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hoch ist, oder von wo nicht die Ableitung der Nässe leicht geschieht,
wofern man nicht die Nähe des Wassers zur Kühlung, wie bei Grot-
ten, oder für andre Zweke wünscht, und dasselbe in besondere Be-
hälter fasst, oder sogar Quellen eigens hinzuleitet. Man wird, wo es
nöthig ist, durch die Wahl der Lage, und durch besondere Öffnungen
und Kanäle, so wie die ganze Eintheilung der Räume, für frische
Luft sorgen.

Die Hauptformen müssen auch bei den unterirdischen Bauten
schlicht und kräftig sein. Die Deke, als das wichtigste Stük, kann
auf zweierlei Weise gesichert werden, entweder durch häufige Pfei-
ler, bei horizontaler Form, oder durch gewölbte Gestalt. Die erstere
Art ist bei den vorhandenen alten Bauwerken bei weitem die häu-
figere; sie ist die rohere, aber bei bestimmten, horizontal laufenden,
nicht sehr mächtigen Schichten, oder wo die Tiefe vermieden wer-
den soll, zwekmäsig. Die Wölbung befreit von den vielen Stüzen,
und ihre Vorzüge sind so auffallend, die Natur selbst hat sie bei ihren
Höhlenbildungen so häufig dargestellt, dass sie schon bei einigen Bau-
werken zu treffen ist, welche der Erfindung des gefügten Gewölbes
um viele Jahrhunderte vorausgehen, wie bei einem indischen Wiswa-
karma-Tempel, und bei einer thebaischen Grabkammer.

Ist die Felsmasse unganz oder schwach, so wird die Nachhülfe
der Konstrukzion nöthig. Man wird auf freistehenden Werken eine De-
ke von wohlgefügten harten Steinplatten anbringen, über unterirdische
Werke eine abdämmende Schicht von Letten u. dergl. legen, oder
auch dem Erdreiche eine zwekmäsigeie Abdachung geben. Luken und
schwache Stellen wird man mit grosen Felsstüken ergänzen. Bei
gleichförmiger, minder fester Felsart kann ein regelmäsiger Einbau
durch einzelne Gurten aus Quaderwerk von härterer Art angebracht,

• war
 
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