ImniAeuIsiÄ
Maria, jubelnd wir dich grüßen!
Der Mond schmiegt sich zu deinen Füßen.
Die Sterne weben Strahlenkronen,
um näher noch bei dir zu wohnen.
Dom Tale steigen Menschenlieder,
„Immaculata" immer wieder.
Du Reinste, dir gilt unser Flehen,
Oh laß die Gnade bei uns stehen,
laß deinen Segen uns umwallen,
bis wir dich schau'n in ewigen Hallen.
Margaret Hohmann.
M«rw, ZU MMsst!
Zum Feste der Unbefleckten Empfängnis
Von allem Jridschen, das Höchste und Schön-
das wir uns vorzustellen vermögen, ist die
Makellosigkeit. Für keinen anderen Begriff hat
"le menschliche Sprache eine solche Fülle von
fvklärenden Ausdrücken. Makellos ist uns, was
?u seiner Güte und Vortröfflichkeit unschätzbar
m, beglückend durch seine Kostbarkeit, beseligend
"Urch seine köstliche Reinheit. Makellos ist uns,
^as vollkommen und vollendet ist in engelhaf-
ter Uobernatürlichkeit, in seiner Schönheit un-
^utstellt und aller Lieblichkeit Inbegriff. Mäkel-
ns, das enthält für uns vor allem das Be-
wunderungswürdigste: die unbefleckte Reinheit,
Lauterkeit, die Sündenlosigkeit, nur himm-
Rchen Wösen eigen, für uns Menschen der Ge-
genstand ewigen und unnennbaren Sehnens.
Selbst die größten Meister der Sprache haben,
^enn fix d^n Inhalt des Makellosen auszu-
drücken suchten, immer zu erläuternden Wort-!
bildern und Umschreibungen greisen müssen;
ük nannten das Makellose: „rein, wie frisch-
Uallener Schnee", „schuldlos wie vor dem
Sündenfall", „fündlos wie die Engel im Pa-
radies".
Maria, die jungfräuliche Gottesmutter, ist
Uns alles das. Möhr, als menschliche Sprache
Auszuidrücken vermag. Auch die Sprache der
«wche, so machtvoll und majestätisch erhaben
V sein bann, wird im Gefühle ihrer Ohnmacht
dAnütig bescheiden und weiß als höchsten Lob-
preis der Jungfräulichen nur mit Innigkeit zu
fugen: „totg. puIctirL es, ganz schön bist du,
'Maria!" Das ist die beseligte Bewunderung,
'Ad so spricht, die verzückte Verehrung, die keine
^orte mehr findet als nur diese: „Ganz schön
ölst du, Maria!" . . .
Dem Gedanken an die Lieblichste von allen,
Ad Reinste, die Makellose, gilt das Fest der
Unbefleckten Empfängnis. Ihr Bild soll an die-
surn Tage der katholische Christ mit besonderer
Innigkeit in seinem Herzen tragen und es
überall auf seinen Wegen vor Augen haben.
Ein denkwürdig schöner Tag, der 8. Dezem-
Ar 1854. Im Petersdom verbündet der Hsi-
M Vater Papst Pius IX., umringt von den
^nrdinälen, umgeben von 200 Bischöfen, beim
idlevlichm Hochamt vor dem Credo, innig er-
gviffen, mit lauter Stimme den Glaubenssatz
k „der Unbefleckten Empfängnis Mariens. Er
Märte als katholische Glaubenswahrheit, daß
^mria vom ersten Augenblick des Daseins ihrer
Seele an freigeblieben sei von der Erbsünde.
§dll aufloderten die Freudenfeuer der Begei-
llernvg in aller Welt. Denn was der Zeiten-
pachter aus Petri Stuhl als Lehrsatz der Kirche
keierltch verkündet hat, das hatte schon stets
?E> immer zum katholischen Glaubensbewußt-
pch gehört. Das hatten die Bischöfe des Erd-
Mses in ihren Schreiben an den apostolischen
Stuhl bezeugt. Was am 8. Dezember 1854 im
di Petersdom geschah, das mar lediglich die
Nachträgliche Festlegung eines uralten Glau-
öensbEandteils.
