keine Begleitung bei ſich
gehabt, Miß?“

„Nein, wir waren ganz allein, Gretchen und ich. —
Wir kommen von der Meeresküſte, von einem alten Hauſe,
welches Black Rock genannt wird.“

Der Bauer und ſeine Frau wechſelten ungläubige
Blicke.

„Sie meinen doch nicht Black Rock, den Sitz der
Catharins, Miß?“ fragte Mae Dougal.

Alice nickte.

„Das iſt ein Weg durch Gebirgspäſſe und einſame
Thäler,“ ſagte der Mann. „Ich habe die Geſchichte der
Catharins gehört. — Jedermann im noͤrdlichen Hochlande
lennt ſie fehr wohl. Wir erzählen ſie an den Winter-
abenden, und es iſt eine Geſchichte, welche Sie ſchaudern
machen würde. Es iſt eine anſtrengende Reiſe von der
Nordkuſte bis hierher — eine ſchreckliche Reiſe. Und Sie
ſagen, daß Sie auf Ihrem Pony ohne Sattel und allein
von dort kommen?“

„Ganz allein — wir beide,“ antwortete Alice.

Aber Sie meinen doch nicht, daß Sie von dem
Hauſe Black Rock kommen? Das iſt ſeit mehr als einem
Menſchenalter verſchloſſen geweſen. Die Geiſter der Zwil-
lingsbrüder gehen dort um heißt es!“



Deutſcher Reichstag.

Berlin, 10. Dez. Der Reichstag genehmigte die
Vorlage Betreffs Albuminpapierfabriken in erſter und
zweiter Leſung, ſowie die Vorlage über Kontrolle des
Reichshaushaltes in dritter Leſung. Bei Berathung des
Militäretats ſpricht Rickert ſich heftigſt gegen das bekannte
Rundſchreiben Koellers an Offiziere wegen Beiträgen zur
Agitationskaſſe der konſervativen Vereine aus. Koeller er-
klaͤrt, das Rundſchreiben ſei nicht von der Partei, ſondern
lediglich von ihm perſönlich ausgegangen; es widerſtrebe
weder der Verfaſſung, noch dem Geſetze. Der Kriegs-
miniſter hält die Theilnahme an politiſchen Vereinen und
an Agitationen mit dem Offiziersſtande nicht für verträg-
lich. Wegeu des Rundſchreibens Koellers hätte er aber
nicht einſchreiten können. Er könne Briefſendungen an
Offiziere nicht verhindern. Einen Einfluß auf die
Wahl der Lektüre der Offiziere in den Kaſinos und
öffentlichen Lokalen habe er nicht. Einer Anregung zur
Aufrechterhaltung ſeiner Würde bedürfe der
Offiziersſtand weder von Rickert, noch von ſonſt Jeman-
den. Nach weiterer Verhandlung über das Rundſchreiben
goeller's, an welcher Kayſer, Dirichlet, Rickert, Richter,
Koeller und der Kriegsminiſter ſich betheiligen, wird der
Gegenftand verlaſſen. Die an die Budgetkommiſſion nicht
derwieſenen Theile des Militäretats, ſowie der Spezial-
etat, wird vom Reichstag unverändert genehmigt. Am
Montag um 1 Uhr ſtehen die Anträge Reichenſperger's
über die Abänderung des Strafgeſetzbuchs bezüglich des
Zweikampfweſens, ſowie die Anträge Lieber, Hitze und
Blos über den Normalarbeitstag, Frauen- und Kinder-
arbeit zur Verhandlung. — Morgen keine Sitzung.

Aus Nah und Fern.

»Karlsruhe, 9. Dez. Unſere Stadt erweitert ſich
gleichzeitig nach Oſten gegen Durlach und nach Weſten
zegen Mühlburg. Hier bildet die neue Dragonerkaſerne,
dort das großartig aͤngelegte Schlachthaus den wirkenden
Magnet. Lebteres$ wird heute in Betrieb genommen und
wird ähnlich wie in München eine intereſſante Sehens-
würdigkeit unferer Stadt bilden. Alle Privatſchlachtungen
bleiben fernerhin im Innern der Stadt ausgeſchloſſen und
das gewerbliche Leben erhält durch die zu veranſtaltenden
großen Viehmärkte eine bemerkenswerthe Umgeſtaltung
durch die Einſchränkung des auf dieſem Gebiete beſonders
mißliebigen Zwiſchenhandels. Die umfaſſenden und ſchwie-
rigen Vorſchriften für den neuen Schlachtverkehr wurden
von Bürgermeiſter Schnetzler in vorzüglicher Weiſe vor-
bereitet.

