Inkunabeln.
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Inkunabeln
16 ALBERICUS DE ROSATE, Dictionarium iuris ed. Joh. Bapt. Gastillionaeus.
Pavia, Mich, et Bern. Geraldus 1498. 11. dec. Folio. Got. char., c. s., 2 col.,
85 11., 328 ff. n. n. Mit der schönen Druckermarke (Nicht bei
Kristeller) in rot und schwarz, Titel ganz in Rot. Blindgepresster
Schweinslederband auf Holzdeckeln. Etwas wurmstichig. 450.—
G. K. W. 525; Hain 14 000; Proctor 7109. Albericus geboren in Rosate in Bergamo,
war Anwalt in Rom und Bergamo, gestorben 1354. Prachtvoll gedrucktes Werk. Schönes
Exemplar mit wenigen Wurmstichen.
16a ALBERTUS MAGNUS. Compendium theologicae veritatis, cum tractatu fratris
Bernoldi de Caesarea. S. 1. a. t. n. (Nürnberg, Joh. Sensenschmidt, ca. 1470—71.)
Folio. Got. char., s. s. c. et pp. n., 3711., 193 ff. n. n. (1 vacat deest). Pgt. 1200.—
G. K.W. 596; Hai n432; Proctor 1951. B. M. C. II. 403. EDITIO PRINCEPS.
Einer der ersten Nürnberger Drucke, der wahrscheinlich noch vor 1471
entstanden ist. Im Gesamtkatalog ist als Verfasser Albertus Magnus angeführt mit dem
Hinweis auf Rippelin. Sehr breitrandiges Exemplar, einige Bll. wurmstichig und leicht
fleckig; mit Randnoten von alter Hand.
17 ANTHOLOGIA GRAECA . . . diversorum Epigrammatum (a Maximo Planudeo
collecta ed. Jo. Lascaris. Florentiis, Laur. Franc, de Alopa. 1494. 4°. Graec.
et Rom. char. Capital., c. s., 28 11., 280 ff. n. n. (ult. vacat). Blauer Maroquin-
band. 2000.—
Hain-Co pinger 1145; Proctor 6406; Pierpont Morgan. Cat. of Early
print. books 416: ,,This copy contains the genuine letter of Lascaris which is offen wanting
and supplied by a facsimile“. EDITIO PRINCEPS dieses ganz mit griechischen Kapitalien
gedruckten Buches. Exemplar, das den fast immer facsimilierten Brief des Lascaris i m
Original enthält. Der Grund der ausserordentlichen Seltenheit dieses Briefes, der uns
interessante Aufschlüsse über die Wiederbelebung der griechischen Sprache und zur Ge-
schichte der griechischen Drucktypen gibt, ist wohl folgender: Der Brief, an Piero de Medici,
den Sohn des Lorenzo gerichtet, trägt das Datum des 11. August 1494. Nun wurde aber
Piero beim Einmarsch Karls d. VIII. von Frankreich nach Florenz am 5. Nov. 1494 von den
Florentinern geächtet und alles was den Namen Medici trug als Verrat gebrandmarkt. Zu
eben dieser Zeit verliess die Anthologia die Presse und nur ganz wenige Exemplare waren
verkauft, als die Zensur die letzten 8 Blätter verbot und vernichtete. Die Seltenheit dieses
Briefes ist so gross, dass Maittaire in der ersten Ausgabe seiner Annales Typographici einen
Nachdruck dieses wichtigen Documentes beilegte. Da jedoch dieses Facsimile dazu benutzt
wurde, um die fehlenden 8 Bll. zu ersetzen, liess Maittaire dasselbe in der 2. Auflage weg.
cf. Dibdin, Bibi. Spenc. HI. p. 3.
Dibdin, Introduction II. p. 87; Roscoe, Catalogue, Liverpool 1816, no. 871.
Proctor, Printing of Greek in the XV. Cent. p. 78—-79 gibt eine ausführliche Beschreibung
dieses wichtigen Druckes.
Im allgemeinen frisches Exemplar mit Randnoten von alter Hand, einige Blätter etwas
gebräunt, Bll. kklll—kkVI am unteren Rand leicht wasserfleckig.
Von bekannter Seltenheit.
Siehe die Abbildung p. 11.
18 ARISTOTELES, Ethica ad Nicomachum, add. Claudius Felix. (Paris, Andre
Bocard pro Jean Petit ca. 1496.) Folio. Got. char., c. ff. n., 2 col., 51 u. 64 11.,
126 ff. n. Mit der Verlegermarke des Jehan Petit auf dem Titel (Meyer 138)
sowie der Druckermarke des Bourcard auf dem letzten Blatt (Meyer 85.) Br. 600.—
Hain 1743; C o p i n g e r 629; Proctor 8169; P e 11 e c h e t 1233. Nicht in der Bibi.
Nat. Paris. Diese seltene Übersetzung der Ethica wurde von dem Dominikaner Henricus
Krosbein verfasst. Gutes Exemplar mit zahlreichen zeitgenössischen Interlinearglossen.
Erstes und letztes Blatt mit Gebrauchsspuren.
