Der Oberbefehlshaber, General Arbuthnos, der zur Zeit
des Unglücks auf dem Jahrmarkt war, stellte sich sogleich
an die Spitze einer Abtheilung britischer Soldaten und
begann mit ihnen die Rettungsarbeiten. Einige europäische
Zivilisten halfen ihnen wacker, und so gelang es, eme
große Anzahl Personen zu retten- Die Anzahl Derer,
welche in den Flammen oder im Gedränge umtamen,
beträgt kaum unter 400. Wohl ebenso viele sind mehl
oder weniger schlimm verletzt. Von den Letzteren er"Mn
viele entsetzliche Brandwunden und groß ist die Zahl dcr
Arm- und Beinbrüche. Unter den Todten befinden sich
europäische Dameu. Biele europäische Kinder werden
vermißt. Ueberhaupt waren viele Kinder bei dem Feste
zugegen, welches als eines der größten Volksfeste in Madras
sowohl von den Kindern der Europäer, wie von denen
der Eingeborenen jedes Jahr mit Spannung erwartet
wird. Ueber die Ursache des Feuers verlautet noch mchts,
wahrscheinlich liegt indessen Brandstiftung vor.
Lokales.
M- L Heidelberg, 10. Jan. (HühNerzucht-Aüstalt St. Ilgen.)
Ans berichtet wird, soll beabsichtigt sein, die best renommirte
tzuhnerzucht-Anstalt St. Ilgen, welche Eigenthum des Herrn
-Professor Kosmann ist, von hier nach Berlin zu verlegen. Als
s^Uchd Mrd der Wassermangel und sonstige das Unternehmen
AHi fordernde Verhältnisse angegeben. Kommt der Plan zur
Ausführung, so wird dies manchen Liebhaber eines feinen
-pratens unangenehm berühren, denn die genannte Anstalt
lieferte nur vorzügliche Maare.
Heidelberg, 10. Jan. (Störung der Sonntagsruhe),
gestern Abend verführte ein betrunkener Mensch auf der Haupt-
straße einen derartigen Seandal, daß die Ruhe erheblich gestört
wurde und der Scandalmacher durch die Polizei in Gemährsam
genommen werden mußte.
* Heidelberg, 10. Jan. (Verlassen.) Heute sind wir schon
wieder m der Lage ein Vorkommnis zu schildern, das einem
Romanschriftsteller hinreichenden Stoff zum schönsten Roman
würde. „Verrathen und verlassen" könnte man ihn über-
stbrelben und' leichtgläubige Mädchen könnten sich ein warnen-
des Beispiel an demselben nehmen. Vor einiger Zeit bewarb
v") em, ihr förmlich unbekannter junger Mann, um die Gunst
und Hand einer hübschen und sehr arbeitsamen Kellnerin in Stutt-
gart. Da er ihr fest versprach in Bälde das süße Joch der Ehe
)hr zu theilen, gab das vertrauensselige Mädchen ihre gute
«teile auf und bald trat das Pärchen, von dem insbesondere
Rb Braut überglücklich war, eine Schweizerreise an, um dorten,
trotz des Winters, die Herrlichkeiten dieses unvergleichlichen Alpen-
landes zu schauen. Man hatte sich vorher die Verlobungsringe
gekauft, welche die Braut bezahlte; ebenso fiel es ihr nicht auf,
oatz rhr Bräutigam ohne einen Pfennig Geld die Reise mit ihr
angetreten hatte, so daß sie allein und' zwar aus ihren säuern
Ersparnissen, die nicht billige Reise nach der Schweiz und eben-
Ws alle damit verbundenen Ausgaben zu bestreiten hatte. Als
wre Baarschaft verbraucht war, nahm die Braut weitere 50 Mk.
welche sie auf einer Kasse hatte, auf, gab sie ihrem Bräutigam
und ging's dann nach Karlsruhe. Hier angekommen, machte
letzterer seiner Braut vor, er müsse rasch nach Stuttgart, kehre
aber sofort wieder zurück, was die Braut glaubte, so daß sie
Men Geliebten ahnungslos ziehen ließ, dieweil sie in Karlsruhe
ferner harrte. Hätte sie aber so lange warten müssen bis er
wiedergekehrt wäre, so wäre sie alt geworden, denn statt nach
Karlsruhe zurückzukehren, suchte der saubere Bräutigam in Stutt-
gart ein anderes Frauenzimmer auf, in dessen Gesellschaft er mit
vem Gelds seiner verrathenen Braut alsbald eine Reise hier-
yer machte. Die Braut bekam dieser Tage von der Sache Kennt-
Uttz, reiste hierher, um den treulosen Menschen zur Rechenschaft
^ehen, aber sie kam zu spät, denn das saubere Pärchen hatte
W schon wieder aus dem Staube gemacht. So kam das arme
Mchöpf, welches den falschen Vorspiegelungen eines ihr gänz-
uch unbekannten Menschen blindlings Glauben schenkte, nicht
Ptem um ihre Stelle, sondern auch um ihre säuern Ersparnisse,
tau, schau, wem?
. * Heidelberg, 10. Jan. (Hormuthei.) Die gestern Abend
'N der „Hormuthei" stattgehabte Christbaum-Verloosung nahm
den schönsten Verlauf. Alle Gaben waren praktisch und gut;
alle Theilnehmer amüsirten sich, zumal Speisen und Trank nichts
M wimschm übrig ließen, auss Köstlichste und trennte man sich
erst -u später Stunde.
.* Heidelberg, 10. Jan. (Eme recht nette Bescherung.)
einer Wirthschast jenseits der neuen Brücke fand, wie uns
uutgetheilt wird, gestern eine Christbsscherung statt, die mit
einer solennen Prügelei endete. Das ist gewiß eine recht nette
Bescherung.
* Heidelberg, 10. Jan. (Das ist die Liebe.) Letzten
Samstag versetzte ein, in eine hiesige Mägdeverdingerin etwas
verliebter Dienstmann, dieser, als sie sich gerade auf dem Wochen-
markt befand, Schläge ins Gesicht. Die Geschlagene behauptet,
dem recht unzärtlichen Mann keinerlei Veranlassung zu dieser
Mißhandlung an öffentlichen Orden gegeben zu haben. Die
Sache kam zür Anzeige.
