Hofkunsthandlung Albert Riegner <München> [Hrsg.]; Hugo Helbing <München> [Hrsg.]: Nachlass der Gemälde, Studien und Zeichnungen des im Jahre 1895 verstorbenen Historienmalers Wilhelm Ritter v. Lindenschmit (Professor der Königlichen Akademie der Künste in München), des im gleichen Jahr verstorbenen Historienmalers Hermann Julius Schlösser in Rom: sowie der zum Kunstverlag gehörenden reichhaltigen und wertvollen Sammlungen von Ölgemälden, Zeichnungen und Aquarellen des Münchener Verlagsbuchhändlers F. A. Ackermann ; Öffentliche Versteigerung: 14. Oktober [1896] und folgende Tage (München, 1896)

Gemälde und Studien

von der Hand des Professors

Wilhelm von Lindenschmit.

I. Landschaftstudien.

a) Aelterc.

1. Die Wegscheid. (Terrainstudie, um 1850 gemalt.)

Eine holperige Strasse steigt über lehmigen, stark ausgefahrenen Boden.
Unten ein Fusspfad über die Vorhöhe. Weisse, schwülgeballte Wolken
in der tiefblauen Luft.

Kraftvoll und völlig durchgebildet.

Unten links bez. WL. Höhe 38 cm, Breite 44 cm.

2. Sommerwald. Studie aus der Frankfurter Gegend. Gemalt Ende der 1850er Jahre.

Aus lichtgrünem Schleier eines Birken- und Haselgebüsches im Vorder-
grund heben sich einige Baumkronen. Vorne im Vollicht prangt der
krause Laubmantel einer Eiche.

Unten rechts bez. WL. Höhe 30 cm, Breite 28 cm.

3. Wald im Hochsommer. Gemalt Ende der 1850er Jahre.

Unter schwerem, bleigrauem Gewölk steht eine dichte Gruppe Buchen
und eine hochragende Birke. Am Boden führen die in tiefes Gras bis
auf den Sand eingeschnittenen Geleise in den warmen Dämmer hinein,
der unter den Buchen liegt.

Unten links bez. WL. Höhe 27 cm, Breite 24^2 cm-

b) Spätere.

4. Grünende Waldwiese. Studie zu „Lebens Lust und Last“.

Das Frühjahr lässt eine Halde schwellend grün hervortreten aus den
Herbstfarben, womit oben am Waldsaum ein Moderbelag braunen Laubs
und unten am Wege die Brandfarbe eines Zaungestrüpps sie umrahmt.

Unten links bez. WL. Höhe 40 cm, Breite 68 cm.