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Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,287
Lask, Emil; Rickert, Heinrich [Adr.]
(Heid. Hs. 3820,287): Brief von Emil Lask an Heinrich Rickert (Abschrift) — Berlin, 1902 Juni 26

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https://doi.org/10.11588/diglit.26151#0001
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Berlin. Äen 26.6.1902.

isio, ui-

Durch Ihren Brief hafeen Sie »ir eine sehr grosse Freude hereitet.
Aus der Art der Tübinger Vcrschläge geht hervor, dass Sie jetzt zu den
ersten Philosophen Deutsehlands gerechnet werden, Das lässt darauf
schliessen, dass das Zeitaiter der vollendeten Sündhaftigkeit Ihnen
gegeHü^ber und vielleicht in der ganzen Philosophie Jetzt I* Ibsterben
begriffen ist.~~» y

-..Soeben erhalte ich den Aufsatz gegen r. . Ich finde, dass Sie
in hervorragender Weise hier das alte Fichtesche ZieX verfolgt und er-
reicht haben, ndnlich den Leser zu» Verstehen zu zwingen. Aueh den Ton
der unnachsichtigen Milde finde ich famos getrcffen. Hcffentlich be-
ko»men den Artikel recht viel Leute zu sehen; denn er ist sehr dazu
geeignet, für solche ein Wegweiser zu sein, iie v.ielleicht sonst sich
durch das Buch nicht hindurchgefunden hotten. Ieh habe noch nie etwas
sc Populäres und Eindringliches von Ihnen gelesen. Der Aufsatz hätte
mit geringen Veränderungen in einer allgeaeinen Zeitschrift stehen kön-
nen, nicht bloss in einer philosophischen Fpchzeitschrift. Einec hätten
Sie vielLeicht noch etwas stärker hervorheben konnen, dass näalich
auch Notwendigkeit und allgeaexne Notwendigkeit, Causalität und

Gesetz durcheinanderwirft. Wenn Sie doch das einmal von einer vernehm-
lichen Stelle aus der wissenschaftlichen, und überhaupt der denkenden
Welt verkünden wollten ! Sie glauben garpicht, wie wenig Leute hierüber
im Xlaren sind. Viele, die hinsichtlich des Substanzbegriffes schon
Antirealisten sind, sind noch die schlimmsten Begrlfrsfeallsten In
 
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