* Heidelberg, 10. Jan. (Büberei.) Jedem Vorübergehen-
den fällt, beim Passiren der westlichen Hauptstraße durch seine
archetektorische Schönheit und seinen Glanz der neuerstellte Laden
des Herrn Wagner auf, und ruht das Auge des Beschauers
mit Vergnügen, inssondere auf dem Schaufenster. Es muß
daher als eine Büberei gemeinster Sorte, oder aber eine
Schlechtigkeit sondern gleichen bezeichnet werden, daß sich ein
leider noch nicht zu ermittelndes Individuum in vorletzter Nacht
das Vergnügen machte, die Knöpfe der Messingstangen abzu-
drehen und diese hübsche Verzierung zu beseitigen. Hoffentlich
wird es den eifrigen Nachforschungen der Polizei gelingen, des
Thäters habhaft zu werden, damit ihm der verdiente Lohn werde.
* Heidelberg, 10. Jan. (Brandfall.) Wie uns mitgetheilt
wird, brach gestern Abend gegen 7 Uhr in Walldorf ein Brand
aus, worüber uns unser Herr Berichterstatter dorten nähere
Angaben zukommen lassen wird.
* Heidelberg, 10. Januar. (Fremdenliste.) Die Fremden-
liste der hiesigen Gasthöfe führt an Fremden auf am Sonntag
131 und am Montag 181 Personen.___
Landgericht.
Mannheim. 7. Jan. (Strafkammer II.) Es kamen fol-
gende Fälle zur Verhandlung :
1) Die Berufung des Wilhelm Becker von Eschelbach wird
verworfen.
2) Johann Rodinger von Bauschlott und dessen Ehefrau
erhielten vom Schöffengericht wegen Vergehens gegen ß 361"
R.-Str.-G.-B. je 4 Tage Gefängmtz; die hiergegen von den An-
geklagten eingelegte Berufung hat die Freisprechung derselben
zur Folge.
3) Der 19jährige Taglöhner Johann Billian von Wiesen-
bach erhielt vom Schöffengericht wegen Körperverletzung eine
mehrwöchentliche Gefängnißstrafe; die von demselben eingelegte
Berufung hat seine Freisprechung zur Folge.
4) Wegen grober Mißhandlung erhielten der 19jährige
Taglöhner Joh. Knoch, der 21jährige Taglöhner Jakob Berg-
meier und der 20jähr. Schuhmacher Rich. Stier, sämmtliche von
Rauenberg, je eine mehrwöchentliche Gefängnißstrafe; die von
der Großh. Staatsanwaltschaft gegen dieses Urtheil eingelegte
Berufung hat die Erhöhung dieses Urtheils zur Folge und er-
hält Franz Bergmeier eine Gefängnißstrafe von 5 Monaten
(früher 10 Wochen), Knoch eine solche von 4 Monaten (früher
2 Monate), Jacob Bergmeier eine solche von 2 Monaten 3
Wochen (früher 4 Wochen) und Stier eine solche von 2 Monaten
2 Wochen (früher 3 Wochen.
5) Der 46jährige Valentin Ries von Enchenreuth erhielt
vom Schöffengericht wegen Körperverletzung 4 Wochen Gefäng-
niß; die gegen dieses Urtheil eingelegte Berufung des Ange-
klagten hat die Herabminderung des Strafmaßes auf 1 Woche
zur Folge.
6) Die Berufung des Michael Spath von Eppelheim,
wegen Bedrohung, wird verworfen.
7) Der 23jährige Taglöhner Martin Fischer von Heddes-
heim erhält wegen Bedrohung seines Bruders mit dem Tode
eine Gefängnißstrafe von 2 Monaten._
Kandels-Berichte.
Heidelberg. (Marktpreis vom 3t. Dezember.) Bu tter in Ballen
Mk. —.75 bis —.85. Butter in Pfund Mk. 1.— bis 1.10. Eier
per 100 Stück Mk. 5.80 bis 6.40. Eier per 1 Stück 6 bis 8 Pfg.
Kartoffel per Malter 250 Pfd. Mk. 6.60 bis 7.80. Kartoffel per 20
Liter .90 bis Mk. 1.—. Birnen Per Hundert 1.80 Mk. bis^Mk.
3.50 Aepsel per Hundert Mk. 2.'—-3.80 Heu per CU. Mk. 2.60
bis 3.—. Stroh per Ctr. Mk. 2.40 bis 2.80. Trauben per Pfund
— Pfg. Kastanien per Pfund 10—18 Pf. __
Merloosungen.
Stadt Mailand 45 Fr.-Loosc vom Jahre 1861. Ziehung
am 3. Januar. Auszahlung am 1. Juli 1887. Gezogene Serien:
Nr. 5513 1981 5560 1711 7716 2422 418 5094 6513 3753 5152
1483 5967 7569 7051 3249 5624 7831 6344 2517 3199 7875 199
4531 6144 5866 1969 7481 1027 4847 4309 7823 7250 7190
4029 696 976 6286 4116 215 2982 126 2101 7418 6131 1'006
1471 2017 337 7434 3258 3572 1864 2781 3484 1317 6081
5804 5593 452 6363 438 2807 6914 397 2315 6460 4090 1893
4249 232 5946 5324 111 4613 7835 3596 203 890. Hauptpreise:
Serie 1981 Nr. 47 50000 Fr. Serie 2982 Nr. 3, 43, Serie
6363 Nr. 30 ü 1000 Fr. Serie 5967 Nr. 36 400 Fr.
MeKeste R««riÄlen.
Berlin, 8. Jan. Fürst und Fürstin Bismarck sind
heute Abend von Friedrichsruh hier eingctroffen.
Berlin, 9. Jan. Heute Nacht schoß der Wacht-
posten vor der Kaserne des Alexander-Regiments auf einen
anscheinend betrunkenen Arbeiter, welcher Schimpfreden
gegen den Wachtposten ausstieß und den wiederholten Halt-
rufen nicht Folge leistete. Der Arbeiter soll leicht ver-
wundet sein und wurde alsbald verhaftet.
