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Von den im Anschluß an Albert von Kellers Nachlaß im nachstehenden Katalog aufgeführten
Gemälden sei hier ein kurzer Überblick gegeben. Die Adams sind in drei Generationen Albrecht,
Emil und Julius vertreten, während Albrecht Adam der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts,
der Zeit Bürkels und Spitzwegs, angehörte, sind Emil und Julius Adam zu den beliebtesten
Künstlern unserer Zeit zu zählen.
Im Anschluß an Albrecht Adam mögen hier dessen Zeitgenossen der verschiedensten
Schulen von der zweiten Hälfte des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts Erwähnung getan sein.
K. E. Aerttinger „In den Kasematten von Gaeta“, ein geschichtlicher Vorgang, der noch besonders
Interesse dadurch gewinnt, daß die Heldin von Gaeta, die Königin von Neapel, bayerischem
Fürstenblut entstammt. S. Habenschaden „Hirsche“ und „Rast der Jäger“, letzteres eine köst-
liche Miniature, J. Hauber „Kreuzabnahme“, „Technik und Darstellung“ erinnern an van Dyk,
F. P. Hiddemann „Der kleine Patient“, vollendet in Zeichnung und Farbe, W. Melchior „Auf
der Pürsch“, Cäsar Metz „Landschaften“, W. Meyerheim „An der Tränke", J. W. Schirmers
„Mondnacht“, F. W. Schön „Unterbrochenes Kartenspiel“ und F. Wieschebrink „Nikolaus
Bescherung“, zwei in Komposition und Qualität hervorragende Werke der Düsseldorfer Schule,
Ph. Sporrer „Torwächter“ scheint in Zusammenarbeit mit Spitzweg entstanden zu sein, dessen
„Schmied von Kochel“, „Zlatorog“ und „Elisabeth“ aus Tannhäuser gehören der Geschichts-
malerei des Künstlers an, während der „Wilderer“, „Bergfeuer“ und „Mädchen vor Bauernhaus“
dem Genre zugehören. Im Porträt der Frau des Künstlers haben Sporrer, Vater und Sohn, und
Lenbach, welch letzterer dem Bilde das Signum gegeben hat, ein interessantes Werk geschaffen.
J. B. Wengler „ Gemsen jäger“, L. Westen „Burgruine“, die Landschaftsmotive aus der Schweiz
von Friedrich Zimmermann und „Abend und Eichenwald“ von Julius Zimmermann beweisen
in Technik und Farbe die 'Lehren Schirmers. Reinh. Seb. Zimmermann mit einer kleinen, dem
Volksleben entnommenen Komposition „Arbeit wider Willen“ und dem Werke „im Vorzimmer“
— eine Glanzleistung im Architektonischen und Figürlichen — bildet den Schluß der eingangs
erwähnten Epoche. Hans von Marees „Herrenbildnis“, ein Werk wohl aus dem Anfang der
sechzigerJahre, ist, abgesehen von den Feinheiten der Farbengebung, auch schon deshalb inter-
essant, weil es hier gleichsam zur Überleitung auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts dient.
Von außerdeutschen Künstlern sei erwähnt: Th. Ajduciewicz „Poststation“, dessen Lands-
mann J. von Brandt „Weg zum Markte“ — ein seltenes Motiv dieses Künstlers — und eine
Kohlezeichnung eines „Rassepferdes“, Puvis de Chavannes „Damenbildnis“, in bekannter grisaille-
artiger Technik wohl noch unter dem Einflüsse Steinles entstanden, C. Corot, Aquarell „Von der
Riviera“, Th. Couture „Kampf mit dem Gelde“ zeigt Einflüsterungen von Delacroix und wohl
auch von Daumier, Mariano Fortuny farbenreiche Komposition „Alter Schwerenöter“, Didier
Pouget „Abend“, bekannt durch seine realistische Wiedergabe der Abstufungen des vergehenden
Sonnenlichtes, und ferner Firmin August Renoir „Brünette Dame“, ein Pastell von kräftiger,
satter Farbengebung.
Beim Figürlichen bleibend, möchte vorweg W. von Diez „Reiteridylle“ genannt sein, ein
Bild, das alle Vorzüge dieses Künstlers aufweist, mit ihm sein Schüler Wilh. Räuber, der mit
seinem „Reitertrunk“ der Technik seines Meisters treu blieb. Max Thedy, der mit Wilh. von
Diez ebenfalls in Fühlung war, hat in seinem „Alten Mann mit Barett“ ein Werk geschaffen,
das wohl unter starkem Einfluß seines Freundes Leibi entstanden ist, das gleiche dürfte auch
bei dem „Ruhenden Jagdhund“ von Lud. Eibl und dem „Weiblichen Halbakt“ von Alois Erdtelt
der Fall sein, auf alle Fälle drei Bilder, an denen wohl auch Leibi keine Kritik geübt haben
wird. A. Holmbergs toniges Interieur, Gotth. Kuehls „In der Bibliothek“, wohl in der Zeit des
Leihhauses entstanden, und Ludwig Löfftz, Naturausschnitt aus „St. Helena“ beschließen die
Mitglieder der Diezschule.
Hans Best gibt in seinem „Eheliche Gewitterwolken“ in Können und Humor sein Bestes.
