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Heidelberger Tageblatt: unabhängige Zeitung für Nordbaden — 1888

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Nr. 127-151 (2. - 30. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.70375#0628
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lienischen Botschafter keine Andeutung der französischen Re-
gierung in Bezug auf die letzten italienischen Handelsver-
tragsvorschläge gegeben, sondern erklärt, er wolle mit dem
Handelsminister die Sache nochmals besprechen, bevor er
eine Antwort ertheile.
Belgien.
Brüssel, 7. Juni. Die hiesige internationale
Ausstellung ist heute Nachmittag vom König eröffnet
worden. Die königliche Familie, das diplomatische Corps,
die Minister, Deputirte, Senatoren, Civil- und Militär-
behörden und etwa 3000 eingeladene Gäste wohnten der
Eröffnung bei.
Italien.
Rom, 5. Juni. Wie bereits kurz gemeldet, hat sich
der Prinz Amadeus, der Exkönig von Spanien, mit
der Prinzessin Lätitia Bonaparte verlobt. Ama-
deus Ferdinand Maria, Herzog von Aosta, geboren am
30. Mai 1845, Generallicutenant und Generalinspecteur
der Cavallerie, Bruder des regierenden Königs von Italien,
ehemals von 1870—1873 König von Spanien, war seit
1867 mit der Prinzessin Maria dal Pozzo, welche ihm drei
Söhne schenkte, vermählt und ist Wittwer seit 1876. Seine
Braut ist die am 20. December 1866 geborene Tochter
des Prinzen Napoleon und der Prinzessin Clotilde von
Savoyen, einer Tochter des Königs Victor Emanuel.
Sie ist mithin die Nichte ihres Verlobten und zu der Ehe
wird wegen dieser nahen Verwandtschaft der päpstliche
Dispens nöthig sein.
Rom, 7. Juni. Der „Riforma" zu Folge hätte der
Sultan von Sansibar auf die Ansage eines Schreibens
des Königs von Italien an ihn in wenig correcter Weise
erwidert und diese Beleidigung durch eine längere Weige-
rung, das Schreiben entgegenzunehmen, noch schwerer ge-
macht. Daraufhin habe der italienische Consul Genug-
tuung gefordert. Der Sultan habe sich zwar durch einen
General mündlich entschuldigen lassen, der Consul jedoch
ein Entschuldigungsschreiben des Sultans an den König
gefordert. In Folge der Weigerung des Sultans solle
der Consul sodann die italienische Flagge eingezogen haben.
— Wie das Blatt „Capitano Fracassa" meldet, begibt
sich heute außer dem Kanonenboot „Trovana," welches
gestern abgegangen ist, ein weiteres Kriegsschiff nach
Sansibar. Das Schiff hat die Weisung, die Vorstellungen
des italienischen Consuls zu unterstützen und ihn, sowie
die italienischen Staatsangehörigen an Bord zu nehmen,
falls der Sultan Italien keine Genugthuung dadurch ge-
währe, daß er Italien das von seinen Vorgängern regel-
recht abgetretene Gebiet einräume und sich wegen seines
unrichtigen Verfahrens bei Ueberreichung des Schreibens
des Königs Humbert durch den Consul entschuldige.
Wrkei.
Konstantinopel, 1. Juni. Einer der „Pol. Corresp."
zugehenden Meldung zufolge sollen im Laufe dieses Som-
mers in der Umgebung der türkischen Hauptstadt große
Militärmanöver stattsinden, als deren Leiter die in tür-
kischen Diensten stehenden deutschen sowie jene türkischen
Officiere in Aussicht genommen sind, welche ihre höheren
militärischen Studien in Deutschland zurückgelegt haben.
- Amerika.
St. Louis, 7. Juni. In dem nach längerer Be-
ratung festgestellten Programm der Demokraten wird das
Festhalten an den demokratischen Grundsätzen betont und
das Programm vom Jahre 1884 bestätigt. Alsdann be-
ruft sich das Programm auf die letzte Botschaft des Prä-
sidenten, billigt die Anstrengungen der demokratischen
Mitglieder des Congresses, eine Mäßigung der Steuern
herbeizuführen, und unterstützt die Reform des Civilbe-
amtendienstes in der von Cleveland befolgten Richtung.
