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Mittwoch, de» S7. Sdwemdee M»
Staatssekretär Reinhardt vom Reichs-
finanzministerium sprach vor führenden
Männern der Bewegung und der Behörden
über die Finanzpolitik des Reiches. Nachdem
er die Entwicklung von den erschreckenden
Verhältnissen der Finanzpolitik vor der
Machtübernahme bis zur Aufbauarbeit der
Regierung Adolf Hitlers geschildert hatte,
besprach er das Gesetz über die Eheschließun-
gen. Künftiq würden, so führte er u. a. aus,
monatlich 15—29 990 Ehestandsdarlehen
gewährt werden.
Seit dem Parteitag der Freiheit würden
auch Kinderbeihilfen gewährt. In Deutsch-
land gebe es etwa 760 000 Familien mit
mehr als vier Kindern. Zunächst sollen de"
Familien mitmindestens sechsKin-
dern unter 16 Jahren Berücksichtigung fin-
den. 1936 werde dann diese Zahl auf vier
herabgesetzt. Für Zwecke der Kinderbeihilfen
stehen monatlich drei Millionen Mark zur
Verfügung. Monatlich könnten also 7500 Fa-
milien mit fe 400 RM. bedacht werden.
Bis Weihnachten 1935 würden bereits
20 Millionen Mark verteilt sein, d. h.
— Hinrichtung eines Verräters. Die In«
stizpressestelle Berlin teilt mit: Der am 30.
Juli ds. Js. vom Volksgerichtshof wegen
Verrats militärischer Gehemnisse zum Tode
und zum dauernden Verlust der bürgerlichen
Ehrenrechte verurteilte 29 Jahre alte Albrecht
Spieß aus Berlin ist am Dienstag früh m
Berlin hingerichtet worden.
— 19 japanische Arbeiter ertrunken. 19 ja-
panische Arbeiter wurden bei der Ueberfahrt
über den Jntschiro-See in Nordjapan von
einem plötzlichen Sturm überrascht u. fanden
sämtlich den Tod in den Wellen.
— Die Tochter Macdonals Gastwirtin.
Wie die Blätter melden, hat Miß Jshabel
Macdonald in unmittelbarer Nähe des
Landsitzes des englischen Ministerpräsiden-
ten. Chequers, eine aus dem 17. Jahr-
bundert stammende Gastwirtschaft gekauft.
Miß Macdonald wird ihren Besitz selbst be-
wirtschaften. Im übrigen melden die Blät-
ter, daß Miß Macdonald eigene Pläne über
ihrs Rolle als Gastwirtin hat und da sie eine
Schottin ist, dürfte kein Zweifel darüber
bestehen, daß die Londoner es sich nicht neh-
men lassen werden, die Tochter ihres einsti-
gen Ministerpräsidenten und heutigen stell-
vertretenden Ministerpräsidenten in ihrer
neuen Rolle zu bewundern.
— Erweiterung des öffentlichen Fernschreib-
netzes. Das Fernschreibvermittlungsamt Mag-
deiburg wurde am 1. November un!d das Fern-
schreibvermittlungsamt Bremen am 15. No-
vember in Betrieb genommen. Der Betrieb
wickelt sich glatt ab. Im Laufe der nächsten
Monate werden die Fernschreibvermittlungs-
ämter Nürnberg und München eingerichtet
werden.
Rio de Janeiro, 26. Nov. Nach amtlichen
Mitteilungen sind die Aufstände in Pernambuco
und Natal unbedingt als kommunistische Putsche
anzusehen. Da ferner in Para und in Macero
in der letzten Zeit Putschpläne zur Kenntnis der
Behörden gekommen sind und ferner geheime
Munitionslager entdeckt wurden, nimmt man
an, daß die Kommunisten auch in anderen Staa-
ten Aufstände planten, die sie aber wegen der
dort getroffenen Vorsichtsmaßregeln nicht durch-
führen konnten.
Im Staat Pernambuco besetzten meuternde
Soldaten des 29. Jägerbataillons mit Hilfe
kommunistischer Massen die Stadt Olinda, die
aber bald von Regierungstruppen wieder ero-
bert werden konnte. Die Aufständischen zogen
sich in die Kasernen zurück, aus denen sie, den
letzten Nachrichten zufolge, ebenfalls wieder ver-
trieben werden konnten. Da die Regierungs-
truppen auch durch Flugzeuge Verstärkungen er-
halten, hofft man, den Aufstand hier bald nie-
derschlagen zu können.
Das Luftschiff „Graf Zeppelin- konnte
am Montag wegen Besetzung des Flug-
platzes durch Aufständische nicht in Per-
nambuco landen.
