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Heidelberg, Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 2740 II C - 197, Blatt 1-78
Rickert, Heinrich
Nachlass Heinrich Rickert: Sommer 1922. Philos. d. kontempl. Lebens III. Kunst (Manuskripttitel) — Heidelberg [ermittelt], 1922

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.4838#0072
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cher Partikularität in"Hotv)endigkeit ,,al8 menschlich verstan-
dLen aus Wesen des endlichen Wertenden Suhjekts ,das zur Voll-
endung nur auf Kosten der Totalität.durch Verwandlung des
Teilsin ein Ganzes (Mikrokosmos) kommt. Schönheit ist also
endlich,und setzt-a-l-sn insofern Uicht-Sohönes voraus. Daher
ist mit Sndlichkeit immer Gegensätzlichkeit des Wertes ver->
bunden. Idere Kunst giebt es für Menschen nicht. Menschliche
Voll-Gndung nur im ündlichen.

So besteht in dieser Hinsicht zvsischen äs-
thetischem und theoretischen Gebiet kein bnterschied moni-
stischer Vollendung: Das Ganze ist gespalten in vtahr und falsch
oder in schön ind häßlich.so lange isir beim Menschliohen.bei
Kunst und Vissenschaft bleiben.

Helenatragödie.

Vas gemeint kommt in Helenatragödie im i?aust
unübertrefflich zum Ausdruck und giebt zugleich Bestätigung.

iärinnere kurz an üituation. Eelena Verkörpe-
rung der äohönheit,"einzi^ste" Gestalt", die ffaust sehnsüch-
tigster Gevsalt ins Leben gezogen. Mephisto hat dementsprechend
schon in"Klassischer Valpurgisnacht" Gestalt der Phorkyas an-
genommen.da ihm in Grieohenland.Land der 3chönheit,niohts an-
deres übrig bleibt,als auch im Aesthetischen "Teufel" au spie-
len. 3 Phokyaden sind verkörperte Häßlichkeit,w’ie sie nur in
der Sohönheit Land möglioh. üntvieideutig;

" Wird man die urverworfe'nen üünden
Im mindesten nooh häßlioh finden ,

Wenn man dies Dreigetüm erblickt?

Vlr litten sie nioht auf den Sohwellen
Der grauenvollsten unsrer Höllen.

Hier wurzelt's in der Sohönheit Land.

Das wird mit Buhm antik genannt. r/

So Mephisto,als er Phorkyaden sieht. Da tritt Dua-
lismus deutlich zui,Tage.

Dasselbe im 3. Akt. Mephisto-Phorkias tritt Hele-
na und ihrem Gefolge als Phorkyas entgegen,verkörprfe Häiiloh-
keit der verkörperten Sohönheit. Sohon zitierte Verse der He-
lena sagen das ausdrüoklioh. llooh oharakteristischer Ghor:

"Wagest du boheusal
Heben der Schönheit
Dich vor dem Kennerblick
Phöbus zu zeigen?"

Dann im Gedanken an Phöbus.den Gott des evtigBn
Lichts,Üinweis auf die übermenschliche Welt,die gegensatzlos
im Unterschied von menschlichen.auch für asthetische Sphäre:’

"fritt' du dennoch hervor nur immer
Denn das fic.ßliche schaut fir nicht
Vie sein heilig ^uge noch
Hie erblickte den Schatten."

Sndlioh nooh deutlioher:
 
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