Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,311
Lask, Emil; Rickert, Heinrich [Adr.]
(Heid. Hs. 3820,311): Brief von Emil Lask an Heinrich Rickert — Falkenberg (Mark), 1905 März 5

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27867#0004
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
- 43 -

(Fortsetzung des Briefes vom 5.3*1905.)

K-

besonders, wie plötzlich von schwindelnder Hohe aus durch das schwere
Kopernikanische Geschütz des deutschen Idealismus die alte Welt zer-
trümmert und eine neue aufgebaut wird. Es ist eine von den Stellen, durch
die man das längst Bekannte zum ersten Male nun in seiner wahren Tiefe
zu erfassen glaubt.
Ganz besonders erfreulich war mir natürlich auch die scharfe Ent-
gegensetzung der philosophischen und empirischen Geschichtsauffassung
mit der Ablehnung des Historis3Ä&£. Nirgend« vorher hpben Sie den Ge-
danken der philosophischen Unlversalhistorie so weit herausgearbeitet
wie in dieser Schrift. Und es Ist keine Einschränkung meines Gesamt-
urteils, wenn ich trotzdem hinaufüge, was Sie selbst Ja ausdrücklich
und zwischen den Zellen sagen: dass gerade hierin von Ihnen nur Um#-
risse gegeben und noch eine Menge von Problemen ungelöst geblieben
sind. Ich bin natürlich in meinen Ueberlegungen noch nicht so weit,dass
ich angeben könnte, wie an einzelnen Stellen ein weiterer Ausbau etwa
zu denken wäre. Nur über einen der Nebenpunkte möchte ich einige Fra-
gen andeuten:
Die philosophische Universalgeschichte ist die Indiviäuendumsbe-
trachtung, aber mit absoluten Werten. Infolge des letzteren Umstandes
ist sie »systematisch» .Es gibt zwei Bedeutungen von »systematisch»
Je nachdem es den Gegensatz~zu »Individualisierend» oder zu »empirisch»
bildet. S.115 ff. wird systematisch oft gleichbedeutend mit philoso-
phisch, kritisch usw. gebraucht, kurz dem Einzelwissenschaftlichen
entgegengesetzt. S.115 heisst es: »Ist aber auch nur der Ansatz zu
einem kritisch begründeten System der KulturwerteH^ewonnen» dann kann
auch den Inhalt der Geschichte so auffassen, dass dadurch zwar
kein System allgemeiner Begriffe wie in einer generalisierenden Wis-
senschaft wohl aber eine systematische Abgrenzung und Gliederung des

historischen Universu -
Systematische (Gegens
Systematische (Gegens e“
Aber gerade dieser Sa e-w
phisch-Systeaatischen E_r
und sonst vorausgeset
wenn man die in ein d
geschiehtsphilosophis e
trachtungsweise der p: = 0
also von aller übrige
Wort »System» gebrauc|.
universalgeschichtsph e_2>
sagt wird, dass sowoh e_
oben, wo es heisst, d e „
»die Beziehung auf da in-
nerhalb der philosoph §-
ein von diesem Unters
Versalgeschichte eine el
scheint damit zusamme |_®
zum empirischen Indiv e_
der Ausdruck » indiviE^
philosophische Beschä =~
»Unsystematischen »An |-
Generalisierenden im e-5
Nur bis zu diese =_
leichter gestellt als =_*>
schichte ist übrigens -
der Wirklichkeit auf e
. _ cvj
düng» (ich sehe soebe =~


rd also das Generalisierend-
i) und das Philosophisch-
tlich) gegenübergestellt,
ss es innerhalb des Philoso-
musn. Denn es wird Ja hier
»System» schon da sein muss,
achten Werte ausserdem
n. Die »systematische» Be-
igeschichte schdnt sich
matik zu unterscheiden. Das
rakterisierung der nicht
ng, z.B. S.116 unten, wo ge-
»Idee» seien, ferner S.116
historischen Ganzen durch
iit wird. Es scheint also in-
ematisches und
s die philosophische Uni-
tematischen Charakter hat,
fr philosophisches Pendant
Wird doch S.118 unten
if die unlversalgeschiehtlich-
Lte sie vielleicht etwas dem
itürlieh) haben, das zum
Vordringen, die allerdings
philosophische Universalge-
i»tbezi$lehung. der Beziehung
direkt wertende »Wertverbin-
amenhange. denn ich kannte
 
Annotationen