»Karlsruhe, 10. Dezbr. Auf Grund der Ende
November und Anfangs Dezember d. J. abgehaltenen
erſten juriſtiſchen Staatsprüfung werden folgende fünf
Rechtskaͤndidaten in nachſtehender Reihenfolge zu Rechts-
praktikantes ernannt: Otto Flad von Karlsruhe, Karl
Friedrich Wachtervon Altbreiſach, Joſef Ruch von Staufen,
Rudolf Freiherr von Schauenburg von Gaisbach, Karl
Ruckmiſch von Hauſach.

Karlsruſe, 10. Dez. (Silber-Lotterie des Bad.
Militärdereins-Berbandes.) Mit Genehmigung Großh.
Regierung wird vom Badijchen Militärvereins⸗Verbande,
der faſt ſämmtliche Militärvereine des Landes umfaßt,
eine Krieger⸗Wohlihätigkeits⸗Lotterie veranſtaltet. Der Er-
trag ſoll 'ausſchließlich nothleidenden alten Soldaten zu-
gut kommen, auch arme Witwen und Waiſen von Veteranen
ſollen daraus bedacht werden. Es werden 60,000 Looſe
a 1 Mark ausgegeben, welche an Jedermann im Gebiete
des Großherzoaͤtjums verkauft werden dürfen. Die Ge-
winne beftehen in gediegenen Silbergegenſtänden, bei deren
Auswahl ſachkundige Mitglieder des Badiſchen Kunſtgewerbe-
Vereins mitwirkten, nebft den von Vereinen und Privaten
geſchenkten Gaben in Silber und Gold. Silbergehalt,
Pleiswürdigkeit, praktiſcher Werth und geſchmacvolle Aus-
ſtattung war bei der Auswahl maßgebend. Der Silber-
gehalt wird von den Lieferanten garantirt. Der erſte
Hauptgewinn beſteht aus einem vollftändigen Tafelgeräthe
für 36 Perſonen von 11,200 Gramm Silbergewicht, nebſt
einem Tafelaufſatz, zwei Brodkörben und zwei Kryſtall-
Weinkrügen mit Silberfaſſung im Geſammtwerth von 300M.
Den zweiten Gewinn bildet ein Tafelgeräthe für 24 Per-
ſonen, ein Kaffee- und Theeſervice mit zuſammen 2000 M.
Werth, den dritten Gewinn ein Tafelgeräthe von 1000 M.
den vierten ein Kaffeeſervice von 500 M., den fünften
ein Silberbeſteck von 500 M. ꝛc. Im Ganzen kommen
1800 Gewinne im Geſammtwerthe von 30,000 Mk. zux
Verloofung. Die Ziehung iſt auf den 30. Maͤrz 1887
feſtgeſetzt. Den Vertrieb der Looſe hat der auf dieſem
Gediete erfahrene Hoflieferaut Karl Bregenzer in Karls-
ruhe übernonimeu (ſiehe Inſerat in heutiger Nummer).
Den armen Veteranen zu üeb wird das Unternehmen, das
bereit3 in der Aufbringung von freiwilligen Gaben im
Betrage von 12 000 Mark eine ſo rege Theilnahme im
ganzen Lande gefunden hat, den edlen Menſchenfreunden
und gutgeſinnten Patrioten warm empfohlen.

* Mannheim, 10. Dezember. Tagesordnung für die
Schwurgerichtsperiode des IV. Ouartals 1886, 1)
Montag, 13. Dezember, Vormittags halb 10 Uhr: Johann
Mayer und Geoͤrg Wenand von Mannheim wegen Ver-
brechen gegen 8 176 R.St.G.B. — 2) Vormittags
1/,11 Uhr: Larl Neidig von Waldwimmersbach wegen
des gleichen Vergehens. — 3) Vermittags halb 12 Uhr:
Johaͤnn Michael Kranich von Dainbach wegen Meineid
und Michael Wolf von Schweigern wegen Anſtiftung hiezu.
— 4) Dienſtag, 14. Dezember, Vormittags 9 Uhr: Peter
Spilger und deſſen Ehefrau Wilhelmine geb. Fugger von
Schwetzingen wegen Baͤnkerutt reſp. Beihülfe hiezu. —
5) Bormittags 11 Uhr: Johann Georg Doland von Dallau
wegen Meineid. — 6) Nachmittags 4 Uhr: Johann Adam





Fortſetzung folgt.)

