«W »
»«.M
Aus
MiiM
MM
Nachklänge zm SüdwelweuWen Keimattao
Heimattag und Trachtenpflege.
Weite EWkAiLisA Mr EWMmWste
Karlsruhe, 26. Okt. Der junge Ethnologe
Dr. Hans Himmelheber, der schon als
Student vor zwei Jahren zum erstenmal
studienhalber an die Elefantenküste xeiste,
wird von Mitte November bis Ende Mai
1935 eine zweite Expedition dorthin unter-
nehmen, um die Gesamtkultur des Atutn-
Stammes gründlich zu durchforschen. Mit
ihm geht Martin Lipp mann, ein Schü-
ler des bekannten Frankfurter Fotographen
Dr. Paul Wolff, als Assistent. Die Kosten der
Expedition haben deutWe und ausländische
Universitätsinstitute, Museen und Privat-
sammler übernommen, während sich Karls-
ruher Firmen in dankenswerter Weise die
Ausrüstung angelegen sein ließen.
Die französische Regierung leiht der For-
schungsarbeit des jungen Karlsruher Gelehr-
ten ebenfalls tatkräftige Unterstützung. Die
Elfenbeinküste ist bekanntlich französische Ko-
lonie.
MrO Amr zerjtsrt
Metzkirch, 26. Okt. Am Donnerstag abend
brannte in Grumbach das einstöckige' Wohn-
und Oekonomiegebäude der Geschwister An-
gelika und Marie Haas nieder. Der
Brand entstand in der Scheune, wo eine Ziege
kurz nach dem Melken die Stallaterne um-
warf, während die Besitzerin einige Augen-
blicke abwesend war. Der Gebäude- und Fahr-
nisschaden beträgt rund 5000 Mark.
Der zweite Sstdweftdeutsche Heimattag mit
seiner außerordentlichen Beteiligung aus der
ganzen Südwestmark gehört der Vergangen-
heit an. Angefangen Lei der Enthüllung des
Älbert-Leo-Schlageter-Denkmals der Stadt
Karlsruhe, vom Heimatabend bis zur Kund-
gebung für Volkstum und Heimat im Hoch-
schulstadion und dem großen Volksfest auf
dem Festplatz, waren die Festtage in allen
Teilen ein Erlebnis für die Teilnehmer, wie
zahlreiche Zuschriften aus dem ganzen Lande
beweisen. Die Zuschriften kamen aus allen
Gegenden der Südwestmark, vom Hoch-
schwarzwald und dem Odenwald, aus der
Pfalz und aus der Saar. „Herzliche, echt
deutsche Gastfreundschaft, besonders freund-
liches Interesse am Schicksal von uns Saar-
ländern, das Miterleben deutscher Heimat-
liebe und Heimatstolzes, geschlossene Freund-
schaften im stammverwandten Nachbarlande,
nicht zuletzt und mit besonderem Stolze die
jubelnden Zurufe und der Blumenregen beim
Erscheinen unserer historischen Gruppe von
der Saar". In diesen Worten faßt eine Zu-
schrift von St. Wendel ihre Eindrücke vom
Heimattag. Alle Schreiben beweisen, daß die
Tage zu einem unvergeßlichen Ergebnis ge-
worden sind, ihnen allen gemeinsam ist auch
die lobende Anerkennung der hervorragenden
Organisation des Festes.
Der vom Heimattag veranstaltete
Fotowettbvwerb
brachte ebenfalls lebendige Zeugnisse einer
frohen Festfreude und kündete überdies von
einem künstlerischen Verständnis. Mit dem
ersten Preis wurde eine Arbeit von Karl
Müller, Freiburg ausgezeichnet. Die preisge-
krönte Arbeit zeigt zwei Trachtenmädchen
aus dem Glottertal, die im Feftzug freude-
strahlend mitmarschieren. Das aber ist der
größte Gewinn des Heimatages, daß die
Stämme einander nähergebracht worden
sind. Die Städter standen bewundernd vor
der Farbenfreude und der tiefen Sinnhastig-
keit der alten Trachten, der Volkstänze und
der Gebräuche, die bei dem Volksfest gezeigt
wurden. Der Aufmarsch der Trachten und
Milizen war das Farbenfreudgste und Schönste
was überhaupt in der Südwestmark in dieser
Art gezeigt worden ist. Nicht nur eine Fülle
der schönsten Trachten, sondern darüber hin-
aus — und das machte den Zug eigentlich erst
wertvoll — ein Menschentum in diesen Trach-
ten, dem seine aufrechte Erdverbundenheit
anzusehen war. Welch ungeheure Kraft von
diesem Volkstum ausströmt, beweisen u. a.
Bezirk M-elberg
In Neudorf (Hei Meßkirch) brach nachts
in der Scheune von Robert Schreiber
Feuer aus. Das Gebäude wurde samt den rei-
chen Erntevorräten und den landwirtschaft-
lichen Maschinen ein Raub der Flammen.
Der Schaden beziffert sich auf etwa 15 000
Mark. Man hate große Mühe, das benach-
barte Anwesen des Landwirts Fischer vor
den verheerenden Flammen zu retten.
