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Gebrüder Heilbron <Berlin> [Hrsg.]
Sammlung A. Arens, Antwerpen, Nachlaß: Versteigerung Mittwoch, den 19, und Donnerstag, den 20. März 1913 (Katalog Nr. 27) — Berlin, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.23285#0027
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Mittwoch, den 19. März 1913, nachmittags 4 Uhr.

Gemälde und Buchmalereien.

j73. KUSSTAFEE. Temperagemälde auf Eichenholz, mit geschnitzter kielbogenförmiger, mit
Maßwerk und krabbengeschmückter Umrahmung. Im Grunde ein Ecce Homo-Bildnis.
Flandern, 15. Jahrhundert. H. 22,5 cm, B. 14 cm. Geborsten.

174. GRABEEGUNG CHRISTI. Ölgemälde auf Holz. Im Vordergründe der hügeligen Eand-
schaft, über die der Abend hereinbricht, betten ein Jüngling und Josef von Arimathia, der
eine im roten Gewand, der andre im bräunlichen Brokatkleid, den Eeichnam Christi in den
Sarkophag. Die Madonna im blauen Gewände kniet mit gefalteten Händen daran. Johannes
im roten Gewände stützt die Gramgebeugte, die Magdalena traurig betrachtet. Sie trocknet
mit ihrem weißen Kopftuch ihre Tränen. Rechts erscheinen zwei weitere trauernde Frauen
mit roten Gewändern und blauen Mänteln. Zu Häupten des Sarkophags, zur Schädelstätte
hin, auf der gegen den dunklen Himmel die Eeiber der beiden Schächer von den Kreuzen
herableuchten, hält ein bartloser Greis die Dornenkrone.

Brüssel, 15. Jahrhundert. H. 98 cm, B. 61 cm. Goldrahmen.

175. VERSAMMLUNG WEIBEICHER HEIRIGEN. Flügel eines Altars. Ölgemälde auf Holz.
Auf blumiger Wiese sitzen vor goldenem schwarzgestricheltem Hintergrund drei heilige
Äbtissinnen. Die eine in braunem Gewände in einem Buch schreibend, das ihr ein Engel ge-
reicht hat. Die zweite in weißem Gewände und schwarzem Mantel ein Buch mit der Rechten
auf ihr Knie stützend, und mit der Einken den Krummstab haltend, in Gedanken versunken.
Die Dritte, den Krummstab an die Schulter legend, in einem Buch lesend. Hinter ihnen stehen
sechs weitere Heilige, die sich, wie die vor ihnen sitzenden, nach links wenden.

Brügge, Ende des 15. Jahrhunderts. H. 122 cm, B. 84 cm. Schwarzer Rahmen.

176. KREUZABNAHME. Ölgemälde auf Eichenholz. Hinter einer Steinbank hält die Madonna,
am Fuße des Kreuzes sitzend, den Eeichnam Christi auf ihrem Schoß. Die Rechte hält das
Haupt des Toten, das sie soeben küssen will. Einks stützt Johannes den Eeichnam, rechts
erfaßt Maria Magdalena die Hand des Eeichnams, die sie an die Eippen drückt. Die Madonna,
über deren Wangen Tränen rinnen, trägt ein blaues Gewand mit Perlenrand, das über den.
Kopf gelegt ist. Johannes hat über das grüne Kleid einen rötlichen Schultermantel geworfen.
Maria Magdalena trägt über einem hellblauen Rock ein mit großen Blumen gemustertes aus-
geschnittenes Eeibchen von gelbroter I'arbe mit braunen Ärmeln-und perlenbesetzten Gold-
borten und auf dem Kopfe ein besticktes Häubchen. Auf der Steinplatte vorn, auf die das
Eeinentuch herabfällt, steht ein Gefäß mit einem Schwamm. Im Hintergründe blaue Hügel-
landschaft mit Burg.

Antwerpen, Anfang des 16. Jahrhunderts. H. 40 cm, B. 30,5 cm. Schwarzer Rahmen mit
Goldverzierung in gotischem Stil.

177. PFINGSTEN. Ölgemälde auf Holz. In einem gotischen Kirchenraum sind um die blau ge-
kleidete Madonna herum die Apostel versammelt. Auf ihre Häupter senken sich die Flammen
des Heiligen Geistes, der in der Gestalt der Taube, umgeben von einem Strahlenkranz, über der
Madonna schwebt. Der meisten der Apostel, die mit gefalteten Händen beteten, hat sich
eine gewaltige Erregung bemächtigt.

Flandern, erste Hälfte des 16. Jahrhunderts. (Rechts unten die Marke Eukas Cranachs und
die Jahreszahl 1529). H. 102 cm, B. 63 cm. Schwarzer Rahmen.

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