G. Hess, Antiquariat
München, Briennerstrasse 9
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Inkunabeln
16 ALBERICUS DE ROSATE, Dictionarium iuris ed. Joh. Bapt. Gastillionaeus.
Pavia, Mich, et Bern. Geraldus 1498. 11. dec. Folio. Got. char., c. s., 2 col.,
85 11., 328 ff. n. n. Mit der schönen Druckermarke (Nicht bei
Kristeller) in rot und schwarz, Titel ganz in Rot. Blindgepresster
Schweinslederband auf Holzdeckeln. Etwas wurmstichig. 450.—
G. K. W. 525; Hain 14 000; Proctor 7109. Albericus geboren in Rosate in Bergamo,
war Anwalt in Rom und Bergamo, gestorben 1354. Prachtvoll gedrucktes Werk. Schönes
Exemplar mit wenigen Wurmstichen.
16a ALBERTUS MAGNUS. Compendium theologicae veritatis, cum tractatu fratris
Bernoldi de Caesarea. S. 1. a. t. n. (Nürnberg, Joh. Sensenschmidt, ca. 1470—71.)
Folio. Got. char., s. s. c. et pp. n., 3711., 193 ff. n. n. (1 vacat deest). Pgt. 1200.—
G. K.W. 596; Hai n432; Proctor 1951. B. M. C. II. 403. EDITIO PRINCEPS.
Einer der ersten Nürnberger Drucke, der wahrscheinlich noch vor 1471
entstanden ist. Im Gesamtkatalog ist als Verfasser Albertus Magnus angeführt mit dem
Hinweis auf Rippelin. Sehr breitrandiges Exemplar, einige Bll. wurmstichig und leicht
fleckig; mit Randnoten von alter Hand.
17 ANTHOLOGIA GRAECA . . . diversorum Epigrammatum (a Maximo Planudeo
collecta ed. Jo. Lascaris. Florentiis, Laur. Franc, de Alopa. 1494. 4°. Graec.
et Rom. char. Capital., c. s., 28 11., 280 ff. n. n. (ult. vacat). Blauer Maroquin-
band. 2000.—
Hain-Co pinger 1145; Proctor 6406; Pierpont Morgan. Cat. of Early
print. books 416: ,,This copy contains the genuine letter of Lascaris which is offen wanting
and supplied by a facsimile“. EDITIO PRINCEPS dieses ganz mit griechischen Kapitalien
gedruckten Buches. Exemplar, das den fast immer facsimilierten Brief des Lascaris i m
Original enthält. Der Grund der ausserordentlichen Seltenheit dieses Briefes, der uns
interessante Aufschlüsse über die Wiederbelebung der griechischen Sprache und zur Ge-
schichte der griechischen Drucktypen gibt, ist wohl folgender: Der Brief, an Piero de Medici,
den Sohn des Lorenzo gerichtet, trägt das Datum des 11. August 1494. Nun wurde aber
Piero beim Einmarsch Karls d. VIII. von Frankreich nach Florenz am 5. Nov. 1494 von den
Florentinern geächtet und alles was den Namen Medici trug als Verrat gebrandmarkt. Zu
eben dieser Zeit verliess die Anthologia die Presse und nur ganz wenige Exemplare waren
verkauft, als die Zensur die letzten 8 Blätter verbot und vernichtete. Die Seltenheit dieses
Briefes ist so gross, dass Maittaire in der ersten Ausgabe seiner Annales Typographici einen
Nachdruck dieses wichtigen Documentes beilegte. Da jedoch dieses Facsimile dazu benutzt
wurde, um die fehlenden 8 Bll. zu ersetzen, liess Maittaire dasselbe in der 2. Auflage weg.
cf. Dibdin, Bibi. Spenc. HI. p. 3.
Dibdin, Introduction II. p. 87; Roscoe, Catalogue, Liverpool 1816, no. 871.
Proctor, Printing of Greek in the XV. Cent. p. 78—-79 gibt eine ausführliche Beschreibung
dieses wichtigen Druckes.
Im allgemeinen frisches Exemplar mit Randnoten von alter Hand, einige Blätter etwas
gebräunt, Bll. kklll—kkVI am unteren Rand leicht wasserfleckig.
Von bekannter Seltenheit.
Siehe die Abbildung p. 11.
18 ARISTOTELES, Ethica ad Nicomachum, add. Claudius Felix. (Paris, Andre
Bocard pro Jean Petit ca. 1496.) Folio. Got. char., c. ff. n., 2 col., 51 u. 64 11.,
126 ff. n. Mit der Verlegermarke des Jehan Petit auf dem Titel (Meyer 138)
sowie der Druckermarke des Bourcard auf dem letzten Blatt (Meyer 85.) Br. 600.—
Hain 1743; C o p i n g e r 629; Proctor 8169; P e 11 e c h e t 1233. Nicht in der Bibi.
Nat. Paris. Diese seltene Übersetzung der Ethica wurde von dem Dominikaner Henricus
Krosbein verfasst. Gutes Exemplar mit zahlreichen zeitgenössischen Interlinearglossen.
Erstes und letztes Blatt mit Gebrauchsspuren.
G. Hess, Antiquariat
München, Briennerstrasse 9