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Vorwort.
Die im vorliegenden Catalog beschriebene Sammlung enthält ägyptische,
germanische, griechische, römische Alterthümer. Was die darunter befindlichen
Textilarbeiten betrifft, so dürfte ivohl auf hiesigem Platze eine ähnliche
Sammlung noch nicht zu Markte gekommen sein und vielleicht vergehen auch
ivieder lange Jahre bis eine ähnliche Sammlung von solcher Reichhaltigkeit
wieder zum Verkauf gelangt. Nicht allein für den Spezialsammler ist diese
Sammlung von hohem Interesse, sondern für jeden Kunsthistoriker, für jeden
Kunstfreund, weil die in der Sammlung enthaltenen Textilarbeiten ein beredtes
Zeugniss dafür ablegen, wie hoch der Kunstsinn, wie hoch die Kunstfertigkeit
auf diesem Gebiete schon in den ersten Jahrhunderten christlicher Zeitrechnung
bei manchen Völkern entwickelt war.
Nicht nur wie gewöhnlich Ueberreste und Fragmente von Gewändern
und Gewandtheiten finden wir hier, nein, volle Gewänder als: Tuniken,
Untergewänder (Subuculae), Togen etc. enthält diese Sammlung und fast alle
zeigen einen eigentümlichen Farbenreiz; war ja der „in’s Dunkle spielende
Purpur, dessen Farbe von der Sonne ein solches Licht erhält, als sei sie mit
dem reinsten Bergthau benetzt“ schon im Alterthum bekannt. Die meisten
der in der Sammlung enthaltenen Textilarbeiten stammen aus dem III. bis
VIII. Jahrhundert*) und sind theils in Seide, theils in feinerem Byssusleinen,
theilsjin gewöhnlicherem Leinen, oft nur mit verschiedenfarbiger Purpurwolle,
oft polychrom durchwirkt. Der Grundstoff ist fast ausschliesslich gelb (vielleicht
ursprünglich weiss).
*) Vgl. Boch, Dr. F. Catalog frühchristlicher Textilfunde des Jahres 1886. Düssel-
dorf 1887,
Forrer, R. Die frühchristlichen Alterthümer aus dem Gräberfelde von Achmin-Panopolis.
Strassburg i. E. 1893.
Riegl, Dr. A. Die ägyptischen Textilfunde im K. K. Oesterreich. Museum, Wien —
R. v. Waldheim, 1889.
Die im vorliegenden Catalog beschriebene Sammlung enthält ägyptische,
germanische, griechische, römische Alterthümer. Was die darunter befindlichen
Textilarbeiten betrifft, so dürfte ivohl auf hiesigem Platze eine ähnliche
Sammlung noch nicht zu Markte gekommen sein und vielleicht vergehen auch
ivieder lange Jahre bis eine ähnliche Sammlung von solcher Reichhaltigkeit
wieder zum Verkauf gelangt. Nicht allein für den Spezialsammler ist diese
Sammlung von hohem Interesse, sondern für jeden Kunsthistoriker, für jeden
Kunstfreund, weil die in der Sammlung enthaltenen Textilarbeiten ein beredtes
Zeugniss dafür ablegen, wie hoch der Kunstsinn, wie hoch die Kunstfertigkeit
auf diesem Gebiete schon in den ersten Jahrhunderten christlicher Zeitrechnung
bei manchen Völkern entwickelt war.
Nicht nur wie gewöhnlich Ueberreste und Fragmente von Gewändern
und Gewandtheiten finden wir hier, nein, volle Gewänder als: Tuniken,
Untergewänder (Subuculae), Togen etc. enthält diese Sammlung und fast alle
zeigen einen eigentümlichen Farbenreiz; war ja der „in’s Dunkle spielende
Purpur, dessen Farbe von der Sonne ein solches Licht erhält, als sei sie mit
dem reinsten Bergthau benetzt“ schon im Alterthum bekannt. Die meisten
der in der Sammlung enthaltenen Textilarbeiten stammen aus dem III. bis
VIII. Jahrhundert*) und sind theils in Seide, theils in feinerem Byssusleinen,
theilsjin gewöhnlicherem Leinen, oft nur mit verschiedenfarbiger Purpurwolle,
oft polychrom durchwirkt. Der Grundstoff ist fast ausschliesslich gelb (vielleicht
ursprünglich weiss).
*) Vgl. Boch, Dr. F. Catalog frühchristlicher Textilfunde des Jahres 1886. Düssel-
dorf 1887,
Forrer, R. Die frühchristlichen Alterthümer aus dem Gräberfelde von Achmin-Panopolis.
Strassburg i. E. 1893.
Riegl, Dr. A. Die ägyptischen Textilfunde im K. K. Oesterreich. Museum, Wien —
R. v. Waldheim, 1889.