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Hugo Helbing <München> [Editor]
Auktion / Galerie Fischer: Antiquitäten, alte Möbel, Gemälde alter und moderner Meister, Glasscheiben, Orientalia aus altem Schweizer Schlossbesitz: Versteigerung in Luzern, 20. Juli 1922 und folgende Tage — München, [Nr. 2].1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.22304#0025
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604 Standesscheibe von Glarus. 1555. Zwischen einem Hellebardier und dem Pannerträger von Glarus steht das
Standeswappen mit dem bekrönten Reichsschilde darüber. Als Oberbild die Schlacht bei Näfels. Inschrift:
„Das Land Glarus Anno 1555." Glasmaler: Nikiaus Bluntschli in Zürich (vor 1525—1605).

605 Wappenscheibe. 1525. Ein Narr mit Stundenglas in der Linken, hält in der Rechten einen Wappenschild mit
unbekanntem Wappen (Hauszeichen und Initialen C. R.) an der Schildfessel. Im Hintergrunde eine Bergland-
schaft. Inschrift: „Ich wart der Zitt. 1525." Arbeit eines Berner Meisters.

06 Figurenscheibe mit Wappen Jäggi. 16(6)3. Als Mittelstück zwei Darstellungen aus dem alten Testament
(Daniel Kap. 3, 19—23, Kap. 4, 22) mit erklärenden Inschriften:

„Das bild solt jeder hätten an,
drey Jüngling wolte solihs nit thun,
Vom Reich vnd mentsche wirt verstoßn,
er mußt graß esse wie die Ochsn."

Darüber (nicht zugehörend) eine Viehgruppe und ein Fuhrmann mit zwei Pferden. Am Fuße zu seiten des
von einem Engel gehaltenen Wappens Jäggi die Inschrift: „Heinzmann Jägge, gewesner Kilchmeyer (16(6)3,"
Arbeit eines Berner Meisters.

607 Wappenscheibe des ehemaligen Städtchens (bis 1611) Spiez am Thunersee. 1556. In prächtigem Renaissance-
rahmen stehen in einer Landschaft zu seiten eines schlanken Kandelabers ein wilder Mann und eine wilde Frau
mit schweren goldenen Halsketten zu seiten des Wappens von Spiez. Inschrift: „EIN GANCZY GEMEIN
ZU SPIIS 1556." Arbeit eines Berner Meisters.

608 Wappenscheibe Römerstral. 1583. Das volle Wappen auf gelbem Grunde umrahmt reiche Renaissancearchi-
tektur. Inschrift: „David Römerstral*) Schulthes zu burgdorf. 1583." Glasmaler: Hans Huber in Bern
(ca. 1565—n. 1609).

609 Kleine runde Standesscheibe von Bern 1564. Über den beiden gegeneinander geneigten Standesschilden von
Bern halten zwei Löwen den großen bekrönten Reichsschild vor farblosem Hintergrunde. Datum 1564. Arbeit
eines Berner Meisters.

610 Wappenscheibe (Fragment). Ende 16. Jahrh. In einfachem Portikus steht das volle Wappen vor farblosem
Grunde. Die äußere Umfassung ist aus kleinen Fragmenten zusammengesetzt.

611 Figurenscheibe. 1625. Ein einfacher architektonischer Rahmen umgibt das Hauptbild, darstellend Judith,
welche ihrer Dienerin das abgeschlagene Haupt des Holofernes überreicht. Darüber zwischen zwei Engelchen
der Spruch:

„Dieh trewen ich gar wenig acht,

Dich will umbringen in Gottes macht,

Und wenn ich bin klein von person

Ich schöpfe doch mein Stercke von Höchstem thron."

Am Fuße zwischen zwei Engeln mit den Familienwäppchen die Inschrift: „Harttmann Lüdtelt (Leuthold) Ab
der undrenn straß (Zürich-Unterstraß). Fr. Elsbetha Lutz sin Hausfrow. 1645." Zürcher Arbeit aus der
Schule der Murer.

612 Runde Ämterscheibe von Bern. Ca^ 1510. Vor blauem Damaste halten zwei Löwen über den beiden Standes-
schilden von Bern den bekrönten Reichsschild. Darum im Kranze die Wappen der Landvogteien. (Ämter).
Arbeit des Hans Hänle in Bern (ca. 1480 bis ca. 1512).

Abbildung Tafel 28.

613 Runde Ämterscheibe von Zürich. Ca. 1530. In gleicher Anordnung wie bei voranstehender Scheibe reihen sich
die Wappen der Zürcherischen Ämter um die Standesschilde von Zürich und das Reichswappen. Vermutlich
eine Arbeit des Glasmalers Hans Funk in Bern (f vor 1545).

Abbildung Tafel 28.

614 Bauernscheibe. 1628. Auf gelbem Fliesenboden stehen vor einer Balustrade ein Hellebardier und ein Musketier.
Darüber der heilige Georg als Namenspatron des ersten. Am Fuße zwischen den Familienwäppchen beider
die Inschrift: „Jerg Rapp ond Jakob Schaber, Baide Burger Allhie." Glasmalermonogramm: MR. Wahr-
scheinlich elsässische oder süddeutsche Arbeit.

615 Bauernscheibe. 1628. (Gegenstück zur voranstehenden.) Das Mittelstück wie bei der voranstehenden. Darüber
zwei sitzende Engel neben einer Urne. Am Fuße zwischen zwei Wappen die Inschrift: „Jacob Fritz ond Alltt
Michell Fingeil Bayde Burgermaister All hie. Anno 1628."

*) David Römerstral 1566 d. Gr. Rats zu Bern, 1570 des Kl. Rats und Landvogt in Trachselwald, 1578—1583 Schult-
heiß zu Burgdorf.
 
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