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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 1-26)

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Nr. 21 - Nr. 30 (25.Januar - 5. Februar)
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Die Ausgaben des deutschen Sausbesitzes
Rede des Reichsarbeitsministers Seldte aus der Aichrertagung des Zentralverbanbes

Das Verhältnis von
Vermieter und Mieter
DNB Berlin, 24. Jan-
Im großen Sitzungssaals des Preußenhauses
begann am Donnerstag vormittag unter außer-
ordentlich starker Beteiligung aus dem ganzen
Reich die Führertagung des Zentralverbandes
deutscher Haus- und Eruntbesitzervereine e. V.
Präsident Tribius wies in seiner Be-
grüßungsansprache u. a. darauf hin, daß das
Problem Vermieter und Mieter nur gelöst wer-
den könne, wenn die Interessen aller an der
Wohnungswirtschaft Beteiligten berücksichtigt
würden. Der Haus- und Grundbesitz habe vol-
les Vertrauen zu den weiteren Maßnahmen der
Reichsregierung.
Reichsarbeitsminister Seldte
führte in einer längeren Aussprache u- a. aus:
Der deutsche Hausbesitz mit seinen über 13 Mil-
lionen Alt- und über'3 Millionen Neubauwoh-
nungen und den großen darin investierten Kapi-
talwerten stellt nicht nur wirtschaftlich einen
Faktor von ungeheurer Bedeutung dar. Ihm
ist als Verwalter dieser Wohnungen, der Heime
für die deutschen Menschen, auch eine äußerst
verantwortungsvolle soziale Aufgabe ge-
stellt. Die Regierung unter der Führerschaft
Adolf Hitlers setzt in den deutschen Hausbesitz
dar Vertrauen, daß er sich dieser seiner großen
Verantwortung für die Volksgemeinschaft be-
wußt ist. Sie hat ihn deshalb zum Banner-
träger der Arbeitsschlacht gemacht. Ueber
600 Millionen RM hat die Rcichsregierung dem
Hausbesitz als Zuschüsse für Instandsetzungs-
und Ilmbauarbeiten zur Verfügung gestellt- Die
große Instandsetzungsaktion liegt im wesent-
lichen hinter uns- Der Hausbesitz hat dabei
ebenso wie das Handwerk und d:e sonst Beteilig-
ten. voll seine Pflicht getan. Für annähernd
drei Milliarden Reichsmark Aufträge sind vom
Hausbesitz vergeben worden. Der Rückgang der
Arbeitslosigkeit, der die kühnsten Erwartungen
übertrifft, und die Besserung der allgemeinen
Wirtschaftslage ist nicht zuletzt auf dieses Werk
zurückzuführen.
Heute kann man seststellen, daß die von der
Reichsregierung ergriffenen Maßnahmen zur
Wirtschaftsbelebung auch eine Besserung in der
Lage des Hausbesitzes gebracht haben. Fast
170 060, früher unvermietbare große Wohnun-
gen sind durch Teilungen und Umbauten wieder
vermietbar geworden. Die allgemeine Belebung
der Wirtschaft hat die Zahlungskraft der Mie-
ter gestärkt und damit die Mietausfälle ver-
ringert; die Nachfrage nach Wohnungen ist, be-
günstigt durch die starke Zunahme der Ehe-
schließungen, lebhaft, gewachsen.
Zwei Dinge vor allem sind es, die Ihnen be-
sonders Sorge bereiten, die Zinsen und die
Steuern. Für den Althausbesitz stehen di«
Steuern, für den Neuhausbesitz die Zinsen im
Vordergrund. Die für die steuerliche Entlastung
des Althausbesitzes dringend erwünschten Sen-
kung der Hauszinssteuer tritt, wie Ihnen be-
kannt ist, mit dem 1- April 1935 schon ein- Was
weiter die Zinsfrage angetrifft, so beginnt die
auf eine organische Senkung des allgemeinen
Zinssatzes aufgebaute Politik der Reichsregie-
rung mehr und mehr ihre Früchte zu tragen.
So läßt die ganze Entwicklung eine opti-
mistische Betrachtung gerechtfertigt erscheinen.
Zum Schluß dankte der Minister dem Präsi-
denten Tribius dafür, daß er bemüht sei, im
Interesse der Volksgemeinschaft zu einem günsti-
gen Verhältnis zwischen Mieter und Ver-
mieter zu gelangen. Dabei sei der Einheits-
mietvertrag ein wichtiger Markstein. Vielleicht
lasse es sich ermöglichen, den Einheitsmiet-
vertrag zum Muster eines Hypothekenver-
trages zu machen und dann den Hausbesitz von
einzelnen überholten Fesseln zu befreien, um
den Hausbesitz gewissermaßen zu einem Treu-
händer der ganzen Nation zu machen-
Nach einem Dankeswort des Präsidenten Tri-
bius an Reichsminister Seldte begann die Reihe
der Referate.
