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Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,271
Lask,Emil; Rickert,Heinrich [Adr.]
(Heid. Hs. 3820,271): Brief von Emil Lask an Heinrich Rickert — Strassburg, 1897 Januar 7

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https://doi.org/10.11588/diglit.26842#0001
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Strp sshurg i-.E., den 7.1.97.

3

Sehr p’efhrter Herr Prcfessor !

.. _ ... W«nn Sie Ihr V«rhältnis zu mir* so d«utrn, dsss Sbloss den
ersten Alistoss gegeben haben, dass aber alleS weitere Streben mein
Verdienst sei, so mochte ich mich daraufhin schnell zu der Art vcn
Üeisten schlagen, cie wie Newton die hche Bedeutung der Gcttheit mit
dem «o e ingeleitet ^n Abs'pielen des vcllendet'-ten Mechanismus sehr gut
verträglich gleuben. Und ich würde en Ihnen dann nie zum Voltaire
werden. (Der Vergleich dürfte besonders rücksiehtlich der Schonheit
d.es Universums hinken) . So sehr ich mich nach d.em Erscheinen des zwei-
ten Bandes Ihres Buches sehne, so ^ünsch- ich doch im Interesse Ihr«?r
Gesundhe 11, dass Sie dessen Abschluss nicht besehleunigen. Von Ihrer
lie-benswürdigen Erlaubnis, Ihnen von meinen Studien berichten zu dür-
fen, v/erde ich mit Freude dann Gebrauch machen, w»nn ieh etwas mehr
mit dem, womit ich mich jetzt besehäftig«, zur Klarheit gekommen bin 0.
Ieh weiss, dass Sie von uir nicht verlangen v.erden, dass ich Ihnen
Irgend etwas »Neues» nuch im bescheidensten Sinne des Wortes darbrin-
gen w*rdt und dass es sich darum überhaupt nicht handeit. Ich kann
Ihnen nur zeigen, wie ich mir einige Hauptpunktp- im » Phpdcn » zurecht-
gelegt habe, wenigstens chne irgendwelche Benutzung 'der Liter.atur über
Plato. Ich sehe Jetzt klar, dass man selbst ?.n der Han? Ihrer Werke
mit den Problemen der e'nzelncn Philisoph»n ringen muss, erkenne e.ber
euch,dass diese Aufgabe ebenso uferlos wie verlo'ck*nd und notwendig
ist. Ich will von der unendlich grossen Anzehl der Philösophen abse-
hen und mich z.B. nur auf Plato beschränken: Wenn ieh e ; n ic'e s zu ge-
wissen Zweeken aus dem Kratylos, Theä„—-tet, Parmenides, Sophistes, dem
Mittelstüeke der Bepubiik, dem Timaeus verarbeit«t habe, dann fürehte
ich, reicht meine Spannk.rs.ft nicht mehr aus, die Schv/i »rigkeiten des
Philebus nur durch eigene Lektüre zu bewältigenj, aber auch dann wäre
die Vorauss*tzung angeeignete Kenntnisse der pytiiagbräischen Philoscphie,
Jedenfalls lerne ieh doch Plato etwas kennen und bewundern. Ich

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vergebens nach Stellen umgesehen, die heute veraltet wären.

fiueh kleine Züge f die er schildert, treffen fast insgesamt noch heutc
zu. Aus ihr»r unendlichen Anzehl darf ich vielleicht eir.es als Bei-
spiei herausheben. Er spricht (Rep. 495) von Zuständen, in de-nen die
Philosophie verwaist ist und verlassen von Männern, die dazu berufen
sind, und fährt fcrt: »

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