Das Dogma von der Uebeflcckten Empsäng-
ps hat eine Zeitlang zu mannigfachen Miß-
AMändnissen geführt; Kreise der geistig Hoch-
mütigen haben Anstoß daran genommen, aber
nur, weil sie sich nicht die Mühe nehmen
Milten, zu verstehen, was der Inhalt dieses
.^hrsatzes in Wirklichkeit war. Papst Pius IX.
Mte es allerdings auch für den einfachen
Aenversta-nd klar und unzweideutig genug er-
Mt, als er in seinem apostolischen "Sendschrei-
vom 8. Dezember 1854 anführte: „Die
Äre, welche festhält, daß die seligste Jungfrau
mria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis
erwöge einer besonderen Gnade und Bsvor-
Mung von feiten des Allmächtigen Gottes, im
DmUicko aus die Verdienste Jesu, des Erlösers
-^ Menschheit, von jeglicher Makel der Erb-
Mld frei bewahrt worden, ist von Gott
v f f e n b a r t u n d e b e n d e s h a l b v o n
/"en Gläubigen fest und. stand-
zu glauben"
Man sollte meinen dürfen, daß kein anderer
mubenssatz so leicht und bsschwerdelos anzu-
<^YMen sei. Im Credo steht mancher Satz, der
M Verstände größere Schwierigkeiten berei-
Der Glaubenssatz von der unbedingten
.^Ellosigkeit der Gottesmutter hingegen sollte
für den kritischen Verstand nicht nur ein-
Evchtend, sondern schlechthin übeMugend sein.
Gott hat sowohl die Engel wie unsere
Stammeltern in der heiligmachenden Gnade
erschaffen. Warum sollen wir annehmen, daß
Er nicht auch Maria diese Gnade mitgeteilt
habe? Daß Er es gekonnt hat, ist unzweifel-
haft, denn er ist allmächtig. Warum es also
nicht für gewiß halten, daß er es tat, da man
doch weiß, daß Er ihr mehr Gnaden erteilt
hat, als anderen Geschöpfen? Fr.
Heuer I,eben in (krirtur
Daß uns Gott aus dem Dunkel des Nichts,
des Nicht-Seins herausgrhoben hat in das Helle
Licht der Sonne, daß er uns zum Leben ge-
rufen, zum lebendigen Sein als denkende, füh-
lende und frei wollende Menschen: Das ist die
erste große Tatsache, die erste fundamentale,
alles andere erst „begründende" Wirklichkeit,
an die wir uns als gläubige, als religiöse
Menschen binden. In dieser Erkenntnis und
in ihrer im Denken und Wollen des Menschen
sich auswirkenden Anerkennung wurzelt die
wahre Religion.
Und doch hat der Dichter recht: „Das L e -
benistderGüterhöchstesnich t." In
einem einzigen Fall nämlich! Es gibt einen
Fall, in dem es besser wäre, nicht geboren zu
fein, nicht das Licht der Sonne zu schauen:
Der eine Fall, wennderselbeGott,der
uns das Leben gab, dieses unser
Leben und Sein verwirft im Ge-
richte, wenn also am Ende eines menschlichen
Lebens die ewige Verwerfung steht. Denn —
und das ist wiederum eine wesentliche Erkennt-
nis — Gott gab uns dieses irdische Leben nicht
um seiner selbst willen, sondern um des ewjgen
Lebens willen. WirgehörenalsMen-
schen nicht nur der natürlichen
Ordnung der Schöpfung an, son-
dern ebenso der übernatürlichen
Ordnung, der Soinsordnung der Gnade,
dem Leben der Erlösung in Christus Jesus.
Jenem Leben in Heiligkeit und Gerechtigkeit
vor Gott, das Adam vor dem Sündensall be-
saß und lebte und das uns der menschgewor-
dene Sohn Gottes wieder erwarb und erkaufte
in seinem Opsertode. Es ist jenes neue Leben,
in das wir hineingeboren werden im ersten
Sakrament der Kirche, in der heiligen Taufe,
dem eigentlichen und ersten Sakrament der
„Erlösung". Die ersten Christen nannten die
Tause mit vollem Recht eine „Wieder-
geb u r t", die Geburt des Menschen „im Was-
ser und im hl. Geiste" zu einem neuen über-
natürlichen Leben. (Siehe auch Iah. 3, 5.)
