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noch viel häufiger, als es geschieht, vorgezogen zu werden. Die
Masse der gebrannten Steine muss aber das sein, was sie durch Sorg-
falt werden kann. Die Erde muss nicht blos an sich von guter Be-
schaffenheit, oder durch Beimischung magerer oder fetter Bestandteile
verbessert sein, sondern fein gemahlen werden, einen Zusaz von ge-
branntem Ziegelmehl erhalten, und die verschiedenen Steine langsam
getrok.net, und im Ofen so eingesezt werden, dass sie in sehr star-
ker Hize stehen, aber weder von einer unmittelbaren Strömung des
Feuers getroffen, noch durch die oberen Schichten belastet werden.

Die vorzüglichste Eindekung mit gebrannten Steinen, und welche
sich am besten für öffentliche Bauwerke eignet, ist das gemauerte
Doppeldach, ungefähr so, wie es in Italien als ein altes Erbtheil gu-
ten Verbandes noch jezt gebräuchlich ist. Die Römer nageln an dem
Traufrand des Daches quer über ihre steigenden Latten einen Streif
von Dielen, wovon eine anstossende, über die ganze übrige Dachfläche
ausgebreitete Lage von Baksteinen festgehalten wird. Auf diese Lage
wird ein Mörtelguss gebracht, in welchen die Dachplatten gelegt wer-
den, über deren aufgebogene Neben-Ränder zum Schluss der Fugen
Hohlziegel zu liegen kommen. F. 11 zeigt eine Übertragung dieses
Sistems auf ein Dach mit steigenden Spairen und liegenden Latten, und
zugleich einige nicht überflüssige Verbesserungen. Durch die unglei-
che Dike der Baksteine kann die Mörtellage gleichförmig dünn aufge-
tragen werden, was sehr wichtig für den passenden Verband ist, wie
ich mich durch Versuche überzeugt habe. Ferner ist durch die ange-
gebene Abrundung der unteren Platten-Eken und des entsprechenden
oberen Endes der Hohlziegel dafür gesorgt, dass die unteren Enden
der lezteren nicht über den unteren Plattenrand vorgeschoben zu wer-
den brauchen. In der Figur ist zugleich die Gestalt der Eindekung

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