Zunächst sprach
Reichshandwerksmeister Schmidt
über „Handwerk und Hausbesitz". Die Verflech-
tung zwischen Handwerk und Hausbesitz werde
dadurch noch enger, daß jeder zweite Handwerker
auch Hausbesitzer sei. In zahlreichen Hand-
werksgruppen gehe der Hundertsatz der Haus-
besitzer sogar über 70 v. H. hinaus. In seinen
weiteren Ausführungen beschäftigte sich der
Reichshandwerksmeister mit der Stellung des
Hausbesitzes als Auftraggeber gegenüber dem
Handwerk. Die Erhaltung, die Erneuerung
und die Ergänzung des Hausbesitzes gebe großen
WM«» des Handwerks Arbeit und Brot. Mehr

denn je müsse die Parole der Arbeitsbeschaffung
durch Selbsthilfe befolgt werden, da die Wirt-
schaft auf die Dauer nicht durch öffentliche Zu-
schüsse in Gang gehalten werden könne- Hand-
werk und Hausbesitz müßten in einer solchen
Arbeitsschlacht wieder an erster Stelle stehen-
Im weiteren bezeichnete er die Entschuldung
Lzw. Umschuldung des Hausbesitzes als eine
vordringliche Frage. Eine Erleichterung werde
der Hausbesitz durch die Senkung der Hauszins-
steuer am 1. April 1935 erfahren- Die dadurch
freiwerdenden Beträge müßten dem Hausbesitz
ungeteilt zur freien Verfügung stehen. Das
Handwerk werde alle Maßnahmen unterstützen,
die auf eine schnellmögliche Wiederherstellung
der Wirtschaftlichkeit des Hausbesitzes hinzielen.
Der Präsident des Reichsluftschutzbundes,
Generalleutnant a. D. Grimme,
hielt einen Vortrag über „Die Zusammenarbeit
des Reichsluftschutzbundes mit den deutschen
Haus- und Grundbesitzern". Er wandte sich
gegen die vielfach verbreitete Auffassung, daß
Deutschland nur einige tausend Flugzeuge zu
haben brauche, um wirksam geschützt zu sein.
Diese Auffassung sei grundfalsch, da auch ein
starker militärischer Luftschutz nicht vermeiden
könne, daß Bomben auf deutsches Land fallen.
Gewisse Sorgen bereitet zurzeit noch die
Finanzierung des Schutzraumbaues, da nur ein
Teil der Hausbesitzer in der Lage sei, die not-
wendigen Mittel aus eigenen Kräften aufzu-
bringen. Es sei selbstverständlich, daß Haus-
besitzer und Mieter anteilig die Kosten zu tra-
gen hätten.
Ministerialdirektor Dr- Kühne
vom Reichsfinanzministerium legte di« Bedeu-
tung, Ziele und Methoden der Einheitsbewer-
tung des Grundvermögens dar. Er gab ein-
leitend eine Uebersicht über die bisherigen Ge-
schicke der vom Reichsfinanzministerium ver-
folgten Vereinheitlichung der Steuerwerte und
Besteuerung des Grundbesitzes vom Reichsbewer-
tungsgesetz 1925 an bis zum Reichsbewertungs-
gesetz 1934 und zu dem neuen Reichsgesetz vom
22. Januar 1935- Hier ist letztmalig die Der-

Aus all
Der Mörder Fresdorf
hingerichtet
Königsberg, 25. Ian. Die Iustizpressestelle
teilt mit: Am 25. Januar 1935 ist in Tilsit der
am 20. Januar 1866 geborene Friedrich Fres-
dorf hingerichtet worden, der wegen Ermordung
seiner 71jährigen Ehefrau vom Schwurgericht in
Tilsit zum Tode verurteilt worden war. Der
preußische Ministerpräsident hat von dem Be-
gnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht, weil
das Vorleben und der Ruf des 20 mal vorbe-
straften Verurteilten und die unmenschlich rohe
Weise, in der er seine Ehefrau ermordete, um
ein ehebrecherisches Verhältnis ungestört fort-
setzen zu können, den Verurteilten als einen
völlig verrohten Verbrecher kennzeichnen.
