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Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,431
Lask, Emil; Husserl, Edmund [Recp.]
(Heid. Hs. 3820,431): Brief von Emil Lask an Edmund Husserl — Falkenberg, 1910 Dezember 25

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https://doi.org/10.11588/diglit.26918#0001
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Brief an Prof.Husserl.

Falkenberg, den 25.12.1910.

Hochverehrter Herr Professor !

Ich hahe mir erlaubt, mit der gleichen Post Ihnen ein Schriftchen
von mir zu übersenden. Ursprünglich als Aufsatz gedacht, ist es zu einem
kleinen Buch angeschwollen. Es trägt darum noeh nicht einen strengen und
aufbauenden Charakter. Insbesondere die Angelegenheit, die durch Ihre
»logischen Untersuehungen» in die Diskussicn der gegenwärtieien logischen
Wissenschaft eingeführt worden ist, nämlieh die Loslosbarkeit des“»£innes»
von den Akten, die Eliminierung alldder verwirrenden Akt-Symbcle aus der
reinen Geltungssphäre, wird in meiner Sehrift nicht grundsätzlich behan-
delt, sondern vcrausgesetzt. Der Einfluss maneher von Ihnen vertretenan
Grundgedanken ist immerhin, wie ich wenigstens hoffe, zu spüren. Seit
fünf Jahren etwa versuche ich in meinen Vorlesungen eine ähnlicbe Hinein-
arbeitung Ihrer Tendenzen zu vollziehen, wie sie Heinrich Rickert, der
mein Lehrer in der theoretischen Philosophie ist, vor kurzem in dem Auf-
satz »zwei Wege der E^kenntnlstheorie» angedeutet hat. Es ist eine will-
kommene Bestätigung, dass Bickert und ich unabhängig voneinander sieh zu
dieser Wendung gedrängt scthen. In manchen Punkten war ich genötigt, mich
gegen Ihre Ansichten zu wenden. Z* meiner Polemik gegen Sie darf ich
 
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