Wien, 8. Jan. Der Generalgouverneur von Kreta
meldet nach Konstantinopel, die griechischen Consuln und
Agenten bereiteten einen Aufstand vor. Ein Putsch in
Rhatyrono sei nur mit Anstrengung niedergeworfeu worden.
— Der „Politischen Korrespondenz" wird aus Konstan-
tinopel gemeldet, der Großvezier habe Vulkowitsch ange-
deutet, die Reise der bulgarischen Abordnung nach Kon-
stantinopel sei zwecklos. — Die Zollvertragsverhandlungen
zwischen Oesterreich und der Türkei sollen demnächst
wieder beginnen.
Newyork, 9. Jan. Das Bremer Vollschiff „Elisa-
beth", Capitän Halberstadt, welches am 22. November v.J.
von Hamburg nach Baltimore abgegangen war, ist bei
Cap Henry während eines Orkans und eines dichten
Schneesturms gestrandet. Zwei Rettungsboote, welche zur
Hilfe abgegangen waren, nahmen die aus 15 Personen
bestehende Mannschaft auf. Eine ungeheure Welle warf
jedoch beide Rettungsboote um; die gesummte Mannschaft
der „Elisabeth", sowie die aus 5 Personen bestehende Be-
mannung der Rettungsboote ertranken. Das Schiff ist
wahrscheinlich ein vollständiges Wrack.
Heidelberg, 10. Januar. (Anfangs-Course der heutigen
M ittags - Bör sen)
Frankfurt
Oesterr. Credit-Actien
2347^
Staatsbahn ..
2067,
Lombarden.
81
Galiz. Karl-Ludwigsbahn .
163-/,
Disconto-Commandit ....
205.90
Gotthard Eisenbahn-Actien
95.10
4 pCt. Ungar. Goldrente .
83.30
4 pCt. Egypter.
75.40
Spanier . . .....
66.30
Türken .
14.35
Buenos Aires.
86.
Frrmkf. Corrrs vom 8. Januar 1886.
pW. Stastssaptrre.
4 Deutsche Reichsanl. 106.30
4 Preuß. ConsolS 106.20
4 Bayern Mk. 105.50
4 Württemb. v. 1875/80 105.
4 Baden fl. 104.
4 „ Mk. 105.10
4 Oesterr. Goldrente 92.10
5 „ Silberrente 68.
5 „ Papierrente 66.60
4 Ung. Goldrente 83.70
5 „ Papierrente 75.40
5 „ Eisenb. Ostbahn —.
5 Ruff. Oblig. v. 1877 96.50
5 „ Orientanl. 2. E. —.
4 „ Oblig. von 1880 83.10
5 Italien 100.10
1 Türken 14.50
4 Spanien 66.70
5 Serbien Eisenb.-Obl. 80.30
5 Portug. Staatsanl. 91.70
3 Portug. Aeußere Sch. 55.90
5 Egypter priv. Obl. 96.
4 Egypten Unif. Oblig. 75.50
p«. EisenS. PrioritätS Oblig.
5 Hess. Ludwigsd. 68/69 102.70
4 „ „ Mk. -.
4 Pfälzer Ludwigs Mk. 102.30
4 Pfälzer Nord 103.
5 Albrecht strfr. ö. W. 81.30
4 Elisabeth steuerpflichtig 95 60
4 „ steuerfrei 101.50
4 Franz Joseph v. 67 78.30
5 Oest.Nw.Gldobl.v.74stf. 107.80
5 ,, ,, lüt. 8. 83.40
4 Rudolf 75.40
5 Ungar. Ost 80.50
5 Oest. Südbahn 104.40
5 Oest.-Fz. Stb. v. 1874 107.80
3 „ „ „ 1—8 Em. 81.20
3 „ „ „ 9. Em. 77.50
3 „ „ „ (Ergänz.) 77.30
4-/, Gal. Karl Ludw. 81 81.
3 Livorneser Pr. Fr. 500 68.20
3 Sd.-ital. merid. „ 500 65.10
pW. Eisenbahn Nette«.
4 Heidelberg-Speyer 39 50
4 Hess. Ludwigs Thlr. 93.90
4 Ludwigsh. Bexbach fl. 219.50
4V, Pfälz. Max 134.50
5 Böhm. West 224'/»
5 Elisabeth —
pA. Bank- und Cred.-Akt.
4°/, Deutsche Reichsbank 141.
4 Darmstädter Bank 139 90
4 Badische Bank 115.50
4 Mitteld. Credit 97.80
5 Oestr.-Ung. B. 700
5 Oestr. Credit Ult. 235
4 Rhein. Creditbank 120.70
pCt. Pfandbriefe.
4'/, Bayr. Nürnberg —.
4'/, Rhein.Hypothekenbank 101.70
4 Oestr. Bod.-Cr.-Anstalt 100.60
5 „ Staats-Dom. —.
4 Ruff. Bd.-Cred. 93.70
4 Sd.Bd.-C.-B. München 100.40
4 Württ. Hypothekenbank 103.90
PCt. AnlehenS-Lvose
3-/, Cöln.-Mindener 130.
4 Bayerische 1 6.50
4 Badische 135.60
4 Meining. Präm.-Pfdb. 121.60
3 Oldenburger 130 50
4 Oester, von 1854 111.20
4 Raab-Granzer 98.20
Braunschweiger Thlr. 20 94.60
Ungar.-Staats fl. 100 215.20
Geldsartrn.
20-Franken-Stücke 16 14—10
Engl. Souvereigns 20 34—29
Ruffische Imperiales 16 68—62
Dollars in Gol', 4 19—16
Ducaten 9 65—60
Reichsbank-Disconto
57« s Frankfurter Bank-Dis ronto 6"/«
Deklmlmihling.
Die Wahl des besonderen
Stiftuugsrathes für die Ver-
waltung der Kleiukinderbe-
wahranstalt dahier betr.
Bei der am 10. d. M. durch
den Bürgerausschuß vorgenom-
menen Wahl wurden folgende Herrn
M Mitgliedern des besonderen
Stiftungsrathes für die Verwal-
tung der Kleinkinderbewayranstalt
dahier gewählt:
Alberti Berthold, Kaufmann,
Ammann C. L., Stadtrath,
Mohr Ernst, Buchhändler,
Schwarz Friedrich, Stadtpfarrer,
Wilms Franz, Stadtpfarrer und
Würth Leopold, Privatmann.
