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Hugo Helbing <München> [Hrsg.]; Abtei Neuburg <Heidelberg> [Hrsg.]
Autographen aus den Sammlungen auf Stift Neuburg bei Heidelberg (seit 1825 im Besitze des Rates Friedrich Schlosser und seiner Erben): mit einem kleinen Anhang von Autographen aus anderem Besitz; dabei 49 Goethebriefe (die gesamte von Schlosser vererbte Correspondenz mit Goethe); Briefe von Schiller, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Richard Wagner, Overbeck, Steinle, Veit etc.; Auktion in München in der Galerie Helbing, 2. und 3. Juni 1913 — München, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.15718#0060
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703 Schiller, Friedrich von. Eigenh. Brief mit eigenh. Adresse: an Herrn Ram-
berg // Königl. Britt. Hofmahler // in // Hannover, dat. Jena, den 4. Febr. 98.
2 SS. 4°. Das Siegel ist aus dem Deckblatt ausgeschnitten und neben die
Unterschrift geklebt.

Ihr Brief, den ich erst vor wenigen Tagen erhalten, vielleicht weil er mich
noch in Schwaben gesucht hat, hat mir sehr grosses Vergnügen gemacht,
und die angenehme Nachricht, die Sie mir darin von Verfertigung einiger
Zeichnung zu Carlos geben erregt meine höchste Erwartung. Wo möglich will
ich Hrn Frauenholz dahin zubringen suchen, mich diese Arbeiten sehen zu
lassen, ehe sie gestochen werden. Es ist mir nicht wenig schmeichelhaft zu
denken, dass ich durch irgend eines meiner poetischen Producte Ihren herrlichen
Genius Gelegenheit gäbe, sich zu zeigen und ich bin zum voraus überzeugt, dass
die Phantasie des Künstlers es der Phantasie des Dichters darin zuvorgethan
haben wird. Was ich von Ihren Zeichnung zu Wieland gesehen habe, welches
etwa 12 Stücke seyn mögen, hat mich entzückt.

Dass ich Ihre Vorschläge zu einer Vignette (die Allegorie der Schönheit
betreffend) noch nicht beantwortet habe, rührt bloss davon her, dass diese Schrift
zu der jene Vignette bestimmt war, vor jetzt noch unterblieben ist. Kommt sie
zu Stande, so werden Sie mir erlauben, mich Ihres gütigen Versprechens zu
erinnern, und Sie um eine Zeichnung dafür zu bitten.

Folgt Schlussformel.

704. Kerner, Just., der geschätzte Dichter, 1786 - 1862. Eigenh. Br., Weinsb.,
d. 2. April 57. Schwer leserliche Hand: „Ich schreibe dir diese unleserlichen
Zeilen im Bett, in welchem ich den ganzen Winter schon krank, elend u.
verlassen liege!!!" 2 SS. 4° m. Siegel. Kondolation zum Tode der Frau
des Adressaten. „Verehrtester, herzinnigstgeliebter Freund! Der Schlag, der
Dein und Deiner Kinder Herz traf, hat auch mein Herz tief erschüttert. Gott
tröst euch! . . .* Sehr schöner Brief des greisen Dichters. Selten.

Druck von H. Kutzner in München.
 
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