Faih von Urſenbach wegen Urkundenfälſchung. — 7) Mitt-



woch, 15. Dezember, Vormittags 9 Uhr: Karl 54
Mannheim wegen gleichen Vergehens. 8) Bormittag 4
Uhr: Vinzens Becker, Redakteur der „Neuen Jadj
Landes⸗Zeitung?, Mannheim, wegen Beleidigung dur 4
Preife. — 9) Vormittags halb 12 Uhr: Lorenz Fre ſiu
Mannheim, ebenfalls wegen Preßbeleidigung. — Donn yol
16. Dezember, Vormittags 9 Uhr: Auguſt KXopp :tagg
Kircharot wegen Urkundenfälſchung. — 11) Vor
10 Uhr: Friedrich und Jakob Köhler von Sandh“
wegen Widerſtand gegen einen Forſtbeamten. aul
* Mannheim, 10. Dez. Das heute ermittelie„_anl’
liche Reſultat der Reichstagswahl im 11. badiſchen; 4
kreiſe ergab: Mannheim (Stadt) Dinens 4125, ?017‚
1641, Amt Schwetzingen 2468, Amt Weinheim 7*
zuſammen 10,751. Mannheim (Stadt) Dreesbach, *
Land) 2097, Amt Schwetzingen 1358. Amt Beii
893, zuſammen 9775. Demnach hat Herr Diffen?
einer Majorität von 976 Stimmen geſiegt. 4
V. Großeicholzheim, 10. Dez. Das milde 4
zur jetzigen Jahreszeit kommt ſowol dem Landwirt M
auch der ärmeren Klaſſe ſehr zu ſtatten. Während
erſtere noch immer ſich auf dem Felde mit aller 2
ſchaffen macht, iſt es letzteren zu gönnen, daß ſie ver gr g
Kälte geſchützt im Walde Holz machen und zu Hau il
Brennmaterial ſparen kann. Dennoch iſt der Bauer *
recht zufrieden, weil es mit dem Verkaufe der Fri
flau geht. Es werden wohl beinahe täglich mehret“ y
genladungen Hafer durch 2 Firmen auf hieſiger 4 f
verladen, aber der Preis (Mk. 5—5,20 pr. Gir.) } a
niedrig, daß viele mit dem Verkaufe zurüchalten. dl

anderen Früchten iſt wenig Nachfrage. — Vorige 5

wurde der Omnibusführer der Linie Schefflen f
bei Nacht zwiſchen Langenelz und Mudau von 3 4

Individuum überfallen, welcher ihm mehrere Stich
Sberarm beibrachte, glücklicherweiſe ohne ihn gefährll *
verletzen. Der Strolch ſoll die That deshalb verüht ha *
weil der betreffende Fuhrmann ihn nicht mitfahren ließ 2
in jener Nacht große Dunkelheit herrſchte, gelang es *
den Thäter zu derfolgen. Man glaubt, daß es ein 4
arbeiter von dem durch den nahen Bahnbau Seckach-
dürn angezogenen Geſindel geweſen iſt. 2
»Heidenheim, 7. Dez Eine theure Wette


*

Er prahlte mit ſeiner Muskelkraft und behauptete 5
mand könne ihm den Arm biegen. Er ſetzte 560 F
und verſpielte viermal hintereinander. Weil er nicht
wollte, kam es zur Klage und am Samſtag w ſal
vom Gericht zur Zahlung der 200 Mk. und den *
verurtheilt. Ein anderer Arbeiter, der dem Weituſ
den gleichen Arm für 100 Mark bog, wird nun aM
Zahlung klagen. 7