' Schwere Bluttat
Löffingen, 26. Okt. Die Stadtgemeinde
war am Donnerstag der Schauplatz einer
schweren Bluttat. Ein aus der Straf-
haft entlassener Mann namens Glocker
suchte seine bei einer Schwester in Löffingen
befindliche Ehefrau auf, die nicht mehr mit
ihm zusammenleben wollte, um sie zur Rück-
kehr zu bewegen. Als er keinen Erfolg hatte,
feuerte er aus einer Scheintodpistole zwei
Schüsse auf die Frau ab und versetzte ihr
außerdem noch zwei gefährliche Stiche mit
dem Taschenmesser, wobei die Lunge verletzt
wurde. Die schwerverletzte Frau, die in einer
großen Blutlache lag, wurde sofort ins Kran-
fenhaus verbracht.
Der flüchtige Täter konnte in der Gegend
von Eisenbach von dem Gendarmerieivacht-
meister Zimmermann gestellt werden. Als er
die Halterufe unbeachtet ließ, feuerte der Be-
amte zwei Schüsse ab. Glocker wurde in den
Oberschenkel getroffen und brachte sich am
Boden liegend, einen Stich in die Herzgegend
Hei. Nach einer kurzen Vernehmung wurde er
ins Krankenhaus eingeliefert.
Trachtenmadchen aus dem Glottertal
Srr MraturWvriker Mar Mürel 7« Fahre alt
tum -gegenüber den Mut zum Bekenntnis, in-
dem er das Bedenkliche, etwa die Entwertung
der Fran in heutiger Literatur, unverwischt
Der jetzt emeritierte Bonner Literarhisto-
riker Oskar Walzel wird am 28. Oktober 70
Jahre alt. Das reiche Schaffen dieses Gelehr-
ten, der gerade jetzt wieder eine neue Gabe
seiner Wissenschaft dargeboten hat, ist,, deut-
lich getragen von seiner Herkunft; den
Walzel entstammt einer alten christlich-öster-
reichischen Familie, deren Lebendigkeit eine
ungarische und italienische Blutbeimischung
noch gesteigert haben mag. Beste österreichische
Art zeigt sich in der Fülle, der Beweglichkeit
und der lebendigen Aufgeschlossenheit seiner
Darstellungen.
Eben diese Art hat ihm die Verbindung
mit dem Geistesleben des Gesamtvolkes und
nicht nur mit dem engsten Kreis der Forscher
gesichert. Wenn man heute in verstärktem
Maße eine volksnahe Wissenschaft
fordert, so gilt von Walzel daß er immer
wieder in edler Weise Gelehrsamkeit und
Volkstümlichkeit zu vereinigen gewußt hat.
Darum vermochte er auch nachhaltig im Vor-
tragssaal, vorm Mikrophon und für die
Schule zu wirken.
Zu mannigfaltig ist sein Wirken, als daß
es hier nach Einzelwerken charakterisiert wer-
den könnte. Es muß genügen, den Umfang
seiner Arbeit eben anzudeuten, die Ge-
samtüberblicke und Einzelstudien über deutsche
Klassik, Romantik und neueste Dichtung viel-
gestaltig dargeboten hat. Dabei wurde auch
immer wieder Außerdeutsches aufschlußreich
einbezogen, besonders Ibsen, Shaftesbury,
Thomas von Aguin und Platin.
' Aber wichtiger als die Weite feines Schaffens
fft die v e r antwortliche Haltung sei-
ner Forschung. Als einer der ersten hat Walzel
den Kampf gegen den Materialismus ausge-
nommen. Er ^weicht ^begründeten WerturteÄen
nicht aus, sondern «hat gerade neuem <SchrHt-
Hedenklich nennt. Das fft 1932 in seiner Ge-
schichte der „deutschen Dichtung von Gottsched
bis zur Gegenwart" geschehen. Im gleichen
Buch verweist er nachdrücklich auch auf zwei
entscheidende Grundlräfte deutschen Wesens:
auf den neuerstarkten Katholizismus und auf
den inneren Reichtum der deutschen Stämme
(deren Mannigfaltigkeit Walzel durch seine
Lehrtätigkeit in Wien, Bern, Dresden und
Bonn reich erfahren hat). Stets Hal er mit
'inniger Liebe sich in die Vielgestaltigkeit des
deutschen Wesens versenkt, vor allem der deut-
schen Romantik, zu ^deren Verständnis er neue
Wege gebahnt hat.
Ueberhaupt hat Walzel der Wissenschaft und
einem großen Schülevkreis viel neue We g e
gewiesen und tiefgehende Anregungen gegeben,
die in vielen Veröffentlichungen der ihm Ver-
pflichteten sichtbar werden. Die Literatur-
wissenschaft verdankt Walzel vor allem drei
wirksame Anstöße: gegenüber 'einer drohenden
Vorherrschaft von Inhalts- und WÄtanfchau-
ungsanalyfe hat er die Wichtigkeit der Form
betont und tiefe Einblicke gerade in das Wesen
der deutschen Form gewonnen; sodann hat er
sich gegenüber einer drohenden Isolierung des
Sprachkunftwerkes nm die Verbindungen zwi-
schen Dichtungen und der ihnen geschichtlich zu-
geordneten Philosophie bemüht; schließlich hat
er gegenüber der Aufteilung der Kunst an Ein-
zelfächer die 'künstlerische Geisamlphysiognomie
eines Zeitalters, etwa den Barock, als durch-
gehende Haltung in Dichtung, Architektur und
bildender Kunst fsstWstellen gesucht. Eben, daß
die Forschung so stark an Walzel a-nkmpsen
konnte, beweist die Lebensmsite feines Schaf«
jMs, —er.
