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so beträchtliche Masse von Steinen gewonnen, dass sich in manchem
Fall dadurch sogar die ganze Arbeit bezahlt, ein Bau den andern er-
zeugt. Manche sogenannten Katakomben sind blos aus alten unterir-
dischen Steinbrüchen entstanden.

Troz der so grosen Vortheile ist in unseren Gegenden dieser Felsen-
bau selten, und findet seine Anwendung meist blos bei einzelnen Thei-
len zusammengesezter Bauwerke. Der Grund davon liegt in dem Kli-
ma, das die Benuzung zum Wohnhaus verbietet. Man ist dadurch von
der ganzen Bauart entfremdet, und wendet sie auch bei anderen Auf-
gaben, wo sie höchst zwekmäsig wäre, nicht leicht an. Wenn man
sich auch entscbliest, z. B. einen Vorrathskeller in Felsen .anzulegen,
so geht man nicht immer so weit, gehörig in die ganzeren Schichten
des Gebirgs einzudringen, und einen reinen Felsenbau auszuführen.
Eine Seltenheit aber ist es, zusammenhängende Anlagen von ver-
schiedenen Gemächern in diesem Sisteme zu treffen.

In denjenigen Gegenden, wo grose Hize und Trokenheit den
Aufenthalt in kühlen Höhlen wünschenswerth machen, in Ostindien,
Persien, Egipten und den Nachbargegenden, selbst in Italien, trifft
man die günstigen Lagen der Felsengebirge nicht allein zu Reihen
unterirdischer Wohnungen, sondern auch zu Versammlungs-Sälen, zu
Tempeln und Kapellen, zu Begräbnishallen u. s. w. benuzt, und
häufig auch die am Tag stehenden Felsen als Vorderseite der innern
Bauwerke, oder als besondere Monumente bearbeitet.

Die alten Völker, welchen man diese Bauwerke verdankt, scheu-
ten selbst die Härte des Porfirs nicht, um die weitläufigsten Anlagen
darin auszuhauen. Sehr viele ihrer Werke stehen bis auf diesen Tag,
manche selbst durch Jahrtausende blos im Einzelnen der Verzierung
etwas weniges abgestumpft.

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