Außerdem wird eine besondere Erklärung eingebracht werden,
selbst vortragen; es betrifft keine kirchliche Angelegenheit,
sondern den Samariterverein.
Der Verein feiert heute gerade sein Stiftungsfest,
der Herr Prediger und die Vereinsdamen sind eben mit
den Vorbereitungen dazu beschäftigt. Gehen Sie nur hier
durch den Flur über den Hof nach dem Seitenflügel.
Damit kehrte der Küster Therese den Rücken und be-
kümmerte sich nicht weiter um dieselbe.
Frau Lamprecht begab sich in den Anbau des Vorder-
hauses und kam daselbst in einen großen Saal, wo auf
einer langen Tafel in silbernen Schalen und auf Porzellan-
schüsseln mit vergoldeten Rande die ausgewähltesten Lecker-
bissen prangten. In allen Richtungen durchkreuzten sich
geschäftige Frauen und Mädchen, so daß Therese Anfangs
gar nicht bemerkt wurde.
So ist die Tafel recht hübsch, sagte die eine der
Damen, die Schalen mit den Apfelsinen geben einen wirk-
samen Farbenkontrast zu den bezuckerten Torten und den
Compotieren mit dem grünen Salat.
Mein Gott, so machen Sie doch Platz, rief Frau
Majorin von Weller, die sich auch unter den Vereinsdamen
„zum guten Hirten" befand, zu Therese gewandt, beinahe
hätte ich um Ihretwegen den Baumkuchen, den Herr Hof-
conditor Schauß uns gesandt, fallen lassen.
Schnell waren Aller Augen auf die Unglückliche ge-
richtet. Ein Gemurmel des Unwillens erhob sich, weil
der Baumkuchen in Gefahr gekommen war.
Was mag die Frau wollen? sagte eine ältliche Dame,
näherte sich Therese und erkundigte sich nach der Ursache
ihrer Anwesenheit, indem sie wie befremdet den ärmlichen
Anzug derselben musterte.
Ich möchte, erwiederte Teresc verlegen, den Herrn
Prediger Libau in besonderer Angelegenheit selbst sprechen.
Mein Mann, sagte die ältliche Dame, läßt sich in
„besonderen" Angelegenheiten nie persönlich sprechen; tragen
Sie ihm Ihre Sache brieflich vor, und wenn er es an-
gemessen findet, Ihnen Gehör zu geben, wird er Ihnen
schriftlich antworten. (Forts, folgt.)

in welcher die Millsche Tarifbill gutgeheißen und dem
nächsten Congresse zur Annahme empfohlen wird.
Aus Nah und Fern.
* Mannheim, 6. Juni. Der verheiratete, schon
lange Zeit im Dienste der 'badischen Staatsbahnen befind-
liche hiesige Hilfsstationsmeister Franz Weingötz von
Friedrichsfeld wurde heute Nachmittag 2 Uhr, während
derselbe im Hauptbahnhofe, einer Rangirabtheilung Wei-
sungen ertheilend, auf der Spur stand, von zwei hinter-
rücks abgestoßenen schwer beladenen Eisenbahnwagen er-
faßt, auf die Schienen geworfen und todtgefahren. Die
Leiche bot einen entsetzlichen Anblick dar, da innere Körper-
teile blosgelegt waren.
* Schwetzingen, 6. Juni. Die Spargelernte und mit
ihr die sogenannte Spargelsaison naht ihrem Ende. Das
diesjährige Ernteergebnis) ist sowohl in Bezug auf die
Menge wie auf die Güte der Spargel als ein durchaus
gutes zu bezeichnen. Man schätzt das Gesammterträgniß
von hier auf etwa 3000 Centner, was für dieProducentcn
eine Einnahme von etwa 90000 Mk. ausmacht, eine Summe
die den betreffenden Landwirthen zu einer Zeit zu-
fließt, in welcher sie aus sonstigen landwirtschaftlichen
Erzeugnissen noch nichts erzielen können, ferner, daß viele
Leute der ärmeren Klasse durch den Spargelhandel sowie
durch Beschäftigung in den größeren Spargelversandt- und
Conservcgeschäften schönen Verdienst erhalten, so bedarf es
wohl keiner besonderen Versicherung, daß der Anbau dieses
so nützlichen, wohlschmeckenden und gesuchten Gemüses für
Schwetzingen eine bedeutende Quelle des lohnendsten Er-
trags und der sickersten Einnahme bis jetzt noch bildet.
