FRANKENTHAL
Abgekürzt zitierte Literatur: Johann Kraus, Die Marken oder Fabrikzeichen der Porzellanmanufaktur
Frankenthal, Frankenthal 1899. — Friedrich H. Hofmann, Katalog der Porzellan-Ausstellung im bayr.
Nationalmuseum, München 1908. — Emil Heuser, Frankenthaler Gruppen und Figuren, Speier 1899.
— Emil Heuser, Katalog der vom Mannheimer Altertumsverein veranstalteten Ausstellung von
Frankenthaler Porzellan, Mannheim 1899. — Friedrich H. Hofmann, Frankenthaler Por-
zellan, München (F. Bruckmann) 1911, 2 Bde.
112/ BÜSTCHEN; DER SOMMER. Abbildung: auf dem Einband.
Auf eingezogenem Postament erhebt sich die Büste eines jungen Mädchens, um die Schul-
tern einen weißen, mit purpurnen Blümchen gemusterten Mantel, der die linke Brust frei-
läßt und über der linken Schulter durch ein Ährenband festgehalten wird. Das fein profi-
'■ lierte Köpfchen ist in eleganter Bewegung nach links gewandt, auf dem grauen Lockenhaar
sitzt ein ±>j^R|krempiger Strohhut mit bunten Bändern. Höhe 9 cm.
y ■ -,y dßlaumarke: mit B. Eingeritzt: • Malermarke G: HM:
Um 1765z Modell von Konrad Link, Hofbildhauer in Mannheim, der vor allem wäh-
rend der Jahre 1762 bis 1766 für die Frankenthaler Fabrik tätig war. Die Blaumarke B be-
zieht sich auf den Direktor Adam Bergdoll, unter dessen Direktion 1761 bis 1770 die Blüte-
zeit der Fabrik fällt. Das fein modellierte Figürchen gehört in eine Serie von Büstchen
als Jahreszeiten, die sich vollständig in der Silberkammer des Kgl. Schloßes in Bamberg
findet. (Vgl. Ausstellungskatalog München, Nr. 1768 ff. Abbildung bei H 0 f m a n n , Fran-
kenthaler Porzellan, Nr. 387, Tafel 86. Das gleiche Stück auch in der Kollektion Hirth
(Katalog, Nr. 457 b) und in der Sammlung von Pannwitz in München (Katalog, Nr. 472,
mit Abbildung Tafel XC). Die hier als Gegenstück aufgeführte Büste des Herbstes ge-
hört in eine andere Serie. Das Sommer-Büstchen auch im Bayer. Nationalmuseum.
(Porzellan-Katalog, 1908, Nr. 726.)
Die eingeritzte Bezeichnung „Clair" ist lediglich eine Formermarke, nicht das Zeichen
des Modelleurs, wie man früher annahm; sie bezieht sich auf den Bossierer Georg Ignaz Clair,
der um 1760 in Frankenthal tätig war. Ausführliche Klarlegung dieser vielumstrit-
tenen Frage im Porzellan-Katalog des Bayer. Nationalmuseums, 1908, S. 143; vgl. dazu
Friedrich H. Hofmann im Cicerone I. Bd., 1908, S. 558ff. Die Malermarke bezieht
sich auf Georg Hermanni, der um 1764 als Maler in Frankenthal genannt wird. (Kraus,
S. 20).
Abgekürzt zitierte Literatur: Johann Kraus, Die Marken oder Fabrikzeichen der Porzellanmanufaktur
Frankenthal, Frankenthal 1899. — Friedrich H. Hofmann, Katalog der Porzellan-Ausstellung im bayr.
Nationalmuseum, München 1908. — Emil Heuser, Frankenthaler Gruppen und Figuren, Speier 1899.
— Emil Heuser, Katalog der vom Mannheimer Altertumsverein veranstalteten Ausstellung von
Frankenthaler Porzellan, Mannheim 1899. — Friedrich H. Hofmann, Frankenthaler Por-
zellan, München (F. Bruckmann) 1911, 2 Bde.
112/ BÜSTCHEN; DER SOMMER. Abbildung: auf dem Einband.
Auf eingezogenem Postament erhebt sich die Büste eines jungen Mädchens, um die Schul-
tern einen weißen, mit purpurnen Blümchen gemusterten Mantel, der die linke Brust frei-
läßt und über der linken Schulter durch ein Ährenband festgehalten wird. Das fein profi-
'■ lierte Köpfchen ist in eleganter Bewegung nach links gewandt, auf dem grauen Lockenhaar
sitzt ein ±>j^R|krempiger Strohhut mit bunten Bändern. Höhe 9 cm.
y ■ -,y dßlaumarke: mit B. Eingeritzt: • Malermarke G: HM:
Um 1765z Modell von Konrad Link, Hofbildhauer in Mannheim, der vor allem wäh-
rend der Jahre 1762 bis 1766 für die Frankenthaler Fabrik tätig war. Die Blaumarke B be-
zieht sich auf den Direktor Adam Bergdoll, unter dessen Direktion 1761 bis 1770 die Blüte-
zeit der Fabrik fällt. Das fein modellierte Figürchen gehört in eine Serie von Büstchen
als Jahreszeiten, die sich vollständig in der Silberkammer des Kgl. Schloßes in Bamberg
findet. (Vgl. Ausstellungskatalog München, Nr. 1768 ff. Abbildung bei H 0 f m a n n , Fran-
kenthaler Porzellan, Nr. 387, Tafel 86. Das gleiche Stück auch in der Kollektion Hirth
(Katalog, Nr. 457 b) und in der Sammlung von Pannwitz in München (Katalog, Nr. 472,
mit Abbildung Tafel XC). Die hier als Gegenstück aufgeführte Büste des Herbstes ge-
hört in eine andere Serie. Das Sommer-Büstchen auch im Bayer. Nationalmuseum.
(Porzellan-Katalog, 1908, Nr. 726.)
Die eingeritzte Bezeichnung „Clair" ist lediglich eine Formermarke, nicht das Zeichen
des Modelleurs, wie man früher annahm; sie bezieht sich auf den Bossierer Georg Ignaz Clair,
der um 1760 in Frankenthal tätig war. Ausführliche Klarlegung dieser vielumstrit-
tenen Frage im Porzellan-Katalog des Bayer. Nationalmuseums, 1908, S. 143; vgl. dazu
Friedrich H. Hofmann im Cicerone I. Bd., 1908, S. 558ff. Die Malermarke bezieht
sich auf Georg Hermanni, der um 1764 als Maler in Frankenthal genannt wird. (Kraus,
S. 20).