übergab die Poft am Montag nachmittag
MihilliKtWWnke für Kinderreiche
5V 090 kinderreiche Familien erhalten je 499 Mark.
59 999 minderbemittelte kinderreiche
Familien würden bis dahin je 400 Mark
erhalten.
Die Anträge seien bei den Gemeinden ein-
zureichen. Sie würde-, durch diese geprüft
und an das Finanzministerium weitergelei-
tet werden.
1NV MM-LmMn
als Weihnachtsgeschenk.
Durch die Obergauführung des BDM. der
Bayerischen Ostmark erhalten ungefähr 1000
Mädel eine neue und vollständige VDM-
Tracht. Ueber 5000 Meter Stoff im Werte
von etwa 7000 Mark konnten dazu bereit-
gestellt werden. Die Untergaue erhalten die
entsprechenden Stoffmengen kostenlos. Bei
der Verteilung wird die besondere wirtschaft-
liche Lage der einzelnen llntergaue berück-
sichtigt. In Nähabenden werden Röcke, Blu-
sen und Jacken daraus hergestellt. Ein gro-
ßer Teil der Führerinnen fertigt die Kleider
selbst an, die dann bedürftigen Mädeln als
Weihnachtsgabe überreicht werden.
Brasilianische Offiziere in Rio
verhaftet
Rio de Janeiro, 27. Nov. In Rio de Ja-
neiro wurden am Dienstag nachmittag meh-
rere höhere Offiziere verhaftet, die in dem
Rufe stehen, mit den Kommunisten zu sympa-
thsieven.
Nach der Meldung einer Abendzeitung soll
der Kommuuistenführer Lutz Carlos Prestes
vor zwei Monaten aus Argentinien mit ge-
fälschtem Paß nach Rio de Janeiro gekommen
sein und unter dem Namen Roberto Castro die
AuGandsbswegung vorbereitet haben. Seit
Sonntag sei er spurlos verschwunden.
Ein Wag gegen die fuge-
slawischen Kommunisten
Verhaftung des geheimen Zentralausschusses
Belgrad, 27. Nov. Der Agramer Polizei
gelang es am Dienstag, den geheimen Zen-
tralausschuß der in Jugoslawien verbotenen
Kommunistischen Partei zu verhaften und
dessen Druckerei aufzudecken. Dabei wurden
große Mengen kommunistischer Propaganda-
schriften und anderes Aufsehen erregendes
Material beschlagnahmt.
Die genaue Zahl der Verhafteten ist noch
nicht 'bekannt. Unter ihnen befinden sich je-
doch die beiden Töchter des Direktors der
Merkur-Bank, Herzog. Bei einem gleichfalls
verhafteten Kurier wurden Schriftstücke ge-
funden, die auf Zusammenhänge mit der
kommunistischen Zentrale in Prag, Preß-
burg, Wien und Belgrad Hinweisen.
Die Truppenzusammenziehungen in Pa-
rahyba sind im Laufe des Dienstag beendet
worden. Man rechnet aus diesem Grunde
damit, daß am Mittwoch der Vorstoß gegen
die Aufständischen in Rio Grande do Norte
seinen Anfang nimmt. Die Regierung hat
auch hier der Aufstandsbewegung schnell
Herr werden können.
MMHerSteNung des FluM-ts
für die Landung des „Graf Zeppelin"
in Pernambuco
Pernambuco, 27. Nov. Nachdem, wie gemel-
kt, der Aufstand in Pernambuco niedergeschla-
gen worden fft, wird das Luftschiff „Graf Zep-
pelin" in Kürze landen können. Wie föstgestellt
wurde, sind ans dem Landefsld lediglich die
Licht- und Telefonleitungen zerstört worden.
Sie werden im Laufe der Nacht ausgebessert
werden. Voraussichtlich wird dos Flugfeld bis
zum Mittwoch nachmittag klar zum Landen
fein. Die Nugleitung des Luftschiffes ist ver-
ständigt: sie ist mit einer Landung am Mitt-
woch nachmittag oder Donnerstag früh einver-
standen.
„Graf Zeppelin" kreuzt weiter an der
brasilianischen Küste
Berlin, 26. Nov. Wie die Deutsche Luft-
hansa mitteilt, hat das Luftschiff „Graf Zeppe-
lin" am Dienstag abend durch Funkspruch mit-
geteilt, daß es von einem Dampfer 110 Kilo
frische Lebensmittel an Bord genommen halbe
und beabsichtige, noch bis Mittwoch mittag an
der brasilianischen Küste zu. kreuzen, um dann
gegebenenfalls in Pernambuco zu landen.
