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Zeiten an. Die ganz frühen Stücke der Chou- und Han-Zeit, meist Teile von Waffen und Kriegslagen,
zeigen den erstaunlichen Guß und das hervorragend edle Material, das die Pfeilspitzen (197) bis heute
spitz, die Speere und Schwerter (219) noch heute scharf erhalten hat. Ein wertvolles Studium bilden die
feinen Ornamente der Zierbeschläge. Von besonderem Wert ist es, daß für eine Reihe von frühen Bronzen
als Fundort ein Kaisergrab in Lohan, Provinz Honan, mit Bestimmtheit angegeben werden konnte, dem-
zufolge diese Stücke mit Sicherheit in das erste Jahrtausend v. Chr. gesetzt werden können.
Auf die in Form, Material und Patina schönsten Stücke aus der Chou- bzw. Han-Dynastie, die
kleine Vase (218) und das Gefäß (226) sei besonders aufmerksam gemacht.
Die Glocken, Opfer- und Räuchergefäße zeigen die wichtigsten vorkommenden, Typen der chinesischen
Bronzekunst in hervorragend schönen Exemplaren.
Wenden wir uns den frühen J ADE- Arbeiten zu, so sehen wir, daß gemessen an den Stücken, die
Laufer in seinem grundlegenden Werk über frühe Jade (Chicago 1912) bringt, kaum ein wichtiger Typ
dieser kostbaren Arbeiten in unserer Sammlung fehlt. Aus dem schon in früher Zeit geschätztesten Material
wurden in der Hauptsache Rangabzeichen in Form von Äxten (320), Scheiben (330), Ringen (331),
Meiseln (333) gefertigt, wie sie von hohen Würdenträgern bei Zeremonien getragen wurden. Ihre Bedeutung
ist meist symbolisch. Aber auch Zierstücke wie Gürtelringe, Gürtelschnallen und Gürtelanhänger finden wir
in edel patinierten, schön getönten, kostbaren Stücken. Meisterlich geschnitten auch die kleine Vase Nr. 64,
die, trotzdem sie wahrscheinlich durch Feuer in ihrer Farbe Veränderung erfuhr, die Straffheit ihres
exakt geschliffenen Ornaments voll und ganz erhalten hat.
Das für unsere Beurteilung schwierigste Gebiet chinesischer Kunst ist die MALEREI. Wir müssen
uns hüten, die hergebrachten Maßstäbe anzulegen, die wir an unsere Bilder stellen, wenn wir beim Beschauen
chinesischer Gemälde zu einem reinen Genuß kommen wollen. Die in Wasserfarbe oder in Tusche auf
Papier oder Seide gemalten Darstellungen mit langen Inschriften, die oft ein wesentliches Element des
Bildes ausmachen, erreichen einen geradezu erstaunlichen Grad der Vollkommenheit.
Die Gemälde unserer Sammlung, Handrollen, Rollbilder und Albumblätter, vorzüglich erhalten in
ihren leichten Stoffumrahmungen, zeigen uns Landschaften und figürliche Darstellungen von der Sung-Zeit
bis ins 19. Jahrhundert. Die Signaturen sind zumeist von dem bekannten Sinologen Professor D. Richard
Wilhelm entziffert, die Entstehungszeiten der Gemälde in Anlehnung an die traditionellen Angaben des
Besitzers, so sorgfältig wie dies bei einem so umstrittenen Gebiet möglich ist, angegeben worden.
Ein Wort über den Katalog. Wert gelegt wurde bei kurzer Beschreibung auf die nach Möglichkeit
genaue Bestimmung der Zeit und des Materials. Für die Bearbeitung wurde Herr Alfred Oppenheim
gewonnen, der seine durch jahrelange Beschäftigung mit ostasiatischer Kunst erworbenen reichen Kenntnisse
in den Dienst der Sache stellte. Die einschlägigen Werke wurden benutzt und, wo es wertvoll erschien, bei
einzelnen Stücken auf sie verwiesen. So wird die Sammlung Sproesser, auch wenn sie zerstreut sein
wird, dadurch, daß ein so reichhaltiges und an Qualität so hoch stehendes Material systematisch bestimmt
und geordnet wurde, für den Liebhaber und den Kenner ostasiatischer Kunst bleibenden Wert behalten.
Dr. Arthur Kauffmann.
ZEITTAFEL
DER WESENTLICHEN CHINESISCHEN DYNASTIEN.
SHANG-DYNASTIE .
CHOU-DYNASTIE .
HAN-DYNASTIE
WEI-DYNASTIE
TANG-DYNASTIE .
SUNG-DYNASTIE .
YÜAN-DYNASTIE .
MING-DYNASTIE .
CHING-DYNASTIE .
Kaiser Kang-hsi
Kaiser Yung-cheng
Kaiser Kien-Iung
Kaiser Kia-King
Kaiser Tao-Kuang
. 1766-1121 v. Chr.
. 1121- 256 v. Chr.
206 v. Chr. — 220 n. Chr.
. 220— 265 n. Chr.
618— 906 n. Chr.
. 960-1280 n. Chr.
. 1280-1368 n. Chr.
. 1368-1644 n. Chr.
. 1644-1912 n. Chr.
. 1662-1722 n. Chr.
. 1723-1735 n. Chr.
. 1736-1795 n. Chr.