Wir bringen dies mit dem
Anfügen zur öffentlichen Kenntniß,
daß die Wahlacten von heute an
während acht Tagen zur Einsicht
der Wahlberechtigten bei uns offen
liegen und daß etwaige Einsprachen
oder Beschwerden gegen die Wahl
in derselben Frist bei dem Ober-
bürgermeister anzuzeigen und unter
Bezeichnung der Beweismittel aus-
zuführen wären.
Heidelberg, den 7. Januar 1887.
Der Stadtrath.
vr. Wilckcns.
Webel.
Ba«ar»eite«-Ber-
gclumg.
Die nachfolgend verzeichneten Ar-
beiten zum
Neubau eines evang. Pfarrhauses
in Reilingen
sollen im Snbmissionswege vergeben
werden nämlich:
HtMptbau.
Maurerarbeiten veranschlagt zu 4849.59.
Steinhauerarbeiten (rothe Steine) 1161.85
„ (grüne Steine) 16 !2.02
Verputzarbeiten 1456.76
Zimmerarbeiten 2055.35
Schreinerarbeiten 1538.55
Glaserarbeiten 509.25
Schlosser- n. Schmiedearbeiten 890.—
Blechnerarbeiten 364.46
Tüncherarbeiten 4V0.48
Tapezierarbeiten 88.20
Pflästerarbeiten 200.—
OekoMmiegeNude.
«4t. H
Maurerarbeiten veranschlagt zu 1822.03
Steinhauerarbeiten (rothe Steine) 365.—
Zimmerarbeiten 674.17
Schlosserarbeiten 101.10
Blechnerarbciten 132.30
Tünchcrarbeiten 63.75
Die Pläne, Kostenanschläge und Be-
dingungen können auf diesseitigem Bureau
eingesehen werden, woselbst auch die ver-
siegelten, mit entsprechender Aufschrift
versehenen Angebote bis spätestens
Montag, drn 17. ds. Mts.
portofrei einzusenden sind.
Heidelberg, den 5. Januar 1887.
Evangelische Kircheubaurnspclltia».
Stcinsfurth.
Nußbaumstämme-
Versteigerung.
Nächsten
Mittwoch, den 12. ds. Mts.,
Nachmittags 1 Uhr
versteigern wir an der Landstraße
nach Heilbronn 44 Stück Nuß-
baumstämme verschiedener Größe,
wozu Liebhaber einladet
Steinsfurth, 9. Januar 1887.
Bürgermeisteramt:
Braun.
_Würfel.
Fahrniß-
Versteigerung
Im Auftrage der Betheiligten
sollen die zum Nachlasse der vcrst.
Jakobine Laub, geb. Schulz da-
hier, Hauptstraße No. 224, ge-
hörigen, nachstehend verzeichneten
Fahrnisse am
Mittwoch, den 12. und Donner-
stag, den 13. Januar d. I.,
jeweils Vormittags 9 Uhr und
Mittags 2 Uhr anfangend,
öffentlich gegen Baarzahlung ver-
steigert werden:
1 Sekretär, versch. Schränke, 1
Sopha, 1 Fauteuil, Kommoden,
Wirths-, Wasch-, Nacht-, Blu-
men- und versch. andere Tische,
Wirthschafts- und versch. andere
Stühle, Bettladen mit und ohne
Rost, Oeldruck- u. andere Bilder,
Spiegel, 1 Herren-, 1 Damen-
und I Wand-Uhr, Gold, Silber,
1 Kaffee-Service, Glas, Por-
zellan, verschied. Bundformen,
desgl. Waagen, Herren- und
Frauenkleidung, Bettung, Weiß-
zeug, Vorhänge, Teppiche u. s. w.,
Bäckerei-Einrichtung als: Diele,
Backtücher, Wannen, Formen,
Bleche n. s. w., Holzvorrath, 1
Küchen- und 1 Fliegenschrank
und sonst versch. Hausrath.
Heidelberg, 8. Januar 1887.;
A M> Hel-verth,
_Waisenrichter.
Vergebung von Bau-
Arbeiten.
Zum Neubau eines Thurmes bei der
evangel. Kirche in Schwetzingen sind
folgende Bauarbeiten auf dem Sumissions-
wege zu vergeben:
Anschlag: Mk.
1. Abbruchsarbeiten, 650 —.
2. Maurerarbeiten, 8604 47.
3. Rothe Steinhauerarbeit 8730 70.
4. Zimmermanusarbeit, 2087 12.
5. Schreinerarbeiten, 650 —.
6. Schlosserarbeiten, 472 25.
7. Schmiedarbeiten, 89l 96.
8. Blechnerarbeiten, 1724 62.
9. Schieferdeckerarbeiten, 361 —
10. Blitzableiterherstellung, 251 50
11. Tüncher- und Maler-
Arbeiten, .... 1327 39.
Die Pläne, Überschläge und Be-
dingungen sind auf dem Bureau der Ev.
Kirchenbauinspektion Heidelberg einzusehen,
und eben dorthin sind auch die versiegelten
und mit entsprechender Aufschrift ver-
sehenen Sumissions-Angebote bis spätestens
Mittwoch 12. Januar 1887,
Portofrei einzusenden.
Schwetzingen, 3. Januar 1887.
Der evangel. Kirchengemeinderath.
MA" Hüffenhardt. "NF
Fahrn iß-
Versteigerung.
Der Unterzeichnete läßt auf
Ableben seiner Ehefrau
Mittwoch, den 12. d. Mts.,
Vormittags halb 9 Uhr
anfangend, nachstehend entbehrlich
gewordene? Fahrniß - Gegenstände
als: Silber, Schreinwerk, Bet-
tung, Weißzeug, Tuch, Köllisch
und sonst noch verschiedenen Haus-
rath gegen Baarzahlung öffentlich
versteigern, wozu Steigerungslieb-
haber eingeladen werden.
Hüffenhardt, 8. Januar 1887.
Schneider, Bürgermstr.
MMMM - keMtm
wird billigst und schnell angefertigt, Er-
satztheile zu Fabrikpreisen.