Kurze VMeiilMM
Berlin. Das vorläufige Reifeverkehrsabkom-
men zwischen dem Reich und der Schweiz ist bis
zum 15. Dezember verlängert worden.
London. Das Parlament trat am Dienstag
zu seiner ersten Sitzung nach den Neuwahlen zu-
sammen, die der Wahl des Sprechers und der
Vereidigung der Abgeordneten galt. Zum
Sprecher wurde einstimmig Hauptmann Fitzroy
wiedergewählt.
London. Die vom „Daily Telegraph" verbrei-
tete Meldung, Ministerpräsident Baldwin habe
in Rom eine persönliche Botschaft an Mussolini
überreichen lassen, wird von amtlicher Seite als
unrichtig bezeichnet.
Mitleid ist etwas von oben herab. Mitleid
mit einem Menschen haben, ficht so aus, baß
ma-n bedauernsvo-ll die AchseLn ob ssmer Not
zuckt und mit ganz anderen Gedanken schon
weiter geht. Mitleid kann auch s o aussöhem
Ich werde eines armen Menschen ansichtiy,
ziehe meine reichgespickte Börse und „opfere"
ihm einen Zehner... Opfern Hart und
unerbittlich gegen mich s-pende ich bewußt der
Notwendigkeit des Opferverlangens. Die Pflicht
der nationalen Solidarität diktiert mir den
Spendenbetrag. Es ist kein Zehner, den ich
.gäbe, denn ein Opfergroschen sicht an-
ders aus als ein — ALwaLLmck
Es , „ , „
4.30 Uhr in Maceio und kreuzt gegenwärtig m
Erwartung einer Landesmöglichkeit.
In Natal ist die Lage ernst.
Die Stadt befindet sich in Händen des aufstän-
dischen 21. Jägerbataillons. Alle Verbindun-
oen des Staates Rio Grande de Norte mit dem
übrigen Brasilien sind unterbrochen. Auch über
das Schicksal des Staatsgouvern-eurs, der angeb-
lich von den Aufständischen gefangen genommen
wurde, hat man keine Nachricht. Das in Natal
stationierte Condor-Flugzeuggeschwader befindet
sich wahrscheinlich in den Händen der Aufständi-
schen.
Das Bundesparlament hat am Montag abend
beschloßen, den Belagerungszustand über ganz
Brasilien zu verhängen und die Telegrammzen-
sur einzuführen. Gerüchte behaupten, daß der
Aufstand von dem bekannten Kommunistenführer
Luiz Carlos Prestes geleitet wird. Um eine
Ausbreitung des Putsches zu verhindern, wur-
den in allen Hauptstädten die kommunistischen
Rädelsführer verhaftet, unter ihnen in Per-
nambuco der Staatssekretär des Innern.
Die Regierung betrachtet di« Lage mit Ruhe
und erklärt sich gerüstet, in kurzer Zeit die Ord-
nung wieder herzustellen und alle neuen Auf-
standsvevsuche im Keime zu ersticken.
Verspätung im französischen Luftpostverkehr
nach Südamerika.
Paris, 26. Nov. Die französische Luftfahrtge-
sellschaft Aair France teilt mit, daß der Luft-
postverkehr nach Südamerika infolge der Auf-
standsbewegung in Nordbrasilien eine Verspä-
tung von einigen Tagen erfahren werde.
Ser Ausstand in Wrnambuw
medergewvcfen
Rio de Janeiro, 26. Nov. Die Zentrale
der Bundespolizei hat Meldungen empfan-
gen, denen zufolge derAufstand in Per-
nambuco nunmehr völlig niederge-
worfen werden konnte. Ebenfalls sind die
Aufständischen in Jaboatao vernichtend
geschlagen worden. Sie befinden sich in
völliger Auflösung und fliehen, unter Zu-
rücklassung großen Mengen Waffen und Mu-
nition ins Innere.
AgssiMiM verlangt Sühne
für den Mord an König Alexander.
London, 26. Nov. Der Berichterstatter der
„Times" in Belgrad meldet den Inhalt des
Leitartikels des halbamtlichen Mattes Brems,
in dem verlangt wird, daß die Mörder des Kö-
nigs Alexander 13 Monate nach dem Verbre-
chen endlich Zur Rechenschaft gezogen werden
sollen. Der Berichterstatter bemerkt dazu:
Dies ist der erste derartige Aufsatz, der sich
gegen Frankreich richtet. Seine Veröffentlich-
ung erfolgte an dem Tag, an dem die Gene-
ralstabschefs der Kleinen Entent« in Belgrad
ihre alljährliche Zusammenkunft abhielten.
x NitLflit lj 6er
. Volks^olilkalu'l!