* Bruchsal, 6. Juni. Wie mitgetheilt wird, wurde
in vergangener Nacht ein Hambrücker Bürger mit seiner
etwa 22 Jahre alten Tochter verhaftet und in das hiesige
Amtsgefängniß abgeliesert. Dieselben sollen sich eines
Sittlichkeitsverbrechens schuldig gemacht haben. Die mit-
verhaftete Tochter hat sich erst kürzlich verheirathet.
* Osterburken, 5. Juni. In den ländlichen Kreisen
ist die Klage über immer mehr weichende Viehpreise allge-
mein. Anfangs der 70er Jahre, wo die Fleischprcise !
immer höher stiegen, und die bis dahin geltenden Durch-
schnittssätze von 25—30 Pfg. pro Pfund Rindfleisch um
das Doppelte überstiegen, ist kein solcher Rückfall mehr wie
seit ungefähr den letzten sechs Monaten. Der Absatz des
Viehes stockt, für Schweine bester Qualität erzielt man
kaum 40 Pfg. für das Pfund Schlachtgewicht und ähnlich
ist's mit den Kälbern und Hämmeln. Der Landmann wird
sich in Folge dessen wieder dem Getreidebau mehr zuwenden.
* Tauberbischofsheim, 6. Juni. Der zwölfte Gau-
tag der Gcwerbevereine des Kreises Mosbach (im Ganzen
11 Ortsvereine umfassend), wird am Sonntag, den 15.
Juli, in Walldürn abgehalten. Ob Herr Geh. Referen-
där Ministerialrath v. Stösser anwohnt, ist noch nicht
bestimmt.
* Bon der Tauber, 5. Juni. Gestern Abend ent-
lud sich über unserer Gegend ein Gewitter mit Hagel-
schlag, der in mehreren Orten, besonders bei Dörtel,
Blumcnweiler bedeutenden Schaden verursachte.
* Bon der hessischen Grenze, 6. Juni. Am Amts-
gerichte zu Seligenstadt a. M. wurde am letzten Freitag
eine Forderungsklage eines dortigen Handelsmannes gegen '
einen unbescholtenen Landwirth aus Zellhausen verhandelt, i
Eine von dem Beklagten dem Gerichte vorgelegte Ab- ?
schlagsquittung des Klägers über einen höchst bedeutenden ;
Betrag wurde als eine äußerst plumpe Fälschung erkannt,
worauf der Schuldner unter dem dringenden Verdachte der
Urkundenfälschung sofort in Untersuchungshaft gezogen,
aber, nachdem er ein freimüthiges Schuldgeständniß ab-
legte, am folgenden Tage wieder der Haft entlassen wurde.
Selbstverständlich ist damit die heikle Angelegenheit keines-
wegs erledigt.
* Marktheidenfeld, 6. Juni. Gestern Mittag wurde
von dem Zuge „Wertheim-Lohr" bei der Station Trenn-
feld an einer Uebergangsstelle eine 65 Jahre alte taube
Frau überfahren. Ihr Kopf wurde vom Rumpfe getrennt.
* Hochheim, 4. Juni. Heute badete sich ein 17jähr.
Bäckerjunge im Main, derselbe gerieth dabei in eine tiefe
Stelle und rief, da er nicht schwimmen konnte, um Hilfe.
Ein gerade in der Nähe landender Schiffer eilte mit seinem
Nachen dorthin, konnte aber leider den Unglücklichen nur
als Leiche ans Land befördern.
* Freiburg, 7. Juni. Der „Fr. B." berichtet über
folgenden bedauerlichen Unfall: Von einem schweren Unfall
wurde gestern Nachmittag die Familie des hiesigen Ver-
einshauswirthes Böhler betroffen. Als die älteste Tochter
im Keller ein Fläschchen Sodawasser wegnehmen wollte,
explodirten zwei darunter liegende Sodawasserfläschchen und
zerriß ihr ein Glasscherben das rechte Auge, so daß es
auslief und herausgenommen werden mußte. Die Theil-
nahme an dem großen Unglück, das die brave Familie
betroffen, ist groß und allgemein. Das Unglück zeigt,
wie gefährlich unter gewissen Umständen Sodawasserflaschen
werden können.
