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Preibürg i.B. den 20.März, 1913
(ÜW
lieber Lask. Haben Hie vielen Dank für JMre
höchst erfreuliche Mitteilung'. Jch habe ja gar nicht daran bezweifelt,
da3 es so kommen würde, aber daß es nun wirklich in so kurzer Zeit so
gekommen ist, das empfinde ich doch noch als ganz besonders nett,
nehmen Sie meine allerherzlichsten Glückwünsche. Zs wird .sicher alles
vortrefflich gehen, viel besser, als Sie jetzt vielleicht denken.
Auch mit der äußerlichen Regelung dos Gehalts werden Sie gewiß zufrie-
Hsn sein. Mia Hauptsache aber bleibt schließlich doch, daß endlich
wieder einmal eine philosophische Professur wirklich durch einen Philo-
sophen besetzt worden ist. Daran müssen' auch die ihre, re i ne Freude -ha-
ben.
von Baensch und von Simmel habe, ich nicht allzuviel über
Heidelberg gehört, aber es scheint ja auch sonst dort nicht sehr viel
'wichtiges passiert zu sein. Hur die. Nachrichten über das Befinden von
Mlndelband lauteten leider recht ungünstig. Steht es wirklich so
schlimm damit? Sie würden mir durch ein gelegentliches wort darüber
vielleicht Beruhigung geben können, nachdem, was Simmel gesagt hat,
;
scheint man Windelhands Hrüfte allgemein für ganz gebrochen zu halten.
Mir hat windeIband auf meinen Artikel in der Frankfurter Zeitung einen
sehr netten Brief geschrieben^ der äußerlich wie immer war,und der un-
gewöhnlich freundlich klang. Jch hatte den Eindruck, daß die Art, wie
ich Hundt behandelt habe, Mindelband wirklich eine Freude, gewesen ist,
und das war mir natürlich sehr willkommen.
von mir ist nichts Besonderes zu erzählen. Jch arbeite absicht-
lich 'so gut wie. nichts und fange an, in einen vollständigen wissen-
schaftlichen Stumpfsinn zu versinken, las ist notwendig, denn mit
Preibürg i.B. den 20.März, 1913
(ÜW
lieber Lask. Haben Hie vielen Dank für JMre
höchst erfreuliche Mitteilung'. Jch habe ja gar nicht daran bezweifelt,
da3 es so kommen würde, aber daß es nun wirklich in so kurzer Zeit so
gekommen ist, das empfinde ich doch noch als ganz besonders nett,
nehmen Sie meine allerherzlichsten Glückwünsche. Zs wird .sicher alles
vortrefflich gehen, viel besser, als Sie jetzt vielleicht denken.
Auch mit der äußerlichen Regelung dos Gehalts werden Sie gewiß zufrie-
Hsn sein. Mia Hauptsache aber bleibt schließlich doch, daß endlich
wieder einmal eine philosophische Professur wirklich durch einen Philo-
sophen besetzt worden ist. Daran müssen' auch die ihre, re i ne Freude -ha-
ben.
von Baensch und von Simmel habe, ich nicht allzuviel über
Heidelberg gehört, aber es scheint ja auch sonst dort nicht sehr viel
'wichtiges passiert zu sein. Hur die. Nachrichten über das Befinden von
Mlndelband lauteten leider recht ungünstig. Steht es wirklich so
schlimm damit? Sie würden mir durch ein gelegentliches wort darüber
vielleicht Beruhigung geben können, nachdem, was Simmel gesagt hat,
;
scheint man Windelhands Hrüfte allgemein für ganz gebrochen zu halten.
Mir hat windeIband auf meinen Artikel in der Frankfurter Zeitung einen
sehr netten Brief geschrieben^ der äußerlich wie immer war,und der un-
gewöhnlich freundlich klang. Jch hatte den Eindruck, daß die Art, wie
ich Hundt behandelt habe, Mindelband wirklich eine Freude, gewesen ist,
und das war mir natürlich sehr willkommen.
von mir ist nichts Besonderes zu erzählen. Jch arbeite absicht-
lich 'so gut wie. nichts und fange an, in einen vollständigen wissen-
schaftlichen Stumpfsinn zu versinken, las ist notwendig, denn mit