Kommuniflenpulsch in MWen nie-ergeschlaaen
ANW» „Sr-s Sdlm" kam »ich, Imdw / NtWmmS.WM Mr M ganze Land MM«,
Sas ist Rußland
h Der Schusterbischof
Schubert, Riga, der durch feine bal-
71« E Nußlandarbeit bekannt ist, schreibt,
Ken y^'Ange Kirche" berichtet: In der russi-
> Kpn^wkmentsstM K. sitzt in einem dü-
R A^Z^m alte Schuhmacher Jnno-
,/Einem Werktisch und müht sich, ein
Ardener Stiefel gebrauchsfähig zu
A IUM? draußen dunkel geworden, tritt
MH x^r^Mann in die Stube, ergreift die
"st Schuhmachers, um sie küssen. Ehe
«Asiattet, Hi- leßse zu dem Jun-
Der Junge sagte darauf leise
^U-^bkivas ins Ohr. Ein Freudenstrahl
x. Gesicht des Alten. Er erhebt sich,
jungen mit dem Zeichen des heili-
» kamiV ""d küßt ihn dreimal: „Gut, daß
Mzst x,O— ich fürchtete schon, du würdest
.chzuwm: .Nu" du gekommen, ernenne ich
E L. an Stelle des ermorde-
te Gehe hin und weide die
wie es sich einem rechtschaffenen
,r heiligen Kirche geziemt. Gott mit
Ht — Es kommen bald Leute, die uns
^Mmmen sehen dürfen."
Cim "wser merkwürdige Schuhmacher?
Bischof der russischen Kirche,
Age d« ^berufen und geweiht im Auf-
Patriarchen Peter, des
Paulus gleich
durch seiner Hände Arbeit um
Am W7U nicht zu beschweren. So treibt
Nfr trä^z Mrhandwsrk. Unter seinem Hemde
^öe^-^das Zeichen seiner bischöflichen
Ad. 'm, des Pankagia mit dem Jesus-
ej,.s"n.fand es, als man ihn auf der
t M .rperlichen Visitation unterzog —
chm ab — ehe man ihn ins Ge-
tlose^' D's Zeitschrift „Bebofhnik" („Der
' Äs 'hnen satanischen Spott über
.Sch».
Am noch 14 eoangelische Pfarrer
Sowjetrußland
^en Zeit hat die Zahl der im Amt
U Ea-„^ugelischen dürrer erschreckend
H mö^^n- Gegenwärtig ist es nur
A Eter Beschränkung aller Art
A Pfarch.-"? Gemeinde zu tun. 20 wei-
^ar noch nicht verhaftet,
? an der Ausübung jeglicher Amts-
Evhmdert und bleiben dauernden
^^usgesetzt. Vier andere sind erst
An 47 mAvhastet und verurteilt worden.
L finden J^ren in
am WchZ^n Sibiriens und des Kanal-
Än ^Erk§En Einige Zahlen aus
ich he rüden eine erschütternde
?igen ?14 gckb es in dem Gebiet der
«^Uiech^^iu-nion 199 evangelische Kir-
^ern .Et 800 Gotteshäusern, 230
und einer Seelenzahl von 1 lOO 000.
. wMm SchnuEuIk
Ako Nov. In dem am Golf von
ist? ein^ ^u.HÄEn Houston -n Texas ist
Zuiischcnfall mit strei-
kt ^gex Hafenarbeitern gekommen,
'v EiMm AAu'rwartet schwer bewaff-
ne "ö vAan^Eo Zum Hafenpier gefah-
U i'e fiA? "gtsn von den Schauerleuten
8f^4 OLk?'kk b« HofeuLbeitEL
istim Gange ist, anschlössen,
«i» ö'E der Arbeiter hin eröffne-
Eo Schloß"
setzM» c-I verwundet wurde Die Ar-
ist^breif-er und töteten einen
II §°>ter i» der Streik der Ha-
' ^esopf"r geforäm^^" nunmehr das
^ier <v. —
Ire Kerker für einen ostmärkischen
^ien,.),.^ Sturmschärler
^Krichtsz^s Bor dem Schöffensenat des
. Kroms hatte sich am Dienstag
ostmärkischen Sturmschaden
bei E!! Z>er furchtbaren Tat vom
Ach m Nwderösterreich zu ver-
h«tte Eisenmann mit
?^^7A^nstgewehr den
Kneißel und
V"»tts Lohende Frau getötet, sowie
istverletzt. Eisenmann
ve^ Sn vier Jahren schwe-
ergab sich, daß
V'ch dem damaligen
Mittwoch, de» S7. Sdwemdee M»
Staatssekretär Reinhardt vom Reichs-
finanzministerium sprach vor führenden
Männern der Bewegung und der Behörden
über die Finanzpolitik des Reiches. Nachdem
er die Entwicklung von den erschreckenden
Verhältnissen der Finanzpolitik vor der
Machtübernahme bis zur Aufbauarbeit der
Regierung Adolf Hitlers geschildert hatte,
besprach er das Gesetz über die Eheschließun-
gen. Künftiq würden, so führte er u. a. aus,
monatlich 15—29 990 Ehestandsdarlehen
gewährt werden.