Ziegelhachen. (Berichtigung.) In
unserem gestrigen Bericht über einen Todes-
fall ist in Bezug auf den Namen ein Irrtum
unterlaufen. Der Name des Verstorbenen ist
Otto Scheid.
Neckargemünd. (Ein 70jähriger.) Am
morgigen Sonntag wird Her Martin Lang
70 Jahre alt. Freundlichen Glückwunsch!
Nutzloch. (Es brennt!" Gsstern abend
gegen 8 Uhr ertönte hier das Feuerfignal.
Glücklicherweise stellte sich der Brand als un-
bedeutend heraus. Im Hinterhaus des Kolo-
Nialwarenhändlers Sickmüller, in welchem
dieser eine Kaffeerösterei eingerichtet hatte,
war der Brand entstanden. Durch rasches Ein-
greifen konnte der Brand schnell gelöscht wer-
den.
Mitt Wiesloch
Wiesloch. (Bon den Tonwerken.)
Die Werke der Tonwarenindustrie die gegen-
wärtig voll beschäftigt sind, erhielten dieser
Tage den Besuch des Bezirkswalters der
DÄF. Fritz Plattner.
Bezirk Mannheim
Plankstadt. (Schwerer Berkehrs-
nnfal l.) An der Kreuzung LadeNburger und
Eisenbahnftraße fuhr ein von Richtung Heidel-
berg durch die Schwetzinger Straße kommen-
der Personenkraftwagen gegen einen in die
LadeNburger Straße einbiegenden Radfahrer,
der zu Boden geschleudert wurde und einen
Schädelbruch erlitt. Der Verletzte, der 26
Jahre alte Adam Jung Hans, wurde in
das Schwetzinger Krankenhaus gebracht.
Schwetzingen. (Erfreuliches Ergeb-
n i s.) Die durchgeführte Pfundsammlung hatte
ein schr erfreuliches Ergebnis, wurden doch
nicht welliger als 1500 Pfundpakete gespendet.
Außerdem gingen noch etwa 3 Zentner Kar-
toffeln und ein Geldbetrag von 13.53 ein.
Bezirk Minheim
Weinheim. (N o t st andsarbeite n.) Ob-
gleich die im Haushaltsplan 1934 für Not-
standsarbeiten vorgesehenen Mittel erschöpft
sind, hat sich die Stadt Weinheim zu neuen
Notstandsarbeiten entschlossen. Am 18. Okto-
ber ist bereits mit dem Bau des Hauptsammel-
kanals von Stahlbad nachdem Herrschaftlichen
Vohwinkel, eines offenen Grabens mit einer
Betonsohle, begonnen worden, der die Fort-
setzung des in diesem Frühjahr vom Gaswerk
Lis zum Stahlbad gebauten geschlossenen
Euprofilkanals bildet. Ein Rückhaltbecken für
die Entwässerung des südlichen Stadtteils wird
am Viernheimer Pfad westlich der Maim-
Neckarbahn ansgehoben. Im Anschluß an den
Bau des Sammelkanals sollen zur Fertigstel-
lung der Wissen-Ge- und -Entwässerungsanlage
zwischen BrunNweg und elMvifcheu Bahn eine
Anzahl Kulturarbeiten ausgeführt, insbeson-
dere Be- und Entwässerungsgräben angelegt
werden. Für die Ausführung der gesamten
Kanalisations- und Kulturarbeiten sind ins-
gesamt etwa 12 000 Tagewerke erforderlich, zu
deren Leistung 50 bis 60 Erwerbslose bis in
den nächsten Sommer hinein beschäftigt wer-
den können. Als weitere Notstandsarbeit ist
die Fertigstellung des Schwimmbades auf dem
Horst-Wesfel-Platz vorgesehen. Es sind dabei
von 15 Vis 20 NotstaNd'sarbeitern in etwa vier
Monaten noch 1750 Tagewerke zu leisten.
Bezirk Bruchsal
Langenbrücken. (U n g l ü ck beim Spor t.)
Bsi-m Fußballspiel wurde dem Spieler Gruber
aus Neibsheim der rechte Fuß abgeschlagen. ,
Dar Unfall W mn ßo trygifchier^ M der Wer- "
Ginsheim, 27. Okt. Für das WinterhW-
werk geben die Bezirke Sinsheim, Adels'
heim, Tauberbischofsheim, Buchen und M»s-
Vach zusammen 23 000 Zentner Kartoffeln a«
die Notstandsgebiete ab.
Speyer. Im Rahmen einer Wohliätig-
keitsveranftaltung wird das Winterhilfswerk
Speyer sein von Künstlerhand geschaffene?
