Piloty und seine Schule,
x S ist in den letzten Jahrzehnten fast Mode
geworden, die Persönlichkeit Karl v. Pilotys
geringschätzig, oder doch als quantite neglige-
able zu behandeln, weil die »Grosse Historie«, als
deren bedeutendsten und tatkräftigsten deutschen Ver-
treter in der neueren Zeit ihn die Welt kennt, für
uns ein abgetaner Begriff geworden ist. Und wenn
man nun Pilotys Geschichtsmalerei mit dem Masstab der
modernen künstlerischen Forderungen misst, dann kann
man freilich zu der Meinung kommen, dass der ge-
waltige Ruhm Pilotys, von dem einst Deutschland
widerhallte, kein ganz verdienter gewesen sei. Aber
diese Meinung -wäfe irrig — so irrig, wie Pilotys
Meinung von den letzten Zielen der Malerei. Er ist
trotz dieser Grundirrtümer ein grosser Mann gewesen,
einer, dem die deutsche Kunst vielleicht mehr verdankt,
als irgendeinem Zweiten im neunzehnten Jahrhundert,
x S ist in den letzten Jahrzehnten fast Mode
geworden, die Persönlichkeit Karl v. Pilotys
geringschätzig, oder doch als quantite neglige-
able zu behandeln, weil die »Grosse Historie«, als
deren bedeutendsten und tatkräftigsten deutschen Ver-
treter in der neueren Zeit ihn die Welt kennt, für
uns ein abgetaner Begriff geworden ist. Und wenn
man nun Pilotys Geschichtsmalerei mit dem Masstab der
modernen künstlerischen Forderungen misst, dann kann
man freilich zu der Meinung kommen, dass der ge-
waltige Ruhm Pilotys, von dem einst Deutschland
widerhallte, kein ganz verdienter gewesen sei. Aber
diese Meinung -wäfe irrig — so irrig, wie Pilotys
Meinung von den letzten Zielen der Malerei. Er ist
trotz dieser Grundirrtümer ein grosser Mann gewesen,
einer, dem die deutsche Kunst vielleicht mehr verdankt,
als irgendeinem Zweiten im neunzehnten Jahrhundert,