Seit dem Parteitag der Freiheit würden
auch Kinderbeihilfen gewährt. In Deutsch-
land gebe es etwa 760 000 Familien mit
mehr als vier Kindern. Zunächst sollen de"
Familien mitmindestens sechsKin-
dern unter 16 Jahren Berücksichtigung fin-
den. 1936 werde dann diese Zahl auf vier
herabgesetzt. Für Zwecke der Kinderbeihilfen
stehen monatlich drei Millionen Mark zur
Verfügung. Monatlich könnten also 7500 Fa-
milien mit fe 400 RM. bedacht werden.
Bis Weihnachten 1935 würden bereits
20 Millionen Mark verteilt sein, d. h.
— Hinrichtung eines Verräters. Die In«
stizpressestelle Berlin teilt mit: Der am 30.
Juli ds. Js. vom Volksgerichtshof wegen
Verrats militärischer Gehemnisse zum Tode
und zum dauernden Verlust der bürgerlichen
Ehrenrechte verurteilte 29 Jahre alte Albrecht
Spieß aus Berlin ist am Dienstag früh m
Berlin hingerichtet worden.
— 19 japanische Arbeiter ertrunken. 19 ja-
panische Arbeiter wurden bei der Ueberfahrt
über den Jntschiro-See in Nordjapan von
einem plötzlichen Sturm überrascht u. fanden
sämtlich den Tod in den Wellen.
— Die Tochter Macdonals Gastwirtin.
Wie die Blätter melden, hat Miß Jshabel
Macdonald in unmittelbarer Nähe des
Landsitzes des englischen Ministerpräsiden-
ten. Chequers, eine aus dem 17. Jahr-
bundert stammende Gastwirtschaft gekauft.
Miß Macdonald wird ihren Besitz selbst be-
wirtschaften. Im übrigen melden die Blät-
ter, daß Miß Macdonald eigene Pläne über
ihrs Rolle als Gastwirtin hat und da sie eine
Schottin ist, dürfte kein Zweifel darüber
bestehen, daß die Londoner es sich nicht neh-
men lassen werden, die Tochter ihres einsti-
gen Ministerpräsidenten und heutigen stell-
vertretenden Ministerpräsidenten in ihrer
neuen Rolle zu bewundern.
— Erweiterung des öffentlichen Fernschreib-
netzes. Das Fernschreibvermittlungsamt Mag-
deiburg wurde am 1. November un!d das Fern-
schreibvermittlungsamt Bremen am 15. No-
vember in Betrieb genommen. Der Betrieb
wickelt sich glatt ab. Im Laufe der nächsten
Monate werden die Fernschreibvermittlungs-
ämter Nürnberg und München eingerichtet
werden.
Rio de Janeiro, 26. Nov. Nach amtlichen
Mitteilungen sind die Aufstände in Pernambuco
und Natal unbedingt als kommunistische Putsche
anzusehen. Da ferner in Para und in Macero
in der letzten Zeit Putschpläne zur Kenntnis der
Behörden gekommen sind und ferner geheime
Munitionslager entdeckt wurden, nimmt man
an, daß die Kommunisten auch in anderen Staa-
ten Aufstände planten, die sie aber wegen der
dort getroffenen Vorsichtsmaßregeln nicht durch-
führen konnten.
Im Staat Pernambuco besetzten meuternde
Soldaten des 29. Jägerbataillons mit Hilfe
kommunistischer Massen die Stadt Olinda, die
aber bald von Regierungstruppen wieder ero-
bert werden konnte. Die Aufständischen zogen
sich in die Kasernen zurück, aus denen sie, den
letzten Nachrichten zufolge, ebenfalls wieder ver-
trieben werden konnten. Da die Regierungs-
truppen auch durch Flugzeuge Verstärkungen er-
halten, hofft man, den Aufstand hier bald nie-
derschlagen zu können.
Das Luftschiff „Graf Zeppelin- konnte
am Montag wegen Besetzung des Flug-
platzes durch Aufständische nicht in Per-
nambuco landen.
