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Adolph Hess AG <Luzern> [Hrsg.]
Münzensammlung Dr. h.c. Roman Abt, Luzern: Münzen und Medaillen der Schweiz und anderer Länder ; Versteigerung, Freitag, den 22. Mai 1936 — Luzern, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.12909#0005
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Die hiermit zur Versteigerung gelangende Münzensammlung des Herrn Dr. h. c. Roman
Abt, Luzern, ist die Frucht einer langjährigen Sammeltätigkeit. Herr Dr. Abt, der während
seines langen Lebens viele große Reisen unternommen hatte, bevorzugte vor allem Werke
der Goldschmiedekunst und ließ sich dabei auch keine Münze oder Medaille entgehen, wenn
diese durch besondere Schönheit sein künstlerisches Interesse fesselte oder für die Landes-
geschichte von Bedeutung war. Obwohl die Sammlung an Stückzahl klein ist, wird ein
Blick auf die dem Katalog beigegebenen Tafeln erkennen lassen, daß sie ein Material von
auserlesener Qualität und Seltenheit enthält.

Unter den schweizerischen Münzen und Medaillen befinden sich viele historisch und numis-
matisch bemerkenswerte Stücke, von denen wir nur einige besonders erwähnen möchten:

Die große Schaumünze von Stampfer (No. 2), die die Eidgenossen 1548 herstellen ließen,
weil der französische König Heinrich II. seine „Vettern", die eidgenössischen Stände, um
die Patenschaft für seine Tochter Claudia gebeten hatte. Ferner zahlreiche Verdienstmedaillen
verschiedener Kantone, meist in goldenen Exemplaren, die nur selten verliehen wurden und
infolgedessen große Raritäten sind; z. B. die große und kleine Verdienstmedaille des Kantons
Aargau (No. 20 und 21), die große Baseler Geschenkmedaille für fremde Gesandte (No. 32),
die Hallermedaille der Universität Bern (No. 59), die Luzerner Medaille 1845, die anläßlich
der Niederwerfung des zweiten Freischarenzuges den um diesen Sieg besonders verdienten
Offizieren und Staatsmännern verliehen wurde (No. 80, mit dem auf dem Rande ein-
gravierten Namen des Empfängers) usw.

Unter den schweizerischen Münzen verdienen die schönen Serien der Kantone Bern
und Luzern besondere Beachtung, in der letzteren der äußerst seltene Goldabschlag eines
Plapparts des 15. Jahrhunderts.

Bei den ausländischen Stücken sei hingewiesen auf die Medaille 1672 der Stadt Genua
(No. 122), die an solothurnische Offiziere verliehen worden sein soll, ferner auf das goldene
emaillierte Kleinod des Papstes Gregor XIII. (No. 125) und die große Dreifaltigkeitsmedaille
Hans Reinharts, ein Meisterwerk der Goldschmiedekunst des 16. Jahrhunderts.
 
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