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Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,299
Lask, Emil; Rickert, Heinrich [Adr.]
(Heid. Hs. 3820,299): Brief von Emil Lask an Heinrich Rickert (Abschrift) — Berlin, 1903 Oktober 21

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https://doi.org/10.11588/diglit.27647#0002
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-26-

( Fort Besitzung des Briefes vom 21.10.02. )
das individuelle Gegebensein, also für die, der irrationalen Inhaltlich-
keit gleichsam am nächsten stehende^ Kategorie der »Gegebenheit»(1)
aufzusparen? Das steht auch im Einklang mit der Terminologie Kants.
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iu/tutntuturutituum
S. 129 Rand ist es irrtümlich oder zum mindestens irreführend,
wenn Sie Ihren Ergahrungsbegriff dem Kantischen entgegensetzten. Aller-
dings bedeutet Kants »Erfahrung» mehr als Ihre »Erfahrung» und »Wahr-
nehmung» . Aber letztere bedeutet wieder mehr als Kants Gegensatz zur
»Erfahrang» d.h. als Kants »Wahrnehmung». Kants » Wahrnehmung»ist gleich
Ihrem »Inhalt». Etwas ganz anderes ist der ppater von Ihnen gemachte ,
aber hier heimlich mitgedachte Kantkritische Vorwurf, dassKant das halb-
geforote üj* Zwischenstadium Ihrer »Wahrnehmung» ( bei der immer hoch
lediglich ein Gewühl herauskommt) nicht kennt.
S, 150 kann Ihnen aus der wohl, unvorsichtig formulierten Be-
merkung, dass man in gewisser Hinsicht über das urteilende Bewusstsein
überhaupt hinausgetrieben werde, sehr leicht ein Strick gedreht werden,
besonders von solchen, die z.B. S. 161 nicht lesen.
S.155 oben könnte vielleicht jemand so missverstehen, dass^
die Kategorie der Gegebenheit überhaupt nicht zur Form, sondern zum In-
halt gehört. Obgleich dies Missverständnis natürlich unsinnig wäre, so
werden Sie trotzdem fühlen, dass Ihre Formulierung nicht ganz befriedi-
gend ist. Auf den Inhalt»Bezüglich» sind doch alle Kategorien.
S. 168 Schluss von Absatz 1. Den Unterschied von Kategorien
und Bearbeitungsformen in/die Entstandenheit zu setzen ist beonders an
dieser Stelle wo man die späteren Ausführungen noch nicht kennt, miss-
verständlich, da man den Sinn des »4ÜÜ/Ü »entstanden» und seines
Gegenteils hier noch garnicht versteht, öasselbe gilt natürlich auch
gegen S.162 unten. Die phylo-psyschofr^genuische Frage tangiert doch
überhaupt keinen Unterschied zwischen konstitutiven Kategorien und Me-
thodologischen Formen. Ist sie bei letzteren in irgend einer
Hinsicht nützlicher als bei ersteren?-
 
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