übergab die Poft am Montag nachmittag
MihilliKtWWnke für Kinderreiche
5V 090 kinderreiche Familien erhalten je 499 Mark.
59 999 minderbemittelte kinderreiche
Familien würden bis dahin je 400 Mark
erhalten.
Die Anträge seien bei den Gemeinden ein-
zureichen. Sie würde-, durch diese geprüft
und an das Finanzministerium weitergelei-
tet werden.
1NV MM-LmMn
als Weihnachtsgeschenk.
Durch die Obergauführung des BDM. der
Bayerischen Ostmark erhalten ungefähr 1000
Mädel eine neue und vollständige VDM-
Tracht. Ueber 5000 Meter Stoff im Werte
von etwa 7000 Mark konnten dazu bereit-
gestellt werden. Die Untergaue erhalten die
entsprechenden Stoffmengen kostenlos. Bei
der Verteilung wird die besondere wirtschaft-
liche Lage der einzelnen llntergaue berück-
sichtigt. In Nähabenden werden Röcke, Blu-
sen und Jacken daraus hergestellt. Ein gro-
ßer Teil der Führerinnen fertigt die Kleider
selbst an, die dann bedürftigen Mädeln als
Weihnachtsgabe überreicht werden.
Brasilianische Offiziere in Rio
verhaftet
Rio de Janeiro, 27. Nov. In Rio de Ja-
neiro wurden am Dienstag nachmittag meh-
rere höhere Offiziere verhaftet, die in dem
Rufe stehen, mit den Kommunisten zu sympa-
thsieven.
Nach der Meldung einer Abendzeitung soll
der Kommuuistenführer Lutz Carlos Prestes
vor zwei Monaten aus Argentinien mit ge-
fälschtem Paß nach Rio de Janeiro gekommen
sein und unter dem Namen Roberto Castro die
AuGandsbswegung vorbereitet haben. Seit
Sonntag sei er spurlos verschwunden.
Ein Wag gegen die fuge-
slawischen Kommunisten
Verhaftung des geheimen Zentralausschusses
Belgrad, 27. Nov. Der Agramer Polizei
gelang es am Dienstag, den geheimen Zen-
tralausschuß der in Jugoslawien verbotenen
Kommunistischen Partei zu verhaften und
dessen Druckerei aufzudecken. Dabei wurden
große Mengen kommunistischer Propaganda-
schriften und anderes Aufsehen erregendes
Material beschlagnahmt.
Die genaue Zahl der Verhafteten ist noch
nicht 'bekannt. Unter ihnen befinden sich je-
doch die beiden Töchter des Direktors der
Merkur-Bank, Herzog. Bei einem gleichfalls
verhafteten Kurier wurden Schriftstücke ge-
funden, die auf Zusammenhänge mit der
kommunistischen Zentrale in Prag, Preß-
burg, Wien und Belgrad Hinweisen.
Die Truppenzusammenziehungen in Pa-
rahyba sind im Laufe des Dienstag beendet
worden. Man rechnet aus diesem Grunde
damit, daß am Mittwoch der Vorstoß gegen
die Aufständischen in Rio Grande do Norte
seinen Anfang nimmt. Die Regierung hat
auch hier der Aufstandsbewegung schnell
Herr werden können.
MMHerSteNung des FluM-ts
für die Landung des „Graf Zeppelin"
in Pernambuco
Pernambuco, 27. Nov. Nachdem, wie gemel-
kt, der Aufstand in Pernambuco niedergeschla-
gen worden fft, wird das Luftschiff „Graf Zep-
pelin" in Kürze landen können. Wie föstgestellt
wurde, sind ans dem Landefsld lediglich die
Licht- und Telefonleitungen zerstört worden.
Sie werden im Laufe der Nacht ausgebessert
werden. Voraussichtlich wird dos Flugfeld bis
zum Mittwoch nachmittag klar zum Landen
fein. Die Nugleitung des Luftschiffes ist ver-
ständigt: sie ist mit einer Landung am Mitt-
woch nachmittag oder Donnerstag früh einver-
standen.
„Graf Zeppelin" kreuzt weiter an der
brasilianischen Küste
Berlin, 26. Nov. Wie die Deutsche Luft-
hansa mitteilt, hat das Luftschiff „Graf Zeppe-
lin" am Dienstag abend durch Funkspruch mit-
geteilt, daß es von einem Dampfer 110 Kilo
frische Lebensmittel an Bord genommen halbe
und beabsichtige, noch bis Mittwoch mittag an
der brasilianischen Küste zu. kreuzen, um dann
gegebenenfalls in Pernambuco zu landen.