„Goldenes Buch" der Oessentlichkeit über-
geben. Das Buch ist 60 Zentimeter hoch und
50 Zentimeter bvckit und ganz in Leber ist'
bunden. Das Deckblatt enthält in großen
goldenen Buchstaben die Aufschrift „Wir h^-
sen" und „Winterhilfswerk 1934/35 Speyer".
auch die Be ie r t h e i me r, die ihre längst
vergessene Tracht wieder hervorholten; sts
fühlten, daß eine tiefere und stärkere Kraft
in diesem Gemeinschaftskleid steckt, als indem
Wandel einer leichtlebigen Mode. Die alt«
Beiertheimer Tracht wird dort wieder aus-
leben, nicht als Kostüm, sondern als Wesens-
ausdruck eines sich selbst bewußten Bauern-
tums. Der Städter aber steht voll Achtung
und Anerkennung vor dieser geschlossenen
Welt, und angesichts ihrer schlichten Größe
vergißt er allen Hochmut. In diesem Sinne
erfüllte der Heimattag schneller und gründ-
licher Ausgaben unserer Zeit, als viele Worte
und Aufsätze es vermögen. Und das war die
eigentliche Aufgabe des zweiten Südwestdeut-
schen Heimattages in Karlsruhe.
Der Südwestdeutsche Heimattag ist zu einem
Fest der Südwestmark geworden, das seine«
Platz in dem Festkreis des Jahres einnimmt.
unglückte in der nächsten Woche zur -Reichswöhr
e-inrücken sollte.
Bezirk UMeim
Siegelsbach. (Rlesenrübe.) Eine Weiß-
rübe, die das anfehnili-che Gewicht von 8 Pfund
wiegt, erntete neben vielen Exemplaren ähi^
licher Größe, Land- und Gastwirt Ang. Stech,
„Zur Krone", hier.
NeZkaMl, MMM AraMMnö
Mosbach. (V ersetzt) wurde Justiz infpektvr
Karl Bäumle beim Landgericht KvnstaG
zum Landgericht Mosbach; Justizsekretär Wil-
helm Hirth beim Amtsgericht Kehl zum Amts-
gericht Mosbach; JNstizafsistent Felix Edelmann
beim Amtsgericht Mosbach zur Staatsanwalt-
schaft daselbst.
Wertheim. (Vom Fremdenverkehr
Die Zahl der Uebernachtungen in den Wert-
heimer Hotels und Gastwirtschaften, betrug
in der Zeit vom 1. Januar 1934 bis 30. Sep-
tember 1934 11390. Im gleichen Zeitraum
-des Vorjahres betrug die' Uebernachtungs-
zifser 10 750. Die Zunahme beträgt demnach
rund 6 Prozent. Die Uebernachtungen in der
Jugendherberge sind in den vorstehend
nannten Zahlen nicht mitgezählt.
BMn und RMWMMr
Kappelrodeck. (Beim H och z-eitsfch i^-
ßen verunglückt.) Beim Hochzeitsfchießen
verunglückte der Landwirt Hermann No»
von den -Bernhardhösen schwer. Ein Böller-
schuß ging ihm ins Gesicht und verletzte die
Augen so bedenklich, daß die Ueb-srführung i«
das Krankenhaus notwendig wurde.
Rheinfelden. (Der Führer als Pat e.)
Der Führer hat bei dem neunten Kind des
Vorarbeiters Eugen Ziegler die Patenschaft
übernommen und -für das Kind einen Betrag
von 30 Mark überweisen lassen.
Der nimmermüde Helfer
In das Wirtschaftschaos einer liberali-
stischen Epoche, in der einer den andere«
bekämpfte, in der der Ruin des einen die
Freude und den schrankenlos brutalen Auf-
stieg des anderen bedeutete, knallten die
flatternden Freiheitsfahnen des national-
sozialistischen Deutschland. Es war ei«
Ton, der das Gezeter derer verschlang, dM
von der Zersplitterung des deutschen Volkes
fett wurden, derer, denen alles an einer
lethargischen Grundstimmung des Volkes
lag. Der Knall war gut! Er brach die
Lethargie und gab dem deutschen Volk seine«
angeborenen Arbeitswillen wieder. FA
diesen Vorgang haben wir einen Ausdruck:
„Arbeitsschlacht". Sie tobt in den deutsche«
Landen, diese Schlacht, sie ändert das
Antlitz der deutschen Erde, sie bring»
Kampflust in stillgelegte Betriebe und i«
die verzagten Herzen Millionen arbeits-
loser Volksgenossen. Der Sparpfennig am
nimmermüder Helfer greift ein in diese
Schlacht, fällt in die Speichen verrosteter
Räder und bringt sie wieder in Gang-
Armeen von Helfern komme,: aus de«
Toren der Kreditgenossenschaften Banks«
und Sparkassen. Auch Dein Erspartes r«
Sparbuch oder Pfandbriefen und Anleihe«
wandert mit in dieser Armee. Es loh«'
sich wieder zu schaffen und zu arbeiten. ,
Durch den Klang der Werbetrommel
hindurch, die uns zum Sparen wah«*>
hören wir den metallenen Pulsschlag
Arbeit, wir hören ein leises Summen: Es
sind die Sparpfennige, dir in Vie Wirt-
schaft rolle« und wieder MrSck zu« Ver-
braucher — iu ewig gleichem
»«.M
Aus
MiiM
MM
Nachklänge zm SüdwelweuWen Keimattao
Heimattag und Trachtenpflege.