Unter dem Verdacht des dreifachen Giftmordes
verhaftet
Kattowitz, 25. Ian. Unter dem Verdacht, seine
dreiköpfige Familie vergiftet zu haben, wurde
der aus Sosnowitz stammende Paul Erzeszalski
verhaftet. Die Polizeibehörde wurde aufmerk-
sam, als im vergangenen Jahre in kurzen Zeit-
abständen die Frau des Erzeszalski, sein 14jäh-
riger Sohn und seine 8jährige Tochter starben.
Jedesmal war der Tod unter merkwürdigen
Umständen eingetreten. Auf Veranlassung der
Staatsanwaltschaft wurden die Leichen der ver-
storbenen Familienmitglieder ausgegraben und
geöffnet. Bei allen-drei Toten wurden im Ma-
gen geringe Reste einer Giftmischung vorge-
funden.
Universität Marburg
lädt loo Saarländer ein
Marburg, 25. Jan. Der Rektor der Universi-
tät Marburg hat an Gauleiter Bürckel folgen-
des Schreiben gerichtet: Die Philipps-Universi-
tät Marburg, die seit Jahren die besonder«
Betreuung saarländischer Studenten übernom-
men und durchgeführt hat, steht wie das ganze
übrige Deutschland unter dem Eindruck des
überwältigenden Sieges an der Saar. Um un-
serem Dank und unserer Verbundenheit mit der
Saarbevölkerung Ausdruck zu geben, übermittle
ich Ihnen folgende Einladung: Im Frühjahr
sollen 100 Saarländer aller Stände für di«
Dauer von acht Tagen Gäste der Universität
sein. Die Auswahl möge die Deutsch« Front
treffen. Wir denken dabei auch an solche Volks-
genossen, die von dem Aufenthalt in einer Uni-
versitätsstadt besonderen Nutzen haben. Die
Reisekosten sind in der Einladung eingeschlossen.
Achs Zeit käme in Frag« etwa der 8. W« 1k.

einyeitlichung um zwei Jahre hinausgeschoben
worden, um endgültig mit Wirkung vom 1.
April 1937 ab auf der Basis der Einheitswerte
1935 in Kraft gesetzt zu werden-
*
In der Nachmittagssitzung sprach
Ministerialdirektor Dr. Volkmar
über „Die Entschuldung des Hausbesitzes". Ein
Milliardenblock alter Schulden sei flüssig zu
machen und allmählich abzutragen. Es frage sich,
inwieweit durch eine Umwandlung säfwebender
Schulden in Tilgungshypotheken zu helfen sei.
Die Möglichkeiten würden bestimmt durch die
Verhältnisse am Kapitalmarkt. Wegen der Zu-
sammenhänge mit dem Zinsproblem lasse sich die
Lösung des Entschuldungsproblems heute noch
nicht genau aufzeichnen. Immerhin seien die
Fragen erkennbar, die zur Entscheidung zu brin-
gen seien. Dazu gehöre außer der Frage der Til-
gungshypotheken das Problem der Schuldenrege-
lung beim Neuhausbesitz. Bei dieser Gruppe
handle es sich darum, eine gerechte Regelung für
die Verteilung des Verlustes zu finden, der durch
die Schrumpfung des Erundstückswertes entstan-
den sei.
Als nächster Redner sprach Geheimrat Schreyer,
Führer der privaten Hypothekenbanken, über
„Hypothekenfragen".
In Vertretung des Hauptamtsleiters Pg. Hil-
genfeldt nahm der Hauptstellenleiter im Haupt-
amt für Volkswohlfahrt bei der Reichsleitung
der NSDAP, Pg. Althaus, das Wort zu
einem Vortrag über „Die NSV und ihre Auf-
gaben in der Wohnwirtschaft". Der Renten-
standpunkt des nur an sich denkenden Hausbe-
sitzers gehöre einer überwundenen Epoche an.
Die Ablehnung kinderreicher Familien sei eine
Sünde gegen den Geist des Nationalsozialis-
mus. Das Verhältnis von Vermieter und Mieter
müsse zur Vermeidung unnötiger Mietsprozesse
auf eine gesunde Basis gestellt werden. Die NSV
wirke daher vermittelnd, um Räumungsklagen
möglichst zu vermeiden.
Zum Schluß sprach Professor Dr. Hunke,
Vizepräsident des Deutschen Werberates, über
„Nationalsozialistischer Eigentumsbegriff".

er Welt
Mai, denn um diese Zeit bietet di« Landschaft
Marburgs so viel, daß für alle Teilnehmer eine
wirkliche Erholung aus der Einladung die Folge
sein wird.