Kurze VMeiilMM
Berlin. Das vorläufige Reifeverkehrsabkom-
men zwischen dem Reich und der Schweiz ist bis
zum 15. Dezember verlängert worden.
London. Das Parlament trat am Dienstag
zu seiner ersten Sitzung nach den Neuwahlen zu-
sammen, die der Wahl des Sprechers und der
Vereidigung der Abgeordneten galt. Zum
Sprecher wurde einstimmig Hauptmann Fitzroy
wiedergewählt.
London. Die vom „Daily Telegraph" verbrei-
tete Meldung, Ministerpräsident Baldwin habe
in Rom eine persönliche Botschaft an Mussolini
überreichen lassen, wird von amtlicher Seite als
unrichtig bezeichnet.
Mitleid ist etwas von oben herab. Mitleid
mit einem Menschen haben, ficht so aus, baß
ma-n bedauernsvo-ll die AchseLn ob ssmer Not
zuckt und mit ganz anderen Gedanken schon
weiter geht. Mitleid kann auch s o aussöhem
Ich werde eines armen Menschen ansichtiy,
ziehe meine reichgespickte Börse und „opfere"
ihm einen Zehner... Opfern Hart und
unerbittlich gegen mich s-pende ich bewußt der
Notwendigkeit des Opferverlangens. Die Pflicht
der nationalen Solidarität diktiert mir den
Spendenbetrag. Es ist kein Zehner, den ich
.gäbe, denn ein Opfergroschen sicht an-
ders aus als ein — ALwaLLmck
Es , „ , „
4.30 Uhr in Maceio und kreuzt gegenwärtig m
Erwartung einer Landesmöglichkeit.
In Natal ist die Lage ernst.
Die Stadt befindet sich in Händen des aufstän-
dischen 21. Jägerbataillons. Alle Verbindun-
oen des Staates Rio Grande de Norte mit dem
übrigen Brasilien sind unterbrochen. Auch über
das Schicksal des Staatsgouvern-eurs, der angeb-
lich von den Aufständischen gefangen genommen
wurde, hat man keine Nachricht. Das in Natal
stationierte Condor-Flugzeuggeschwader befindet
sich wahrscheinlich in den Händen der Aufständi-
schen.
Das Bundesparlament hat am Montag abend
beschloßen, den Belagerungszustand über ganz
Brasilien zu verhängen und die Telegrammzen-
sur einzuführen. Gerüchte behaupten, daß der
Aufstand von dem bekannten Kommunistenführer
Luiz Carlos Prestes geleitet wird. Um eine
Ausbreitung des Putsches zu verhindern, wur-
den in allen Hauptstädten die kommunistischen
Rädelsführer verhaftet, unter ihnen in Per-
nambuco der Staatssekretär des Innern.
Die Regierung betrachtet di« Lage mit Ruhe
und erklärt sich gerüstet, in kurzer Zeit die Ord-
nung wieder herzustellen und alle neuen Auf-
standsvevsuche im Keime zu ersticken.
Verspätung im französischen Luftpostverkehr
nach Südamerika.
Paris, 26. Nov. Die französische Luftfahrtge-
sellschaft Aair France teilt mit, daß der Luft-
postverkehr nach Südamerika infolge der Auf-
standsbewegung in Nordbrasilien eine Verspä-
tung von einigen Tagen erfahren werde.
Ser Ausstand in Wrnambuw
medergewvcfen
Rio de Janeiro, 26. Nov. Die Zentrale
der Bundespolizei hat Meldungen empfan-
gen, denen zufolge derAufstand in Per-
nambuco nunmehr völlig niederge-
worfen werden konnte. Ebenfalls sind die
Aufständischen in Jaboatao vernichtend
geschlagen worden. Sie befinden sich in
völliger Auflösung und fliehen, unter Zu-
rücklassung großen Mengen Waffen und Mu-
nition ins Innere.
AgssiMiM verlangt Sühne
für den Mord an König Alexander.
London, 26. Nov. Der Berichterstatter der
„Times" in Belgrad meldet den Inhalt des
Leitartikels des halbamtlichen Mattes Brems,
in dem verlangt wird, daß die Mörder des Kö-
nigs Alexander 13 Monate nach dem Verbre-
chen endlich Zur Rechenschaft gezogen werden
sollen. Der Berichterstatter bemerkt dazu:
Dies ist der erste derartige Aufsatz, der sich
gegen Frankreich richtet. Seine Veröffentlich-
ung erfolgte an dem Tag, an dem die Gene-
ralstabschefs der Kleinen Entent« in Belgrad
ihre alljährliche Zusammenkunft abhielten.
x NitLflit lj 6er
. Volks^olilkalu'l!
