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Hartmann; Henrici, Emil [Hrsg.]
Iwein, der Ritter mit dem Löwen (Band 2): Anmerkungen — Halle a.S., 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.44264#0047
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VIII. Ausgaben und litteratur.

XXXIX

auf Zachers ausdrücklichen wünsch meist unverändert aufge-
nommen und durch £ anführungszeichen ’ kenntlich gemacht,
soweit ich für die richtigkeit dieser angaben keine gewähr
leisten will, sind sie in [eckige klammer] gesetzt; in solchen
befinden sich auch die erörterungen L’s über spräche und me-
trik, welche man im Iwein zu suchen gewöhnt ist.
An nicht wenigen stellen des gedichts geht die Überliefe-
rung so sehr auseinander, dass keine von den lesarten anspruch
darauf machen kann, das ursprüngliche zu enthalten; nur in
solchen fällen sind Vermutungen auch in den text gesetzt, sonst
haben sie ihren platz in den anmerkungen gefunden.
Dagegen ist bei einstimmiger Überlieferung aller liand-
schriften weder aus metrischen oder sprachlichen, noch aus
sachlichen gründen geändert, es ist ja wol möglich, dass die
beobachtung der spräche und des Versbaues zu der erkenntnis
führt, dass sich an irgend einer stelle etwas ganz aufser-
gewöhnliches finde; zweifelhafter ist schon die folgerung, dass
der dichter es nicht gesagt haben könne, dass aber vierzehn
handschriften übereinstimmend falsches überliefert hätten und
dass heute jemand aus den zahllosen möglichkeiten das richtige
herausgreifen könnte (L 2667. 8), für diese botschaft fehlt dem
herausgeber völlig der glaube.

Die nun vollendete ausgabe stützt sich auf die gesamte
handschriftliche Überlieferung des gedichtes. sie bietet den
text so, wie ihn ein gebildeter leser zu anfang des 13. jahr-
hunderts als Hartmanns werk kennen lernte, und wie er als
hervorragendes bildungsmittel auf geschmack, geist und spräche
unseres Volkes eingewirkt hat. ob aber dies im allgemeinen
und in allen einzelnen fällen wirklich des dichters eigene arbeit
ist, dafür möchte der herausgeber keine bürgschaft übernehmen.
 
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