. 1796—1820 n. Chr.
. 1821-1850 n. Chr.
zeigen den erstaunlichen Guß und das hervorragend edle Material, das die Pfeilspitzen (197) bis heute
spitz, die Speere und Schwerter (219) noch heute scharf erhalten hat. Ein wertvolles Studium bilden die
feinen Ornamente der Zierbeschläge. Von besonderem Wert ist es, daß für eine Reihe von frühen Bronzen
als Fundort ein Kaisergrab in Lohan, Provinz Honan, mit Bestimmtheit angegeben werden konnte, dem-
zufolge diese Stücke mit Sicherheit in das erste Jahrtausend v. Chr. gesetzt werden können.
Auf die in Form, Material und Patina schönsten Stücke aus der Chou- bzw. Han-Dynastie, die
kleine Vase (218) und das Gefäß (226) sei besonders aufmerksam gemacht.
Die Glocken, Opfer- und Räuchergefäße zeigen die wichtigsten vorkommenden, Typen der chinesischen
Bronzekunst in hervorragend schönen Exemplaren.
Wenden wir uns den frühen J ADE- Arbeiten zu, so sehen wir, daß gemessen an den Stücken, die
Laufer in seinem grundlegenden Werk über frühe Jade (Chicago 1912) bringt, kaum ein wichtiger Typ
dieser kostbaren Arbeiten in unserer Sammlung fehlt. Aus dem schon in früher Zeit geschätztesten Material
wurden in der Hauptsache Rangabzeichen in Form von Äxten (320), Scheiben (330), Ringen (331),
Meiseln (333) gefertigt, wie sie von hohen Würdenträgern bei Zeremonien getragen wurden. Ihre Bedeutung
ist meist symbolisch. Aber auch Zierstücke wie Gürtelringe, Gürtelschnallen und Gürtelanhänger finden wir
in edel patinierten, schön getönten, kostbaren Stücken. Meisterlich geschnitten auch die kleine Vase Nr. 64,
die, trotzdem sie wahrscheinlich durch Feuer in ihrer Farbe Veränderung erfuhr, die Straffheit ihres
exakt geschliffenen Ornaments voll und ganz erhalten hat.
Das für unsere Beurteilung schwierigste Gebiet chinesischer Kunst ist die MALEREI. Wir müssen
uns hüten, die hergebrachten Maßstäbe anzulegen, die wir an unsere Bilder stellen, wenn wir beim Beschauen
chinesischer Gemälde zu einem reinen Genuß kommen wollen. Die in Wasserfarbe oder in Tusche auf
Papier oder Seide gemalten Darstellungen mit langen Inschriften, die oft ein wesentliches Element des
Bildes ausmachen, erreichen einen geradezu erstaunlichen Grad der Vollkommenheit.
Die Gemälde unserer Sammlung, Handrollen, Rollbilder und Albumblätter, vorzüglich erhalten in
ihren leichten Stoffumrahmungen, zeigen uns Landschaften und figürliche Darstellungen von der Sung-Zeit
bis ins 19. Jahrhundert. Die Signaturen sind zumeist von dem bekannten Sinologen Professor D. Richard
Wilhelm entziffert, die Entstehungszeiten der Gemälde in Anlehnung an die traditionellen Angaben des
Besitzers, so sorgfältig wie dies bei einem so umstrittenen Gebiet möglich ist, angegeben worden.
Ein Wort über den Katalog. Wert gelegt wurde bei kurzer Beschreibung auf die nach Möglichkeit
genaue Bestimmung der Zeit und des Materials. Für die Bearbeitung wurde Herr Alfred Oppenheim
gewonnen, der seine durch jahrelange Beschäftigung mit ostasiatischer Kunst erworbenen reichen Kenntnisse
in den Dienst der Sache stellte. Die einschlägigen Werke wurden benutzt und, wo es wertvoll erschien, bei
einzelnen Stücken auf sie verwiesen. So wird die Sammlung Sproesser, auch wenn sie zerstreut sein
wird, dadurch, daß ein so reichhaltiges und an Qualität so hoch stehendes Material systematisch bestimmt
und geordnet wurde, für den Liebhaber und den Kenner ostasiatischer Kunst bleibenden Wert behalten.
Dr. Arthur Kauffmann.
ZEITTAFEL
DER WESENTLICHEN CHINESISCHEN DYNASTIEN.
SHANG-DYNASTIE .
CHOU-DYNASTIE .
HAN-DYNASTIE
WEI-DYNASTIE
TANG-DYNASTIE .
SUNG-DYNASTIE .
YÜAN-DYNASTIE .
MING-DYNASTIE .
CHING-DYNASTIE .
Kaiser Kang-hsi
Kaiser Yung-cheng
Kaiser Kien-Iung
Kaiser Kia-King
Kaiser Tao-Kuang
. 1766-1121 v. Chr.
. 1121- 256 v. Chr.
206 v. Chr. — 220 n. Chr.
. 220— 265 n. Chr.
618— 906 n. Chr.
. 960-1280 n. Chr.
. 1280-1368 n. Chr.
. 1368-1644 n. Chr.
. 1644-1912 n. Chr.
. 1662-1722 n. Chr.
. 1723-1735 n. Chr.
. 1736-1795 n. Chr.
. 1796—1820 n. Chr.
. 1821-1850 n. Chr.