Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
22

i. Anlage des Fundamentes auf Felsen.



Die Gründungen auf Felsen bestehen, wenn die Felsschicht bis
zur Erdoberfläche herauf reicht, blos in einer Ausbreitung, wenn sie
weiter unten liegt, zugleich in einer Vertiefung des Fuses der Bau-
werke. Man wird sich dabei vorzugsweise groser Steine bedienen.
Alle Gattungen von Steinen sind anwendbar, die nicht zu weich,
und nicht durch Feuchtigkeit zerstörbar sind. Was am Tage liegt, muss
wohlgefügtes Quaderwerk, was im Boden stekt, kann auch rauhes, aber
pünktliches Gemäuer sein. Je gröser und genauer die Stüke sind, de-
sto weniger ist der Mörtel in Anspruch zu nehmen. Dieser muss,
um das Eindringen des Wassers in die Fugen zu verhindern, und nie-
mals schwächer zu werden, beträchtlichen Zusaz von schwarzem
Kalk, Trass oder dergleichen erhalten. Einiger Aufwand darf hier
nicht gescheut werden, da das Fundament ein öffentliches, für un-
endliche Dauer bestimmtes und sehr kostspieliges Bauwerk zu tragen
hat, und da eine Ausbesserung daran ohne Vergleich schwieriger,
als bei allen andern Theilen des Gebäudes, ja sogar sehr gewagt,
eine Erneuung aber unmöglich ist, ohne das ganze Gebäude zu zer-
stören.

In Fällen, wo eine Felsschicht, auf welche gegründet werden
soll, sehr tief unter dem lpkeren Boden liegt, kann man zur Er-
sparnis an Arbeit und Material nur einzelne Pfeiler auf den Fels auf-
stellen, und diese unter der Erdoberfläche durch Bogen zu einem zu-
sammenhängenden Fuse des Gemäuers verbinden. Dem Ekpfeiler
wird man eine bedeutendere Stärke geben. Auf Felsschichten zu
gründen, deren Mächtigkeit und Unterlage nicht geprüft wurde, ist
leichtsinnig. Nicht selten sinken bedeutende Bauwerke ein, indem

vn
 
Annotationen