Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Altes Kunstgewerbe, Keramiken, Gläser, Waffen, Elfenbein, Zinn, Ausgrabungen aus hochfürstlichem Besitz: im Anschluss eine Collection deutscher Porzellane aus dem Nachlass eines süddeutsch. Sammlers; Versteigerung in der Galerie Hugo Helbing, München, 9. und 10. April1929 — München: Helbing, 1929

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.53359#0022
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
110 Walzenkrug. Farbig mit Verwendung von Rot. Adler, flankiert von zwei
Hirschen, kleine Bäume und größere Blumenständen. Blaumarke W mit
Punkt. Dorotheenthal. 2. Hälfte 18. Jahrh. H. 26 cm. Henkel gekittet.
Tafel V
111 Walzenkrug. Blau auf leicht bläulicher Glasur. Reserve mit zwei tafeln-
den Chinesen mit Diener, seitlich die Konturen von stilisierten Blumen mit
Akanthusranken, die mit Gold belegt waren (Reste davon erhalten). Mittel-
deutsch. 1. Hälfte 18. Jahrh. H. 25,5 cm. Zinnmontierung. Tafel V
112 Walzenkrug. Bunt. Gekrönte geflügelte Kartusche mit dem Monogramm
König Friedr. Wilhelm von Preußen; oben und unten Borte aus Spätbarock-
ornament. Maieimarken VH und LD. Berlin. Wahl Fabrik C. Funke. Um 1720.
H. 28 cm. Zinndeckel graviert: 1721. Tafel V
113 Neun Majolika vasen. Kugelbauchig mit Enghals. Farbig bemalt mit
mythologischen Szenen (Triumpf der Amphidrite, Najaden, Tritonen usw.), auf
dem Hals Blumensträuße auf gelbem Grund. Drei Stück im Boden, ein Stück
auf der Malerei bezeichnet: Dr. FAX Grue prinxit Neap. 1719. Neapel. 1719.
H. ca. 14 cm.
114 Sechs desgleichen. Zwei davon im Boden bez.: Dr. France0 Ant°
Xavieri Grue pinxit Neap. 1719. Ebenso. Am Hals beschädigt.
115 Sechs Majolikatassen. Farbig bemalt mit Wappenlöwen, Putten oder
staffierten Landschaften. Neapel. Um 1720. LI. 6,5 cm, ein Stück 4 cm. Drei
gesprungen oder gekittet.

116 Triptychon mit P a s s i o n s s z e n e n. Anordnung in zwei Reihen über-
einander. Die Szenen überragt im Mittelteil von drei, in den Flügeln von zwei
Arkadenbögen auf Säulchen. Die Spitzbogen mit Krabben besetzt. Szenen-
folge von links nach rechts: untere Reihe: Judas empfängt seinen Lohn,
Judaskuß und Gefangennahme Christi, Judas erhängt sich, Handwaschung des
Pilatus, Geißelung Christi; obere Reihe: Kreuztragung, Kreuzigung (Chri-
stus zwischen dem knienden Longinus und dem Mann mit dem Essigschwamm,
zu Seiten Maria und Johannes), Kreuzabnahme mit kniendem Buckligen, der
die Kreuznägel mit der Zange herauszieht. Seltene umfangreiche Reste der
ursprünglichen Bemalung. Gold für Haare und einige Gewandsäume; Blau,
Rot und Grün für die Gewänder. (Der obere Teil des Triptychons fehlt, in
der Mitte ist von der Grablegung der untere Teil des Sarkophages und die
Füße der Außenstehenden sichtbar.) Französisch. Ausgang der 1. Hälfte des
14. Jahrh. H. 17,5, B. 20 cm. Vgl. R. Koechlin, Les ivoires gothiques frangais,
Paris 1924. Nr. 220. Abb. Taf. LVI. Passions-Triptychon der Sammlung Weis-
bach. Berlin.
Mit Gutachten von Prof. Dr. R. Berliner, Bayer. NationaLMuseum, München.
Tafel I

8
 
Annotationen