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Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,216
Rickert, Heinrich; Lask, Emil [Adr.]
(Heid. Hs. 3820,216): Brief von Heinrich Rickert an Emil Lask — Freiburg i. Br., 1913 Juni 7

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https://doi.org/10.11588/diglit.27601#0001
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Ereiburg i.B. den 7.Juni, 1913.
fTfpTr-

Lieber lask, * Haben Sie vielen Dank für Jhre beiden
Briefe und für Jhre Glückwünsche zu meinem Geburtstage. Jch wollte
Jhnen schon früher schreiben, aber ich stecke momentan so tief in der
Arbeit, daß ich nicht an viele andere Dinge denke und mich gar nicht
entschließen kann,meine Zeit der Gorrespondenz zu widmen, selbst bei
den Leuten nicht,, an die ich sonst,wie an Sie, sehr gerne schreibe.
Jhr Wunsch, daß mein Geburtstag auch die zweite Auflage dergrenzen
bringen werde, ist unterdessen in Erfüllung gegangen. Jch hoffe, Sie
haben das Exemplar erhalten, das tszb meinem Aufträge 'Siebeck an Sie
schicken sollte. Auch über die geringere Zahl meiner Hörer bin ich
hinweggekommen. Es sind jetzt immer 140 - 150 Leute da,und damit kann
ich ja auch ganz zufrieden sein. Der Hörsaal ist für/einfach eine
n
Erlösung. Jch habe jetzt meist wieder -reude an dem 'Coileglasen ,und
«,
ich werde unter keinen Umständen freiwillig dies Lokal verlassen.
Daß auch Sie mit dem Besuch Jhrer Vorlesung und Jhrer Hebungen zufrie-
den sind,.hat mich sehr gefreut. Daß Sie nun vorläufig nicht an einen
Logosaufsatz denken können,tut mihTTeid. Läßt sich denn so etwas
gar nicht mit Jhrer Collegtätigkeit vereinigend Jch hoffe doch, es
wird wenigstens nicht mehrere Jahre dauern, bis Sie wieder etwas
zum Druck geben können. Auch daß Windelband wieder weniger wohl ist,
bedaure ich von Herzen. Er hat mir sonst immer für meinen Geburtstags-
brief gedankt. Das hat er diesmal nicht getan, und schon das habe
ich als ein schlechtes Zeichen ansehen müssen.
Zu einer wirklichen Lektüre des mir zugeäandton Manuskrip-
tes über Aesthetik bin ich leider auch noch nicht gekommen. Jch wer-
de mich auch vielleicht in der nächsten Woche noch nakt nicht dazu
 
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