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https://doi.org/10.11588/diglit.21386#0001
j?re Iburg i.2. den 28.Mai, 1915.
CS®
lieber lask, Gestern karr. Jhr Brief vom 6.Mai« Die Nach-
richten waren also nicht mehr ganz frisch,' aber wir haben ans trotz-
dem sehr darüber gefreat and danken Jhnen herzlich. Sine Zarte von
Jhnen war schon einige Tage vorher eingetroffen, and aach Jhre Schwester
war so freundlich -gewesen ans aajg^tf ansern wünsch Nachrichten von Jhnen
zu geben. Ss scheint Jhnen la jetzt erträglich zu gehen, und wir wol-
len hoffen, dai es nijht schlimmer geworden ist. Besonders wünsche
ich Jhnen, daß solche Fieberanfälle Bich nicht wiederholen, denn die
müssen doch in einer derartigen Situation ganz besonders unangenehm
sein. Sehr gerne wü-äten wir, wie ich Jhnen wohl schon neulich schrieb,
in welcher Gegend der Karpathen Sie sich ungefähr befinden. Sie machen
niemals die leiseste -Andeutung darüber, und ich nehme an, dai Sie den
Ort Jhres Aufenthalts nicht schreiben dürfen. Können Sie ans aber
nicht wenigstens sagen,wö wir ungefähr Sie zu suchen haben? j^as kann
doch kein Geheimnis sein,und dann sind wir in der lage^die Zeitungs-
nachrichten wenigstens in irgend eine Verbindung mit Jhnen zu bringen.
Jm Allgemeinen sind ja die Karpathen die Gegend, die uns in der letzten
Zeit am meisten Freude bereiten. Dai Sie gut behandelt werden and
auch.Menschen getroffen haben, mit denen.Sie gern zusammen sind, war
uns sehr beruhigend. Unser Heini, dem es körperlich ja durchaus gut
geht,und der noch immer im lande ist, leidet unter seiner Jmgebung
sehr schwer. Er ist jetzt in Rastatt und kommt nicht mit einem einzi-
gen Menschen aas unsern Kreisen and aas anserni Bildungsniveau zusammen,
und das verstärkt reinen wünsch)an die front geschickt zu »erden.
Bisher ist ihm das aber noch nicht gelungen. Es kommt vor, da.i ein
jüngerer Arzt ihn für felddienstfähig erklärt, aber bei einer erneuten'
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lieber lask, Gestern karr. Jhr Brief vom 6.Mai« Die Nach-
richten waren also nicht mehr ganz frisch,' aber wir haben ans trotz-
dem sehr darüber gefreat and danken Jhnen herzlich. Sine Zarte von
Jhnen war schon einige Tage vorher eingetroffen, and aach Jhre Schwester
war so freundlich -gewesen ans aajg^tf ansern wünsch Nachrichten von Jhnen
zu geben. Ss scheint Jhnen la jetzt erträglich zu gehen, und wir wol-
len hoffen, dai es nijht schlimmer geworden ist. Besonders wünsche
ich Jhnen, daß solche Fieberanfälle Bich nicht wiederholen, denn die
müssen doch in einer derartigen Situation ganz besonders unangenehm
sein. Sehr gerne wü-äten wir, wie ich Jhnen wohl schon neulich schrieb,
in welcher Gegend der Karpathen Sie sich ungefähr befinden. Sie machen
niemals die leiseste -Andeutung darüber, und ich nehme an, dai Sie den
Ort Jhres Aufenthalts nicht schreiben dürfen. Können Sie ans aber
nicht wenigstens sagen,wö wir ungefähr Sie zu suchen haben? j^as kann
doch kein Geheimnis sein,und dann sind wir in der lage^die Zeitungs-
nachrichten wenigstens in irgend eine Verbindung mit Jhnen zu bringen.
Jm Allgemeinen sind ja die Karpathen die Gegend, die uns in der letzten
Zeit am meisten Freude bereiten. Dai Sie gut behandelt werden and
auch.Menschen getroffen haben, mit denen.Sie gern zusammen sind, war
uns sehr beruhigend. Unser Heini, dem es körperlich ja durchaus gut
geht,und der noch immer im lande ist, leidet unter seiner Jmgebung
sehr schwer. Er ist jetzt in Rastatt und kommt nicht mit einem einzi-
gen Menschen aas unsern Kreisen and aas anserni Bildungsniveau zusammen,
und das verstärkt reinen wünsch)an die front geschickt zu »erden.
Bisher ist ihm das aber noch nicht gelungen. Es kommt vor, da.i ein
jüngerer Arzt ihn für felddienstfähig erklärt, aber bei einer erneuten'