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Hugo Helbing [Hrsg.]; Deter, Eugen [Bearb.]
Sammlung Eugen Deter, Berlin: Ölgemälde moderner Meister, vorwiegend Münchener Schule Mitte des 19. Jahrhunderts beginnend; Auktion in der Galerie Hugo Helbing, München, Dienstag, den 16. Oktober 1928 — München: Helbing, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.57501#0011
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BIE Sammlung Eugen Deter ist nur wenigen bekannt gewesen.
Diese Tatsache findet ihre Erklärung darin, daß sie lediglich der
Befriedigung des eigenen kulturellen Bedürfnisses zu dienen be-
stimmt war. Nach fest vorgefaßten Grundsätzen entwickelte sich
die Sammlung in stiller, tiefgründiger über viele Jahrzehnte
gehender Arbeit unter Beachtung und in Verfolg einer bestimmten genea-
logischen Richtlinie.
Als Ahnherr des Stammbaumes galt Herrn Deter die Münchener Schule,
aus der sich die Hauptlinien Piloty-Ramberg und aus diesen wieder die Neben-
linien deren Schüler und nachmaliger Lehrer der Münchener Schule entwickelten.
Und hier beginnt das Schwierige der Aufgabe, die sich Herr Deter gestellt
hatte. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, begann er in erster Linie die
Hauptträger des Stammbaumes als Wegmarken auszustecken, um von hier,
abseits der breiten Heerstraße, jene Wege zu beschreiten, die von den Lehrern
zu deren Schülern führten. Gar oft verlor sich der eine oder andere Weg in
unbekannte Gegend und schwer wurde es, sich wieder zurecht zu finden, um
aber dann um so sicherer dem Ziele zuzuführen, dessen Erreichen er sich
gestellt hatte. Das Auffinden des gesuchten Künstlers, der ihm zur Ergänzung
dieser oder jener Schule notwendig erschien, war der Lohn für die gehabte
Mühe und befriedigte auch die Sammlerleidenschaft. Nicht Künstler mit be-
kannten Namen allein waren es, die zur Erfüllung der gestellten Aufgabe
dienten, sondern deren Leistungen waren ausschlaggebend. Damit hat sich
Herr Deter ein Verdienst erworben, das gerade für die Fühlungnahme der
Lehrer und Schüler der siebziger und achtziger Jahre untereinander als un-
schätzbar bezeichnet werden muß. Namen, die bereits vergessen waren, för-
derte er zu Tage, Epochearbeiten lebender Künstler, deren Einstellung später
eine andere wurde, lernen wir kennen und wie Schuppen fällt es uns von den
Augen, wenn man überall die Hand des gemeinsamen Lehrers und die Ein-
flüsse der damaligen, durch Leibi geschaffenen Strömung erkennen lernt.
Um eine Uebersicht zu bekommen, ist es nötig, in kurzer Skizze das
Ineinandergreifen der Münchener Schule unter sich darzustellen.
Schule hieraus W. Leibi und sein Kreis, aus diesem sind hier ver-
Piloty-Ramberg: treten die noch lebenden Zeitgenossen Leibl’s, J. Benedikter
und K. Hagemeister. F. Diehl der Befähigsten einer ging
im August dieses Jahres mit dem Tode ab. Wilhelm Trübner
war der Bedeutendste dieses Kreises, ihm schloß sich an
und bildete sich dann an Courbet weiter Charles Schuch;
auch Ph. Helmer ist in diesen Kreis noch einzubeziehen.
Schule Wilhelm Diez und sein Kreis und L. v. Löfftz, aus diesem
Piloty-Ramberg: die Schüler Ad. Bock, Paul Burmeister, O. Hierl Deronco,
M. Grönvold, A. Havenith, H. Hartwich, Adolf Hölzel,
H. Kellner, G. Kühl — studierte auch in Paris — C. Mayer-
Graz, Adolf und Ernst Müller, P. Nauen, F. Putinani,
 
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