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i3s

Schule als das unveräuserlichste Erbtheil übergeben hat, und durch
welche allein das Wohl der Wissenschaft gesichert wird.

Die Rornbinazionen von Durand sind gegründet auf ein sehr ein-
förmiges, in Manchem auch unrichtiges Sistem des Bau - Verbandes.
Da Durand zugleich viel zu wenig mit der bildenden Kunst vertraut
war, um die Verzierung selbstständig zu entwikeln, so vermengt er
Konstrukzions - Form und Dekoration auf eine unklare Weise, und
bleibt in Beidem oberflächlich. Er stellt den zu weit getriebenen
Lehrsaz auf, dass Alles aus dem Grundriss entspringe, der Durch-
schnitt blos das Resultat desselben, der Aufriss durch beide gänzlich
bestimmt sein; und trennt dagegen horizontale und vertikale Kombi-
nazionen weit mehr, als es selbst ohne jenen ausgesprochenen Grund-
saz geschehen sollte. Viele der Aufrisse in seinen Kombinazionen
erscheinen als Spielereien in der Oberfläche der Bauwerke, da sie
sich auf keinen Durchschnitt und keinen Grundriss beziehen. Und so
sind auch die verschiedenen Elemente, welche er zusammensezt, durch-
aus nicht in ihrer richtigen Stellung zum ganzen Verbände, und nicht
in ihrem Werth aufgefasst. Z. B. stehen Kombinazion von Pilastern,
und Kombinazion von Dächern in gleicher Reihe. Besondere Fehler
seines Sistems müssen wir in der Folge näher ins Auge fassen. Denn
fürs Erste beziehen sich dieselben auf sehr wichtige Punkte, fürs
Zweite nimmt dieser ausgezeichnete Mann selbst da, wo er irrt, durch
seine beredte Darstellung die Theilnahme so sehr in Anspruch, dass
gar leicht das Unrichtige übersehen wird.

In den Figuren der Tafeln XIX bis XXV sind verschiedene Bei-
spiele sowohl einfacher, als mehrtheiliger Bau-Formen gegeben, an
denen die wesentlichsten Grundsäze der Zusammensezung entwikelt
werden. Alle sind lediglich Ergebnisse der Konstrukzions - Sisteme,
 
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