Dauh's
mechanische Werkstätte
Dreikönigstraße 20.
des Unglücks auf dem Jahrmarkt war, stellte sich sogleich
an die Spitze einer Abtheilung britischer Soldaten und
begann mit ihnen die Rettungsarbeiten. Einige europäische
Zivilisten halfen ihnen wacker, und so gelang es, eme
große Anzahl Personen zu retten- Die Anzahl Derer,
welche in den Flammen oder im Gedränge umtamen,
beträgt kaum unter 400. Wohl ebenso viele sind mehl
oder weniger schlimm verletzt. Von den Letzteren er"Mn
viele entsetzliche Brandwunden und groß ist die Zahl dcr
Arm- und Beinbrüche. Unter den Todten befinden sich
europäische Dameu. Biele europäische Kinder werden
vermißt. Ueberhaupt waren viele Kinder bei dem Feste
zugegen, welches als eines der größten Volksfeste in Madras
sowohl von den Kindern der Europäer, wie von denen
der Eingeborenen jedes Jahr mit Spannung erwartet
wird. Ueber die Ursache des Feuers verlautet noch mchts,
wahrscheinlich liegt indessen Brandstiftung vor.
Lokales.
M- L Heidelberg, 10. Jan. (HühNerzucht-Aüstalt St. Ilgen.)
Ans berichtet wird, soll beabsichtigt sein, die best renommirte
tzuhnerzucht-Anstalt St. Ilgen, welche Eigenthum des Herrn
-Professor Kosmann ist, von hier nach Berlin zu verlegen. Als
s^Uchd Mrd der Wassermangel und sonstige das Unternehmen
AHi fordernde Verhältnisse angegeben. Kommt der Plan zur
Ausführung, so wird dies manchen Liebhaber eines feinen
-pratens unangenehm berühren, denn die genannte Anstalt
lieferte nur vorzügliche Maare.
Heidelberg, 10. Jan. (Störung der Sonntagsruhe),
gestern Abend verführte ein betrunkener Mensch auf der Haupt-
straße einen derartigen Seandal, daß die Ruhe erheblich gestört
wurde und der Scandalmacher durch die Polizei in Gemährsam
genommen werden mußte.
* Heidelberg, 10. Jan. (Verlassen.) Heute sind wir schon
wieder m der Lage ein Vorkommnis zu schildern, das einem
Romanschriftsteller hinreichenden Stoff zum schönsten Roman
würde. „Verrathen und verlassen" könnte man ihn über-
stbrelben und' leichtgläubige Mädchen könnten sich ein warnen-
des Beispiel an demselben nehmen. Vor einiger Zeit bewarb
v") em, ihr förmlich unbekannter junger Mann, um die Gunst
und Hand einer hübschen und sehr arbeitsamen Kellnerin in Stutt-
gart. Da er ihr fest versprach in Bälde das süße Joch der Ehe
)hr zu theilen, gab das vertrauensselige Mädchen ihre gute
«teile auf und bald trat das Pärchen, von dem insbesondere
Rb Braut überglücklich war, eine Schweizerreise an, um dorten,
trotz des Winters, die Herrlichkeiten dieses unvergleichlichen Alpen-
landes zu schauen. Man hatte sich vorher die Verlobungsringe
gekauft, welche die Braut bezahlte; ebenso fiel es ihr nicht auf,
oatz rhr Bräutigam ohne einen Pfennig Geld die Reise mit ihr
angetreten hatte, so daß sie allein und' zwar aus ihren säuern
Ersparnissen, die nicht billige Reise nach der Schweiz und eben-
Ws alle damit verbundenen Ausgaben zu bestreiten hatte. Als
wre Baarschaft verbraucht war, nahm die Braut weitere 50 Mk.
welche sie auf einer Kasse hatte, auf, gab sie ihrem Bräutigam
und ging's dann nach Karlsruhe. Hier angekommen, machte
letzterer seiner Braut vor, er müsse rasch nach Stuttgart, kehre
aber sofort wieder zurück, was die Braut glaubte, so daß sie
Men Geliebten ahnungslos ziehen ließ, dieweil sie in Karlsruhe
ferner harrte. Hätte sie aber so lange warten müssen bis er
wiedergekehrt wäre, so wäre sie alt geworden, denn statt nach
Karlsruhe zurückzukehren, suchte der saubere Bräutigam in Stutt-
gart ein anderes Frauenzimmer auf, in dessen Gesellschaft er mit
vem Gelds seiner verrathenen Braut alsbald eine Reise hier-
yer machte. Die Braut bekam dieser Tage von der Sache Kennt-
Uttz, reiste hierher, um den treulosen Menschen zur Rechenschaft
^ehen, aber sie kam zu spät, denn das saubere Pärchen hatte
W schon wieder aus dem Staube gemacht. So kam das arme
Mchöpf, welches den falschen Vorspiegelungen eines ihr gänz-
uch unbekannten Menschen blindlings Glauben schenkte, nicht
Ptem um ihre Stelle, sondern auch um ihre säuern Ersparnisse,
tau, schau, wem?
. * Heidelberg, 10. Jan. (Hormuthei.) Die gestern Abend
'N der „Hormuthei" stattgehabte Christbaum-Verloosung nahm
den schönsten Verlauf. Alle Gaben waren praktisch und gut;
alle Theilnehmer amüsirten sich, zumal Speisen und Trank nichts
M wimschm übrig ließen, auss Köstlichste und trennte man sich
erst -u später Stunde.
.* Heidelberg, 10. Jan. (Eme recht nette Bescherung.)
einer Wirthschast jenseits der neuen Brücke fand, wie uns
uutgetheilt wird, gestern eine Christbsscherung statt, die mit
einer solennen Prügelei endete. Das ist gewiß eine recht nette
Bescherung.
* Heidelberg, 10. Jan. (Das ist die Liebe.) Letzten
Samstag versetzte ein, in eine hiesige Mägdeverdingerin etwas
verliebter Dienstmann, dieser, als sie sich gerade auf dem Wochen-
markt befand, Schläge ins Gesicht. Die Geschlagene behauptet,
dem recht unzärtlichen Mann keinerlei Veranlassung zu dieser
Mißhandlung an öffentlichen Orden gegeben zu haben. Die
Sache kam zür Anzeige.
