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tfcn sammeln, aber niemals über die Unendliche Masse der Ein-
zelheiten Herr, und niemals, selbst im Geringsten, zuverläfsig
werden. Ist die Theorie aus umsichtiger Untersuchung der
Thatsachen entwikelt, so wird sie auch eine unendliche An-
wendbarkeit haben. Sie bedarf dazu keiner umständlichen
Breite in der Darstellung, denn ihr Zwek ist nicht, Anweisung
für alle mögliche verschiedene Fälle zu geben — was undenk-
bar ist —, sondern den Geist zu bilden, der, so wie er wissen-
schaftliche Einheit gewonnen hat, Herr des ganzen Reiches der
Anwendung wird. Denn überall ist Analogie, und die Regel
jedes Theiles liegt in dem Zusammenhange des Ganzen.

Findest Du, dafs es mir nicht gelungen ist, der Einseitig-
.keit zu entgehen, so war die Schuld wenigstens nicht, dafs ich
mich fremden Autoritäten angeschlossen hätte, noch dafs ich
eigenen Lieblings-Ideen ungeprüft gefolgt wäre. Ich ehre die
freie Kunst, deren wahres Gedeihen blos dadurch möglich ist,
dafs sie nicht in Nachahmung eingeengt wird.

Sehen wir uns alle als die Schüler einer grosen Meisterin
an, wird von Allen freundlich empfangen, was ein Jeder im
Streben zum Besseren leistet, schwindet Eitelkeit und Neid,
 
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