* Reutlingen, 5. Juni. Gestern wurde der Enkel-
sohn der am Palmsonntag in Pfullingen ermordeten Wtw.
Schmidt, Mollenkopf, als Mörder eingebracht. Man hatte
ihn in Frankreich verhaftet.
* Tübingen, 6. Juni. In Sachen des Pfullinger
Raubmords konnten die Acten in Folge des Geständnisses
des kürzlich eingelieferten Schreiners Fried. Msllenkopf
so rasch geschlossen werden, daß die Verweisung des An-
geklagten noch vor die heute beginnenden Verhandlungen
des Schwurgerichts erfolgen konnte. Dasselbe wird somit
wieder in die Lage kommen, ein Todesurtheil fällen zu
müssen. Sind auch die Einzelheiten des Falles nicht so
entsetzlicher Natur wie im Proceß der verurtheilten Lang-
Heinz, so ist die Erregung kaum weniger groß, da ein
neuer derartiger Act befürchtet wird.

* Marienwerder, 1. Juni. In dem benachbarten
Weißhof sind bei dem Brande einer Jnstkathe vom 28. v.
M. drei Kinder eines Jnstmannes verbrannt. Dieselben,
zwei Knaben und ein Mädchen, waren, während die Eltern
zur Arbeit gegangen, ohne Aufsicht in der Wohnung zurück-
gelassen und kamen in den Flammen um.
* Aus Baden, 7. Juni. In Appenweier wurde
am 2. d. M-, Morgens 5 Uhr, auf der Terrasse des
Werner'schen Hofes ein etwa 6 Monate altes, sauber ge-
kleidetes, in ein Tuch eingewickeltes Knäblein gefunden,
das dort ausgesetzt worden war. Vermuthlich ist es schon
Abends vorher dahin gelegt worden und scheint es der
Hund des Gasthofes von 1 Uhr Nachts bis 5 Uhr Morgens
bewacht zu haben. Als Verüberin der Kindesweglegung
hat man eine Frauensperson im Verdacht, die, etwa 30
Jahre alt, in Kleidung angenehmer Stände, an der Seite
eines Herrn und mit dem Kinde auf dem Arme von
Basel in Appenweier angekommen war und später nach
Frankfurt ohne Kind abdampfte. Gerichtliche Untersuchung
ist im Gange. — Der Bahnwärter Lehmann bei Nieder-
wasser an der Schwarzwaldbahn kam einem Wagen des
Abendzuges zu nahe, wurde bei Seite geschleudert und
brach dabei einen Arm. — Zu Neustadt i. Schw.
ist am 5. d. M. das zweistöckige Wohnhaus des Hafners
Villinger mit Werkstatt und Stallung abgebrannt. Ebenso
das Anwesen des Schreiners und Gemeinderaths Anton
Brügger. Die beiden Genannten sind sowohl mit Fahr-
nissen als mit Gebäudcfünftel versichert und ihr Vieh
wurde gerettet, mit Ausnahme von zwei Läuferschweinen
des Villinger, die verbrannten. Dagegen drei bei Vil-
linger eingemiethete Familien, deren unversicherten Fahr-
nisse verbrannten, erlitten großen Schaden. — In Lahr
ist die amtliche Mittheilung eingetroffen, daß der junge
C., der, von Lahr gebürtig, in Heidelberg studirte und
dort schon seit mehreren Tagen vermißt wurde. — >5"
Ueberlingen that der an Epilepsie leidende, 47jährige
Spitalist Conrad Hildebrand beim Heueinführen einen un-
glücklichen Fall vom Wagen und wurde todt vom Platze
getragen. Bü r g e rm e iste rw a h l en: Gewählt wurde M
Thunsel der bisherige Ortsvorstand F. I- Winter-
Halder und in Broggingen Sebastian Birmelin.

Vermischtes.