* Heidelberg, 10. Jan. (Büberei.) Jedem Vorübergehen-
den fällt, beim Passiren der westlichen Hauptstraße durch seine
archetektorische Schönheit und seinen Glanz der neuerstellte Laden
des Herrn Wagner auf, und ruht das Auge des Beschauers
mit Vergnügen, inssondere auf dem Schaufenster. Es muß
daher als eine Büberei gemeinster Sorte, oder aber eine
Schlechtigkeit sondern gleichen bezeichnet werden, daß sich ein
leider noch nicht zu ermittelndes Individuum in vorletzter Nacht
das Vergnügen machte, die Knöpfe der Messingstangen abzu-
drehen und diese hübsche Verzierung zu beseitigen. Hoffentlich
wird es den eifrigen Nachforschungen der Polizei gelingen, des
Thäters habhaft zu werden, damit ihm der verdiente Lohn werde.
* Heidelberg, 10. Jan. (Brandfall.) Wie uns mitgetheilt
wird, brach gestern Abend gegen 7 Uhr in Walldorf ein Brand
aus, worüber uns unser Herr Berichterstatter dorten nähere
Angaben zukommen lassen wird.
* Heidelberg, 10. Januar. (Fremdenliste.) Die Fremden-
liste der hiesigen Gasthöfe führt an Fremden auf am Sonntag
131 und am Montag 181 Personen.___
Landgericht.
Mannheim. 7. Jan. (Strafkammer II.) Es kamen fol-
gende Fälle zur Verhandlung :
1) Die Berufung des Wilhelm Becker von Eschelbach wird
verworfen.
2) Johann Rodinger von Bauschlott und dessen Ehefrau
erhielten vom Schöffengericht wegen Vergehens gegen ß 361"
R.-Str.-G.-B. je 4 Tage Gefängmtz; die hiergegen von den An-
geklagten eingelegte Berufung hat die Freisprechung derselben
zur Folge.
3) Der 19jährige Taglöhner Johann Billian von Wiesen-
bach erhielt vom Schöffengericht wegen Körperverletzung eine
mehrwöchentliche Gefängnißstrafe; die von demselben eingelegte
Berufung hat seine Freisprechung zur Folge.
4) Wegen grober Mißhandlung erhielten der 19jährige
Taglöhner Joh. Knoch, der 21jährige Taglöhner Jakob Berg-
meier und der 20jähr. Schuhmacher Rich. Stier, sämmtliche von
Rauenberg, je eine mehrwöchentliche Gefängnißstrafe; die von
der Großh. Staatsanwaltschaft gegen dieses Urtheil eingelegte
Berufung hat die Erhöhung dieses Urtheils zur Folge und er-
hält Franz Bergmeier eine Gefängnißstrafe von 5 Monaten
(früher 10 Wochen), Knoch eine solche von 4 Monaten (früher
2 Monate), Jacob Bergmeier eine solche von 2 Monaten 3
Wochen (früher 4 Wochen) und Stier eine solche von 2 Monaten
2 Wochen (früher 3 Wochen.
5) Der 46jährige Valentin Ries von Enchenreuth erhielt
vom Schöffengericht wegen Körperverletzung 4 Wochen Gefäng-
niß; die gegen dieses Urtheil eingelegte Berufung des Ange-
klagten hat die Herabminderung des Strafmaßes auf 1 Woche
zur Folge.
6) Die Berufung des Michael Spath von Eppelheim,
wegen Bedrohung, wird verworfen.
7) Der 23jährige Taglöhner Martin Fischer von Heddes-
heim erhält wegen Bedrohung seines Bruders mit dem Tode
eine Gefängnißstrafe von 2 Monaten._
Kandels-Berichte.
Heidelberg. (Marktpreis vom 3t. Dezember.) Bu tter in Ballen
Mk. —.75 bis —.85. Butter in Pfund Mk. 1.— bis 1.10. Eier
per 100 Stück Mk. 5.80 bis 6.40. Eier per 1 Stück 6 bis 8 Pfg.
Kartoffel per Malter 250 Pfd. Mk. 6.60 bis 7.80. Kartoffel per 20
Liter .90 bis Mk. 1.—. Birnen Per Hundert 1.80 Mk. bis^Mk.
3.50 Aepsel per Hundert Mk. 2.'—-3.80 Heu per CU. Mk. 2.60
bis 3.—. Stroh per Ctr. Mk. 2.40 bis 2.80. Trauben per Pfund
— Pfg. Kastanien per Pfund 10—18 Pf. __
Merloosungen.
Stadt Mailand 45 Fr.-Loosc vom Jahre 1861. Ziehung
am 3. Januar. Auszahlung am 1. Juli 1887. Gezogene Serien:
Nr. 5513 1981 5560 1711 7716 2422 418 5094 6513 3753 5152
1483 5967 7569 7051 3249 5624 7831 6344 2517 3199 7875 199
4531 6144 5866 1969 7481 1027 4847 4309 7823 7250 7190
4029 696 976 6286 4116 215 2982 126 2101 7418 6131 1'006
1471 2017 337 7434 3258 3572 1864 2781 3484 1317 6081
5804 5593 452 6363 438 2807 6914 397 2315 6460 4090 1893
4249 232 5946 5324 111 4613 7835 3596 203 890. Hauptpreise:
Serie 1981 Nr. 47 50000 Fr. Serie 2982 Nr. 3, 43, Serie
6363 Nr. 30 ü 1000 Fr. Serie 5967 Nr. 36 400 Fr.
MeKeste R««riÄlen.
Berlin, 8. Jan. Fürst und Fürstin Bismarck sind
heute Abend von Friedrichsruh hier eingctroffen.
Berlin, 9. Jan. Heute Nacht schoß der Wacht-
posten vor der Kaserne des Alexander-Regiments auf einen
anscheinend betrunkenen Arbeiter, welcher Schimpfreden
gegen den Wachtposten ausstieß und den wiederholten Halt-
rufen nicht Folge leistete. Der Arbeiter soll leicht ver-
wundet sein und wurde alsbald verhaftet.