Freiwillige Ueberftundenarbeit für das Winter-
hilfswerk an der Saar
Erfurt, 25. Ian. Um den deutschen Volks-
genossen an der Saar den Dank für ihre be-
wundernungswürdige Haltung im Abstim-
mungskampf zu beweisen, hat die gesamte Ge-
folgschaft der Mercedes - Büromaschinenwsrke
AG. in Zella-Mehlis einschließlich Kunden-
dienst, Werkstatt Erfurt, beschlossen, zur Unter-
stützung des Winterhilfswerks der Saarbevölke-
rung in ganz besonderer Weise beizutragen. Be-
ginnend mit der letzten Januarwoche soll bis
zur letzten Märzwoche eine unbezahlte Ucber-
stunde in jeder Woche von jedem Mitglied der
Gefolgschaft, gleich, ob es in der Werkstatt oder
im Büro ist, geleistet werden. Der Gegenwert
dieser freiwilligen Ueberftundenarbeit wird an
das Winterhilfswerk im Saargebiet abgeführt.
An den Tagen der Ueberftundenarbeit werden
die Werksgebäude Flaggenschmuck tragen.
180 Todesopfer der Kälte in Amerika
Newyork, 25. Ian. Die Zahl der Todesopfer
-des die Vereinigten Staaten heimsuchenden
Schneesturmes hat sich auf 180 erhöht. In dieser
Zahl sind die 25 bei der Ueberschwemmungs-
katastrophs auf dem Mississippi ums Leben Ge-
kommenen mit einbegriffen.
Kältewelle an der Adria
Belgrad, 25. Ian. Wie die „Politika" be-
richtet, hat die Kältewelle nunmehr auch die an
der Adria gelegenen Teile der Dalkanhalbinse!
erfaßt. In Montenegro sank das Thermometer
in der vorletzten Nacht auf minus 25 Grad. Der
Skutarisee ist gänzlich zugefroren, ein Ereignis,
das seit Menschengedenken nicht mehr zu ver-
zeichnen war.
24 Bernhardiner-Mönch« auf der Suche nach
Verunglückten
Auf der Schweizer Seite des Großen St.Bern-
hardpasses wurden kürzlich vier junge Schweizer
von einer Lawine verschüttet. Drei von ihnen
konnten sich retten. Den italienischen Grenz-
wächtern, die sich sofort auf die Suche nach dem
vierten begaben, schlossen sich 24 Mönche aus
dem berühmten Bernhardin-erkloster des Großen
St. Bernhards an. Nach vielstündigem Suchen
entdeckte man den Verunglückten unter einer 15
Fuß tiefen Schneedecke. Aber noch fast L Stun-
den dauerte es, bis man ihn glücklich befreit
und dem Leben wiedergegeben hatte.

Wirtschaftliche Umschau
Sin Saarkohlensyndikal?
Hinsichtlich des Zusammenschlusses der Saar-
Kohlengruben für den Zeitpunkt nach der Rück-
gliederung des Saargebietes sehen die früheren
gesetzlichen Bestimmungen die Bildung eines be-
sonderen Syndikats der saarländischen Kohlen-
gruben vor. Wie die Saarbrücker Industrie-und
Handelszeitung von zuständiger Seite erfährt,
liegen zurzeit aber noch keine Beschlüsse darüber
vor, wie und in welcher Form die Syndikats-
bildung zur gegebenen Zeit erfolgen wird. Hin-
sichtlich der Unterbringung der saarländischen
Kohle am deutschen Markt haben bereits 19L4
vorbereitende Besprechungen der deutschen Koh-
lensyndikate stattgefunden.
ämtttche L)evis«n-KurM
Amsterdam: Geld 168,25 (Brief 168,59);
Brüssel: 58,17 (58,29); Danzig: 81,22 (81,38);
Kopenhagen: 54,71 (54,81); London: 12,25
(12,28); Newyork: 2,513 (2,519); Oslo: 61,58
(61,70); Oesterreich: 48,95 (49,05); Paris: 16.41
(16,45); Prag: 10,41 (10,42); Schweiz: 80.7L
(80,88).
Aus trm tüLörmschen JaSer-
Konzern
Das bisher bei Len Rheinischen RübenbaMr-
genossenschaften befindliche Aktienpaket der Zu?»
kerfabrik Jülich, vorm. Alex Schoellsr u. Es.,
Jülich, ist, wie jetzt durch die Anfechtungsklage
eines Aktionärs gegen die Beschülsfe der letzten
EV dieser Gesellschaft bekannt wird, in den Be-
sitz der Süddeutschen Zucker AG Mannheim
übergegangen. Im übrigen hat der Aktionär
in seiner Anfechtungsklage ein obsiegendes Ur-
teil erhalten.
