Hugo Helbing [Editor]; Leinhaas, G. A. [Oth.]: Sammlung Professor G. A. Leinhaas, München: Skulpturen in Holz und Stein, Altarschreine, Möbel, Arbeiten in Stein und Marmor etc., Gemälde alter Meister, hauptsächlich der Gotik und Frührenaissance ...; Auktion in München in der Galerie Helbing, Dienstag den 26. Mai 1908 (München: Helbing, 1908)

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100 cm hoch, 105 cm breit.


104 cm hoch.

Mit alter farbiger Fassung und Vergoldung.^
Das Baldachinbett mit der sterbenden Maria

Lindenholz, farbig gemalt mit Vergoldung. In der Mitte Christus
Auf einem Postament sitzend, in reich gefaltetem goldenem Mantel,
lebendigen Bewegungen und vortrefflich modellierten Köpfen und

Anbetung der heiligen drei Könige. Gruppe der Geburt und drei Einzelfiguren der Könige. Linden-
holz mit Resten alter Bemalung und Vergoldung. Die Gruppe der Geburt sehr verwandt mit dem
Adam Krafftschen Relief der Anbetung im Hofe des Hauses Adlerstraße 21 zu Nürnberg, zeigt untrüglich
die Krafftsche Kunstweise. — Die nicht dazu gehörigen heiligen drei Könige sind kostümlich sehr
interessant und stehen den Arbeiten des Krafft ziemlich nahe.
Nürnberg? Ende 15. Jahrhundert. Die heiligen drei Könige sollen aus dem Dom in Bamberg stammen.
Gruppe der Geburt (ohne Sockel) 76 cm breit, 47 cm hoch. Könige 80 cm hoch.
Vergleiche: Monographie des Adam Krafft von Berthold Daun. Seite 122. Abbildung 36.
(Die Rückwand des Stalles herausgeschnitten.)

Anfang 16. Jahrhundert.
55 cm hoch, 30 cm breit.

Edelgeschwungene Figur. Porträtähnliches Gesicht)/

Tod der Maria. Relief mit 13 Figuren. Lindenholz.
Höchst malerische Anordnung der einzelnen Figuren,
diagonal gestellt. Auf beiden Seiten des Bettes je sechs Apostel mit mannigfaltigem Ausdruck in
den Gesichtern je nach der Tiefe des Schmerzes. Die Köpfe, durchweg von semitischem Typ, sind
von schärfster Einzelcharakteristik, jener der Maria und des Johannes von besonderer Weichheit; die
Gewänder und die Bettdecke von prächtigem Linienfluß. Am Fußende des Bettes knien zwei Apostel,
welche eifrig in der Schrift lesen. Johannes stützt die von Maria gehaltene Kerze. Prachtstück ersten
Ranges. Stammt aus Abenberg, südlich von Nürnberg.
Fränkisch. Um 1500.
Siehe Abbildung Tafel K Nr. 16.

ohannes der Evangelist. Statue. Lindenholz.
mit sinnendem Ausdruck. Reichgelocktes Haar. Faltenwurf in feingeführten Linien. Die Hände aus-
drucksvoll, die Rechte segnend, die Linke den Kelchfuß umfassend.
Schöne Arbeit der Riemenschneider Schule.
Aus Würzburg stammend. Ende 15. Jahrhundert.
Siehe Abbildung Tafel VI Nr. 18.

ißelung Christi. Großes Relief.
^/mit Dornenkrone und Schilfzepter.
Die vier Folterknechte mit äußerst
Einzelheiten. Sehr interessante Kostüme.
ir wahrscheinlich Arbeit des Erasmus Grasser, München. Ende 15. Jahrhundert.
Stehe Abbildung TafelIV Nr. 11. 122 cm hoch, 82CHI breit.

17 Der äuferstandene Christus, segnend, mit Kreuzesbanner. Statue. Lindenholz. Mit edler, ernster
./ gebieterischer Gebärde. Voll innerlichen Lebens. Der oben geöffnete Mantel läßt die Brust mit der
Stichwunde'sehen. Der untere, faltenreiche Teil des Mantels mit seinem Zipfel über den linken Arm
herauf ogen. Die rechte Hand segnend, die
Eitensheim, Bez.-Amt Ingolstadt, Oberbayern.

14 Die heilige Sippe. Hochrelief mit 16 Figuren. Lindenholz mit Resten alter Vergoldung. In der oberen
/ Reihe, Mitte, die gekrönte Maria und Anna, dazwischen das selten gut modellierte Kind. Außerdem
fünf Männer mit lebhaftem Gebärdenspiel. In der unteren Reihe zwei Frauen, ein Mann und fünf
Kinder. Alle in eifriger Unterhaltung miteinander. Alle Figuren sind mit Geschick in den viereckigen
Raum hineinkomponiert. In der Komposition erinnert es an Arbeiten des Veit Stoß.
Relief stammt aus Wels in Oberösterreich. Um 1500. 75 cm hoch, 73 cm breit.
ctäiehe Abbildung Tafel III Nr. 14.

Christus am Kreuz. Reliefgruppe von 8 Figuren. Lindenholz, vergoldet und bemalt. Figur des y4,
./Christus gut modelliert, an Veit Stoß erinnernd. Maria und Johannes zeigen innigen Ausdruck. Die '
Haarbehandlung bei Johannes ganz in der Art des Adam Krafft. Der Faltenwurf durchweg bewegt.
Aus Vöcklabruck (Ober-Österreich) stammend. Fränkische Schule? Um 1500.
Siehe Abbildung Tafel IV Nr. 13. 118 CHI hoch, 88 cm breit.

Linke hält das Kreuzesbanner.
Anfang 16. Jahrhundert. 100 cm hoch.

15 Anbetung des Kindes. Fragment. Relief. Lindenholz. Maria betet das in einer muldenförmigen Ver-
tiefung ihres Mantels liegende Kind an. Drei kleine Engel sind atemlos herbeigeeilt, um das Kind
anzuschauen, während der Ochse des Stalles an einem Engelflügel leckt. Das reizende Werk trägt
völlig den Charakter der Arbeiten des Veit Stoß.
Vergleiche die verwandte Darstellung am Bamberger Altarschrein von 1523. Siehe Berthold Daun: Veit Stoß.
Abbildung 72 und 73. Arbeit des Veit Stoß? Nürnberg.
Siehe Abbildung Tafel V Nr. 15.