Wien, 8. Jan. Der Generalgouverneur von Kreta
meldet nach Konstantinopel, die griechischen Consuln und
Agenten bereiteten einen Aufstand vor. Ein Putsch in
Rhatyrono sei nur mit Anstrengung niedergeworfeu worden.
— Der „Politischen Korrespondenz" wird aus Konstan-
tinopel gemeldet, der Großvezier habe Vulkowitsch ange-
deutet, die Reise der bulgarischen Abordnung nach Kon-
stantinopel sei zwecklos. — Die Zollvertragsverhandlungen
zwischen Oesterreich und der Türkei sollen demnächst
wieder beginnen.
Newyork, 9. Jan. Das Bremer Vollschiff „Elisa-
beth", Capitän Halberstadt, welches am 22. November v.J.
von Hamburg nach Baltimore abgegangen war, ist bei
Cap Henry während eines Orkans und eines dichten
Schneesturms gestrandet. Zwei Rettungsboote, welche zur
Hilfe abgegangen waren, nahmen die aus 15 Personen
bestehende Mannschaft auf. Eine ungeheure Welle warf
jedoch beide Rettungsboote um; die gesummte Mannschaft
der „Elisabeth", sowie die aus 5 Personen bestehende Be-
mannung der Rettungsboote ertranken. Das Schiff ist
wahrscheinlich ein vollständiges Wrack.
Heidelberg, 10. Januar. (Anfangs-Course der heutigen
M ittags - Bör sen)
Frankfurt
Oesterr. Credit-Actien
2347^
Staatsbahn ..
2067,
Lombarden.
81
Galiz. Karl-Ludwigsbahn .
163-/,
Disconto-Commandit ....
205.90
Gotthard Eisenbahn-Actien
95.10
4 pCt. Ungar. Goldrente .
83.30
4 pCt. Egypter.
75.40
Spanier . . .....
66.30
Türken .
14.35
Buenos Aires.
86.
Frrmkf. Corrrs vom 8. Januar 1886.
pW. Stastssaptrre.
4 Deutsche Reichsanl. 106.30
4 Preuß. ConsolS 106.20
4 Bayern Mk. 105.50
4 Württemb. v. 1875/80 105.
4 Baden fl. 104.
4 „ Mk. 105.10
4 Oesterr. Goldrente 92.10
5 „ Silberrente 68.
5 „ Papierrente 66.60
4 Ung. Goldrente 83.70
5 „ Papierrente 75.40
5 „ Eisenb. Ostbahn —.
5 Ruff. Oblig. v. 1877 96.50
5 „ Orientanl. 2. E. —.
4 „ Oblig. von 1880 83.10
5 Italien 100.10
1 Türken 14.50
4 Spanien 66.70
5 Serbien Eisenb.-Obl. 80.30
5 Portug. Staatsanl. 91.70
3 Portug. Aeußere Sch. 55.90
5 Egypter priv. Obl. 96.
4 Egypten Unif. Oblig. 75.50
p«. EisenS. PrioritätS Oblig.
5 Hess. Ludwigsd. 68/69 102.70
4 „ „ Mk. -.
4 Pfälzer Ludwigs Mk. 102.30
4 Pfälzer Nord 103.
5 Albrecht strfr. ö. W. 81.30
4 Elisabeth steuerpflichtig 95 60
4 „ steuerfrei 101.50
4 Franz Joseph v. 67 78.30
5 Oest.Nw.Gldobl.v.74stf. 107.80
5 ,, ,, lüt. 8. 83.40
4 Rudolf 75.40
5 Ungar. Ost 80.50
5 Oest. Südbahn 104.40
5 Oest.-Fz. Stb. v. 1874 107.80
3 „ „ „ 1—8 Em. 81.20
3 „ „ „ 9. Em. 77.50
3 „ „ „ (Ergänz.) 77.30
4-/, Gal. Karl Ludw. 81 81.
3 Livorneser Pr. Fr. 500 68.20
3 Sd.-ital. merid. „ 500 65.10
pW. Eisenbahn Nette«.
4 Heidelberg-Speyer 39 50
4 Hess. Ludwigs Thlr. 93.90
4 Ludwigsh. Bexbach fl. 219.50
4V, Pfälz. Max 134.50
5 Böhm. West 224'/»
5 Elisabeth —
pA. Bank- und Cred.-Akt.
4°/, Deutsche Reichsbank 141.
4 Darmstädter Bank 139 90
4 Badische Bank 115.50
4 Mitteld. Credit 97.80
5 Oestr.-Ung. B. 700
5 Oestr. Credit Ult. 235
4 Rhein. Creditbank 120.70
pCt. Pfandbriefe.
4'/, Bayr. Nürnberg —.
4'/, Rhein.Hypothekenbank 101.70
4 Oestr. Bod.-Cr.-Anstalt 100.60
5 „ Staats-Dom. —.
4 Ruff. Bd.-Cred. 93.70
4 Sd.Bd.-C.-B. München 100.40
4 Württ. Hypothekenbank 103.90
PCt. AnlehenS-Lvose
3-/, Cöln.-Mindener 130.
4 Bayerische 1 6.50
4 Badische 135.60
4 Meining. Präm.-Pfdb. 121.60
3 Oldenburger 130 50
4 Oester, von 1854 111.20
4 Raab-Granzer 98.20
Braunschweiger Thlr. 20 94.60
Ungar.-Staats fl. 100 215.20
Geldsartrn.
20-Franken-Stücke 16 14—10
Engl. Souvereigns 20 34—29
Ruffische Imperiales 16 68—62
Dollars in Gol', 4 19—16
Ducaten 9 65—60
Reichsbank-Disconto
57« s Frankfurter Bank-Dis ronto 6"/«
Deklmlmihling.
Die Wahl des besonderen
Stiftuugsrathes für die Ver-
waltung der Kleiukinderbe-
wahranstalt dahier betr.
Bei der am 10. d. M. durch
den Bürgerausschuß vorgenom-
menen Wahl wurden folgende Herrn
M Mitgliedern des besonderen
Stiftungsrathes für die Verwal-
tung der Kleinkinderbewayranstalt
dahier gewählt:
Alberti Berthold, Kaufmann,
Ammann C. L., Stadtrath,
Mohr Ernst, Buchhändler,
Schwarz Friedrich, Stadtpfarrer,
Wilms Franz, Stadtpfarrer und
Würth Leopold, Privatmann.
