2?lot Sos,
Preiburg i.B. den 10.Dezember, 1910.
Lieter Lask,
Vielen Bank für Jhren Brief. Jeh freue mich
sehr, daß Sie in HeideIberg die Sache in die Hand nehmen wollen,
und ich hin mit dem, was Sie beabsichtigen,durchaus einverstanden.
Baß Windelband sich zurückhalten würde, hatte ich vermutet. Hs hängt
eine gewisse Zaghaftigkeit wohl mit seiner Krankheit zusammen. Bas
aber darf für uns nicht maßgebend sein. Von einer^Einmischung in
)>
eine preußische Angelegenheit zu reden, ist hier vollständig ver-
fehlt. Ber Marburger Sali ist ja nur einer unter anderen,und an
fr
irgend einen Pall müssen solche Kundgebungen sich immer anschlies-
ff
sen. Bia Marburger Studenten haben durchaus Hecht, wenn sie sagen,
daß das nichtVeine Marburger, sondern eine deutsche Angelegenheit
ist. Selbstverständlich würde ich es daher auch mit großer Freude
begrüßen, wenn es möglich wäre, die Marburger Kundgebung zu einer
?
allgemeinen deutschen Kundgebung zu erweitern. Aber ob sich das
jetzt nc'Ch durchführen läßt, ist sehr fraglich. Jch jedenfalls
kann die Sache nicht in die Hand nehmen. Denn erstens habe ich mo-
mentan so wlel zu tun, daß ich mich nicht mit neuer Arbeit belas-
ten darf, und zweitens würde, such wenn ich davon absehen wollte,
dadurch vielleicht die andere Kundgebung der Dozenten durchkreuzt
und gestört werden. Jeh darf in der Oeffentlichkeit unter keinen
n
Umständen als der eigentliche Führer der allgemeinen Studentenkund-
gebung erscheinen, wenn ich die Bozentenkundgebung will durchsetzen
können. Bagegen würde ich mich sehr freuen, wenn Sie in dem ange-
gebenen Sinne an die Marburger Studenten schrieben. Schaden kann
Preiburg i.B. den 10.Dezember, 1910.
Lieter Lask,
Vielen Bank für Jhren Brief. Jeh freue mich
sehr, daß Sie in HeideIberg die Sache in die Hand nehmen wollen,
und ich hin mit dem, was Sie beabsichtigen,durchaus einverstanden.
Baß Windelband sich zurückhalten würde, hatte ich vermutet. Hs hängt
eine gewisse Zaghaftigkeit wohl mit seiner Krankheit zusammen. Bas
aber darf für uns nicht maßgebend sein. Von einer^Einmischung in
)>
eine preußische Angelegenheit zu reden, ist hier vollständig ver-
fehlt. Ber Marburger Sali ist ja nur einer unter anderen,und an
fr
irgend einen Pall müssen solche Kundgebungen sich immer anschlies-
ff
sen. Bia Marburger Studenten haben durchaus Hecht, wenn sie sagen,
daß das nichtVeine Marburger, sondern eine deutsche Angelegenheit
ist. Selbstverständlich würde ich es daher auch mit großer Freude
begrüßen, wenn es möglich wäre, die Marburger Kundgebung zu einer
?
allgemeinen deutschen Kundgebung zu erweitern. Aber ob sich das
jetzt nc'Ch durchführen läßt, ist sehr fraglich. Jch jedenfalls
kann die Sache nicht in die Hand nehmen. Denn erstens habe ich mo-
mentan so wlel zu tun, daß ich mich nicht mit neuer Arbeit belas-
ten darf, und zweitens würde, such wenn ich davon absehen wollte,
dadurch vielleicht die andere Kundgebung der Dozenten durchkreuzt
und gestört werden. Jeh darf in der Oeffentlichkeit unter keinen
n
Umständen als der eigentliche Führer der allgemeinen Studentenkund-
gebung erscheinen, wenn ich die Bozentenkundgebung will durchsetzen
können. Bagegen würde ich mich sehr freuen, wenn Sie in dem ange-
gebenen Sinne an die Marburger Studenten schrieben. Schaden kann