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Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,300
Lask, Emil; Rickert, Heinrich [Adr.]
(Heid. Hs. 3820,300): Brief von Emil Lask an Heinrich Rickert (Abschrift) — Berlin, 1903 Oktober 22

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https://doi.org/10.11588/diglit.27648#0001
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Berlin den 22.10.03.

Lieber Herr Professer!

oo

Im letzten Teil haben Sie mir garnichts zu monieren übrig
gelassen. Höchstens die Frage: Soll das »oder» in Zeile 1 von S.208
bedeuten, dass zwischen »nur von Individuen vollzogen werden» und
»Inhaltlich bestimmtet sein eine Gleichung besteht? Diese Gleichung
ohne weitere Mittelglieder halte ich“nTeK1 für selbstverständlich.
Den Ausdruck »Wirklichkeitswissensehaft» (z.B.S. 188.), den
. f Sie wieder ganz besonders betonen, halte ich, wie Ich Ihnen bereits
X-twwvuft* fruherfmitteilte, für sehr problematisch und für umso problematischer,
Je mehr man mit dem Begriff einer »von Jeder Auffassung eines empierischen
Subjekts vollkommen unabhängig und frei gedachten Wirklichkeit» (S.185)
ernst macht, Je mehr man sich gewöhnt, diesen Wirklichkeitsbegriff für
den erkenntnistheoretisch einzig legitimen änzugühren.
Der Aufbau insbesondere des V. Paragraphen Ist glänzend und
gerade der Abschluss(auf den letzten drei Seiften) Ist formal wundervoll.
Auchjf dass die Erkenntnistheorie eingegrenzt und in einen umfassenden
Zusammenhang gestellt wird, ist mit Freuden zujfbegrüssen. Was aber den
Inhelt anbetrifft, so muss ich es sehr bezweifeln, ob der auf d44 Irra-
tionalität der Inhalte plötzlich aufgebaute liebe Gott einen grossen
 
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