Weite EWkAiLisA Mr EWMmWste
Karlsruhe, 26. Okt. Der junge Ethnologe
Dr. Hans Himmelheber, der schon als
Student vor zwei Jahren zum erstenmal
studienhalber an die Elefantenküste xeiste,
wird von Mitte November bis Ende Mai
1935 eine zweite Expedition dorthin unter-
nehmen, um die Gesamtkultur des Atutn-
Stammes gründlich zu durchforschen. Mit
ihm geht Martin Lipp mann, ein Schü-
ler des bekannten Frankfurter Fotographen
Dr. Paul Wolff, als Assistent. Die Kosten der
Expedition haben deutWe und ausländische
Universitätsinstitute, Museen und Privat-
sammler übernommen, während sich Karls-
ruher Firmen in dankenswerter Weise die
Ausrüstung angelegen sein ließen.
Die französische Regierung leiht der For-
schungsarbeit des jungen Karlsruher Gelehr-
ten ebenfalls tatkräftige Unterstützung. Die
Elfenbeinküste ist bekanntlich französische Ko-
lonie.
MrO Amr zerjtsrt
Metzkirch, 26. Okt. Am Donnerstag abend
brannte in Grumbach das einstöckige' Wohn-
und Oekonomiegebäude der Geschwister An-
gelika und Marie Haas nieder. Der
Brand entstand in der Scheune, wo eine Ziege
kurz nach dem Melken die Stallaterne um-
warf, während die Besitzerin einige Augen-
blicke abwesend war. Der Gebäude- und Fahr-
nisschaden beträgt rund 5000 Mark.
Der zweite Sstdweftdeutsche Heimattag mit
seiner außerordentlichen Beteiligung aus der
ganzen Südwestmark gehört der Vergangen-
heit an. Angefangen Lei der Enthüllung des
Älbert-Leo-Schlageter-Denkmals der Stadt
Karlsruhe, vom Heimatabend bis zur Kund-
gebung für Volkstum und Heimat im Hoch-
schulstadion und dem großen Volksfest auf
dem Festplatz, waren die Festtage in allen
Teilen ein Erlebnis für die Teilnehmer, wie
zahlreiche Zuschriften aus dem ganzen Lande
beweisen. Die Zuschriften kamen aus allen
Gegenden der Südwestmark, vom Hoch-
schwarzwald und dem Odenwald, aus der
Pfalz und aus der Saar. „Herzliche, echt
deutsche Gastfreundschaft, besonders freund-
liches Interesse am Schicksal von uns Saar-
ländern, das Miterleben deutscher Heimat-
liebe und Heimatstolzes, geschlossene Freund-
schaften im stammverwandten Nachbarlande,
nicht zuletzt und mit besonderem Stolze die
jubelnden Zurufe und der Blumenregen beim
Erscheinen unserer historischen Gruppe von
der Saar". In diesen Worten faßt eine Zu-
schrift von St. Wendel ihre Eindrücke vom
Heimattag. Alle Schreiben beweisen, daß die
Tage zu einem unvergeßlichen Ergebnis ge-
worden sind, ihnen allen gemeinsam ist auch
die lobende Anerkennung der hervorragenden
Organisation des Festes.
Der vom Heimattag veranstaltete
Fotowettbvwerb
brachte ebenfalls lebendige Zeugnisse einer
frohen Festfreude und kündete überdies von
einem künstlerischen Verständnis. Mit dem
ersten Preis wurde eine Arbeit von Karl
Müller, Freiburg ausgezeichnet. Die preisge-
krönte Arbeit zeigt zwei Trachtenmädchen
aus dem Glottertal, die im Feftzug freude-
strahlend mitmarschieren. Das aber ist der
größte Gewinn des Heimatages, daß die
Stämme einander nähergebracht worden
sind. Die Städter standen bewundernd vor
der Farbenfreude und der tiefen Sinnhastig-
keit der alten Trachten, der Volkstänze und
der Gebräuche, die bei dem Volksfest gezeigt
wurden. Der Aufmarsch der Trachten und
Milizen war das Farbenfreudgste und Schönste
was überhaupt in der Südwestmark in dieser
Art gezeigt worden ist. Nicht nur eine Fülle
der schönsten Trachten, sondern darüber hin-
aus — und das machte den Zug eigentlich erst
wertvoll — ein Menschentum in diesen Trach-
ten, dem seine aufrechte Erdverbundenheit
anzusehen war. Welch ungeheure Kraft von
diesem Volkstum ausströmt, beweisen u. a.
Bezirk M-elberg
In Neudorf (Hei Meßkirch) brach nachts
in der Scheune von Robert Schreiber
Feuer aus. Das Gebäude wurde samt den rei-
chen Erntevorräten und den landwirtschaft-
lichen Maschinen ein Raub der Flammen.
Der Schaden beziffert sich auf etwa 15 000
Mark. Man hate große Mühe, das benach-
barte Anwesen des Landwirts Fischer vor
den verheerenden Flammen zu retten.
