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Wahle, Ernst
Nachlass Ernst Wahle: Wege und Irrwege der deutschen Vorgeschichtsforschung 1900-1945 — Heidelberg, Halle, 1973

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https://doi.org/10.11588/diglit.6262#0031
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wurde oben, d. h. in Abschnitt 8 I, darauf aufmerksam ge-
macht, daß dann um 1900 die Gründung dar >"GK manche Besorg-
nisse aufkommen ließ. Um die gleich© Zeit ist die Durchfüh-
ruog des üenkmalschutze3 in einigen Fällen in der .'.eise er-
folgt, dsb von einer ledernen Bürokratie die Gendarmerie mit
den Erhebungen im Gelände beauftragt wurde. Oetzt nun. wo
man z. 8. auch bestrebt war, die altbewährten historischen
Vereine den Pläam^des OAI unterzuordnen, sah mancher eine
"Generalinspektion des Ausgrabung3wesens" kommen und eine
Art von "Kleiner olizei". Man fürchtete eine Konzentration
der Mebbt.

Mit dar fortgesetzten Negierung ^iner im Verlaufe eines
□ahrhunderts selbständig gewachsenen Präniatorie ging die
Betonung der am Rhein gewonnenen-archäologischen Ergebnisse
parallel« Die Herausstellung de» von hier nach dem Norden
verlaufenden Kulturgefälles, daß die provinziale römische
ft«lt die •vegbereiterin dea Christentums gewesen, daß man
an der Ostsee noch den heiunischen Göttern opferte, alt. atn
Rhein die Dome romanischen otils errichtet wurden, bleibt
nicht ohne Wirkung. Beifällig wird zur Kenntnis genommen,
wenn am Rhein sowohl wie im Gebiet der oberen Donau sich ein
neuer Hinweis auf eine spätrömarzeitliche Christengemeinde
ergibt und vielleicht gar ein Zeugnis ihrer Kontinuität in
das frühe Mittelalter hinein.

=as den hier, behandelten Vorgang al3 Ganzes betrifft, der
sich übrigens über einige Jahrzehnte erstreckte und mit
1933 noch nicht abgeschlossen war, so muß betont werden»
daß er natürlich nicht von dem Archäologischen Institut
selbst ausging. IVohl aber sind die Akteure sämtlich führende
 
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