Die Taufe bedeutet eine wahre „Neuschöpsung"
des Menschen, eine „vita nuova", so groß und
entscheidend wie der Beginn des rein natür-
lichen Lebens. Es ist das Leben der Erlösten in
Christus Jesus, die kostbar st e Gnaden-
gabe Gottes, das Leben als eigentliche
und wahre Kinder Gottes, als Gottes des ewi-
gen Vaters Söhne und Töchter, das Leben in
der heiligmachenden Gnade, die uns vor Gott
heilig macht und gerecht.
In seinem tiefsten Wesen ist es göttliches
Leben, Teilnahme an der göttlichen Natur sel-
ber, soweit nur der geschassene und erlöste
Mensch hier arff Erden an derselben Teil haben
kann. (2. Petrus 1, 4.)
Nm dieses Lebens willen hat Gott, der Va-
ter, seinen Sohn Mensch werden lassen, ist
Christus am Kreuze gestorben, begraben wor-
den und am dritten Tage auserstanden, hat er
in seinen Aposteln eine hl. Gemeinschaft ge-
gründet, die Kirche, hat er ihr den hl. Geist
seiner Wahrheit gegeben und den Reichtum
seiner Liebe und seiner Gnade. Und was in
der hl. Taufe begonnen, das wird in der Fir-
Hirienbnef zum Msionssonntag
Geliebte Erzdiözesanen!
Unser Hl. Vater Papst Pius XI. hat durch
die Konstitutio Superiors avvo"
vom 2. April dieses Jahres das Jubiläums-
jahr des Erlösertodes Jesu Christi auf die
ganze Welt ausgedehnt. Allen Gläubigen
der Erde soll die Erinnerung an das Opfer
unseres Herrn auf Golgatha tief in die Her-
zen geschrieben werden, damit sie in Dank-
barkeit vollbringen, was Paulus im zweiten
Briefe an die Korinther (5, 15) schreibt:
„Für alle ist Christus gestorben, damit jene,
die da leben, nicht mehr sich selbst leben, son-
dern für den, der für sie gestorben und auf-
erstanden ist".
Für Christus leben, der für uns
gestorben ist, das ist die Wegrichtung für das
Leben des katholischen Menschen und gleich-
zeitig sein bester Dank für die ihm zuteil ge-
wordene Gnade der Erlösung. Für Christus
leben sollen aber alle Menschen der ganzen
Welt; denn für alle ist Christus auf Golga-
tha gestorben. Alle Menschen sollen unter
das Kreuz gerufen und der Gnaden des
Kreuzesopfers teilhaftig werden.
Darum hat der Herr seinen Aposteln und
in ihnen seiner Kirche den Auftrag gegeben,
der für alle Glieder des mystischen Leibes
Jesu Christi und für alle Zeiten seine Gül-
tigkeit behält: „Gehet hin in alle Welt
und lehret alle Völker und taufet sie".
Apostel für Christus den Ge-
kreuzigten und für seine Erlösungs-
gnade wollen wir deshalb in aller Welt sein,
in unserer näheren Umwelt und bis zu den
Grenzen der Erde, damit die ganze Schöp-
fung ein Reich Jesu Christi werde.
Aus tiefer Dankbarkeit gegen den Gekreu-
zigten wächst dis Liebe des katholischen Vol-
kes für das Missionswerk der Kirche in den
Heidenländern. Unsere tapferen Missionäre,
Brüder und Schwestern, wissen, daß ihre
schwere und opfervolle Arbeit unter den
Heidenvölkern von einer dankbaren und
gläubigen Heimat mit allen Kräften geför-
dert wird.
Möge in diesem Jubilkumsjahre der Er-
lösung der Sinn für Großmut und Aposto-
lat zum Vesten der Missionen noch stärker
als bisher aufblühen als feierlicher Tribut
unserer Dankbarkeit an Christus, den Er-
löser der Welt.
Insbesondere bedarf die Mission der Hilfe
des Gebetes. Möge der Weltmissions-
sonntag, den wir am 9. Dezember d. Js.
feiern, ein Tag flehentlichen Gebetes sein,
daß der Erlöser der Welt unsere Missionare
und ihr Wirken mit seinem Segen reichlich
beschenke. In allen Kirchen meiner Erzdiö-
zese soll darum an diesem Sonntag in allen
Gottesdiensten für die Missionen gebetet
werden. Ich empfehle außerdem, am Nach-
mittage eine besondere eucharistische Mis-
sionsbetstunde vor dem ausgesetzten hochwür-
digsten Gute mit den Gläubigen zu halten.