' Schwere Bluttat
Löffingen, 26. Okt. Die Stadtgemeinde
war am Donnerstag der Schauplatz einer
schweren Bluttat. Ein aus der Straf-
haft entlassener Mann namens Glocker
suchte seine bei einer Schwester in Löffingen
befindliche Ehefrau auf, die nicht mehr mit
ihm zusammenleben wollte, um sie zur Rück-
kehr zu bewegen. Als er keinen Erfolg hatte,
feuerte er aus einer Scheintodpistole zwei
Schüsse auf die Frau ab und versetzte ihr
außerdem noch zwei gefährliche Stiche mit
dem Taschenmesser, wobei die Lunge verletzt
wurde. Die schwerverletzte Frau, die in einer
großen Blutlache lag, wurde sofort ins Kran-
fenhaus verbracht.
Der flüchtige Täter konnte in der Gegend
von Eisenbach von dem Gendarmerieivacht-
meister Zimmermann gestellt werden. Als er
die Halterufe unbeachtet ließ, feuerte der Be-
amte zwei Schüsse ab. Glocker wurde in den
Oberschenkel getroffen und brachte sich am
Boden liegend, einen Stich in die Herzgegend
Hei. Nach einer kurzen Vernehmung wurde er
ins Krankenhaus eingeliefert.
Trachtenmadchen aus dem Glottertal
Srr MraturWvriker Mar Mürel 7« Fahre alt
tum -gegenüber den Mut zum Bekenntnis, in-
dem er das Bedenkliche, etwa die Entwertung
der Fran in heutiger Literatur, unverwischt
Der jetzt emeritierte Bonner Literarhisto-
riker Oskar Walzel wird am 28. Oktober 70
Jahre alt. Das reiche Schaffen dieses Gelehr-
ten, der gerade jetzt wieder eine neue Gabe
seiner Wissenschaft dargeboten hat, ist,, deut-
lich getragen von seiner Herkunft; den
Walzel entstammt einer alten christlich-öster-
reichischen Familie, deren Lebendigkeit eine
ungarische und italienische Blutbeimischung
noch gesteigert haben mag. Beste österreichische
Art zeigt sich in der Fülle, der Beweglichkeit
und der lebendigen Aufgeschlossenheit seiner
Darstellungen.
Eben diese Art hat ihm die Verbindung
mit dem Geistesleben des Gesamtvolkes und
nicht nur mit dem engsten Kreis der Forscher
gesichert. Wenn man heute in verstärktem
Maße eine volksnahe Wissenschaft
fordert, so gilt von Walzel daß er immer
wieder in edler Weise Gelehrsamkeit und
Volkstümlichkeit zu vereinigen gewußt hat.
Darum vermochte er auch nachhaltig im Vor-
tragssaal, vorm Mikrophon und für die
Schule zu wirken.
Zu mannigfaltig ist sein Wirken, als daß
es hier nach Einzelwerken charakterisiert wer-
den könnte. Es muß genügen, den Umfang
seiner Arbeit eben anzudeuten, die Ge-
samtüberblicke und Einzelstudien über deutsche
Klassik, Romantik und neueste Dichtung viel-
gestaltig dargeboten hat. Dabei wurde auch
immer wieder Außerdeutsches aufschlußreich
einbezogen, besonders Ibsen, Shaftesbury,
Thomas von Aguin und Platin.
' Aber wichtiger als die Weite feines Schaffens
fft die v e r antwortliche Haltung sei-
ner Forschung. Als einer der ersten hat Walzel
den Kampf gegen den Materialismus ausge-
nommen. Er ^weicht ^begründeten WerturteÄen
nicht aus, sondern «hat gerade neuem <SchrHt-
Hedenklich nennt. Das fft 1932 in seiner Ge-
schichte der „deutschen Dichtung von Gottsched
bis zur Gegenwart" geschehen. Im gleichen
Buch verweist er nachdrücklich auch auf zwei
entscheidende Grundlräfte deutschen Wesens:
auf den neuerstarkten Katholizismus und auf
den inneren Reichtum der deutschen Stämme
(deren Mannigfaltigkeit Walzel durch seine
Lehrtätigkeit in Wien, Bern, Dresden und
Bonn reich erfahren hat). Stets Hal er mit
'inniger Liebe sich in die Vielgestaltigkeit des
deutschen Wesens versenkt, vor allem der deut-
schen Romantik, zu ^deren Verständnis er neue
Wege gebahnt hat.
Ueberhaupt hat Walzel der Wissenschaft und
einem großen Schülevkreis viel neue We g e
gewiesen und tiefgehende Anregungen gegeben,
die in vielen Veröffentlichungen der ihm Ver-
pflichteten sichtbar werden. Die Literatur-
wissenschaft verdankt Walzel vor allem drei
wirksame Anstöße: gegenüber 'einer drohenden
Vorherrschaft von Inhalts- und WÄtanfchau-
ungsanalyfe hat er die Wichtigkeit der Form
betont und tiefe Einblicke gerade in das Wesen
der deutschen Form gewonnen; sodann hat er
sich gegenüber einer drohenden Isolierung des
Sprachkunftwerkes nm die Verbindungen zwi-
schen Dichtungen und der ihnen geschichtlich zu-
geordneten Philosophie bemüht; schließlich hat
er gegenüber der Aufteilung der Kunst an Ein-
zelfächer die 'künstlerische Geisamlphysiognomie
eines Zeitalters, etwa den Barock, als durch-
gehende Haltung in Dichtung, Architektur und
bildender Kunst fsstWstellen gesucht. Eben, daß
die Forschung so stark an Walzel a-nkmpsen
konnte, beweist die Lebensmsite feines Schaf«
jMs, —er.