Wir bringen dies mit dem
Anfügen zur öffentlichen Kenntniß,
daß die Wahlacten von heute an
während acht Tagen zur Einsicht
der Wahlberechtigten bei uns offen
liegen und daß etwaige Einsprachen
oder Beschwerden gegen die Wahl
in derselben Frist bei dem Ober-
bürgermeister anzuzeigen und unter
Bezeichnung der Beweismittel aus-
zuführen wären.
Heidelberg, den 7. Januar 1887.
Der Stadtrath.
vr. Wilckcns.
Webel.
Ba«ar»eite«-Ber-
gclumg.
Die nachfolgend verzeichneten Ar-
beiten zum
Neubau eines evang. Pfarrhauses
in Reilingen
sollen im Snbmissionswege vergeben
werden nämlich:
HtMptbau.
Maurerarbeiten veranschlagt zu 4849.59.
Steinhauerarbeiten (rothe Steine) 1161.85
„ (grüne Steine) 16 !2.02
Verputzarbeiten 1456.76
Zimmerarbeiten 2055.35
Schreinerarbeiten 1538.55
Glaserarbeiten 509.25
Schlosser- n. Schmiedearbeiten 890.—
Blechnerarbeiten 364.46
Tüncherarbeiten 4V0.48
Tapezierarbeiten 88.20
Pflästerarbeiten 200.—
OekoMmiegeNude.
«4t. H
Maurerarbeiten veranschlagt zu 1822.03
Steinhauerarbeiten (rothe Steine) 365.—
Zimmerarbeiten 674.17
Schlosserarbeiten 101.10
Blechnerarbciten 132.30
Tünchcrarbeiten 63.75
Die Pläne, Kostenanschläge und Be-
dingungen können auf diesseitigem Bureau
eingesehen werden, woselbst auch die ver-
siegelten, mit entsprechender Aufschrift
versehenen Angebote bis spätestens
Montag, drn 17. ds. Mts.
portofrei einzusenden sind.
Heidelberg, den 5. Januar 1887.
Evangelische Kircheubaurnspclltia».
Stcinsfurth.
Nußbaumstämme-
Versteigerung.
Nächsten
Mittwoch, den 12. ds. Mts.,
Nachmittags 1 Uhr
versteigern wir an der Landstraße
nach Heilbronn 44 Stück Nuß-
baumstämme verschiedener Größe,
wozu Liebhaber einladet
Steinsfurth, 9. Januar 1887.
Bürgermeisteramt:
Braun.
_Würfel.
Fahrniß-
Versteigerung
Im Auftrage der Betheiligten
sollen die zum Nachlasse der vcrst.
Jakobine Laub, geb. Schulz da-
hier, Hauptstraße No. 224, ge-
hörigen, nachstehend verzeichneten
Fahrnisse am
Mittwoch, den 12. und Donner-
stag, den 13. Januar d. I.,
jeweils Vormittags 9 Uhr und
Mittags 2 Uhr anfangend,
öffentlich gegen Baarzahlung ver-
steigert werden:
1 Sekretär, versch. Schränke, 1
Sopha, 1 Fauteuil, Kommoden,
Wirths-, Wasch-, Nacht-, Blu-
men- und versch. andere Tische,
Wirthschafts- und versch. andere
Stühle, Bettladen mit und ohne
Rost, Oeldruck- u. andere Bilder,
Spiegel, 1 Herren-, 1 Damen-
und I Wand-Uhr, Gold, Silber,
1 Kaffee-Service, Glas, Por-
zellan, verschied. Bundformen,
desgl. Waagen, Herren- und
Frauenkleidung, Bettung, Weiß-
zeug, Vorhänge, Teppiche u. s. w.,
Bäckerei-Einrichtung als: Diele,
Backtücher, Wannen, Formen,
Bleche n. s. w., Holzvorrath, 1
Küchen- und 1 Fliegenschrank
und sonst versch. Hausrath.
Heidelberg, 8. Januar 1887.;
A M> Hel-verth,
_Waisenrichter.
Vergebung von Bau-
Arbeiten.
Zum Neubau eines Thurmes bei der
evangel. Kirche in Schwetzingen sind
folgende Bauarbeiten auf dem Sumissions-
wege zu vergeben:
Anschlag: Mk.
1. Abbruchsarbeiten, 650 —.
2. Maurerarbeiten, 8604 47.
3. Rothe Steinhauerarbeit 8730 70.
4. Zimmermanusarbeit, 2087 12.
5. Schreinerarbeiten, 650 —.
6. Schlosserarbeiten, 472 25.
7. Schmiedarbeiten, 89l 96.
8. Blechnerarbeiten, 1724 62.
9. Schieferdeckerarbeiten, 361 —
10. Blitzableiterherstellung, 251 50
11. Tüncher- und Maler-
Arbeiten, .... 1327 39.
Die Pläne, Überschläge und Be-
dingungen sind auf dem Bureau der Ev.
Kirchenbauinspektion Heidelberg einzusehen,
und eben dorthin sind auch die versiegelten
und mit entsprechender Aufschrift ver-
sehenen Sumissions-Angebote bis spätestens
Mittwoch 12. Januar 1887,
Portofrei einzusenden.
Schwetzingen, 3. Januar 1887.
Der evangel. Kirchengemeinderath.
MA" Hüffenhardt. "NF
Fahrn iß-
Versteigerung.
Der Unterzeichnete läßt auf
Ableben seiner Ehefrau
Mittwoch, den 12. d. Mts.,
Vormittags halb 9 Uhr
anfangend, nachstehend entbehrlich
gewordene? Fahrniß - Gegenstände
als: Silber, Schreinwerk, Bet-
tung, Weißzeug, Tuch, Köllisch
und sonst noch verschiedenen Haus-
rath gegen Baarzahlung öffentlich
versteigern, wozu Steigerungslieb-
haber eingeladen werden.
Hüffenhardt, 8. Januar 1887.
Schneider, Bürgermstr.
MMMM - keMtm
wird billigst und schnell angefertigt, Er-
satztheile zu Fabrikpreisen.
Dauh's
mechanische Werkstätte
Dreikönigstraße 20.