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https://doi.org/10.11588/diglit.21366#0001
den 16. Februar 1915.
Liebe Mama.
?he ichs vergesse, -pitte schickt mir umgehend meine Uhr
Wertsachen duerfen wohl nicht geschickt werden? also es bleibt
nur uebrig als einfachen Feldpostbrief. Schlimmstenfalls geht sie
verloren. Dann hafte ich immer noch meine hiesige Uhr, bei der die
Feder gesorungen ist. Es muss also unbedingt gewagt werden.
Mir geht es dauernd ausgezeichnet, ich habe nicht die
geringste Un^aesslichkeit bis jetzt gehabt, nicht, einmal Magenversfei
Stimmungen wie Hans.
Heut vor 8 Tagen sind wier hier angekommen, dlfutf^L« ganz
entlegene Karpathendoerfer, Massenquartiere in den primitiven Bauern
haeusern oder in den dazugehoerigen Scheunen. Unterlage; Stroh
oder Heu, Kopfkissen der Tornister. Aber ich habe mich voelligldaran
gewoehnt, schlafe, bin am naechsten Tag ausgeruht,
Mach der ersten Nacht hier erklömmet wir den steilen
Berg, ueberall Schnee, eine der sehoensten Gebirgsaussichten}. die
ich je gesehen. Den ersten Tag verletoten wir in Unterstaenden,Euch
ja aus Abbuldungen bekannt, Erdhoehle mit Balkendaeh. Schrapnell-
und Gewehrkugeln surrten unl pfiffen durch die Luft. Man gewoehnt
sich sofort an diese Geraeusche, ohne dass sie einem auch nur
anfangs Unbehagen bereiten. Freilich waren wir ungefaehrdet, ge -
deckt. Den naechsten Tag ging es in den beruehmten Schuetzengra^en
Auch dort mehr Gartenarbeit als Krieg. Wenn man nicht unvorsichtig
ist, ist man ungefaehrdet. In den naechsten Tagen wieder viele Ge-
birgspartien im Waldesdickicht, aber immer in Reservestellungen
Das schnelle Auf- und Absteigen ist im Augenblick oefter anstren-
gend, aber das vergeht sofort. Viel hilft wohl auch die herrliche
Gebirgsluft und in dieser Hinsieht haben wir es zweifellos sehr
guenstig getroffen, besonders jetzt, wo der Frost aufgehoert hat
Es duerfte wohl der gesundeste Kriegsschauplatz sein, den es gegen«
waertig gibt. Unter den hiesigen KarpatKen duerft Ihr Euch nicht
so etwas wie die hohe Tatra vorstellen. Die ist der eigentliche
Liebe Mama.
?he ichs vergesse, -pitte schickt mir umgehend meine Uhr
Wertsachen duerfen wohl nicht geschickt werden? also es bleibt
nur uebrig als einfachen Feldpostbrief. Schlimmstenfalls geht sie
verloren. Dann hafte ich immer noch meine hiesige Uhr, bei der die
Feder gesorungen ist. Es muss also unbedingt gewagt werden.
Mir geht es dauernd ausgezeichnet, ich habe nicht die
geringste Un^aesslichkeit bis jetzt gehabt, nicht, einmal Magenversfei
Stimmungen wie Hans.
Heut vor 8 Tagen sind wier hier angekommen, dlfutf^L« ganz
entlegene Karpathendoerfer, Massenquartiere in den primitiven Bauern
haeusern oder in den dazugehoerigen Scheunen. Unterlage; Stroh
oder Heu, Kopfkissen der Tornister. Aber ich habe mich voelligldaran
gewoehnt, schlafe, bin am naechsten Tag ausgeruht,
Mach der ersten Nacht hier erklömmet wir den steilen
Berg, ueberall Schnee, eine der sehoensten Gebirgsaussichten}. die
ich je gesehen. Den ersten Tag verletoten wir in Unterstaenden,Euch
ja aus Abbuldungen bekannt, Erdhoehle mit Balkendaeh. Schrapnell-
und Gewehrkugeln surrten unl pfiffen durch die Luft. Man gewoehnt
sich sofort an diese Geraeusche, ohne dass sie einem auch nur
anfangs Unbehagen bereiten. Freilich waren wir ungefaehrdet, ge -
deckt. Den naechsten Tag ging es in den beruehmten Schuetzengra^en
Auch dort mehr Gartenarbeit als Krieg. Wenn man nicht unvorsichtig
ist, ist man ungefaehrdet. In den naechsten Tagen wieder viele Ge-
birgspartien im Waldesdickicht, aber immer in Reservestellungen
Das schnelle Auf- und Absteigen ist im Augenblick oefter anstren-
gend, aber das vergeht sofort. Viel hilft wohl auch die herrliche
Gebirgsluft und in dieser Hinsieht haben wir es zweifellos sehr
guenstig getroffen, besonders jetzt, wo der Frost aufgehoert hat
Es duerfte wohl der gesundeste Kriegsschauplatz sein, den es gegen«
waertig gibt. Unter den hiesigen KarpatKen duerft Ihr Euch nicht
so etwas wie die hohe Tatra vorstellen. Die ist der eigentliche