Ziegelhachen. (Berichtigung.) In
unserem gestrigen Bericht über einen Todes-
fall ist in Bezug auf den Namen ein Irrtum
unterlaufen. Der Name des Verstorbenen ist
Otto Scheid.
Neckargemünd. (Ein 70jähriger.) Am
morgigen Sonntag wird Her Martin Lang
70 Jahre alt. Freundlichen Glückwunsch!
Nutzloch. (Es brennt!" Gsstern abend
gegen 8 Uhr ertönte hier das Feuerfignal.
Glücklicherweise stellte sich der Brand als un-
bedeutend heraus. Im Hinterhaus des Kolo-
Nialwarenhändlers Sickmüller, in welchem
dieser eine Kaffeerösterei eingerichtet hatte,
war der Brand entstanden. Durch rasches Ein-
greifen konnte der Brand schnell gelöscht wer-
den.
Mitt Wiesloch
Wiesloch. (Bon den Tonwerken.)
Die Werke der Tonwarenindustrie die gegen-
wärtig voll beschäftigt sind, erhielten dieser
Tage den Besuch des Bezirkswalters der
DÄF. Fritz Plattner.
Bezirk Mannheim
Plankstadt. (Schwerer Berkehrs-
nnfal l.) An der Kreuzung LadeNburger und
Eisenbahnftraße fuhr ein von Richtung Heidel-
berg durch die Schwetzinger Straße kommen-
der Personenkraftwagen gegen einen in die
LadeNburger Straße einbiegenden Radfahrer,
der zu Boden geschleudert wurde und einen
Schädelbruch erlitt. Der Verletzte, der 26
Jahre alte Adam Jung Hans, wurde in
das Schwetzinger Krankenhaus gebracht.
Schwetzingen. (Erfreuliches Ergeb-
n i s.) Die durchgeführte Pfundsammlung hatte
ein schr erfreuliches Ergebnis, wurden doch
nicht welliger als 1500 Pfundpakete gespendet.
Außerdem gingen noch etwa 3 Zentner Kar-
toffeln und ein Geldbetrag von 13.53 ein.
Bezirk Minheim
Weinheim. (N o t st andsarbeite n.) Ob-
gleich die im Haushaltsplan 1934 für Not-
standsarbeiten vorgesehenen Mittel erschöpft
sind, hat sich die Stadt Weinheim zu neuen
Notstandsarbeiten entschlossen. Am 18. Okto-
ber ist bereits mit dem Bau des Hauptsammel-
kanals von Stahlbad nachdem Herrschaftlichen
Vohwinkel, eines offenen Grabens mit einer
Betonsohle, begonnen worden, der die Fort-
setzung des in diesem Frühjahr vom Gaswerk
Lis zum Stahlbad gebauten geschlossenen
Euprofilkanals bildet. Ein Rückhaltbecken für
die Entwässerung des südlichen Stadtteils wird
am Viernheimer Pfad westlich der Maim-
Neckarbahn ansgehoben. Im Anschluß an den
Bau des Sammelkanals sollen zur Fertigstel-
lung der Wissen-Ge- und -Entwässerungsanlage
zwischen BrunNweg und elMvifcheu Bahn eine
Anzahl Kulturarbeiten ausgeführt, insbeson-
dere Be- und Entwässerungsgräben angelegt
werden. Für die Ausführung der gesamten
Kanalisations- und Kulturarbeiten sind ins-
gesamt etwa 12 000 Tagewerke erforderlich, zu
deren Leistung 50 bis 60 Erwerbslose bis in
den nächsten Sommer hinein beschäftigt wer-
den können. Als weitere Notstandsarbeit ist
die Fertigstellung des Schwimmbades auf dem
Horst-Wesfel-Platz vorgesehen. Es sind dabei
von 15 Vis 20 NotstaNd'sarbeitern in etwa vier
Monaten noch 1750 Tagewerke zu leisten.
Bezirk Bruchsal
Langenbrücken. (U n g l ü ck beim Spor t.)
Bsi-m Fußballspiel wurde dem Spieler Gruber
aus Neibsheim der rechte Fuß abgeschlagen. ,
Dar Unfall W mn ßo trygifchier^ M der Wer- "
Ginsheim, 27. Okt. Für das WinterhW-
werk geben die Bezirke Sinsheim, Adels'
heim, Tauberbischofsheim, Buchen und M»s-
Vach zusammen 23 000 Zentner Kartoffeln a«
die Notstandsgebiete ab.
Speyer. Im Rahmen einer Wohliätig-
keitsveranftaltung wird das Winterhilfswerk
Speyer sein von Künstlerhand geschaffene?
