Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hugo Helbing [Hrsg.]
Ölgemälde moderner Meister: Auktion in München in der Galerie Helbing, Dienstag, den 24. Februar 1920 — München: Helbing, 1920

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.53387#0006
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Format herausgetreten und beweist, daß er auch auf größeren Flächen in Zeichnung und Farbe
seine Aufgabe zu meistern wußte. Franz Pröls gehört ebenfalls zu den berufenen Schilderern
des GebirgsVolkes. Hans v. Bartels „Am Strande“ und „Fischerin“ in bekannter Guasche-
technik, H. Borchardts „Interieur“, Walter Firles „Holländisches Paar“, W. v. Diez, „Lager-
szene“, J. Futterers in prickelnder Technik ausgeführten „Bauernköpfe“, J. E. Gaissers
„Raritätenhändler", C. Gerhardingers „Auer Dult“, R. Graefs „Bauernfamilie“, Ed. von
Grützners „Falstaff“ und „Kopf eines Mönches", das erstere in schwelgendem Humor und
das letztere in minutiöser Kleinarbeit ausgeführt, Paul Heys „Vesperzeit“ und „Auszug" in
Aquarelltechnik, A. Janks „Ulanenattacke“, Albert v. Kellers „Phryne“, „Siesta“ und,,Eusepia
Paladino“ von bekannter Rassigkeit. A. Knoops „Klosterbibliothek“, „Vorlesung“ und
„Blumenstücke", Herrn. Kochs „Picknick“ und „Frühling“, R. Linderums „Klosterbruder“,
Gabriel Maxs „Muse des Gesangs“, „Poesie“ und „Sitzender Frauengestalt“ von echt Max-
schem Geiste und Anmut, Ad. Münzers „Versinnbildlichung Münchens als Kunststadt“,
Gg. Papperitz’ profanes Bild „Badende Nymphen“ und religiöses Motiv „Anbetung der
Hirten“, Paul Paedes „Akte im Grünen“, Herrn. Philipps und dessen Frau Marie Philipps-
Weber „Figürliche Motive“, O. Piltz’ zeichnerische und stimmungsvolle „Gartenlaube“, die
Chiemseemaler Karl Raupp mit „Mädchen im Kahn“ und J. Wopfner „Sommertag“ und
„Samariterdienst“, F. Roubauds „Kaukasusbild“, Gg. Schildknechts typischer „Alter Mann“,
Heinrich Schlitts „Gnomenbild", L. Schmutzlers rassiges „Damenbild“, C. Seilers „Großer
Kurfürst“ und „Leibnizbildnis“, A. Spring, „Beim Schiffsbauer“, W. Velten mit Aquarellen
aus der Kurfürstenzeit und einigen Ölbildern in bekannter Ausführung, B. Willmanns An-
klänge an die alten Meister und L. v. Zumbuschs „Fischendes Mädchen in stimmungs-
voller Landschaft“ bilden die Vertreter der figürlichen und historischen Komposition. Lovis
Corinths „Samson und Delila“ ist von monumentaler Auffassung; seine Zeichnungen gewähren
einen Einblick in den Aufbau seiner Kompositionen. Rob. Fink — ein noch wenig in die
Öffentlichkeit getretener Künstler — beherrscht das Figürliche, Landschaftliche sowie das
Stilleben in gleich meisterlicher Weise.
Von den Landschaftern müssen zwei an erster Stelle genannt werden, nämlich Ch. Schuch
mit seiner tonigen „Flußlandschaft“ und Toni Stadler mit einer „Juralandschaft“, deren Größe
zur Entfaltung der sich gestellten schwierigen Aufgabe nötig war, und einem „Motive aus dem
Erdinger Moos“ kleineren Formates, und ihnen anschließend J.Wenglein. F. Halberg-Krauß,
Ph. Röth, A. Splitgerber, A. Stademann, Paul Weber, L. Willroider usw. vervollständigen
die Vertreter der deutschen Landschaft. An dieser Stelle muß auch C. Heffners besonders
Erwähnung geschehen, da sich derselbe bei seiner „Flußpartie“ auch der figuralen Staffage
bedient hat.
Von Tiermalern, die auch das Gebiet der Landschaft in gleicher Weise beherrschen, wären
noch A. Fink, „Winterabend“, O. Gebier mit verschiedenen bis ins kleinste Detail Geblersche
Kunst aufweisenden Kabinettstückchen, A. v. Kowalski, „Wolf auf der Lauer", Guido v. Maffeis
„Wildschweine“, „Bock im Sommerwald“ und „Hirschbilder", Arthur Thiele, „Landschaften
mit jagdlichem Motiv“ zu erwähnen.
Das Stilleben und die ihm verwandte Darstellung der Blumen ist durch Marie Kleinbardt
mit ihren in warmen Tönen und breiter Technik an die Franzosen gemahnenden „Stilleben
 
Annotationen