Unseres jüngst verstorbenen Meisters Franz von Defreggers „Ruhendes Kind“ weicht zwar von
Gemälden sei hier ein kurzer Überblick gegeben. Die Adams sind in drei Generationen Albrecht,
Emil und Julius vertreten, während Albrecht Adam der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts,
der Zeit Bürkels und Spitzwegs, angehörte, sind Emil und Julius Adam zu den beliebtesten
Künstlern unserer Zeit zu zählen.
Im Anschluß an Albrecht Adam mögen hier dessen Zeitgenossen der verschiedensten
Schulen von der zweiten Hälfte des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts Erwähnung getan sein.
K. E. Aerttinger „In den Kasematten von Gaeta“, ein geschichtlicher Vorgang, der noch besonders
Interesse dadurch gewinnt, daß die Heldin von Gaeta, die Königin von Neapel, bayerischem
Fürstenblut entstammt. S. Habenschaden „Hirsche“ und „Rast der Jäger“, letzteres eine köst-
liche Miniature, J. Hauber „Kreuzabnahme“, „Technik und Darstellung“ erinnern an van Dyk,
F. P. Hiddemann „Der kleine Patient“, vollendet in Zeichnung und Farbe, W. Melchior „Auf
der Pürsch“, Cäsar Metz „Landschaften“, W. Meyerheim „An der Tränke", J. W. Schirmers
„Mondnacht“, F. W. Schön „Unterbrochenes Kartenspiel“ und F. Wieschebrink „Nikolaus
Bescherung“, zwei in Komposition und Qualität hervorragende Werke der Düsseldorfer Schule,
Ph. Sporrer „Torwächter“ scheint in Zusammenarbeit mit Spitzweg entstanden zu sein, dessen
„Schmied von Kochel“, „Zlatorog“ und „Elisabeth“ aus Tannhäuser gehören der Geschichts-
malerei des Künstlers an, während der „Wilderer“, „Bergfeuer“ und „Mädchen vor Bauernhaus“
dem Genre zugehören. Im Porträt der Frau des Künstlers haben Sporrer, Vater und Sohn, und
Lenbach, welch letzterer dem Bilde das Signum gegeben hat, ein interessantes Werk geschaffen.
J. B. Wengler „ Gemsen jäger“, L. Westen „Burgruine“, die Landschaftsmotive aus der Schweiz
von Friedrich Zimmermann und „Abend und Eichenwald“ von Julius Zimmermann beweisen
in Technik und Farbe die 'Lehren Schirmers. Reinh. Seb. Zimmermann mit einer kleinen, dem
Volksleben entnommenen Komposition „Arbeit wider Willen“ und dem Werke „im Vorzimmer“
— eine Glanzleistung im Architektonischen und Figürlichen — bildet den Schluß der eingangs
erwähnten Epoche. Hans von Marees „Herrenbildnis“, ein Werk wohl aus dem Anfang der
sechzigerJahre, ist, abgesehen von den Feinheiten der Farbengebung, auch schon deshalb inter-
essant, weil es hier gleichsam zur Überleitung auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts dient.
Von außerdeutschen Künstlern sei erwähnt: Th. Ajduciewicz „Poststation“, dessen Lands-
mann J. von Brandt „Weg zum Markte“ — ein seltenes Motiv dieses Künstlers — und eine
Kohlezeichnung eines „Rassepferdes“, Puvis de Chavannes „Damenbildnis“, in bekannter grisaille-
artiger Technik wohl noch unter dem Einflüsse Steinles entstanden, C. Corot, Aquarell „Von der
Riviera“, Th. Couture „Kampf mit dem Gelde“ zeigt Einflüsterungen von Delacroix und wohl
auch von Daumier, Mariano Fortuny farbenreiche Komposition „Alter Schwerenöter“, Didier
Pouget „Abend“, bekannt durch seine realistische Wiedergabe der Abstufungen des vergehenden
Sonnenlichtes, und ferner Firmin August Renoir „Brünette Dame“, ein Pastell von kräftiger,
satter Farbengebung.
Beim Figürlichen bleibend, möchte vorweg W. von Diez „Reiteridylle“ genannt sein, ein
Bild, das alle Vorzüge dieses Künstlers aufweist, mit ihm sein Schüler Wilh. Räuber, der mit
seinem „Reitertrunk“ der Technik seines Meisters treu blieb. Max Thedy, der mit Wilh. von
Diez ebenfalls in Fühlung war, hat in seinem „Alten Mann mit Barett“ ein Werk geschaffen,
das wohl unter starkem Einfluß seines Freundes Leibi entstanden ist, das gleiche dürfte auch
bei dem „Ruhenden Jagdhund“ von Lud. Eibl und dem „Weiblichen Halbakt“ von Alois Erdtelt
der Fall sein, auf alle Fälle drei Bilder, an denen wohl auch Leibi keine Kritik geübt haben
wird. A. Holmbergs toniges Interieur, Gotth. Kuehls „In der Bibliothek“, wohl in der Zeit des
Leihhauses entstanden, und Ludwig Löfftz, Naturausschnitt aus „St. Helena“ beschließen die
Mitglieder der Diezschule.
Hans Best gibt in seinem „Eheliche Gewitterwolken“ in Können und Humor sein Bestes.
Unseres jüngst verstorbenen Meisters Franz von Defreggers „Ruhendes Kind“ weicht zwar von