„Goldenes Buch" der Oessentlichkeit über-
geben. Das Buch ist 60 Zentimeter hoch und
50 Zentimeter bvckit und ganz in Leber ist'
bunden. Das Deckblatt enthält in großen
goldenen Buchstaben die Aufschrift „Wir h^-
sen" und „Winterhilfswerk 1934/35 Speyer".
auch die Be ie r t h e i me r, die ihre längst
vergessene Tracht wieder hervorholten; sts
fühlten, daß eine tiefere und stärkere Kraft
in diesem Gemeinschaftskleid steckt, als indem
Wandel einer leichtlebigen Mode. Die alt«
Beiertheimer Tracht wird dort wieder aus-
leben, nicht als Kostüm, sondern als Wesens-
ausdruck eines sich selbst bewußten Bauern-
tums. Der Städter aber steht voll Achtung
und Anerkennung vor dieser geschlossenen
Welt, und angesichts ihrer schlichten Größe
vergißt er allen Hochmut. In diesem Sinne
erfüllte der Heimattag schneller und gründ-
licher Ausgaben unserer Zeit, als viele Worte
und Aufsätze es vermögen. Und das war die
eigentliche Aufgabe des zweiten Südwestdeut-
schen Heimattages in Karlsruhe.
Der Südwestdeutsche Heimattag ist zu einem
Fest der Südwestmark geworden, das seine«
Platz in dem Festkreis des Jahres einnimmt.
unglückte in der nächsten Woche zur -Reichswöhr
e-inrücken sollte.
Bezirk UMeim
Siegelsbach. (Rlesenrübe.) Eine Weiß-
rübe, die das anfehnili-che Gewicht von 8 Pfund
wiegt, erntete neben vielen Exemplaren ähi^
licher Größe, Land- und Gastwirt Ang. Stech,
„Zur Krone", hier.
NeZkaMl, MMM AraMMnö
Mosbach. (V ersetzt) wurde Justiz infpektvr
Karl Bäumle beim Landgericht KvnstaG
zum Landgericht Mosbach; Justizsekretär Wil-
helm Hirth beim Amtsgericht Kehl zum Amts-
gericht Mosbach; JNstizafsistent Felix Edelmann
beim Amtsgericht Mosbach zur Staatsanwalt-
schaft daselbst.
Wertheim. (Vom Fremdenverkehr
Die Zahl der Uebernachtungen in den Wert-
heimer Hotels und Gastwirtschaften, betrug
in der Zeit vom 1. Januar 1934 bis 30. Sep-
tember 1934 11390. Im gleichen Zeitraum
-des Vorjahres betrug die' Uebernachtungs-
zifser 10 750. Die Zunahme beträgt demnach
rund 6 Prozent. Die Uebernachtungen in der
Jugendherberge sind in den vorstehend
nannten Zahlen nicht mitgezählt.
BMn und RMWMMr
Kappelrodeck. (Beim H och z-eitsfch i^-
ßen verunglückt.) Beim Hochzeitsfchießen
verunglückte der Landwirt Hermann No»
von den -Bernhardhösen schwer. Ein Böller-
schuß ging ihm ins Gesicht und verletzte die
Augen so bedenklich, daß die Ueb-srführung i«
das Krankenhaus notwendig wurde.
Rheinfelden. (Der Führer als Pat e.)
Der Führer hat bei dem neunten Kind des
Vorarbeiters Eugen Ziegler die Patenschaft
übernommen und -für das Kind einen Betrag
von 30 Mark überweisen lassen.
Der nimmermüde Helfer
In das Wirtschaftschaos einer liberali-
stischen Epoche, in der einer den andere«
bekämpfte, in der der Ruin des einen die
Freude und den schrankenlos brutalen Auf-
stieg des anderen bedeutete, knallten die
flatternden Freiheitsfahnen des national-
sozialistischen Deutschland. Es war ei«
Ton, der das Gezeter derer verschlang, dM
von der Zersplitterung des deutschen Volkes
fett wurden, derer, denen alles an einer
lethargischen Grundstimmung des Volkes
lag. Der Knall war gut! Er brach die
Lethargie und gab dem deutschen Volk seine«
angeborenen Arbeitswillen wieder. FA
diesen Vorgang haben wir einen Ausdruck:
„Arbeitsschlacht". Sie tobt in den deutsche«
Landen, diese Schlacht, sie ändert das
Antlitz der deutschen Erde, sie bring»
Kampflust in stillgelegte Betriebe und i«
die verzagten Herzen Millionen arbeits-
loser Volksgenossen. Der Sparpfennig am
nimmermüder Helfer greift ein in diese
Schlacht, fällt in die Speichen verrosteter
Räder und bringt sie wieder in Gang-
Armeen von Helfern komme,: aus de«
Toren der Kreditgenossenschaften Banks«
und Sparkassen. Auch Dein Erspartes r«
Sparbuch oder Pfandbriefen und Anleihe«
wandert mit in dieser Armee. Es loh«'
sich wieder zu schaffen und zu arbeiten. ,
Durch den Klang der Werbetrommel
hindurch, die uns zum Sparen wah«*>
hören wir den metallenen Pulsschlag
Arbeit, wir hören ein leises Summen: Es
sind die Sparpfennige, dir in Vie Wirt-
schaft rolle« und wieder MrSck zu« Ver-
braucher — iu ewig gleichem