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Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,378
Lask, Emil
(Heid. Hs. 3820,378): Brief von Emil Lask an seine Eltern — Freiburg, 1894 Mai 10

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https://doi.org/10.11588/diglit.26907#0001
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p-

.Freiburg, den 10. 5. 1894. 3^20.^^

. Ihr habt aich uber aeine Kcllegr, angefragt. Ich ha-

be im ganzen 22 Stunden, davon gehcn aber die 5 juristischen ab, die
ich nicht beeuche. Dies wircl Eueh .ja nicht. weiter wundern, da ich je
dies Semester noch für m:ch studieren wollte. 0b lch Jura gerne oder
nicht stuciiere, die Frage kann ja naehher dceh nicht entscheiden. Indes-
sen werde ich doch noeh ofter ein juristisches Kolleg besuchen» um einem
Begriff davcn zu bekommen. Es bleiben also für die Wcehe in der Regel
r.ur folgende 17 Stunden übp'ig. 1. Einleitung in die Philcscphie 2 Stun-
den, 2. Psyehologie 4 Stuhden, dieser"Stun.de ent.spricht das medicinx-
sche Colleg. 3. Physiologie des Certralnervensystems 2 Stunden, 4. Ent-
wicklungsger.chichte des Menscheh 3 Stunden,, dier. studiere. -ich wegen mei.
ner Hseettimngen auf naturwissenschaftliehen,, darwinist isöhem Gebiet,

5. Schixler 2 Stunden, 6. Heinrich v. Kleist uncl Theö.dor Kcrner 1 ~ un-
de, 7. Interpretation von Goethes Urfaust 1 Stunde, 8. Külturepochen
der neueren fieschichte 1 Stunde (publ.) , SSX 9. Uebers. d. Geschiehte
der antiken Plastik 1 Stunde (publ.), 10. Deutsche ReeAtsg.esch.ichTe
5 Stunden, 11. fehlt nur noch eine theologische. Bei dthn me'dicini schen
werdet Ihr vielleicht am meisten den Kopf schütteln, ali.ein' heutzutage
kann man ohne Medicin und' Naturwissenschaf t nicht Phi.losoph.ie st.udieren,
ohne dass man darum etwa- eine reine sog. n.aturwissenschaftliche Welt-
anschauung zu haben braucht.
 
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