1. Griechischer Meister. Um joo vor Chr. tätig.
Knaben statue.
Ruhig lächelnd steht der etwa dreijährige Knabe, den rechten Arm mit der zur Faust geballten Hand
an die Brust gelegt. Das linke Bein überkreuzt das rechte, so daß dieses allein die Körperlast trägt. Der Kopf ist
nach der rechten Seite leicht gesenkt, durch das kurz gelockte Haar läuft ein schmales Band.
Die Erhaltung der Figur, deren Höhe mitsamt der antiken Plinthe 88 cm beträgt, ist vorzüglich, es
fehlt nur die Hälfte des linken Unterarmes und der obere Teil des Pfeilers, auf welchen sich der Knabe mit
der linken Hand stützt, und auf welchem wahrscheinlich noch eine Ente, das Spielzeug des Knaben, ruhte.
Zweifellos haben wir es in vorliegendem Werke mit dem originalen Erzeugnis eines griechischen Meisters
und nicht etwa mit römischer Kopistenarbeit zu tun. Die Arbeit selbst, in penthelischem Marmor ausgeführt,
ist eine ganz vorzügliche; »die Situation«, wie Dr. Mahler sagt, »ist psychologisch fein beobachtet, nichts an
dem Werke fällt aus dem Rahmen des rein Kindlichen heraus und lehrt deutlich, daß es das Produkt einer
Epoche ist, die auch die Darstellung des Kindes bereits dem Besitzstände ihrer Kunst eingefügt hatte.« Und am
Schlüsse seiner Besprechung hebt Dr. Mahler noch besonders hervor: »So repräsentiert der Knabe eine jener Schöp-
fungen der späteren Zeit griechischer Kunst, die, Elemente verschiedener Art benutzend und verbindend, kraft der
ihr innewohnenden schöpferischen Kraft aus diesen ein harmonisch liebenswürdiges Ganzes zu gestalten vermag.«
2. Meister H. B. mit dem Hobel. Oberdeutsche Schule um 1520.
Maria mit dem Kinde und der hl. Barbara.
In einem Gemache, welches sowohl durch
das geöffnete Tor rechts wie das Fenster links
einen Ausblick in eine weite, von einem Flusse
durchzogene Gebirgslandschaft gewährt, sitzt
Maria in einem Lehnstuhl und bietet dem Kinde
die Brust. Durch das Tor naht die hl. Barbara,
die Krone auf dem Haupte, in der Rechten den
Kelch mit der Hostie, mit der Linken berührt
sie schirmend die Schulter des im Vordergründe
rechts knieenden jugendlichen Stifters. Uber dem
Kelch erhebt sich ein Spruchband, welches sich
um das Haupt der hl. Barbara windet, mit der In-
schrift: »O Maria pit D Jesu kind das er
Gnad bei im find. 1515.«
»Ein eigener Liebreiz liegt in den Zügen
o 00
Marias«, schreibt Professor Dr. R. v. Lichtenberg
über dieses Bild, »der Künstler hat hier nicht so sehr
die Himmelskönigin dargestellt, als vielmehr das
sinnig Liebliche der jungen deutschen Mutter etc.«
Unten etwas gegen rechts bez.: H. B.,
darunter der Hobel, das Ganze in einem Wappen-
schilde.
Erhaltung: Stark restauriert u. zwar getüpfelt.
Auf Fichtenholz. Höhe 59, Breite 45 cm.
In neuem schwarzen, geschnitzten Holz-
rahmen.
Knaben statue.
Ruhig lächelnd steht der etwa dreijährige Knabe, den rechten Arm mit der zur Faust geballten Hand
an die Brust gelegt. Das linke Bein überkreuzt das rechte, so daß dieses allein die Körperlast trägt. Der Kopf ist
nach der rechten Seite leicht gesenkt, durch das kurz gelockte Haar läuft ein schmales Band.
Die Erhaltung der Figur, deren Höhe mitsamt der antiken Plinthe 88 cm beträgt, ist vorzüglich, es
fehlt nur die Hälfte des linken Unterarmes und der obere Teil des Pfeilers, auf welchen sich der Knabe mit
der linken Hand stützt, und auf welchem wahrscheinlich noch eine Ente, das Spielzeug des Knaben, ruhte.
Zweifellos haben wir es in vorliegendem Werke mit dem originalen Erzeugnis eines griechischen Meisters
und nicht etwa mit römischer Kopistenarbeit zu tun. Die Arbeit selbst, in penthelischem Marmor ausgeführt,
ist eine ganz vorzügliche; »die Situation«, wie Dr. Mahler sagt, »ist psychologisch fein beobachtet, nichts an
dem Werke fällt aus dem Rahmen des rein Kindlichen heraus und lehrt deutlich, daß es das Produkt einer
Epoche ist, die auch die Darstellung des Kindes bereits dem Besitzstände ihrer Kunst eingefügt hatte.« Und am
Schlüsse seiner Besprechung hebt Dr. Mahler noch besonders hervor: »So repräsentiert der Knabe eine jener Schöp-
fungen der späteren Zeit griechischer Kunst, die, Elemente verschiedener Art benutzend und verbindend, kraft der
ihr innewohnenden schöpferischen Kraft aus diesen ein harmonisch liebenswürdiges Ganzes zu gestalten vermag.«
2. Meister H. B. mit dem Hobel. Oberdeutsche Schule um 1520.
Maria mit dem Kinde und der hl. Barbara.
In einem Gemache, welches sowohl durch
das geöffnete Tor rechts wie das Fenster links
einen Ausblick in eine weite, von einem Flusse
durchzogene Gebirgslandschaft gewährt, sitzt
Maria in einem Lehnstuhl und bietet dem Kinde
die Brust. Durch das Tor naht die hl. Barbara,
die Krone auf dem Haupte, in der Rechten den
Kelch mit der Hostie, mit der Linken berührt
sie schirmend die Schulter des im Vordergründe
rechts knieenden jugendlichen Stifters. Uber dem
Kelch erhebt sich ein Spruchband, welches sich
um das Haupt der hl. Barbara windet, mit der In-
schrift: »O Maria pit D Jesu kind das er
Gnad bei im find. 1515.«
»Ein eigener Liebreiz liegt in den Zügen
o 00
Marias«, schreibt Professor Dr. R. v. Lichtenberg
über dieses Bild, »der Künstler hat hier nicht so sehr
die Himmelskönigin dargestellt, als vielmehr das
sinnig Liebliche der jungen deutschen Mutter etc.«
Unten etwas gegen rechts bez.: H. B.,
darunter der Hobel, das Ganze in einem Wappen-
schilde.
Erhaltung: Stark restauriert u. zwar getüpfelt.
Auf Fichtenholz. Höhe 59, Breite 45 cm.
In neuem schwarzen, geschnitzten Holz-
rahmen.