* Offenburg, 8. Dez. Die Verhandlung gegel f
germeiſter Bernhard Roth von Furſchenbach in
Dinstag, den 14. Dezember d. J. Vormittags
vor dem hieſigen Schwurgericht ſtatt. Die Anklage 1
denſelben lautet auf Körperverletzung mit tödtlichen
folg. Er hat bekanntlich am 16. Oktober d. * 4
Waͤſſern der Wieſen ſeinem Schwiegervater zwei 5
verſetzt, in Folge deſſen der Tod des letzteren ein
Augsführliher Bericht über dieſen Fall der rächenden
Nemeſis wird ſ. 3. folgen. 4

* Offenbutg, 10. Dez. Seit einigen Tagen befiſi
ſich unſer? Gegend (namentlich der Bezirk Triherg 4
Kinzigthal und das Renchthah in großer, nur allzub⸗ w
tigter Aufregung und Beſtürzung. Uhrenfabrifantf ul
Rathſchreiber Bernhard Haas von Gremmelsbach yatı /
ſich nach ſeiner leider gelungenen Flucht herauetell
ſeit Jahren Wechſelfälſchungen im großartigſten Maaß
und Umfang verübt. Seine Vertrauensſtellung oil
weiterer verbrecheriſcher Mißbrauch zur Herſtellung “a
licher Urkunden konnte ihm den Erfolg und die 44
durchgeführte Geheimhaltung ermöglichen. Der von *
Uebelthaͤter angerichtete Schaden iſt noch nicht i
Aber ſo viel iſt leider ſchon gewiß, daß ein länd *
Vorſchuß⸗ und Spaarverein ruinirt iſt und daß ein? 2
Anzahl Geſchädigter mindeſtens eine ſchwere Erſchütt
ihrer wirthſchaftlichen Exiſtenz erlitten hat.

* Stuttgart, 9. Dez. Heute Mittag, währel 4
Wachparade dorbeipaſſirte, kam ein Mann in das ll
geſchäft von Emil Feder und wollte Banknoten wed) ı
Herr Feder war allein anweſend, als er plötzlich 1
Gurgel gepackt wird. Auf den Hilferuf kam der N⸗ 4
zu Hilfe und gelang es den Beiden, den Man
halten, bis Schutzleute kamen. Nach ſtarker Gegel
gelang die Verhaftung.

Candwirthſchaftliche Neſprechungen.
Sinsheim. Sonntag, den 12. d. Mis., N
21/, Uhr, im Röſſel zu Hoffenheim Beſbrechulſ
welcher Herr Landw. Lehrer Wunderlich von Er
den einleitenden Vortrag über Rindviehzucht und
Landes Zuchtviehausſtellung gemachten —
Wahrnehmungen halten wird. Bei dieſer 2
fommen die anläßlih der ftaatlihen Prämtirung vo® A
vieh im September d. J. zuerkannten Preiſe uud egl
zur Vertheilung. 2





Lokales.

_ * Hetdelberg, 11. Dez. ürgerausſchuß) Die ge{te"fl
mittag ſtattgehabie Sitzung des Bürgerausſchuſſes, 10°

u a. mit einem hochwichtigen und ewig denkwürdigel
war zaͤhlreich befucht und wurden alle, auf der 8


















ſtand zu befaſſen hatte — wir meinen den Rathhauzun
befindlichen Gegenſtände, Dank dem xichtigen ⏑
der lokalpatriotiſchen Opferwilligkeit der Mitglieder D
gium8, fafßt einjtimmig genehmigt. Mit der Genehmig 4
ſtadträthlichen Antrags * Rathhausumbau betr. *4 5
Bürgerausſchuß fuͤr alle Zeiten ein heredtes und ſchör-
mal gefeßt, das von den ſpäteren Generationen 4
kaͤnnt werden wird, zumal der Aufwand vorausficht .











































































































































Fabeltaͤ
wirth,
Mader,
9)
Sormitt
Hard, 5
Wegen ;
Vormiti
I, 3
Wwegen
Joimit
einrech
Sandhe

5) Nachmi
Schuhn
„ Deleidi
6) Nachmi
mann
desgl.
‘) Nachm
Schelle
desgl.
8) Nachm
nandd


wele
Ungen für
Bließlich
Armen -
haben, we
lichen Re

Behörde
Beftellung

reichen.
Heidelk
D



A
ünı

Bou ,
hente zu
raſſe der
fage „fi
wiefen, ı
Dank au

Heidel






 
Annotationen