„ lieber Attentats gerüchtel circulirt wiederum
allerlel m der Berliner, Wiener und Londoner Presse. Auch
dem Berliner Correspondenten der „Liverpool-Post" zufolge
stnd der dortigen Polizei Mittheilungen über ein Com-
ps°l zur Ermordung des Kronprinzen Wilhelm und des
Ersten As"arck zugegangen. Die Verschwörer, welche
zumerst Mechaniker und Electriker sind, halten ihre Zu-
sammenkunft in der Behausung eines fanatischen Anarchisten
im Norden Londons, und es wird geglaubt, daß sie die
für die Mordversuche bestimmten Höllenmaschinen, welche
theilweise elektrisch sind, beinahe vollendet haben. Dw
Maschinen sollen von einem Schiffszimmermann, der in
^»"/"lionären Kreisen als erfolgreicher Schmuggler socia-
listrscher Flugschriften wohlbekannt ist, nach Deutschland
mitgenommen werden. Der Bericht schließt: Zwei junge
Leute, die, wie man glaubt, gegenwärtig in Berlin wohnen,
haben es unternommen, das Attentat auszuführen, allem
die Polizei ist augenscheinlich gründlich informirt über die
Plane der Verschworenen, so daß wohl keine Aussicht
darauf vorhanden ist, daß sie zur Ausführung gelangen
werden. Man scheint es hier mit einer Erfindung zu
thun zu haben, welche auch in Berliner Blättern keinen
Glauben findet.
. lD'eMaxim'schen Schnellfeuergeschützej
nut selbstthatigcr Repetirvorrichtung (bewirkt durch die Ruck-
stoßkraft der entzündeten Ladung) werden nun auch M
Deutschland im Großen hergestellt werden. Die „Times
vom 1. Juni berichtet nämlich, daß die Firma Krupp sN
Essen vom Erfinder und Patentinhaber das ausschließliche
Herstellungsrecht für Deutschland auf die nächsten zwanzig
Jahre hinaus erworben habe. — Dieser Schritt der deut-
schen so hochangcsehenen Firma ist, wie die „Kreuzztg."
mit Recht hervorhcbt, ein Beweis mehr, daß es sich bei
diesen Maxim'schen Repetir-Waffen um eine Sache von
-.r^er-VebeiUmig handelt; denn ohne eingehende, gründ-
liche Prüfung würde sich diese erste Wafsenfabrik der
Welt, deren Eonstruction gerade durch ihre wissenschaftliche
Begründung sich ihre hervorragende Stellung unter allen
Concurrenten errungen, nicht um das Herstellungsrechl
einer ganz neuen Waffe beworben haben. „
— Aus der Schweiz, 3. Juni. In Zürich
findet vom 13. und 14. August ein internationaler Congres»
zur Berathung über Fericncolonien und Sommerpflegen,
mit Ausdehnung auf die Kinderhygiene, (jedoch beschrän
auf das schulpflichtige Alter) statt. In erster Linie soll
besprochen werden die Gründung eines öffentlichen inter-
nationalen Organs zum Zwecke gegenseitiger Mittheilungell
der auf dem Gebiete der Kinderhygieine gemachten Er-
fahrungen und Fortschritte, daran reiht sich die Darlegung
der bisherigen Einrichtungen und Erfolge der FerreU'
colonie; eine Debatte darüber wie diese Erfolge am bester
nachzuweisen sind (Wägungen, Messungen, Mittheilungeb
des Resultates der letzten Sommer bei den Kindern w
Zürich vorgenommenen Blutuntersuchung); auf welche Wey
die angestrebten Zwecke zu fördern sind. (Sanatorien,
Heilstätte für rachtische und scrophulöse Kinder, Milchkuren
Schulbäder rc.) Endlich wird Bericht erstattet über di
seit 6 Jahren in den Schulen Zürichs durchgefuhrm
Augenuntersuchungen. Theilnehmer haben sich bis Z»"
4. ^uli bei Herrn Pfarrer Bion, dem Präsidenten del
Züricher Feriencolonien, anzumelden. .1
— New York, 4. Juni. Oberst Arthur Jacob
der seit dem Jahre 1882 als Civil-Jngenieur in Dienste'
der Northwestern-Eisenbahn stand, ist in Chicago gestorbe"
Jacobi war aus Siemmel an der Mosel gebürtig un
 
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