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Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,191
Rickert, Heinrich; Lask, Emil [Adr.]
(Heid. Hs. 3820,191): Brief von Heinrich Rickert an Emil Lask — Freiburg, 1912 Juni 17

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https://doi.org/10.11588/diglit.21369#0002
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•and da möchte ich nun gerne wissen, was ich den Menschen sagen soll. Jch
habe bisher gesggt, daß ich von Jhnen keine Nachricht hätte, und daß.wenn
Sie nach Berlin gefahren wären, das vielleicht wegen des Gesundheitszustan-
des .Ihrer Schwester gewesen sei. Bitte schreiben Sie mir ein paar ./orte.
Jch will natürlich von Jhnen gar keine Erklärung haben, sondern nur eine
Anweisung, wie ich mich verhalten sol, wenn ich gefragt werde. Wenn ich nur
sage, ich weiß nichts von Jhnen, so glauben mir das die Leute schließlich
nicht,und es entstehen dann womöglich immer mehr abenteuerliche Gerüchte.

Leider ist von mir nicht viel Gutes zu berichten. An dem Ta-
ge, an dem Sie von hier fortfuhren, habe ich mich ins Bett gelegt, und kon-
statiert, daß ich 39 Grad Fieber hatte. Jch habe mal wieder eine ganz gründ-
liche Blinddarmentzündung durchgemacht, und ich bin heute noch nicht weide
wieder ganz hergestellt, Besonders schmerzlich ist mir, daß die Pfingstferien
für meine Lruckmanuskripte ganz verloren gegangen sind. Jetzt macht mir das
Semester so viel Mühe,und meine Kräfte sind so gering, daß ich fast fürchte,
ich werde zu irgend welcher Abbeit vor den Herbstferien überhaupt nicht mehr
kommen. Jch mag daher für heute auch nicht weiter schreiben, denn der Brief
würde doch ziemlich unerquicklich ausfallen. Leben Sie also wohl und seien
Sie herzlich gegrüßt von mir und meiner Frau. •
 
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