Kommuniflenpulsch in MWen nie-ergeschlaaen
ANW» „Sr-s Sdlm" kam »ich, Imdw / NtWmmS.WM Mr M ganze Land MM«,
Sas ist Rußland
h Der Schusterbischof
Schubert, Riga, der durch feine bal-
71« E Nußlandarbeit bekannt ist, schreibt,
Ken y^'Ange Kirche" berichtet: In der russi-
> Kpn^wkmentsstM K. sitzt in einem dü-
R A^Z^m alte Schuhmacher Jnno-
,/Einem Werktisch und müht sich, ein
Ardener Stiefel gebrauchsfähig zu
A IUM? draußen dunkel geworden, tritt
MH x^r^Mann in die Stube, ergreift die
"st Schuhmachers, um sie küssen. Ehe
«Asiattet, Hi- leßse zu dem Jun-
Der Junge sagte darauf leise
^U-^bkivas ins Ohr. Ein Freudenstrahl
x. Gesicht des Alten. Er erhebt sich,
jungen mit dem Zeichen des heili-
» kamiV ""d küßt ihn dreimal: „Gut, daß
Mzst x,O— ich fürchtete schon, du würdest
.chzuwm: .Nu" du gekommen, ernenne ich
E L. an Stelle des ermorde-
te Gehe hin und weide die
wie es sich einem rechtschaffenen
,r heiligen Kirche geziemt. Gott mit
Ht — Es kommen bald Leute, die uns
^Mmmen sehen dürfen."
Cim "wser merkwürdige Schuhmacher?
Bischof der russischen Kirche,
Age d« ^berufen und geweiht im Auf-
Patriarchen Peter, des
Paulus gleich
durch seiner Hände Arbeit um
Am W7U nicht zu beschweren. So treibt
Nfr trä^z Mrhandwsrk. Unter seinem Hemde
^öe^-^das Zeichen seiner bischöflichen
Ad. 'm, des Pankagia mit dem Jesus-
ej,.s"n.fand es, als man ihn auf der
t M .rperlichen Visitation unterzog —
chm ab — ehe man ihn ins Ge-
tlose^' D's Zeitschrift „Bebofhnik" („Der
' Äs 'hnen satanischen Spott über
.Sch».
Am noch 14 eoangelische Pfarrer
Sowjetrußland
^en Zeit hat die Zahl der im Amt
U Ea-„^ugelischen dürrer erschreckend
H mö^^n- Gegenwärtig ist es nur
A Eter Beschränkung aller Art
A Pfarch.-"? Gemeinde zu tun. 20 wei-
^ar noch nicht verhaftet,
? an der Ausübung jeglicher Amts-
Evhmdert und bleiben dauernden
^^usgesetzt. Vier andere sind erst
An 47 mAvhastet und verurteilt worden.
L finden J^ren in
am WchZ^n Sibiriens und des Kanal-
Än ^Erk§En Einige Zahlen aus
ich he rüden eine erschütternde
?igen ?14 gckb es in dem Gebiet der
«^Uiech^^iu-nion 199 evangelische Kir-
^ern .Et 800 Gotteshäusern, 230
und einer Seelenzahl von 1 lOO 000.
. wMm SchnuEuIk
Ako Nov. In dem am Golf von
ist? ein^ ^u.HÄEn Houston -n Texas ist
Zuiischcnfall mit strei-
kt ^gex Hafenarbeitern gekommen,
'v EiMm AAu'rwartet schwer bewaff-
ne "ö vAan^Eo Zum Hafenpier gefah-
U i'e fiA? "gtsn von den Schauerleuten
8f^4 OLk?'kk b« HofeuLbeitEL
istim Gange ist, anschlössen,
«i» ö'E der Arbeiter hin eröffne-
Eo Schloß"
setzM» c-I verwundet wurde Die Ar-
ist^breif-er und töteten einen
II §°>ter i» der Streik der Ha-
' ^esopf"r geforäm^^" nunmehr das
^ier <v. —
Ire Kerker für einen ostmärkischen
^ien,.),.^ Sturmschärler
^Krichtsz^s Bor dem Schöffensenat des
. Kroms hatte sich am Dienstag
ostmärkischen Sturmschaden
bei E!! Z>er furchtbaren Tat vom
Ach m Nwderösterreich zu ver-
h«tte Eisenmann mit
?^^7A^nstgewehr den
Kneißel und
V"»tts Lohende Frau getötet, sowie
istverletzt. Eisenmann
ve^ Sn vier Jahren schwe-
ergab sich, daß
V'ch dem damaligen