Tabakverfieigerung
rheinischer Anbaugebkk
Zu der diesjährigen Hauptversteigerung von
Tabak aus dem Wittlicher Anbaugebiet hatten
auch die Pflanzer aus dem Anbrugebiet der
Nahe bei Sobernheim ihr Tabakgut angslie-
fert- An der Versteigerung beteiligten sich rhei-
nische Tabakfabriken und süddeutsch« Rohtabak-
händler. An Wittlicher Tabak wurden 1364
Zentner Mittelgut u. über 400 Zentner Ober-
gut eingeschrieben und zugeschlagen. Mittel-
(Haupt-) gut erzielte je nach Güte 50—61 RM
Obergut 40—46 RM. Es handelt sich hierbei
um Rundpreise, auf die bei der Abnahme des
Tabaks auf Grund der Beschaffenheit noch Zu«
und Abschläge von Seiten des Aufkäufers oder
des Pflanzers bewilligt werden. Aus dem
Nahe-Anbaugebiet waren insgesamt 118 Zent-
ner Erumpen, Sandblatt, Mittel- und Ober-
gut angebolen. Erumpen erzielten 32 RM,
Sandblätter 60 RM, Mittelgut 55 RM, Ober-
gut 40 RM.
Württembergische Metallwarenfabrik
Geislingen
Dis Gesellschaft hat bei der Wrederzulassung
ihres auf 11,25 Mill. RM (vorher 15 Mill.
RM) herabgesetzten Aktienkapitals zur Stutt-
garter Börse einen im Oktober 1934 verfaßten
Prospekt veröffentlicht Danach ist die Ausfuhr
in der ersten Hälfte 1934 weiter zurückgegangen
sie werde voraussichtlich auch noch weiter ab-
nehmen. Der Absatz im Inland habe sich etwas
gehoben, die Metallwarenbranche leide aber
allgemein unter sehr gedrückten Preisen. Das
Fabrikationsprogramm wurde zwecks Umsatz-
steigerung durch Aufnahme neuer Artikel er-
weitert, die getroffenen Maßnahmen ermög-
lichten es der Gesellschaft, die Gefolgschaft voll
zu erhalten (z. Zt. der Abfassung des Prospekts
786 Angestellte, 3 285 Arbeiter).
Baumwoll-Feinspinnerei Augsburg
8 (7) Prozent Dividend e
Der Aufsichtsrat wird der auf den 25. Februar
anberaumten Hauptversammlung die Ausschüt-
tung von 8 (7) Prozent Dividende vorschlagen.
Viebmärtte
Landau: Zufuhr: 91 Stück Großvieh, 7
Kälber. Verlauf: In guter Ware flott, in ge-
ringer Ware ruhig. Preistendenz für Grotzmeh
ohne Aenderung; Kälber 30—34 Pfg. je Pfund
lebend, Markt geräumt. — Schweinemarkt:
Zufuhr: 180 Ferkel, davon 91 Läufer und 8Z.
Milchschweine. Läufer 40—60 RM., Milch-
schweine 30—39 RM. je Paar. Marktverlauf:
flott, -ohne Ueberstand.
Wertheim: Zufuhr: 30 Kühe, davon zwei
mit Kalb, 11 Rinder, verkauft wurden 6 Kühe
210—310, Rinder 80—160 RM. — Schweine-
markt: Ueberftand rd. 100 Tiere. 230 Ferkel
wurden verkauft zum Preis von 33—35 RM.,
von 10 Läufern wurden 4 verkauft zu je 64 RM.
Tauberbischofsheim: Zufuhr: Z Kühe
und 1 Rind, verkauft 1 Kuh, 1 Rind. — 5 Läu-
fer, 172 Ferkel, verkauft wurden 92 Ferkel und
3 Läufer. Ferkel pro Paar 35—36 RM., Läufer
je Paar 80—90 RM.
Freiburg: Zufuhr: 27 Ochsen, 48 Kühe,
21 Kalbinnen und 15 Rinder. Bezahlt wurden
für junge Ochsen 220—260 RM., ältere 300 bis
380, junge Kühe 260—300 RM., ältere 150
bis 230 RM., Kalbinnen 240—380 RM^ Rinder
85—180 RM pro Stück. Marktverlauf: lebhaft.
Verkauft wurde di« Hälft«.
 
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