Gern werden meine Erzdiözesanen an die-
sem Tage die hl. Kommunion für die Hei-
denmission aufopfern. Die Kranken aber
bitte ich, ihr Leidensopfer Gott dem Herrn
anzubieten als kostbare Gabe zum Vesten des
Werkes der Elaubensverbreitung.
Trotz der vielen eigenen Sorgen und Be-
dürfnisse soll auch unser Eeldopfer bei
der Kollekte am kommenden Sonntag, das
dem Hl. Vater als Ausdruck unserer kind-
lichen Liebe und freudigen Mitsorge über-
reicht wird, ein Ausdruck sein unserer Haft-
pflicht allen Menschen gegenüber, die ohne
Unterschied der Sprache und Rasse in Gott
unsere Brüder sind, und dem Eottesreich der
Kirche auf Erden gegenüber, deren Ausbrei-
tung unser Glaube und unsere Liebe verlan-
gen. Wir wissen, daß ohne unsere materielle
Hilfe das Werk der Glaubensverbreitung
nicht weiter gedeihen kann.
Die hochwürdige Geistlichkeit und die
Gläubigen meiner Erzdiözese fordere ich so-
dann auf, für eine noch größere Ver-
breitung des Werkes der Glau-
bensverbreitung (auch Franziskus-
Taverius-Missionsverein genannt) mit re-
aem Eifer tätig zu sein. Die Pflege dieses
Missionswerkes liegt unserem Hl. Vater be-
sonders am Herzen, da es ihm die Mittel in
die Hand gibt, den Glaubenspionieren im
Heidenland seine väterliche Hilfe zu leisten.
Möchten doch alle kathol. Familien Mit-
glied des Werkes der Glaubensverbreitung
(Franziskus-Taverius-Missionsverein) wer-
den. Die kleine Gabe von 5 Pfennig pro
Woche ist nur ein schwacher Dank an den Er-
löser, der uns so reich gemacht hat in seiner
Gnade. Ich segne alle, die an diesem Werke
Mitwirken, mit besonderer Liebe.
Zum Schlüsse rufe ich allen Priestern und
Gläubigen meiner Erzdiözese die ernste
Mahnung unseres Hl. Vaters zu: „Daß auch
nur eine einzige Seele durch unsere Saum-
seligkeit oder unseren Mangel an Edelmut
verloren geht, daß auch nur ein einziger
Missionar stillstehen muß, weil ihm jene
Mittel fehlen, die wir ihm verweigerten,
das ist eine Verantwortung, an die wir viel-
leicht im Laufe unseres Lebens nicht allzu
oft gedacht haben".
Am nächsten Sonntag wollen wir zeigen,
daß wir unsere Verantwortung erfaßt haben
und daß die Liebe zu Christus, der für alle
starb, uns drängt.
Es segne Euch der allmächtige Gott f der
Vater, f der Sohn und f der Heilige Geist.
Freiburg i. Br., den 20. Oktober 1934.
Conrad
Erzbischof.
2. Mventßfsimtas
Epistel (Röm. 15, 4-13).
Brüder! Alles, was geschrieben worden P,
ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit Vir
durch die Geduld und den Trost aus der Schrift
die Hoffnung Haden. Der Gott der Geduld und
des Trostes aber geix such, eines Sinnes
untereinander zu sein, Jesus Christus 'gemäß,
damit ihr einmütig mit einem Munde Gott,
den Vater unseres Herrn Jesus Christus, Prei-
set. Darum nehme einer sich des andern an,
wie auch Christus sich euer anncchm zur Ehrs
Gottes; denn ich sage: Jesus Christus ist (nicht
nur) Diener der Beschneidung um der Wahr-
heit Gottes willen geworden, um die Verhei-
ßungen der Väter zu bestätigen: sondern auch
die Heiden Preisen Gott um seiner Barmher-
zigkeit willen, wie geschrieben steht: Darum
«will ich dich, Herr, Preisen unter den Völkern
und deinem Namen lobsingen. Und wiederum
spricht (die Schrift): Freuet such, ihr Heiden,
mit seinem Volke! Und abermals: Lobet den
Herrn, alle Völker, und preiset ihn, alle Natio-
nen! Und wiederum spricht Jsaias: Die Wurzel
Jesse wird es sein, und der (daraus) hervor-
kommen wird, die Heiden zu beherrschen, auf
den werden die Heiden hoffen Der Gott der
Hoffnung aber erfülle euch mit jeglicher Freude
und mit Frieden durch den Glauben, auf daß
ihr überreich werdet an Hoffnung durch die
Kraft des Heiligen Geistes!
