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Hugo Helbing <München> [Editor]
Katalog von Antiquitäten, Kunstsachen und Ölgemälden alter Meister: aus dem Nachlasse der in München verstorbenen Herren Baron W. von K. und Bildhauer Heinrich Goeschl, sowie aus dem Besitze des Herrn F. S. Rosenlehner in München etc. ... Auction in München, Montag den 29. März [1897] und die folgenden Tage — München, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.23584#0069
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855 Tabakspfeife aus Buchsbaumholz, sehr reich en haut relief geschnitzt. Der Kopf mit

Reiterkampf, läuft in einen Delphin aus, in dessen geöffnetem Rachen der Stiel ruht.
Dieser kugelförmig, reich durchsetzt, mit Jagdszene darstellendem Mittelstück. Sehr schöne
und reiche Arbeit. XVII. Jahrhundert. Länge 34 cm.

856 Schreibzeug in Form einer sarkophagartigen Kassette, die, aus Ebenholz, auf vier treff-
lich ziselierten Delphinfüssen in vergoldetem Silber ruht. Die Innen- und Aussenflächen
mit in Arabesken- und Rankenwerk reich durchbrochenem, zum Teil bunt emailliertem
Silberbelag. Auf dem Deckel silberne Eidechse auf Rasenboden darstellendem, vergoldetem
Untersatz. Die Ecken durch karyatidenartige Figuren verziert, die den Füssen entsprechend
ausgeführt. XVI. Jahrh. Hervorragend schönes Stück. Höhe 121/», Breite 2o1/3, Tiefe io‘/2 cm.

857 Nussknacker; vollrunde Mönchsfigur, in braunem Holz geschnitzt. Höhe 21 cm.

858 Modell eines Segelschiffes aus Holz. Länge 41, Breite 20 cm.

859 Aufgetakeltes Schiff, polychromiert. Höhe 132, Länge 140 cm.

860 Ein zweisitziger Wagen. Länge 100 cm.

861 Grosse Basslaute; der eiförmige Körper gekantet, die Decke mit grossem, rundem
Schallloch, das von Rosettenfries umzogen und mit durchbrochen geschnitztem Ornamentwerk
ausgefüllt ist. Der gebogene Hals mit vierzehn Wirbeln, mit Beineinlage. Länge 98 cm.

862 Mandoline mit eiförm. Körper, der geript. Der Hals mit sechs Wirbeln. Länge 93*/2 cm.

863 Zwei Paar Kastagnetten.

• •

Ölgemälde alter Meister,

Die Künstlernamen sind nach Angabe der bisherigen Besitzer beibehalten.

Pieter van Anradt.

(Thätig 1670—1681.)

864 Porträt eines jugendlichen Kavaliers. Derselbe ist in halber Lebensgrösse fast bis

zum Knie, an einem grünbedeckten Tische stehend, en face dargestellt. Er trägt braunes,
goldgesticktes Gewand mit geschlitzten Ärmeln, reichem Spitzenkragen und ebensolchen
Manschetten. Von der linken Schulter herab schmiegt sich der dunkle Mantel um den
Unterkörper. Die Linke hält den silbernen Degen, die Rechte die Handschuhe. Den

jugendlichen in Dreiviertelprofil gehaltenen Kopf umwallt dunkelbraunes, Stirn und Nacken
verdeckendes Lockenhaar. In der oberen linken Ecke des graugrünen Grundes das
Familienwappen mit der Unterschrift: Aetatis suae XVI. Anno 1636. Stattliches Porträt-
werk, von der noblen Auffassung und der eleganten Malweise seines Autors zeugend.

Leinwand. Höhe 77, Breite 64 cm.

Baseler Meister: H. H.

(Um 1500.)

865 Bildnis eines Patriziers. Derselbe ist bis zur Hüfte dargestellt in einem schwarzen
gemusterten Gewände, das männliche, von braunem Vollbart umrahmte und von einem
niedrigen schwarzen Sammtbarett bedeckte Haupt im Dreiviertelprofil dem Beschauer
zugewandt. Von den beiden sichtbaren Händen hält die mit einem Wappenring ge-
schmückte Linke ein Paar braune Handschuhe umfasst. Über dem schmalen Streifen einer
weissen Halskrause ein Stückchen der goldenen, unter dem Wams sich fortsetzenden
Amtskette. Braungrünlicher Grund. Auf der Rückseite des Bildes das Monogramm: »H. FI.

fecit anno 15 34 c< Dieses in Kolorit, Zeichnung und in der charaktervollen Auffassung des Dargestellten
gleich vorzügliche Bildnis ist unstreitig ein hochbedeutendes, der Meisterschaft Holbeins nahestehendes Werk.

Holz. Höhe 33, Breite 25*^ cm.

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