mung gefestigt und gestärkt, in der Buße er-
neuert und in der hl. Eucharistie mit
dem Fleisch und Blut des Herrn
„zum ewigen Leben bewahrt".
Nur der begreift die christliche, die katholische
Religion in ihrer ganzen Tiefe, in ihrer eigent-
lichen und entscheidenden Bedeutung und in
ihrem letzten Wesen, der sie ersaßt und begreift
als ein neues Leben in Christus. AlsChri-
sten sind wir in eine neue Leben s-
beziehung zu Gott unserm Schöp-
fergetreten. Viel unmittelbarer denn als
bloß natürliche Geschöpfe Gottes. So unmittel-
bar, daß aus diesem übernatürlichen Leben
unserer Seele im Tode geradezu „organisch"
herauswächst das eigentliche ewige Leben, eine
'ür immer unzerstörbare Lebensgemeinschaft
mit dem dreisaitigen Gott. -
In einem Büchlein Hermann Oessrs las ich
einmal den Satz: „Wer das Gefühl nicht kennt,
mit dem ein Mensch sein Leben fühlt, kennt
ihn überhaupt nicht." Siehe, so „suhlt", wen«
man jo sagen darf, der Christ sein Leben, sein
neues übernatürliches Leben in Christus. So
steht er Tag für Tag in der Fülle seiner Le-
bensgemeinschaft mit Christus, aus der heraus
er lebt und denkt und will und handelt. Und
er kämpft mit sich und allem Bösen in der
Welt, um dieses Leben zu bewahren; und er
erkennt in der „Todsünde" das letzte große
Ueüel, das diesem Leben den „Tod" bringt,
weil sie ihn — als ein voller Widerspruch zu
Christus und seinem Vater — aus der Lebens-
gemeinschaft mit Christus löst. (Das neue Le-
ben in Jesus Christus ist die kostbarste Gabe
Gottes, aber wie alle Gaben Gottes uns nicht
nur gegeben, sondern auch „a usgegeben"
als eine sittliche Aufgabe, der wir uns nicht
ohne Schuld entziehen können! Darüber, über
die sittliche Haltung des Christen laßt uns ein
andermal Nachdenken.)
„Wenn du die Gabe Gottes kenn-
te st!" (Ich. 4, 10.) Das ist die Forderung
unserer Stunde hier und jetzt und nicht nur
jetzt im Advent, sondern für unser ganzes
Leben, daß wir die Gabe Gottes kennen lernen,
daß wir immer mehr erkennen, was uns Chri-
stus in seiner Menschwerdung und durch seinen
Tod gebracht hat, daß wir immer tiefer in di«
wesentlichen Wahrheiten unseres Glaubens ein-
dringen, um aus ihnen heraus als „Christen"
unser Leben zu gestalten. (Dank der liturgischen
Bewegung, daß sie uns diese Dinge wieder neu
schauen ließ!) Es ist Advent! Lasset uns
über diese „Herrlichkeiten der Gnade" nachden-
ken. Lesen wir in diesen Wochen auch einmal
ein religiöses Buch! Und räumen wir die
Sünde aus unserer Seele! Denn es steht auch
für uns geschrieben: „So betrachtet auch
ihr euch als solche, die der Sünde
abgestorben sind, dis aber für Gott
inChristusJesusleben." (Röm. 6, 11.)
Auch an uns soll gnadenvolle Wirklichkeit wer-
den das Wort des Herrn: „Ichbingekom -
men, damit sie das Lebe« habe«
undesin Füllehaben." (Ich. 10, W.)
Liocle.'ziLStt'K